Spielerisch Mathe lernen – so geht’s!

Katharina Looks

Mit einer Prise Spaß und Spiel ist es gar nicht mehr so schwer, Mathe zu lernen
© Gabriel (Gabi) Bucatarustocksy.com

Manche Kinder lieben sie, andere weniger … die Mathematik. Doch mit ein paar spielerischen Methoden, kann Mathelernen wirklich jedem Spaß machen. Wir zeigen wie.

In diesem Artikel

Mathematik steht bei vielen Schülern ziemlich weit unten auf der Beliebtheitsskala. Leider ist der Matheunterricht für Kinder nur selten greifbar oder interessant und trockene sowie alltagsferne (Text-)Aufgaben, sorgen nicht gerade für einen Motivationsschub.

“Die Schule übt oft nur Rechenprozesse, eine lebensnahe Mathematik findet in der Schule nicht statt”, so Anselm Lambert, Mathematikdidaktiker an der Universität Saarbrücken und Mitentwickler des ZEIT-Mathematiktests. Diese “lebensnahe Mathematik” in den Unterricht zu integrieren, sei die wichtigste Aufgabe der nächsten Jahre. Das bestätigten Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 bis 7 in unserer FACT-Umfrage selbst: Ihnen würde Mathe mehr Spaß machen, wenn der Unterricht mehr Bezug zum Alltag hätte und mit mehr Spielen verbunden wäre.

Für viele Schüler ist und bleibt das Fach Mathematikein rotes Tuch. Spätestens dann werden viele Eltern zum Ersatzlehrer und unterstützen dort, wo Defizite lauern. Laut einer Forsa-Umfrage von scoyo fühlen sich 74 Prozent der Eltern in der Pflicht, bei den Hausaufgaben zu helfen. Wird der Schulstoff komplexer, überfordert die Selfmade-Nachhilfe nicht nur Erwachsene, sondern auch den Nachwuchs. Geduldsfäden reißen, Grenzen verschwimmen, die Eltern-Kind-Beziehung leidet.

Das muss nicht sein! Eltern haben viele Möglichkeiten, ihre Kinder spielerisch zu unterstützen, Mathe zu lernen – ohne gleich selbst zur Kreide zu greifen. 

11 Tipps für Eltern: mehr Motivation durch spielerisches Mathelernen

Tipp 1: Positiv unterstützen, abseits der Schulaufgaben

Eine Studie zeigt, dass sich eine negative Einstellung der Eltern zu einem bestimmten Fach auch auf die Kinder übertragen kann. Sätze wie “hab ich auch nie verstanden” oder “macht echt keinen Spaß” sind deshalb nicht förderlich für die Motivation. Das fanden Wissenschaftler heraus, die 379 Erst- und Zweitklässler aus 27 verschiedenen Schulen befragten. Ihre Forschung zeigte auch, dass es nur zu negativen Auswirkungen kommt, wenn die Eltern ihren Kindern regelmäßig bei Hausaufgaben oder während der Vorbereitung auf Klassenarbeiten helfen. 

Jan Schwenkenbecher schreibt in der Süddeutschen Zeitung dazu: “Gut gemeinte Hilfe verkehrte sich also schnell ins Gegenteil. (…) Ganz ohne Förderung geht es manchmal eben nicht. Eltern könnten, statt selbst mit den Kindern zu lernen, Knobel-Bücher, Brett- oder intelligent gemachte Computerspiele zur Verfügung stellen.” (Quelle: http://www.sueddeutsche.de/bildung/mathematik-zahlenkoller-als-erbe-1.2605947, aufgerufen am 30.03.2016)

Tipp 2: Gesellschaftsspiele und Spielsachen zum Lernen nutzen

Kinder spielen für ihr Leben gern. Warum nicht diese Tatsache fürs Lernen nutzen? Tatsächlich gibt es nämlich viele Spiele, mit denen sich Mathe lernen lässt:

Beim Spielen mit Bauklötzen oder Legosteinen trainieren Kinder ihr räumliches Vorstellungsvermögen. Sie lernen unterschiedliche Formen kennen und erwerben die Fähigkeit, diese nach Form, Farbe, Material oder Größe zu klassifizieren. 

Auch Gesellschaftsspiele, wie die Klassiker Mensch-ärgere-dich-nicht, Domino oder das Kartenspiel Uno, fördern das mathematische Verständnis: Die Augenzahl auf dem Würfel oder dem Dominostein ablesen, vorzurückende Felder abzählen oder beim Uno gleiche Ziffern erkennen – spielerisch Mathe lernen kann so einfach sein! Welche Spiele sich besonders gut zum Trainieren von wichtigen Kompetenzen eignen, erfahren Sie im Artikel “Lernen mit Gesellschaftsspielen”.

Tipp 3: Online lernen

Eine Umfrage im Auftrag von scoyo hat ergeben, dass 45 Prozent der Kinder zwischen sechs und 13 Jahren am liebsten mit digitalen Medien lernen.

scoyo z. B. bietet Ihrem Kind virtuelle Lernwelten, mit denen es den Schulstoff der 1. bis 7. Klasse wiederholen und vertiefen kann. Die auf die Lehrpläne der Bundesländer abgestimmten Inhalte sind in Geschichten verpackt, die das Interesse der Schüler wecken und den Stoff anschaulich erklären.

Tipp 4: Mathe (spielerisch) in den Alltag integrieren

Themenbereiche der ersten Grundschuljahre wie Mengen, Zahlen und Ziffern, Geometrie oder Sortieren und Klassifizieren tauchen überall im Alltag auf: ob beim Backen, Kochen, beim Aufräumen oder beim Weckerstellen. Sie können Ihr Kind also ganz spielerisch unterstützen, indem Sie immer mal wieder kleine Matheübungen im Alltag einbauen:

  • Treppenstufen zählen
  • Alltagsgegenstände nach ihrer Beschaffenheit sortieren (Knöpfe, Steine, Perlen, Schrauben)
  • Bus- oder Bahnfahrplan lesen
  • Zutaten beim Kochen oder Backen abmessen und abwiegen
  • Mengen schätzen
  • Behälter nach ihrer Form sortieren
  • Gegenstände und Entfernungen mit einem Maßband messen
  • Obst, Pizza oder Kuchen halbieren, vierteln, achteln …
  • Summe gekaufter Artikel überschlagen oder das Wechselgeld ausrechnen

Die eine oder andere Übung weckt sicher das Interesse Ihres Kindes für Mathematik. Besonders wenn es merkt, wie nützlich Rechenfertigkeiten eigentlich sind.

Extra-Tipp für unterwegs von scoyo-Redakteurin Anna: “Ich habe als Kind mit meiner Oma immer die Quersumme der Zahlen auf Autokennzeichnen ausgerechnet. Wir haben daraus einen richtigen Wettbewerb gemacht: Wer schneller war, hat gewonnen. So hat mir Mathe richtig Spaß gemacht.”

Tipp 5: Beim Basteln und Bauen spielerisch Mathe lernen

Planen, berechnen, messen – beim Basteln und Bauen erweitern Kinder spielerisch ihre mathematischen Kompetenzen – und auf einmal bekommt Mathe einen greifbaren Sinn: “Wenn ich das Holz richtig ausmesse, kann ich mir eine Wippe bauen.”

Basteln Sie gemeinsam an einem gemütlichen Sonntag oder nehmen Sie ein großes Projekt, wie den Bau eines Baumhauses, eines Kaninchenstalls oder eines Vogelhäuschens, in Angriff. (Mathematische) Erfahrungen, die Ihr Kind bei diesen kreativen Tätigkeiten sammelt, werden garantiert “hängen bleiben”.

Wird Schulstoff praktisch angewendet und mit allen Sinnen erforscht, verstehen wir ihn viel leichter! Schon beim Bauen von Lego-Türmen kann es “Klick” machen, wie dieses Beispiel der Montessori Schule Wiesbaden zeigt:

Bruchrechnen kann so einfach sein!
© Montessori Schule Wiesbaden

Auch wenn Lego im eigentlichen Sinne kein Montessori Material ist – hier nützt es hervorragend, um spielerisch Bruchrechnen zu lernen.

Tipp 6: Spannende Lern- und Fördermaterialien nutzen

Lebendige Mathematik, Mathe im Alltag, Mathespiele – wer den Buchhandel oder die Suchmaschinen nach diesen Schlagwörtern durchkämmt, stößt auf eine Vielzahl von Lern- und Fördermaterialien, mit denen Schüler spielerisch Mathe lernen können. Da wird das 1×1 gesungen, mit Zahlen geknobelt und gerätselt, was das Zeug hält.

Beliebte Kinderhelden, wie der kleine Drache Kokosnuss oder Bibi Blocksberg, begleiten jüngere Kinder auf ihrer Reise in die Welt der Zahlen und erklären den Mathe-Stoff auf spannende Art und Weise. Probieren Sie diese Hilfen ruhig aus. So können Sie die Mathematikkenntnisse Ihres Kindes spielerisch fördern – und frischen auch selbst noch einmal Grundlagen auf.

Ein paar Beispiele für spielerische Lernmaterialien:

Tipp 7: Mit Geld spielt man nicht, beim Mathelernen hilft’s aber

Mithilfe eines kleinen Taschengeldes können Kinder lernen, Münzen und Scheine auseinanderzuhalten und den Wert von Gegenständen einzuschätzen. Außerdem müssen sie darüber nachdenken, wie lange es dauert, bis sie sich etwas Kleines kaufen können.

Wichtig: konsequent bleiben! Keinen Vorschuss zahlen. Das Taschengeld sollte immer in der gleichen Höhe und immer am gleichen Tag ausgezahlt werden. Nur so lernen Kinder, zu kalkulieren, Prioritäten zu setzen und mit Geld umzugehen.

Tipp 8: Termine planen

Tragen Sie gemeinsam Geburtstage, Feste und wichtige Termine in einen Kalender ein. Dabei lernt Ihr Kind die Reihenfolge der Wochentage, Monate und Jahreszeiten und bekommt ein Gefühl für den Umgang mit der Zeit. Gemeinsam können Sie die Tage bis zu einem ersehnten Ereignis zählen oder überlegen, wie lange ein anderes Ereignis bereits zurück liegt.

Tipp 9: Spielerisch Mathe lernen mit der Uhrzeit

Nutzen Sie Uhrzeiten für Verabredungen mit Ihrem Kind. Besprechen Sie z. B., zu welcher Uhrzeit es zu Hause sein soll, und überlegen Sie gemeinsam, wie viel Zeit noch bis dahin ist. Kann Ihr Kind die Uhr noch nicht lesen, können Sie ihm erklären, wie die Zeiger stehen müssen, oder Sie nutzen Klebepunkte. 

Mit der Uhrzeit-App von Zahlenzorro können Kinder am Tablet oder Smartphone spielerisch lernen, mit der Uhr umzugehen. Die App gibt es für ca. 1 Euro im App Store oder im Google Play Store.

Tipp 10: Jeder rechnet anders

Versuchen Sie Ihrem Kind nicht Ihre eigene Rechenweise beizubringen, auch wenn Sie glauben, es könnte so einfacher rechnen. Sie finden, Ihr Kind rechnet umständlich? Dann fragen Sie es, warum es so rechnet. Es nützt Ihrem Sprössling viel mehr, wenn er seine Rechenweise selbst erklärt.

Übrigens: Forscher fanden heraus, dass Kinder, die Hausaufgaben oder Prüfungsvorbereitungen alleine bewältigen, in der Regel besser zurecht kommen, als wenn ihnen die Eltern helfen. 

Tipp 11: Weniger ist manchmal mehr

Auch wenn Sie nun Wege gefunden haben, mit denen Mathelernen spielerisch funktioniert, üben Sie nicht zu lange. Kleine Übungen sind manchmal mehr wert – besonders, wenn Ihr Kind gerade von der Schule nach Hause gekommen ist oder schon Hausaufgaben gemacht hat. Wir alle brauchen unsere Pausen. 

Größere Defizite: Was Sie dann tun können

Sollte Ihr Kind trotz aller Methoden und Hilfestellungen weit hinter seinen Klassenkameraden zurückliegen, zählt es auch noch in fortgeschrittenen Klassenstufen mit den Fingern und zeigt ein generelles Unverständnis für Zahlen, Mengen und Verhältnisse, könnte es sich um tieferliegende Schwierigkeiten handeln, die nicht durch spielerisches Mathelernen behoben werden können. Suchen Sie in diesem Fall zunächst Rat beim Klassenlehrer. Auch Nachhilfe könnte ggf. die richtige Wahl sein, um Wissenslücken zu schließen.
 

Schluss mit Schusselfehlern! Wie Kinder Flüchtigkeitsfehler vermeiden

Katharina Looks

Ohjeh..
© istock

Ein Buchstabe zu wenig oder zu viel, Plus anstatt Minus gerechnet – solche Schusselfehler passieren Kindern (und Erwachsenen) immer wieder. Ärgerlich! 7 Tipps, wie Kinder Flüchtigkeitsfehler in Zukunft vermeiden.

Jeder kennt sie, niemand mag sie – Flüchtigkeitsfehler! Egal wie oft man den eigenen Text liest, oft verstecken sie sich noch irgendwo, unsichtbar vor dem eigenen Auge – irgendwie kaum zu vermeiden, oder? Besonders ärgerlich: Man weiß es doch eigentlich besser und sie kosten wertvolle Punkte in der Klassenarbeit.

Warum machen wir Flüchtigkeitsfehler?

Schusselfehler haben rein gar nichts mit fehlender Intelligenz zu tun. Verschiedene Faktoren führen zur Fehleranhäufung:

  • Zeitdruck
    Oft sitzt uns die Zeit im Nacken. Vor allem in Klassenarbeiten oder Diktaten haben Schüler Angst, nicht genug Zeit zu haben und nicht mitzukommen. Und am Nachmittag zu Hause will der Nachwuchs natürlich so schnell wie möglich die Hausaufgaben hinter sich bringen. In solchen Situationen schreibt man schnell und unbedacht drauf los – da lassen sich Flüchtigkeitsfehler meist gar nicht vermeiden.
     
  • Leistungsdruck
    Heutzutage legen wir viel Wert auf gute Noten. Eltern wollen den besten Schulabschluss, die beste Ausbildung, die besten beruflichen Chancen für ihre Kinder. Unbewusst baut sich so Druck auf. Das stresst. Dieser Leistungsdruck ruft Schusselfehler hervor.
     
  • Konzentrationsschwierigkeiten
    Sind Zeit und Leistungsdruck nicht das Problem, ist häufig fehlende Konzentration der Grund für Schusselfehler. Toben die kleinen Geschwister um einen herum, läuft Musik oder ist man mit den Gedanken woanders, schleicht sich nämlich schnell der Fehlerteufel ein.

Flüchtigkeitsfehler vermeiden – so geht´s! 7 praktische Tipps

Unsere Tipps auf einen Blick:

1. Zeit richtig einteilen

Wer weiß, wie er seine Zeit richtig einteilt, ist gut gegen Zeitdruck gewappnet. Das können Kinder schon bei ihren Hausaufgaben üben. Am besten verschaffen sie sich zuerst einen Überblick über all ihre Aufgaben und stellen dann eine Reihenfolge auf, in der sie diese bearbeiten wollen. Ein Zeitlimit hilft, konzentrierter zu arbeiten, Flüchtigkeitsfehler zu vermeiden und ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie lange sie für eine Aufgabe brauchen. Hinweis: In der Grundschule sollten die Hausaufgaben nicht länger als 30 bis 45 Minuten dauern. Überschreitet Ihr Kind diese Zeitvorgabe regelmäßig, wenden Sie sich am besten an die Schule.

2. Einfache Aufgaben zuerst lösen

Unser Tipp: In einer Klassenarbeit zuerst in Ruhe die Aufgaben lösen, die man am besten kann. Auf diese Weise sichern Schüler wichtige Punkte und bekommen das gute Gefühl, schon etwas geschafft zu haben – das senkt den Stresspegel deutlich. Den schwierigeren Aufgaben können sie sich dann in der restlichen Zeit widmen.

3. Keine Panik!

Leistungsdruck hemmt viele Schüler vor Klassenarbeiten und verursacht Prüfungsangst. Zeigen Sie Ihrem Kind, dass es mehr ist als seine Noten und nehmen Sie ihm so den Druck von den Schultern. Entspannungsübungen helfen außerdem gegen schlotternde Knie vor einer Klassenarbeit. Ganz banal aber wichtig: positiv denken! Machen Sie sich vor einer Klassenarbeit keine Sorgen, wird Ihr Kind es sehr wahrscheinlich auch nicht tun.

4. Fehlerteufel finden und überlisten

Macht Ihr Kind immer wieder dieselben Flüchtigkeitsfehler, liegt möglicherweise ein spezifisches Problem vor. Wenn Sie dieses gemeinsam identifizieren, können Sie den Schusselfehlern gezielt entgegenwirken.

  • Papiertrick
    Verrutscht ein Kind beim Lesen ständig in der Zeile oder beim Rechnen zwischen den Aufgaben, hilft es, mit einem weißen Blatt Papier die Informationen abzudecken, die es gerade nicht braucht.
     
  • Bunte Rechenzeichen
    Manchmal rechnen Schüler plus, obwohl minus gefordert ist oder umgekehrt. In diesem Fall kann etwas Farbe helfen. Teilen Sie gemeinsam jeder Grundrechenart eine Farbe zu. Bevor Ihr Kind sich an seine Aufgaben macht, kann es alle Rechenzeichen farblich markieren und nimmt diese besser wahr. 
     
  • Konzentration auf häufige Fehler
    Wenn Ihr Kind weiß, welche Fehler es häufiger macht, sollte es beim Kontrollieren auch verstärkt auf diese Fehler achten. Zum Beispiel das fehlende i-Tüpfelchen oder die Groß- und Kleinschreibung. Zu Hause können Sie gemeinsam lustige Eselsbrücken und bunte Merkzettel dazu erstellen. Je öfter Ihr Kind sich mit diesen Fehlern ganz zwanglos auseinandersetzt, desto eher wird es diese Flüchtigkeitsfehler vermeiden.

Achtung Eltern: Nicht die eigene Erklärungsweise aufdrängen, sondern sich an die Schulmaterialien halten. Die Erklärungswege unterscheiden sich oft stark. Das führt nur zu Verwirrung. Alternativ kann ein Nachhilfelehrer oder eine Online-Lernplattform bei ausbleibenden Geistesblitzen helfen.

5. Tricks gegen “Fehlerblindheit”

Flüchtigkeitsfehler lassen sich leider nicht immer vermeiden. Umso wichtiger ist es, sie im Nachhinein zu entdecken. Leider kennen wir unseren eigenen Text meist so gut, dass unser Gehirn liest, was es will und die Schusselfehler übersieht. So geht das Korrekturlesen leichter:

  • Erst einmal tief durchatmen
    Bevor wir uns daran machen, etwas Korrektur zu lesen, sollten wir uns eine Pause gönnen. Kurz strecken, einen Schluck trinken, tief durchatmen – dann kann es weiter gehen. Der Kopf ist wieder frisch und bereit, auf Fehlersuche zu gehen.
     
  • Rückwärts lesen
    Um Wort für Wort auf Rechtschreibfehler zu untersuchen, kann man einen Text einfach rückwärts lesen. Dabei jedes einzelne Wort genau anschauen. Betrachten wir die Worte außerhalb des Satzzusammenhangs, überlisten wir unser Gehirn und nehmen Fehler wieder besser wahr. 
     
  • Mit den Lippen lesen
    Beim lauten Vorlesen können Schüler gut hören, ob Sätze stimmig klingen und vollständig sind. In einer Klassenarbeit macht Ihr Kind sich zwar keine Freunde, wenn es beginnt, laut zu lesen. Doch es reicht schon nur die Lippen zu bewegen, um Wörter und Sätze konzentrierter betrachten zu können.

6. Konzentration stärken

Ist fehlende Konzentration das Manko bei Ihrem Kind, können Sie gemeinsam ein paar spielerische Konzentrationsübungen ausprobieren, um Flüchtigkeitsfehler zu vermeiden.

Lassen Sie Ihr Kind zum Beispiel einen Raum genau angucken, den es danach verlässt. Verändern Sie anschließend ein paar Gegenstände. Jetzt darf Ihr Sprössling auf Fehlersuche gehen. Tipp: Verändern Sie ein paar auffällige und ein paar weniger auffällige Details. Dann macht das Ganze noch mehr Spaß und ist gleichzeitig herausfordernd.

7. Fit und stark im Schulalltag

Besonders anfällig für Schusselfehler sind Kinder, wenn sie müde oder hungrig sind. An Konzentration ist dann gar nicht zu denken. Achten Sie auf eine ordentliche Mütze voll Schlaf und ein reichhaltiges Frühstück, damit Ihr Kind gut gestärkt in die Schule kommt. Für genug Power am Nachmittag sorgt ein gesunder Pausensnack. Nach der Schule sollte sich Ihr Kind auch erst einmal eine Pause und eine Stärkung gönnen, bevor es sich an die Hausaufgaben setzt. Auch so können Flüchtigkeitsfehler vermieden werden.

Meditation für Kinder: Lebensfreude und Lernerfolg

Katharina Looks

Meditation für Kinder
© liderina/fotolia.com

Meditation für Kinder? Na klar! Auch für die Kleinen ist Meditation ein wunderbarer Helfer im Alltag. Ob Konzentration oder Empathie, wir zeigen, wie Meditation Ihr Kind unterstützt – in der Schule und ganz persönlich.

Ein Gastbeitrag von 7Mind.

Für Kinder steckt das Leben voller Herausforderungen. Egal ob in der Schule oder Zuhause – täglich wirken ununterbrochen neue Bilder, Geräusche und Informationen auf sie ein. Das ist zwar aufregend, aber auch ganz schön anstrengend. Und während so viel in der Außenwelt geschieht, passiert mindestens genauso viel in der Innenwelt Ihres Kindes. Während sich die Psyche und der Körper in jungen Jahren täglich weiterentwickelt, erleben Kinder jeden Tag neue emotionale und soziale Herausforderungen, mit denen sie besonders in der Schule konfrontiert werden. 

In dieser spannenden Phase des Lebens ist es besonders wertvoll, wenn Kinder lernen, sich selbst und die Welt achtsamer wahrzunehmen, um sich in schwierigen Situationen selbst helfen zu können. Meditation ist dabei eine tolle Unterstützung, denn sie stärkt die Konzentrationsfähigkeit, steigert das Selbstbewusstsein und fördert die Selbstregulation im Umgang mit Gefühlen. Zudem bringt Meditation grundlegende soziale Fähigkeiten, wie zum Beispiel Empathie, noch besser zur Entfaltung. Das schafft Lebensfreude und Lernerfolg!

Inhalt dieses Artikels:

Bessere Konzentration beim Lernen durch gezielte Übungen

Mal knurrt der Magen, mal tuschelt der Banknachbar, mal kommen Stimmen durch das Fenster und mal sind die Gedanken schon bei der Lieblingsserie am Nachmittag – für Ihr Kind steckt der Alltag voller Ablenkungen. Ob in der Schule oder Zuhause, Ihr Kind ist immer wieder mit äußerlichen und innerlichen Ablenkungen konfrontiert, die es ihm schwer machen, die Aufmerksamkeit dort zu halten, wo es gerade wichtig ist. In der Schule sind vor allem die Lehrer dafür verantwortlich, äußerliche Störfaktoren auszuschalten. Zu Hause können Eltern für eine ruhige Umgebung sorgen, wenn die Kinder lernen oder Hausaufgaben machen. Schwieriger wird es, wenn den Kindern störende Gedanken oder Gefühle im Weg stehen und die Konzentrationsfähigkeit beeinflussen.

Gerade für Schule und Hausaufgaben ist es wichtig, sich über einen längeren Zeitraum fokussieren zu können. Meditation ist dafür der ideale Helfer, denn sie schult die Fähigkeit, die Konzentration auf das zu richten, was im Hier und Jetzt passiert. Außerdem lehrt sie einen gelassenen Umgang mit störenden Gedanken und äußerlichen Ablenkungen. Ein wichtiger Helfer ist dabei der Atem. Durch das spielerische Erlernen einer bewussten Atmung gibt der 7Mind Kids-Kurs Ihrem Kind einen praktischen Alltagshelfer an die Hand, um den gegenwärtigen Moment bewusst wahrzunehmen. Das schult langfristig die Konzentration und schafft die geistige Klarheit, um neue Dinge zu erlernen, zu verarbeiten und umzusetzen. So lassen sich beispielsweise auch Flüchtigkeitsfehler in der Klassenarbeit besser vermeiden.

Keine Prüfungsangst mehr – so bekommen Kinder ihre Gefühle in den Griff

Ganz bei sich: Seinen Körper und die eigenen Gefühle wahrzunehmen hilft dabei, Stress, Aufregung, Ärger und Co. besser zu bewältigen
© Annie Spratt/Unsplash.com

Die eigenen Gefühle zu verstehen, zu regulieren und zu kommunizieren, ist schon für Erwachsene schwierig. Für Kinder ist es eine echte Herausforderung. Denn in dieser Lebensphase finden viele psychische und physische Entwicklungen erst statt, und im Alltag kommen ständig neue emotionale und soziale Situationen auf Ihr Kind zu. Diese vielen Impulse können leicht einmal etwas Gefühlschaos verursachen. Deshalb ist es für Ihr Kind wichtig, die eigenen Gefühle besser zu verstehen und zu regulieren. Hierzu leistet die regelmäßige innere Einkehr durch Meditation einen wichtigen Beitrag.

Denn wer meditiert, lernt zunächst einmal, die eigenen Gefühle und Emotionen besser wahrzunehmen und einzuordnen. Das schafft emotionale Klarheit und ermöglicht es Kindern, besser zu kommunizieren, was sie beschäftigt. Zudem hilft regelmäßige Meditation dabei, mehr Abstand zum eigenen Gefühlsleben zu gewinnen. Dieser Abstand hilft, den Gefühlen nicht unbedacht nachzugehen, sondern Raum zu schaffen – für Reflektion und eine achtsame Reaktion. So lernt Ihr Kind, ein negatives Gefühl als etwas hinzunehmen, das kommt, aber auch wieder geht. Damit bringt regelmäßige Meditation mehr Gelassenheit in den Gefühlshaushalt Ihres Kindes, wovon natürlich auch Mitschüler und Familie profitieren.

Die Fähigkeit zur emotionalen Selbstregulation wirkt sich nicht nur positiv auf das Wohlbefinden Ihres Kindes aus, sondern auch auf den Schulerfolg. Negative Gefühle, wie Ärger und Trauer, können beeinflussen, wie motiviert und konzentriert Ihr Kind ist. Einen noch größeren Einfluss können Prüfungs- und Versagensängste haben. Meditation erleichtert den Umgang mit diesen schwierigen Emotionen und stärkt die Konzentration.

Weniger Mobbing durch Achtsamkeitstraining

Die eigenen Gefühle und Emotionen im Griff zu haben, ist auch ein wichtiger Faktor für die sozialen Fähigkeiten Ihres Kindes. Wie eine aktuelle PISA-Studie der OECD zeigt, sind diese Fähigkeiten elementar wichtig, denn mittlerweile soll jeder sechste 15-jährige Schüler in Deutschland regelmäßig zum Opfer von Mobbing werden. Soziale Ausgrenzung an Schulen ist ein wichtiges Thema, denn sie wirkt sich nicht nur negativ auf das Klassenklima und die Schulleistung aus, sondern ist für betroffene Kinder enorm belastend.

Natürlich ist Meditation kein universelles Heilmittel gegen Mobbing, dazu ist soziale Ausgrenzung zu komplex. Doch Meditation stärkt die emotionale Intelligenz Ihres Kindes und fördert soziale Fähigkeiten wie Empathie und Mitgefühl, die beide eine wichtige Basis für ein gutes Miteinander bilden. Studien zeigen, dass sich Achtsamkeitstraining auch positiv auf die Akzeptanz und Popularität von Schülern auswirkt. Mit Meditation können Sie wichtige soziale Fähigkeiten Ihres Kindes weiter fördern, damit der Umgang mit Freunden, Mitschülern und anderen Kindern einfacher und achtsamer wird.

Egal, ob die Konzentrationsfähigkeit Ihres Kindes Verbesserung bedarf, Ihr Kind noch lernen muss, besser mit seinen Gefühlen und Emotionen umzugehen oder Sie die sozialen Fähigkeiten Ihres Kindes unterstützen wollen – Meditation kann dabei helfen. Auf sanfte und achtsame Art unterstützt Achtsamkeitstraining Ihr Kind in seinem Alltag, um die täglichen Herausforderungen mit mehr Selbstbewusstsein und Freude zu meistern. So machen Schule und Leben Spaß!

Meditationsanleitung für Kinder

7Mind, die Meditations-App für Groß und Klein, hat eine Anleitung für Kinder in der Rubrik “7Mind Kids” veröffentlicht. Lassen Sie Ihr Kind doch einmal reinschauen:

Die Meditationen wurden von Achtsamkeitsexpertin Vera Kaltwasser konzipiert und sind für Kinder und Jugendliche im Alter von etwa 8-12 Jahren geeignet.

Entspannt durch den Alltag mit der Meditations-App 7Mind

Beim Einschlafen, längerem Warten oder um im Alltag ein bisschen zur Ruhe zu kommen, ist Meditation ein gutes Mittel. Gerade für Meditations-Anfänger ist hierfür die 7Mind-App geeignet, die Schritt für Schritt in die Meditation leiten. Im kostenlosen Grundlagenkurs lernen Nutzer in 7×7 Minuten einfach durchzuführende Meditationstechniken. 7Mind+ bietet darüber hinaus Kurse mit speziellen Themenvertiefungen, wie Schlaf, Konzentration und Glück, die der Nutzer einzeln kaufen oder durch ein Abo freischalten kann.

Über 7Mind

Ruhige Momente in den Alltag zu integrieren, ist oft nicht leicht. Deshalb bietet 7Mind den einfachsten Einstieg in Meditation und Achtsamkeit, der sich finden lässt: Mit ihrer Meditations-App wollen sie möglichst vielen Menschen dabei helfen, mehr Achtsamkeit und Gelassenheit in ihr Leben zu bringen. 7Mind führt die Nutzer Schritt für Schritt durch erste Meditationen und hilft mit individuellen Tipps und kleinen Erinnerungen jedem dabei, seine ganz persönliche Meditationsroutine zu etablieren. Dabei legt 7Mind bei allem, was sie tun, Wert auf wissenschaftliche Fundiertheit. Alle Meditationen werden von erfahrenen Lehrern konzipiert, allen voran Paul Kohtes. Zusätzlich arbeiten sie eng mit Wissenschaftlern wie dem Mind-Body-Mediziner Prof. Dr. Tobias Esch zusammen.

12 Tipps für erfolgreiches Lernen

Katharina Looks

Erfolgreiches Lernen durch ausreichend Schlaf, viel Bewegung und eine gesunde ausgewogene Ernährung
© iStock.com/STEXX

Zu den größten Herausforderungen im Schulalltag gehört es, die komplexe Menge an Lernstoff zu bewältigen. Aber wie lernt man zu lernen? Wir haben die wichtigsten Tipps für erfolgreiches Lernen zusammengefasst.

In diesem Artikel

Tipp 1: Motivation als Voraussetzung für erfolgreiches Lernen

Lernforscher sind sich einig, dass besonders die Motivation der Schüler eine große Rolle spielt, wenn es darum geht, erfolgreich zu lernen. 

Denn nur, wer mit dem Lernen etwas Positives verbindet, Lust auf die Themen hat und einen Sinn im Lernen sieht, kann sich dazu motivieren, sich an den Schreibtisch zu setzen.

Der Lernstoff muss wichtig und relevant erscheinen!

Setzen Sie gemeinsam Ziele, die motivieren: Wer gut Englisch spricht, kann im Radio mitsingen, wer gut in Deutsch ist, kann nicht nur tolle Bücher lesen, sondern selbst Autor werden … Finden Sie kleine und große Anreize, die Ihr Kind zum eigenständigen Lernen motivieren. 

Und: Erklären Sie Ihren Liebsten, warum bestimmte Lerninhalte für die Zukunft und den Alltag wichtig sind. 

Tipp 2: Faszination für digitale Medien nutzen

Schüler wissen sehr genau, wie sie am liebsten lernen: Laut der Studie Lernen mit Spaß haben 45 Prozent der befragten Kinder am meisten Freude, wenn sie mit Computern, Tablets oder Smartphones lernen dürfen. Darüber hinaus gibt ein Drittel an, sich Lerninhalte am besten merken zu können, wenn sie in eine Geschichte verpackt sind. 

Lern-Apps wie scoyo nutzen diese Erkenntnisse und integrieren in ihrer Online-Lernwelt interaktive Übungen, die sich dem Lernstand des Kindes anpassen, aber auch Motivationselemente wie Punktesysteme und Avatare.

Jetzt scoyo ausprobieren:

Tipp 3: Lernen lernen mit der richtigen Strategie

Es gibt unzählige Lerntipps – diese helfen uns aber nur, Wissen im Gedächtnis zu verankern, wenn sie zu uns passen. Denn jeder Mensch lernt auf seine eigene Art und Weise am besten. Deshalb gibt es auch verschiedene Lerntypen: der eine lernt am besten, indem er alles aufschreibt, der andere, indem er ein Video schaut, ein Dritter, indem er in Gruppen lernt … Finden Sie gemeinsam heraus, zu welchem Lerntyp Ihr Kind gehört und welche Lern-Hilfsmittel zu ihm passen: Informationen und Tipps zur Lerntypbestimmung

Darüber hinaus gibt es verschiedene Lernstrategien. Man unterscheidet zwischen:

  • Primärstrategien, anhand derer das Wissen gespeichert und verarbeitet wird (z. B. mithilfe von Lernhilfen),
  • Stützstrategien, die die Konzentration und Motivation sichern (z. B. ein toller Lernplatz),
  • Kontrollstrategien, mit denen die Abrufbarkeit des Wissens in entscheidenden Situationen wie einer Prüfung gewährleistet werden soll.

Tipp 4: Freizeit hilft beim Lernen

Studien zeigen, dass Kinder bessere Noten schreiben, wenn sie vor Klassenarbeiten eine lange Pause von 20 bis 30 Minuten machen. “Das Gehirn ist bei Schulkindern zwar sehr aufnahmefähig, braucht aber ausgedehnte Regenerationsphasen, um die Informationen des Tages im Langzeitgedächtnis zu verarbeiten”, so heißt es auf Spiegel-Online

Achten Sie also darauf, dass Ihr Kind beim Lernen regelmäßig Pausen macht. Ausreichend Schlaf, viel Bewegung an der frischen Luft und eine gesunde, ausgewogene Ernährung – das sind die Voraussetzungen für Konzentration und erfolgreiches Lernen.

Und noch ein Tipp: Nie ähnliche Fächer hintereinander lernen. Die Forschung zeigt, wenn z. B. direkt nach Mathe ein kopflastiges Fach wie Latein oder Physik gelernt wird, bleibt nur 1/3 des Stoffs hängen. Wer aber direkt nach einer intensiven Lernphase Sport treibt und danach viel schläft, hat gute Chancen, dass das Wissen ins Langzeitgedächtnis wandert. 

Tipp 5: Im Unterricht mitmachen

Klingt banal, hilft aber enorm: Wer im Unterricht bei der Sache ist, mitschreibt und sich regelmäßig meldet, bekommt nicht nur gute mündliche Noten, sondern versteht den Stoff auch besser – weil er sich intensiv mit dem Thema auseinandersetzt. Doch gerade mit der mündlichen Mitarbeit haben viele Kinder Probleme – sie trauen sich schlichtweg nicht, sich zu melden.

Das kann Kinder motivieren, sich mehr im Unterricht zu beteiligen:

  • Wer sich im Unterricht meldet, vermeidet es, spontan von der Lehrkraft aufgerufen zu werden.
  • Selbst wenn man „nur“ vorliest, etwas zusammenfasst oder die Hausaufgaben vorstellt, sammelt man einen Pluspunkt bei der Lehrkraft – leicht verdiente gute Noten also!
  • Man zeigt guten Willen bei der Lehrkraft.
  • Man nutzt die Zeit, die man ohnehin in der Schule verbringt, sinnvoll.

Tipp 6: Ein toller Arbeitsplatz 

Effektives Lernen erfordert Ruhe. Der Arbeitsplatz Ihres Kindes sollte deshalb ruhig gelegen, sauber/aufgeräumt und hell sein. Generell ist ein eigener Schreibtisch für die Hausaufgaben von Vorteil. Möchte Ihr Kind die Hausaufgaben aber in Ihrer Nähe erledigen, kann auch der Küchen- oder Esstisch als Schreibtisch herhalten. Auf keinen Fall sollten Fernseher oder Radio nebenher laufen. Das gilt auch im Unterricht: Neben dem besten Kumpel oder der besten Freundin zu sitzen, lenkt meistens ab.

Tipp 7: Überall lernen – Zoo, Museum & Co.

Ein Ausflug ins Museum, ein Theaterbesuch oder die Besichtigung einer Burg – regelmäßige Ausflüge können trockenen Lernstoff zum Leben erwecken. Gerade bei Fächern wie Geschichte oder Naturwissenschaften bewirken außerschulische Lernorte wie der Zoo oder das Wikingerdorf Wunder.

Tipp 8: Lernen in den Alltag integrieren

Lange Autofahrten, ein gemütliches Frühstück oder lästige Wartezeiten an der Kasse eignen sich prima, um Lernstoff zu wiederholen und zu zeigen, was man schon gelernt hat. Integrieren Sie doch einmal das Einmaleins oder englische Vokabeln spielerisch in den Alltag – das macht viel Spaß, vorausgesetzt Sie werden nicht zum Ersatzlehrer.

Übrigens: In unserer Studie Lernen mit Spaß gab jedes fünfte Kind an, etwas am besten zu verstehen, wenn es den Sachverhalt aus dem Alltag kennt. 

Tipp 9: Kontinuierlich lernen, ohne zu viel Stress

Der Schlüssel zum erfolgreichen Lernen liegt in der Regelmäßigkeit. Kontinuierliches Lernen ist effektiver, als kurz vor einer Prüfung unter hohem Stress zu pauken. 

Tipp 10: Und nach dem (erfolgreichen) Lernen …

Der Leistungsdruck in der Schule ist heutzutage für Kinder und Jugendliche sehr groß. Wenn Ihr Kind sein Lernpensum bewältigt hat, sollten ausgleichende Aktivitäten auf dem Programm stehen, an denen es Freude hat. Freizeitaktivitäten wie Sport, ein Spieleabend oder Freunde treffen sorgen dafür, dass Kinder sich nach dem Lernen entspannen und abschalten können.

Tipp 11: Kein Liebesentzug bei schlechten Noten

Misserfolge gehören zum Leben dazu – je früher Ihr Kind lernt, damit umzugehen, umso besser. Bei schlechten Noten sollten Sie also besser nicht schimpfen, enttäuscht sein oder mit Liebesentzug drohen, sondern gemeinsam darauf hinarbeiten, dass es beim nächsten Mal besser klappt. 

Tipp 12: Erkennen Sie vor allem die Anstrengung Ihres Kindes an, loben Sie nicht nur die Noten

Damit Schüler erfolgreich lernen, ist es wichtig, ihr Selbstbewusstsein zu stärken und ihnen das Gefühl zu geben, dass sie ihre Leistungen immer verbessern können, wenn sie sich anstrengen. 

„Belohnt Euch nach jeder Etappe!“

Die 15-jährige Schülerin Ischtar erklärt in ihrem Youtube-Videokanal, wie das Lernen bei ihr am besten klappt:

Der 5-Tage-Lernplan: So klappt das Lernen für Klassenarbeiten

Katharina Looks

© Lumina\stocksy.com
Ein Lernplan hilft Schülern, sich rechtzeitig und strukturiert auf eine Klassenarbeit vorzubereiten

Jeder kennt es: Zwei Tage vor der Klassenarbeit fängt die Panik an. Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit Ihrem Kind einen guten Lernplan erstellen und dabei unterstützen, entspannt zu bleiben und erfolgreich für die Schule zu lernen.

Fünf Tage hören sich für viele Kinder lang an, wenn es darum geht, fit für die nächste Klassenarbeit zu werden. Doch fünf Tage sind ein guter Zeitraum, um ohne Druck und wirklich nachhaltig für die Schule zu lernen. Das bedeutet auch: Pausen machen und die Lerneinheiten so einteilen, dass noch genug Zeit für eine Runde Fußballspielen oder das gemeinsame Kochen mit der Familie bleibt.

Dabei kommt es natürlich immer darauf an, wie umfangreich der Stoff ist und wie gut Ihr Kind die Inhalte schon verstanden hat. Wer gut im Unterricht mitmacht ist auf jeden Fall besser vorbereitet – so viel steht fest.

Doch auch für alle anderen Schüler sind Hopfen und Malz noch nicht verloren. Einen Lernplan zu erstellen, hilft dabei, das Lernen für die Schule und Klassenarbeiten besser zu strukturieren und in Häppchen aufzuteilen – damit der guten Note am Schuljahresende nichts im Weg steht.

Lernplan erstellen: In 5 Tagen fit für die nächste Klassenarbeit

Tag 1: Unterlagen sortieren und Überblick verschaffen

Über das Halbjahr können sich viele Hefte, Mappen, Bücher und Zettel zu einem Thema angehäuft haben. Auf keinen Fall sollten Schüler jetzt wahllos drauflos lernen und dann einen Tag vor der Klassenarbeit in Panik verfallen. Jetzt heißt es Durchatmen und einen Lernplan erstellen. Punkt eins auf der Tagesordnung: Unterlagen sortieren, am besten chronologisch. Farbige Marker oder bunte Post-its helfen, die wichtigsten Inhalte zu markieren und nach Schwerpunkten zu gliedern.   Sehr hilfreich ist es auch, den Lernstoff noch einmal zusammenzufassen, auf einer Mindmap übersichtlich darzustellen oder Daten/Fakten/Vokabeln auf Karteikarten zu schreiben (siehe Tag 3). Dabei lernen die Schüler viel mehr für die Klassenarbeit, als sie denken – und der Schulstoff bekommt im wahrsten Sinne des Wortes mehr Farbe. Das ist wichtig, damit das Gelernte im Langzeitgedächtnis landet und bei der Klassenarbeit abrufbereit zur Verfügung steht.   Danach sollten die Kinder den Schulstoff zunächst einmal gründlich durchlesen und sich ehrlich fragen, was sie verstanden haben und was noch nicht – es bringt ja nichts, so zu tun, als wäre alles ganz einfach, wenn die Aufgaben in der Klassenarbeit dann doch zu schwer sind bzw. der Zusammenhang nicht klar ist.

Mit digitalen Lernplattformen wie scoyo wird scoyo zum Kinderspiel – und bleibt doch ganz nah am Schulstoff

Tag 2: Unklarheiten beseitigen

Der Überblick ist da. Der Lernstoff wirkt nun hoffentlich gar nicht mehr so kompliziert. An Tag 2 des Lernplans können sich die Schüler nun daranmachen, letzte Unklarheiten für die anstehende Klassenarbeit zu beseitigen. Hier hilft es, selbst mit Büchern, Online-Lernangeboten wie scoyo oder Kinder-Suchmaschinen wie fragFINN.de zu lernen oder die Klassenkameraden, Lehrer oder auch mal die Eltern um Hilfe zu bitten.

Tipp für Eltern: Sie als Bezugspersonen Nummer 1 sollten vor allem dafür da sein, den Druck zu nehmen, für Pausen zu sorgen und das Interesse am Schulstoff zu steigern: Überlegen Sie doch mal, ob Ihnen ein toller Film zum Thema einfällt oder sich das Ganze draußen an einem Beispiel nicht viel besser erläutern lässt. Verknüpft das Gehirn Informationen mit Bildern, Anekdoten oder Emotionen, wandern sie nämlich viel einfacher ins Langzeitgedächtnis.

Sind die Defizite größer, sollten Sie sich ggf. SOS-Hilfe suchen. Vielleicht hat Ihr Kind schon einen Nachhilfelehrer, der am nächsten Tag einspringen könnte? Mehr Infos zum Thema Nachhilfe-Angebote finden Sie in unserem kostenlosen Ratgeber.

Tag 3: einmal alles “durchlernen” für die Klassenarbeit

Jetzt ist (hoffentlich) alles verstanden, und das gezielte Lernen für die Klassenarbeit kann beginnen. Doch bevor Ihr Kind damit startet, sollte es sich überlegen, wie es am besten Dinge behalten kann – es gibt nämlich ganz unterschiedliche Lerntypen, die mit verschiedenen Hilfsmitteln besser oder schlechter lernen können.

Hilft es, den Stoff noch einmal selbst zusammenzufassen, ihn auf einer großen Tapete als Mindmap darzustellen, auf Karteikarten zu schreiben oder auch einfach laut vor sich hin zu sagen? Hier können Sie herausfinden, zu welchem Lerntypen Ihr Nachwuchs gehört. Ist der Lernstoff umfassender, sollte das Durchlernen auf zwei Tage verteilt werden – z. B. an Tag 2 die eine Hälfte lernen und die andere an Tag 3.

Wichtig: Wenn Sie einen Lernplan erstellen, bauen Sie auch Pausen ein, damit die Schüler sich für ihre Anstrengungen belohnen können. Nur so macht Lernen auch langfristig Spaß.

Tag 4: im Team gegenseitig abfragen und wiederholen

Vielen Kindern hilft es, mit den Klassenkameraden den Lernstoff durchzusprechen. Dabei können Fragen gestellt werden, und jeder darf mal etwas erklären, was er schon richtig gut verstanden hat. 

Tipp für Eltern: Lassen Sie sich das Thema von Ihrem Sohn bzw. Ihrer Tochter erklären – rein aus Interesse natürlich, nicht in einer Lehrer-Funktion. Dadurch merkt Ihr Kind schnell, ob es den Stoff verstanden hat. Gleichzeitig stärkt das das Selbstbewusstsein. 

Auch Übungsaufgaben helfen an Tag 4, das Gelernte anzuwenden und zu schauen, ob irgendwo noch Unsicherheiten lauern. Dabei muss niemand Panik bekommen – alles lässt sich noch am nächsten Morgen in der Schule klären, indem man einfach den Lehrer fragt.

Tag 5: den Lernstoff wiederholen und sich wohlfühlen

Am letzten Tag sollten Kinder möglichst nichts Neues mehr lernen, sondern die Zeit nur noch zum Wiederholen nutzen. Sonst entsteht Druck, die Kinder werden nervös und die Gefahr ist groß, dass die meisten Informationen nur im Kurzzeitgedächtnis landen – und dann vielleicht bei der Klassenarbeit nicht abrufbar sind.

Sorgen Sie als Eltern für genügend Erholung am Tag vor der Klausur und geben Sie Ihrem Kind das Gefühl, dass es das auf jeden Fall schaffen wird, weil es sehr gut gelernt und auch alles verstanden hat. So beugen Sie Lernblockaden und Schulangst vor.

Ihrem Kind fehlt Struktur? In der scoyo Lernapp finden Sie alle Themen säuberlich sortiert

Frische Luft und Kreativität machen schlau! Basteln mit Kindern im Herbst

Katharina Looks

Bunte, saisonale Basteleien sind ideale Dekoration
Tabula Rosi

Die Tage werden kürzer, der Himmel bedeckter und die Sonne steht tiefer – der Herbst ist da! Und mit ihm viele tolle Möglichkeiten, mit den Kindern zu basteln. Wir stellen unsere Lieblingsideen vor.

Das Ende des Sommers läutet nicht nur kühlere Temperaturen ein – manch Kind packt dabei schnell die “Herbst-Mood”. Dabei erwartet uns im Herbst so viel Wunderbares! Die Blätter leuchten in bunten Farben, Eichhörnchen tollen herum, die Kürbiszeit beginnt und schummrige Abende bei Kerzenlicht verbreiten eine gemütliche Stimmung.

Schöne Herbstbasteleien machen Ihr Heim richtig kuschelig und lassen Sie die guten Seiten dieser Jahreszeit so richtig auskosten.

Halten Sie beim nächsten Herbstspaziergang ein wenig die Augen offen, dann finden Sie schon fast alles, was Sie brauchen. 

Toller Nebeneffekt: Frische Luft tut nicht nur dem Körper gut, sondern hilft dem Gehirn auch, sich wieder besser konzentrieren zu können. Perfekt!

► Mehr tolle Tipps und Rezeptideen für Eltern rund um das Thema Herbst:

So, inzwischen kribbeln die Finger bestimmt? Also schnell zu den Basteltipps!

Basteln mit Kindern im Herbst: 6 DIY-Ideen, die den Herbst noch schöner machen

► Bastelidee 1: ein bunter Herbststrauß

Ein toller Strauß mit bunten Blättern und glitzernden Eicheln © Tabula Rosi Sie haben keine Lust auf Braun? Der Herbst kann auch in Türkis, Pink oder Gold leuchten und bunt glitzern. Das tut auf jeden Fall der bunte Herbststrauß von Bloggerin Janna.

Ihre Idee: Blätter und Eicheln bunt bepinseln und mit etwas Draht an Zweigen befestigen. Sieht wunderschön aus und beschert den Kindern gleichzeitig Malspaß! Eine tolle Idee für einen Basteltag mit Kindern im Herbst.

► Bastelidee 2: eine herbstliche Tannenzapfengirlande

Eine wunderschöne Girlande zaubert Herbststimmung © Starlights in the Kitchen Tannenzapfen und Äste sind tolle Bastelmaterialien. Bloggerin Sabrina hat deshalb gleich eine herbstliche Girlande aus ihnen gebastelt.   

Sie brauchen: etwas Band, Lack, ein paar Haken, Wäscheklammern, einen festen Ast und alle Naturmaterialien, die Ihnen gefallen – dann kann die Herbstbastelei mit den Kiddies losgehen.

Und so funktioniert’s: Zunächst werden die Naturmaterialien gründlich mit dem farbigen Lack besprüht (am besten über einem Karton und an der frischen Luft). Sind Zapfen und Co. trocken, schrauben Sie vorsichtig Haken in die Unterseite, bis diese fixiert sind. Das Ganze wird nun noch an ein Band im gewünschten Abstand befestigt. Bei Bedarf können Sie die herbstliche Girlande noch um weitere Dinge, wie Zweige und Blätter, ergänzen. Für den rustikalen Charme sorgt dann ein dicker Ast, an der Sie die Girlande befestigen können. Den können Sie ja bei Ihrem nächsten Waldspaziergang heraussuchen!

► Bastelidee 3: Herbstzauber fürs Fenster

Fensterbilder machen tolles Licht © Zauberflink Bunte Herbstfarben am Fenster machen stimmungsvolles Licht, wenn die Sonne durch sie scheint. Das bringt eine wunderbar gemütliche Atmosphäre in Ihr Zuhause.

Bloggerin Lena hatte da eine besonders gute Idee: Anstatt buntes, durchscheinendes Papier oder Fenstermalfarben an die Fenster zu bringen, hat sie direkt aus bunten Blättern herbstliche Fensterbilder mit ihren Kindern gebastelt.

Sie brauchen: Alte Kartons (z.B. Pizzakartons), Transparentpapier und einige getrocknete Blätter.

So basteln Sie ein Fensterbild: Schneiden Sie im ersten Schritt zwei gleich große Pappringe zu. Danach schneiden Sie aus dem Transparentpapier zwei gleich große Kreise aus, legen das getrocknete Blatt zwischen die Kreise, legen die Pappringe beidseistig an und kleben das Ganze mit einem Klebestift zusammen. Schon sind die herbstlichen Fensterbilder fertig!

► Bastelidee 4: niedliche Zapfenmännchen

Lustige Zapfenmännchen aus Naturmaterialien © Meine grüne Wiese Von Bloggerin Melanie haben wir diese witzige Idee zum Basteln mit Kindern im Herbst: Mit Eicheln, Tannenzapfen, Bucheckern und Co. können Ihre Kinder richtig kreativ werden und kleine Herbstfiguren zusammenbauen.

Am besten bewachen Sie die Heißklebepistole, während Ihre Kleinen nach Lust und Laune Männchen kreieren. Mit etwas Band bekommen die Figürchen einen Schal. Vielleicht kann aus einem Buchenblatt auch noch ein Mantel gebastelt werden. Der Fantasie Ihrer Kids sind keine Grenzen gesetzt!

► Basteltipp 5: blättrige Herbstlicher

Schön und kinderleicht: herbstliche Windlichter aus Laubblättern © Sinnvoll Erleben Im Blog Sinnvoll Erleben haben wir diese schöne und einfache Idee zum Basteln mit Kindern im Herbst gefunden: Für warmes Licht an frösteligen Tagen, kann man aus alten Gurken- oder Marmeladengläsern herbstliche Kerzenhalter bauen. 

Sie brauchen: Mindestens ein transparentes Glas, buntes Seidenpapier, Laubblätter, Pinsel und Kleister.

So basteln Sie sich Ihre eigenen Herbstlichter: Erst einmal werden die Gläser mit ordentlich Kleister bepinselt! Die Schnipsel des Seidenpapiers können Sie entweder mit der Schere schneiden oder das Papier von Hand in unregelmäßige Stücke reißen. Für ein einzelnes Teelicht hat Bloggerin Sarah zwei unterschiedliche Farben verwendet. Das besonders Schöne: Durch den vielen Kleister wird das Seidenpapier sehr feucht – die Übergänge können mit dem Finger bestrichen werden, wodurch ganz individuelle Farbnuancen und Muster entstehen! Ist das Glas erst einmal getrocknet, können Sie die Laubblätter ankleben. Ein Tipp von Sarah: Nicht zu trockene Blätter verwenden (also nichzt zu lange in den Büchern glätten), damit sie nicht zu spröde werden. Eine kinderleichte Bastelei – perfekt für ein verregnetes Wochenende!

► Basteltipp 6: eine Tierwelt aus Kastanien

Die wohl bekannteste Bastelidee für Kinder im Herbst sind Kastanientiere. Mit einem kleinen Bohrer, ein paar Streichhölzern und einer Menge Kastanien lassen sich tolle Tierchen basteln. Ein paar Anregungen dafür finden Sie in diesem Video (Quelle: Jörn E. von Specht):

Wir wünschen Ihnen eine wunderschöne Herbstzeit!

Ihre scoyo-Redaktion

Haben Sie auch Ideen und Anregungen zum Basteln mit Kindern im Herbst? Schreiben Sie uns gern unten einen Kommentar. Wir freuen uns auch, wenn Sie diesen Artikel mit Ihren Freunden teilen.

Back to school: Wie wir als Familie im neuen Schuljahr ankommen

Katharina Looks

Gönnt euch zusammen immer mal wieder eine Pause – ihr rockt so viel!
Pexels / Andrea Piacquadio

Nach ein paar Tagen im neuen Schuljahr hat uns der Alltag meist wieder vereinnahmt. Doch Ankommen ist ein (längerer) Prozess und darf für unsere Kinder und uns achtsam gestaltet werden. Wir geben ein paar Impulse, wie das gelingen kann.

Es geht wieder los

Das neue Schuljahr hat begonnen (oder beginnt in den kommenden Wochen). Die Aufregung davor ist groß, ganz besonders wenn es das erste Schuljahr ist oder die Schule gewechselt wurde – durch einen Umzug oder weil der Wechsel auf eine weiterführende Schule bevorstand. Vielleicht lief das vergangene Schuljahr auch einfach nicht so gut und die Erwartungen an das neue Jahr sind groß.

Oft schenken wir dem ersten Schultag besondere Aufmerksamkeit. Wir legen abends die Sachen zurecht, packen gemeinsam mit unserem Kind den Schulranzen und decken schon abends den Frühstückstisch. Und der erste Schultag lief auch ganz gut. Und schon nach ein paar Tagen steigt in uns die Erwartung, dass es doch nun auch ohne größere Aufwände so weiter gehen muss. Wir machen uns Druck, wenn unser Kind nicht so funktioniert, wie wir uns das vorstellen: es wird anhänglicher, schläft nachts wieder bei uns, verweigert sich den Hausaufgaben. Wir zweifeln an uns, wenn sich auch für uns der Alltag noch nicht fügt. Es war doch genug Zeit, um sich mit der neuen Situation vertraut zu machen, oder nicht?

Erkennt die Fülle an Veränderungen an

Vielleicht kennen Sie das auch aus der Arbeitswelt? Wenn wir einen neuen Job beginnen oder nach längerer Abwesenheit, wie z. B. der Elternzeit, wieder in die Arbeit zurückkehren, wünschen wir uns meist nichts mehr, als in Ruhe ankommen zu dürfen. Wir müssen uns nicht nur mit dem neuen Job (wieder) vertraut machen, auch unser ganzes Leben drum herum muss der neuen Situation angepasst werden. Sicherheit in dieser Phase gibt uns z. B. ein Kollege oder eine Kollegin, der/die uns auch noch nach Wochen zur Seite steht und entspannt unseren Onboarding-Prozess begleitet – uns also sicher an Board nimmt, bis wir selbst das Ruder übernehmen können.

Unseren Kindern geht es mit dem Start in ein neues Schuljahr ähnlich, besonders wenn es sich um eine neue Schule handelt. So viel ist neu! Nicht nur die Schule ist wieder mit voller Kraft präsent, auch die freie Zeit ordnet sich neu. Unsere Kinder fühlen sich sicher, wenn wir sie hier achtsam begleiten, sie mit ihren Fragen und Problemen sehen und ihnen zeigen, dass wir dafür Verständnis haben. Hat sich vielleicht viel mehr geändert als nur der Beginn des neuen Schuljahres? Geht jetzt auch das Geschwisterkind in die Schule? Kommen neue Nachmittagstermine hinzu? Sind jetzt noch mehr Koordination und Abstimmung innerhalb der Familie gefragt? Schenkt diesem Mehr an To Do’s, Terminen und damit verbundenen Mental Load in eurem Leben einmal die gebührende Wertschätzung. Wow, ihr rockt als Familie ganz schön viel!

Nehmt euch Zeit

Und wie wird jetzt alles wieder entspannt? Das Wichtigste ist, dass ihr anerkennt, dass das Ankommen im neuen Schuljahr dauern darf. Es ist ein Prozess, der meist nicht nach der ersten Schulwoche abgeschlossen ist. Schenkt der Veränderung Raum! Sich in der neuen Situation auch wirklich wohlzufühlen, dafür braucht es bei jedem etwas anderes. Schaut einmal eure Woche an und überlegt gemeinsam, wo ihr den Alltag die nächsten Tage oder Wochen entzerren könnt. Welche Termine könnt ihr getrost verschieben, welches Hobby auch mal drei Wochen aussetzen, wo bleibt Puffer für Unerwartetes? Und bitte werft die Perfektion über Board. Niemand braucht Bentoboxen zum Frühstück (auch wenn sie wahnsinnig verführerisch aussehen), bügeln wird überbewertet und Wollmäuse unterm Sofa sieht auch niemand.

Versucht auch beim Lernen für die Schule entspannt zu bleiben. Wenn es nicht so klappt, wie ihr es euch das vorstellt, geht in Dialog mit eurem Kind. Seid offen und interessiert. Was braucht euer Kind von euch, um seine Hausaufgaben zu erledigen? Wo will es sich lieber allein ausprobieren und wo braucht es eure Unterstützung? Eine Möglichkeit, den Stoff aus der Schule zu üben und wiederholen ist unsere Lernplattform scoyo. Hier sorgen direktes Feedback und motivierende Elemente für mehr Spaß am Lernen! Probiert es doch einfach mal aus.

Wie Eltern ihre Kinder richtig fördern

Katharina Looks

| © gstockstudio – Fotolia.com
Zu oft schlüpfen Eltern in die Rolle des Lehrers

Eltern sollten nicht als Ersatzlehrer das übernehmen müssen, wofür eigentlich die Schule zuständig ist. Klaus Wenzel, Präsident des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands, über die richtige Förderung von Kindern.

Über Förderung, Förderwahn und Versäumnisse der Schule

Viele Eltern sorgen sich, weil sie beobachten, dass die Schule offensichtlich nicht mehr in der Lage ist, ihre Kinder bei Lernschwierigkeiten oder besonderen Begabungen richtig zu fördern. Was können sie tun? Beim zweiten scoyo-Elternabend ging es genau um dieses Thema. Einen der Experten der Runde, Klaus Wenzel, Präsident des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV), haben wir nach Tipps gefragt: Wie können Eltern ihre Kinder unterstützen, ohne dabei in die Rolle von Helikopter-Eltern zu rutschen?

Das Interview:

Herr Wenzel, Sie vertreten die Meinung, dass Schülerinnen und Schüler nicht von ihren Eltern zuhause, sondern in der Schule gefördert werden sollten. Kann die Schule das aktuell überhaupt leisten?

Ich bin sehr dafür, dass Kinder von Geburt an von ihren Eltern auf vielfältige Weise gefördert werden. Eltern sollten aber nicht als „Ersatzlehrer“ das übernehmen müssen, wofür eigentlich die Schule zuständig ist. Dass die heute kaum in der Lage ist, Kinder individuell und richtig zu fördern, liegt vor allem daran, dass unser Schulsystem total unterfinanziert ist. Für intensive Betreuung bräuchten wir vor allem deutlich mehr Lehrerinnen und Lehrer, kleine Klassen und überschaubare Lerngruppen.

Was können Eltern machen, um diese Versäumnisse auszugleichen?

Eltern sollten sich solidarisieren und organisieren. Sie haben sehr viel Macht, die sie kaum nutzen. Leider denken zu viele Eltern nur an ihr eigenes Kind und vergessen dabei, dass sie nur dann etwas bewegen und verbessern können, wenn sie sich politisch engagieren. Und zwar unabhängig davon, wie ihr Kind mit den schulischen Bedingungen zurecht kommt.

Veränderungen im Schulsystem lassen sich aber doch eher langfristig durchsetzen. Was machen die Eltern, die akute Probleme haben und ihre Kinder richtig fördern wollen?

Leider ist es so, dass schulpolitische Veränderungen erst dann kommen, wenn die Öffentlichkeit Druck macht. Wenn der stark genug ist, geht es oft sehr schnell, und es werden zum Beispiel zusätzliche Lehrerinnen und Lehrer eingestellt. Bis es so weit ist, müssen wir vor allem dafür sorgen, dass unsere Kinder nicht von der Last der Probleme erdrückt werden. Wir müssen sie also entlasten, ihnen Mut machen und sie immer wieder auf ihre Stärken hinweisen. Das fördert das Selbstvertrauen und hilft ihnen, mit Problemen souveräner umzugehen.

Lehrer finden es auch anstrengend, wenn sich Eltern einmischen und ihre Wünsche und Forderungen an den Unterricht und an die Schule äußern. Wo liegt das richtige Maß?

Ich war 34 Jahre lang Lehrer und fand das nie anstrengend. Wichtig ist, dass sich Eltern und Lehrer ihrer gemeinsamen Verantwortung für die Kinder bewusst sind und sich gegenseitig mit Wertschätzung und Achtung begegnen. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, können Lehrerinnen und Lehrer gemeinsam mit den Eltern (fast) jedes Problem lösen.

Bei der Entscheidung für die Schule können Eltern wichtige Weichen stellen. Worauf ist zu achten?

Eltern sollten sich mit Vätern und Müttern unterhalten, die ihr Kind bereits auf der in den Blick genommenen Schule haben. Sie sollten einen Tag der offenen Tür besuchen und sich mit Lehrerinnen und Lehrern unterhalten. Und sie sollten die Hauptperson, also das Kind, in den Entscheidungsprozess einbeziehen. ► Mehr dazu finden Sie in unserem ebook Ratgeber Schulwahl.

Was raten Sie Eltern, die beobachten, dass ihr Kind in der Schule unterfordert ist und sich langweilt?

Erst einmal zwei Gespräche führen. Eins mit dem Kind und eins mit der Lehrerin oder dem Lehrer. Bei diesen Gesprächen würde ich etwas über die Gründe der Unterforderung erfahren und wir (Lehrer/Lehrerin, Eltern und Kind) könnten gemeinsam einen zusätzlichen Lernplan entwickeln, der spannend und herausfordernd ist, und mit dem man Kinder richtig fördern kann.

Unser Schulsystem geht insgesamt sehr unprofessionell mit den Kindern um, die sich an den „Begabungsrändern“ befinden, also sowohl mit den Unterforderten als auch mit den Überforderten. Der seit etwa fünf Jahren laufende Inklusionsprozess könnte hier positive Veränderungen bringen. Allerdings nur dann, wenn die Schulen (also Kinder, Eltern und Lehrer) bei diesem Prozess intensiv und konsequent unterstützt werden.

Untersuchungen zeigen, dass Kinder in der Schule mit wachsendem Alter den Spaß am Lernen verlieren. Was können Eltern machen, um diese Motivation zu erhalten?

Die angesprochene Tendenz stimmt, aber es gibt zum Glück auch ältere Schüler, die noch gerne in die Schule gehen. Denen wurde oftmals von zuhause kein zusätzlicher Druck gemacht. Die Lernfreude ließe sich stabilisieren, wenn die Schulpolitik endlich etwas für eine moderne Lern- und Leistungskultur schaffen würde, mit der man Kinder richtig fördern kann: Belehrungsrituale müssen auf ein Minimum reduziert werden, anspruchsvolle und interessante Lernarrangements den schulischen Alltag bestimmen.

Aber auch die Eltern können etwas machen, und zwar von Anfang an. Sie sollten ihren Kindern vom Säuglingsalter an eine anregungsreiche Umgebung bieten, ihnen vorlesen, mit ihnen singen, die Natur erkunden, Museen besuchen, gemeinsam einen guten Film anschauen… Eigentlich ist es ganz einfach, wenn Eltern sich an einen Grundsatz halten: Sie sollten sich selbst als „Schatzsucher“ sehen und die Stärken des Kindes mehr zum Thema machen als die Schwächen. →Mehr dazu: 10 Tipps für Eltern: So motivieren Sie Ihr Kind zum Lernen

Über Klaus Wenzel

© Klaus Wenzel | Klaus Wenzel vertritt seit 2007 als Präsident des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes etwa 60.000 Pädagogen in Bayern. Zuvor arbeitete er zunächst als Hauptschullehrer und seit 1984 als Seminarleiter für das Lehramt an Hauptschulen. Von 1988 bis 2007 vertrat Wenzel die Interessen bayerischer Lehrerinnen und Lehrer zudem im Hauptpersonalrat am Staatsministerium für Unterricht und Kultur. Der Vater dreier Söhne und Opa von fünf Enkeln versteht sich als „Anwalt der Schule“. Sein Ziel: die Schule zu einem attraktiven und leistungsfähigen Lern- und Lebensort zu machen, an dem alle Beteiligten Erfolgserlebnisse erfahren können. So fordert er, dass der Schulerfolg nicht länger vom Elternhaus abhängen solle, sondern individuelle Förderung wieder in den Schulen stattfinde.

Website: www.bllv.de

Twitter: @bllv | twitter.com/bllv

Schritt für Schritt Internet kindersicher machen

Katharina Looks

Jugendschutz: Machen Sie das Netz für Ihre Kinder sicherer
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Erfahren Sie, wie Sie in wenigen Schritten das Internet kindersicher machen können – inklusive Tipps zum Thema Jugendschutz.

Im Internet sind gefährliche und jugendgefährdende Inhalte meist nur wenige Mausklicks entfernt. Eltern sollten daher immer ein wachsames Auge offen halten, wenn ihre Kinder im Internet unterwegs sind. Das kann anstrengend und frustrierend sein, zumal die Kids es meist nicht mögen, wenn ihnen die Eltern beim Surfen im Internet über die Schulter schauen.

Schritt für Schritt zum kindersicheren Internet

Ein Ausweg aus dem Dilemma: Beherzigen Sie folgende Tipps, damit beim Surfvergnügen im Internet nichts schief geht.

1. Installieren Sie eine Filtersoftware

Filtersoftware blockiert Websites, die als ungeeigent für die eingestellte Altersstufe eingeschätzt werden. Die Einschätzung kann auf Grundlage von redaktionell geprüften Whitelists (Positivlisten), Blacklists (Negativlisten), der Selbsteinschätzung von Webseitenbetreibern oder von Schlüsselwörtern erfolgen.

Die bekannteste Whitelist-basierte Filtersoftware ist die Suchmaschine “FragFINN“. Auf die sog. Whitelist, die mittlerweile rund 10.000 Einträge zählt, werden ausschließlich Websites aufgenommen, die von Medienpädagogen redaktionell geprüft und für kindgerecht (bis 12 Jahre) befunden wurden. Damit bildet frag-FINN einen sicheren Surfraum, in dem sich Kinder frei bewegen können und es doch ausgeschlossen werden kann, dass sie dabei auf Inhalte stoßen, die für ihr Alter nicht geeignet sind.

Größere Spielräume lassen Filterprogramme, die auf Blacklists basieren. Das sind Listen mit jugendgefährdenden und ggf. sogar strafrechtlich bedenklichen Websites. Nutzer mit solchen Filterprogrammen können sich frei im Internet bewegen. Stoßen sie beim Surfen allerdings auf eine Internetseite, die auf einer Blacklist vermerkt ist, verhindert das Filterprogramm den Seitenaufbau. In Deutschland pflegt die Bundesprüfstelle für jugendgefähr- dende Medien (BPjM) die umfangreichste Liste mit jugendgefährdenden Internetseiten. Websites, die auf dem Index der BPjM stehen, werden von zahlreichen Jugendschutz-Filterprogrammen erfasst und aufgrund einer freiwilligen Selbstverpflichtung aus dem Index der großen Suchmaschinen (Google, Yahoo und Bing) gelöscht.

Die meisten großen Filterprogramme, wie z.B. Surf-Sitter, und Dolphin Secure setzen auf einen integrierten Ansatz, der unterschiedliche Filtermechanismen miteinander verknüpft.

2. Legen Sie klare Spielregeln für das Surfen im Internet fest

Nicht nur eine Filtersoftware trägt dazu dabei, das Internet für Ihre Kinder sicherer zu machen, sondern auch der persönliche Austausch: Treffen Sie Vereinbarungen mit Ihren Kindern, wie lange und wo sie im Internet surfen  dürfen. Stellen Sie sicher, dass Ihr Kind ausreichend andere Freizeitangebote wahrnimmt.


Einen guten Leitfaden für Eltern und Kinder stellen die Netzregeln des Bundesfamilien- ministeriums dar (Netzregeln als PDF).

Jugendschutz: Spielregeln fürs sichere Surfen im Netz
© jugendschutz.net

► Extra-Tipp zum Problem Handy: Überreichen Sie Ihrem Kind mit dem ersten Smartphone am besten gleich einen Eltern-Kind-Vertrag. Ein von Kind und Eltern unterschriebenes Dokument fördert das Gespräch über die Risiken und hilft, Regeln festzulegen.

3. Hinschauen und am Ball bleiben

Das Internet entwickelt sich rasant schnell. Morgen können bereits Dienste und Anwendungen aktuell sein, von denen wir heute noch nichts ahnen. Seien Sie Ihren Kindern am besten immer einen Schritt voraus, um sie über Risiken und Gefahren rechtzeitig aufklären zu können. Auf den Seiten jugendschutz.net und klicksafe.de finden Sie kompetente Hilfe und Materialien, um sich über Themen rund ums Netz auf dem Laufenden zu halten.

Helfen Sie Ihren Kindern, sich im Internet zurechtzufinden. Damit fühlen sie sich gleich sicherer. Nutzen Sie zum Beispiel gemeinsam spezielle Kinderseiten im Netz. Eine Liste mit sinnvollen Internetangeboten für Kinder finden Sie in der Broschüre „Ein Netz für Kinder“, herausgegeben vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Broschüre als PDF). Eine kleine Auswahl wertvoller Kinderseiten finden Sie hier:

Suchen und finden – Suchmaschinen für Kinder

www.klick-tipps.net – wöchentlich aktualisierte Sammlung empfehlenswerter Kinderseiten.
www.blindekuh.de – aus Bundesmitteln geförderte Suchmaschine für Kinder.
www.fragfinn.de – Suchmaschine mit medienpädagogisch geprüften Onlineinhalten.

Chatten – Soziale Netzwerke und Chatrooms für Kinder

www.seitenstark.de – moderierter Chat, bei dem jeder Beitrag vor Freigabe geprüft wird.
www.kindernetz.de  – moderierter wöchentlich stattfindender Themenchat

Filme und Fernsehen – kindgerechte & sichere Inhalte für Kinder im Netz

www.tivi.de – Kinder- und Jugendprogramm des ZDF
www.toggo.de – Kinderseite von SuperRTL mit Spielen und Videos

Mehr zum Thema Jugendschutz

Mit gutem Beispiel voran. #Medienvorbilder

Katharina Looks

Kinder beginnen schon früh, ihre Eltern nachzuahmen. So lernen sie Verhalten, Einstellungen und Gefühle kennen. Mama und Papa sind große Vorbilder, auch und gerade in Sachen Mediennutzung. Und genau darin liegt unsere Chance.

Prominente Eltern verraten, was sie ihren Kindern in punkto Mediennutzung mitgeben möchten, wie sie das anstellen und was ihnen Sorge bereitet.

Unser Medienvorbild Nummer 1: Sarah Wiener – Köchin, Unternehmerin, Autorin

Inwiefern waren Sie Vorbild für Ihre Kinder bei der Mediennutzung/worauf haben Sie geachtet?

Ein Vorbild ist man ja als Mutter oder Vater automatisch. Ob man nun will oder nicht. Ich hatte viele Jahre keinen Fernseher (so wie heute) und auch lange keinen Computer. Musik habe ich nur über Platten und Kassetten gehört.

Ich musste also nicht eindringlich vor den Gefahren warnen, weil sie erstmal nicht da waren. Das hat die Sache erleichtert. Nur die Quengelei für ein Handy hat mich genervt. Wieso geben Eltern schon Sechsjährigen ein Mobiltelefon? Das ist mir schleierhaft. Irgendwann hat mein Sohn dann auch eines erhalten. Da war er aber schon auf dem Gymnasium und es war kein teures Markentelefon.

Was sollten Kinder bei der Nutzung von Handy und Computer auf jeden Fall lernen?

Dass es auch ein erfülltes Leben ohne diese ganzen Gadgets gibt und vor allen Dingen: wo der “Aus-Knopf” ist.

Mehr dazu hier im scoyo ELTERN! Magazin:

Über Sarah Wiener

Sarah Wiener ist Mutter eines Sohnes und passionierte Köchin, Unternehmerin und Autorin. Sie besitzt mehrere Restaurants sowie einen Event-Catering-Service. Nebenbei schrieb sie mehrere Kochbücher und ist regelmäßig im Fernsehen unterwegs. Außerdem hat sie ein Computerspiel für Kinder herausgebracht, um unseren Nachwuchs fürs gemeinsame Kochen zu begeistern.

Unser Medienvorbild Nummer 2: Caroline Hamann, TV-Moderatorin, Autorin, Bloggerin

Inwiefern sind Sie Vorbild für Ihre Kinder bei der Mediennutzung/worauf achten Sie?

TV-Moderatorin © Caroline Hamann Grundsätzlich gilt bei uns die Regel, iPad und Handy gehören nicht auf den Esstisch und nicht ins Schlafzimmer. Der Fernseher läuft bei uns Erwachsenen nur noch, wenn die Kinder im Bett sind.

So versuche ich ihnen zu vermitteln, dass diese technischen Geräte nicht ganz so wichtig sind, wie zusammen zu spielen oder einfach rauszugehen.

Natürlich wachsen unsere Kinder mit dem Smartphone auf und sehen, dass ihre Eltern E-Mails und andere Dinge damit erledigen. Dennoch versuche ich, es – gerade nachmittags nach der Schule – auch über Stunden zur Seite zu legen.

Was sollten Kinder bei der Nutzung von Handy und Computer auf jeden Fall lernen?

Meine Kinder sind zum Glück noch zu klein, um einfach ins Internet zu gehen. Was uns aber tatsächlich schon beschäftigt, sind diese Dinge: die virtuelle Welt der Kinderspiele nicht zu ernst zu nehmen. Wenn meine Tochter beispielsweise bei ihrem Lieblingsspiel Burger brät und in Wut gerät, weil sie permanent anbrennen, versuche ich ihr das iPad wegzunehmen und mit ihr darüber zu sprechen, ob wir nicht lieber selber zusammen einen Burger machen wollen.

Und ein Nachteil vieler Apps: Sie sind kostenlos, und kaum fangen die Kinder an zu spielen, sollen sie permanent etwas dazukaufen. Natürlich würden sie das gerne, zumal Geld ihnen noch nichts bedeutet. Hier bin ich sehr vorsichtig. Mein Passwort kennt niemand, denn würde ich nicht aufpassen, hätten sie in einer Stunde 20 Euro verprasst, um irgendwelche Tiere zu kaufen, die niedlich aussehen und virtuell gefüttert werden müssen.

Für die Zukunft gilt: Ich muss mich noch mehr informieren, wie man die Kinder vor den Weiten des Internets schützt. Zum Glück gibt es dazu kurze Seminare, in denen man das Wichtigste lernt. Und da ich das für sehr wichtig halte, werde ich daran auf jeden Fall teilnehmen.

Mehr dazu hier im scoyo ELTERN! Magazin:

Über Caroline Hamann:

Caroline Hamann hat jahrelang als Nachrichtenmoderatorin gearbeitet, bis die Geburt ihrer zweiten Tochter sie dazu veranlasste, kürzer zu treten. Heute ist sie Vollzeit-Mutter und Bloggerin (mami-blog.net). Eine Entscheidung, die sie bis heute sehr glücklich macht. In ihrem Buch Mami-Talk, schreibt Hamann humorvoll über das Alltagschaos im Leben einer Mutter.

Unser Medienvorbild Nummer 3: Yvonne Ransbach, TV-Moderatorin

Inwiefern sind Sie Vorbild für Ihre Kinder bei der Mediennutzung/worauf achten Sie?

TV-Moderatorin © Yvonne Ransbach Wichtig für uns ist das bewusste Konsumieren der Medien. Also wir schauen als Familie gemeinsam fern. Das Smartphone wird nicht nebenher bedient, sondern von meinem Mann und mir als Arbeitsgerät genutzt.

Und auch darin sind wir konsequent: Einen eigenen Fernseher oder PC im Kinderzimmer wird es nicht geben. Wie das irgendwann einmal mit dem eigenen Handy aussieht? Diese Frage macht mir ehrlich gesagt ein bisschen Angst.

Was sollten Kinder bei der Nutzung von Handy und Computer auf jeden Fall lernen?

Unsere Kinder sind drei und sechs, also noch relativ klein. Sie dürfen KIKA schauen und wenn sie danach fragen, auch auf dem Tablet kindgerechte Spiele spielen. Wir vermitteln ihnen, dass nicht alles „gut“ für sie ist. Und das können sie erstaunlicherweise schon jetzt einschätzen. Wenn die ausgewählte Kindersendung vorbei ist, machen sie selbstständig und ohne Gequengel den Fernseher aus.

Ich denke, es ist wichtig, entspannt eine goldene Mitte zu finden und mit den Kindern über das zu reden, was sie gesehen haben.

Über Yvonne Ransbach:

Unser Medienvorbild Nummer 4: Sven Voss, TV-Moderator

Inwiefern sind Sie Vorbild für Ihre Kinder bei der Mediennutzung/worauf achten Sie?

TV-Moderator © Sven Voss Es ist ja heute als Erwachsener schon gar nicht mehr so einfach zu erkennen, welche Nutzung sinnvoll und welche überflüssig ist. Natürlich ist es toll, dass man überall auf Wissensinhalte zurückgreifen kann, um Kindern ihre Fragen zum Leben zu erklären. 

Neulich fragte mich meine siebenjährige Tochter: “Papa, warum sieht man den Mond manchmal nur halb?” Bevor ich mit gefährlichem Halbwissen hantiere, nutze ich mein Smartphone, um mit drei Klicks ein einfaches Schaubild und die dazugehörige Erklärung zu präsentieren. Das war vor allem für mich sinnvoll, damit ich ihr keinen Blödsinn erzählen will.

Und natürlich hilft es auch mal, dass ich meinen Beiden auf einer Autofahrt “Disney‘s Eiskönigin” auf dem iPad zeigen kann. Das macht ihnen Spaß und ich kann mich auf die Straße konzentrieren. Anschließend können wir immer noch gemeinsam Klassiker wie “Ich-sehe-was-was-du-nicht-siehst” spielen.

Aber wenn ich auf dem Schulhof Siebenjährige mit Smartphone spielen sehe, unbeaufsichtigt und ohne Kontrolle, finde ich das logischerweise bedenklich. Beschäftigen mit neuen Medien und Möglichkeiten – ja, aber nicht damit alleine lassen!

Fies finde ich die Nutzung bei YouTube. Da lädt man den Playmobil Ritterfilm und vorher kommt eine 25sekündige Werbung für “Herr der Ringe”. Achtung, lieber selbst hinschauen!

Was sollten Kinder bei der Nutzung von Handy und Computer auf jeden Fall lernen?

Das Schwierigste ist das Abschalten. Das müssen Kinder auf jeden Fall lernen. Weil ja jedes Medium immer darauf aus ist, die Nutzer bei der Stange zu halten und wie im Fernsehen durch Cliffhanger gleich schon den nächsten Film schmackhaft zu machen. Die unbegrenzte Verfügbarkeit von Inhalten ist unglaublich verlockend, das geht nicht nur Kindern so. Ein Film, ein Spiel, danach ist Schluss.

Dieses Motto ist in der Praxis nicht so einfach, aber bitter nötig. Ich hätte nie gedacht, dass ich meinen Kindern mal den Satz von den “viereckigen Augen” an den Kopf werfe, aber es geht nicht anders. Man ist kurz der Buhmann, aber in Bezug auf Mediennutzung müssen die Eltern bestimmen und Grenzen setzen – im Land der unbegrenzten Medienmöglichkeiten.

Mehr dazu hier im scoyo ELTERN! Magazin:

Über Sven Voss:

Sven Voss studierte Politik und Pädagogik in Bonn. Nachdem er eine Zeit lang für den Radiosender 1LIVE arbeitete, wechselte er in die Redaktion der Kindernachrichtensendung logo!. Für das ZDF präsentierte er später weitere Kindersendungen. Seit 2004 ist er Mitglied der Sportredaktion des ZDF. Außerdem moderiert er die Wissensendung “Echt” im MDR. Voss lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Wiesbaden.

Unser Medienvorbild Nummer 5: Inge Kutter, Chefredakteurin ZEIT LEO

Inwiefern sind Sie Vorbild für Kinder bei der Mediennutzung/worauf achten Sie?

Chefredakteurin ZEIT LEO © Inge Kutter Kinder habe ich selbst noch nicht, aber ich schaffe mir privat Zeitfenster, die smartphone-frei bleiben.

Ich kann immer noch gut auf die ständige Erreichbarkeit verzichten und lasse auch gerne mal die Gedanken schweifen, anstatt mich von meinem Smartphone unterhalten zu lassen.

Was sollten Kinder bei der Nutzung von Handy und Computer auf jeden Fall lernen?

Die Bedienung von Geräten und Benutzeroberflächen erschließen sich Kinder heute schneller als jeder Erwachsene. Was sie aber nicht von selbst lernen, ist Medienkompetenz: Wie vertrauenswürdig sind Inhalte, die man auf Wikipedia findet? Wer kann das mitlesen, was man in sozialen Netzwerken postet? Warum halten YouTuber immer wieder Produkte in die Kamera?

Diese Themen müssen wir Erwachsenen ihnen nahebringen. Ich sehe das übrigens auch als eine grundlegende Aufgabe unseres Kindermagazins ZEIT LEO.

Mehr dazu hier im scoyo ELTERN! Magazin:

Über Inge Kutter

Inge Kutter ist seit Februar 2015 Chefredakteurin des Kindermagazins ZEIT LEO. Ihr Weg führte sie über das Hochschulmagazin ZEIT Campus, welches zeitweise unter ihrer Leitung stand. Außerdem arbeitete sie als ZEIT-Radakteurin mit den Schwerpunkten Bildung, Beruf und Psychologie.

Mehr zum sinnvollen Umgang mit Medien in der Familie

Welche Regeln zur Mediennutzung sind wirklich sinnvoll, und wie setzt man sie durch? Diese und weitere Fragen zum Umgang mit Medien in der Familie stellten wir Kindern, Eltern und Medienpädagogen auf unserem 5. Digitalen scoyo-Elternabend. Hier können Sie die Diskussion noch einmal online ansehen und erhalten viele praktische Tipps von unseren Experten.