Montessori-Schule: Ja oder Nein? Das Konzept im Überblick

Katharina Looks

Keine Noten, Freiarbeit und gemischte Jahrgänge: Alltag an einer Montessori-Schule. Doch ist diese Schulform geeignet für Ihr Kind – ja oder nein? Bildungsexpertin Uta Künkler klärt auf.

Regelschule oder alternative Schulform … Die Schullandschaft in Deutschland ist unübersichtlich und ein kompliziertes Feld, gerade für Eltern, die noch nicht wissen, welche Schulform für ihr Kind die Richtige ist. Doch wenn sie sich frühzeitig informieren, fällt es ihnen leichter, eine passende Schule für die Kleinen zu finden.

Uta Künkler, Bildungsexpertin bei www.besser-bilden.de, stellt hier das Montessori-Konzept vor und erklärt, was eine Montessori-Schule ist und was sie besonders macht. So können Sie als Eltern besser entscheiden: Montessori, ja oder nein?

In diesem Artikel

1. Montessori-Schule im Trend

Montessori-Pädagogik in Kindergarten und Schule ist über 100 Jahre alt undwahrlich nichts Neues. Doch nach den schlechten Ergebnissen der PISA-Studien erfährt das Lernen nach dem Montessori-Konzept einen neuen Trend. Im gesamten Bundesgebiet und auch im europäischen Ausland und den USA schießen Montessori-Schulen und -Kitas seit einigen Jahren regelrecht aus dem Boden.

Weit über 500 Schulen in Deutschland arbeiten mittlerweile ausschließlich nach den Prinzipien der italienischen Ärztin Dr. Maria Montessori. Auch in vielen öffentlichen Regelschulen übernehmen die Lehrer immer mehr Aspekte aus dem Montessori-Konzept. Im vorschulischen Bereich haben sich noch weitaus mehr Kindergärten, fast ausschließlich oder in Teilen, die Montessori-Pädagogik auf ihre Fahnen geschrieben. Und die Zahl steigt stetig.

Der Grund: Immer mehr Eltern zweifeln, ob ihr Kind in einer Regelschule richtig aufgehoben ist und ob es dort individuell genug gefördert wird.

Vielleicht haben Sie auch schon überlegt, ob der übliche Weg über Sprengelschule (Schule, die am nächsten zur Familie liegt) und Kindergarten in der Nachbarschaft der passende für Sie und Ihr Kind ist, oder ob es doch eine Überlegung wert wäre, sich mit dem Montessori-Konzept vertraut zu machen?

Die meisten Mütter und Väter sind mit dem Vokabular der Alternativpädagogik noch nicht vertraut und wissen selten, was eine Montessori-Schule ist. Grund genug, einmal mit den Vorurteilen aufzuräumen und die Prinzipien der Montessori-Pädagogik genauer zusammenzufassen – um allen Interessierten die Antwort auf die Frage “Montessori  ja oder nein?” zu erleichtern.

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2. Was ist eine Montessori-Schule? 

In unseren Ratgebern zur Schulwahl finden Sie viele Tipps und Checklisten, um die passende Schule für Ihr Kind zu finden, inklusive Leitfaden durch den Schultypen-Dschungel:

Maria Montessori schrieb in ihrem Werk “Die Entdeckung des Kindes” ihre Erkenntnisse aus jahrelanger Forschung mit behinderten und gesunden Kindern nieder. Das war im Jahr 1909. Seither hat es einen unbestrittenen Platz in der pädagogischen Weltliteratur eingenommen. Doch was sind die bahnbrechenden Erkenntnisse, die die Ärztin Maria Montessori darin festgehalten hat? Was ist eine Montessori-Schule?

Das Montessori-Konzept setzt auf Selbstbestimmtheit, den natürlichen Wissensdurst der Kinder zu fördern und kritisiert starre Stundenpläne. Ein zentraler, wenn nicht der wesentlichste, Kerngedanke in Montessoris Arbeit lautet: “Hilf mir, meine Arbeit selbst zu tun.” Hinter diesem viel zitierten Satz steht das tiefgründige Vertrauen darauf, dass Kinder per se einen natürlichen Drang haben, zu lernen und zu wachsen.

Denn: Wer kennt sie nicht, diese intensive Konzentration, mit der ein Kleinkind einen Marienkäfer untersuchen kann oder die unablässige Neugierde, mit der Kindergartenkinder ihre Eltern mit Fragen über Gott und die Welt bis an den Rand ihrer eigenen Erklärfähigkeiten bringen können? Eine Würdigung eben dieses unbändigen Drangs steht hinter Montessoris Haltung dem Kind gegenüber.

Aufgabe der Erwachsenen ist es, laut Maria Montessori, diesen Drang zu erhalten und zu nähren, indem eine geeignete Umgebung geschaffen wird. In der Praxis heißt das: Eltern und Pädagogen sollen dem Kind Spiel- und Arbeitsmaterialien bieten, die sein ganz individuelles (Lern-)Interesse ansprechen

Keinesfalls sollte das Kind überfordert oder aus der tiefen Konzentration für eine bestimmte Sache herausgerissen werden, nur um seine Aufmerksamkeit auf etwas völlig anderes zu lenken. Der klassischen Schulbetrieb, bei dem für alle Kinder gleichzeitig in der ersten Stunde Rechnen und in der zweiten Stunde Lesen auf dem Stundenplan steht, wird im Montessori-Konzept stark kritisiert. 

scoyo passt zu jeder Schulform:

Die Abkehr vom Frontalunterricht, hin zu Freiarbeit – Montessori-Schulen regen zur konzentrierten Eigenbeschäftigung an.

Maria Montessori ist davon überzeugt, dass Lernen nur über die Sinne führen kann. Kinder lernen demnach am einfachsten durch konkretes Handeln mit konkreten Materialien. Vereinfacht gesagt bedeutet das Montessori-Konzept die Abkehr vom Frontalunterricht. Das Kind soll selbst motiviert tätig werden und nicht den Worten der Lehrer oder Erzieher nacheifern. Dieses Prinzip der Montessori-Pädagogik lässt sich mit einem bekannten Wort von Konfuzius veranschaulichen: “Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es können.”

Immer häufiger wird in der entwicklungspsychologischen Literatur von “sensiblen Phasen” oder “Perioden” geschrieben. Gemeint sind Zeitspannen, in denen Kinder eine besonders hohe Bereitschaft und Fähigkeit für bestimmte Lerninhalte zeigen.

Diesem Umstand will die Montessori-Pädagogik Rechnung tragen: Brennt ein Kind beispielsweise gerade für mathematische Zusammenhänge, während ein anderes zur gleichen Zeit besonders für sprachliches Lernen offen ist, werden beide Schüler gleichermaßen nach ihrem Interesse gefördert.

Genau diesem Ziel kommen Schulen, die nach dem Montessori-Konzept arbeiten, in der sogenannten Freiarbeit nach. Während dieser Zeit suchen sich die Kinder selbst das Thema aus, mit dem sie sich gerade beschäftigen wollen und erarbeiten so bestimmte Lerninhalte nach ihrem eigenen Empfinden.

Hat ein Kind die Möglichkeit und die Freiheit, seine sensiblen Phasen individuell und optimal zu nutzen, fällt es ihm besonders leicht, sich auf eine Tätigkeit oder ein Lernthema zu konzentrieren. Dieser tiefen Konzentration misst Maria Montessori große Bedeutung bei. Sie beschreibt die “Polarisation der Aufmerksamkeit” als “das Aufgehen in einer Arbeit, einer konzentrierten, frei gewählten Arbeit, die die Kraft hat zu konzentrieren und, anstatt zu ermüden, die Energien, die geistigen Fähigkeiten und die Selbstbeherrschung erhöht.” Denn in Phasen voller Konzentration gewinnt ein Kind, laut Montessori, Wissen und zugleich Selbstvertrauen.

Ziel des Montessori-Konzepts ist es daher, konzentrierte Beschäftigungen zu ermöglichen. Die Einrichtungen versuchen, mit einer auf den Entwicklungsstand des Kindes optimal angepassten Umgebung, auf diesen Anspruch zu reagieren. Bei Montessori, egal ob Kindergarten oder Schule, arbeitet man daher überwiegend mit Lehr- und Übungsmaterial, das zur Eigenbeschäftigung anregt und den Kindern Selbstkontrolle ermöglicht.

3. Montessori-Schule, ja oder nein? Das Konzept kurz & knapp erklärt

Hier finden Sie die grundlegenden Unterschiede des Montessori-Konzepts im Vergleich zu Regelschulen aufgelistet, damit Sie die Frage: “Montessori, ja oder nein?” besser beantworten können. 

►Keine Noten

Die Leistungen der Kinder werden in Schulen, die nach dem Montessori-Konzept handeln, nicht mit Zensuren bewertet. Stattdessen werden regelmäßig Einschätzungsgespräche mit den Lehrkräften geführt und die Schüler erhalten jeweils zum Halbjahr und zum Jahresende einen Leistungsbericht in Schriftform. Außerdem wird für jeden Schüler ein sogenannter IzEL-Bogen (Informationen zum Entwicklungs- und Lernprozess) geführt. Dieser bildet den Lernfortschritt sowie das Sozial- und Arbeitsverhalten detailliert ohne Schulnoten ab. 

►Jahrgangsmischung

Schülerinnen und Schüler arbeiten in jahrgangsgemischten Gruppen, Erst- und Viertklässler sind also gemeinsam in einer Gruppe. Dadurch soll nicht nur Individualität gefördert, sondern, durch die Kooperation mit anderen, das soziale Miteinander gestärkt werden. Das Prinzip: Die Kleinen lernen von den Großen. 

►Freiarbeit

Ein zentrales Element des Montessori-Konzepts ist die Freiarbeit. Während dieser sucht sich jeder Schüler eigenverantwortlich eine Beschäftigung mit Lernmaterialien. Die Lehrkräfte geben keinen Stoff vor und stehen den Kindern lediglich bei Problemen und Fragen als Helfer zur Seite. So übt Paul beispielsweise gerade mit dem Schreibstift, Marie spielt ein Wortartenspiel und zur gleichen Zeit lernt Hanna Division im Hunderterraum. Da die Kinder möglichst konzentriert und eigenständig arbeiten sollen, ermöglichen fast alle Montessori-Materialien eine Hilfe zur Selbstkontrolle. 

►Kein Frontalunterricht

In der Montessori-Pädagogik wird Individualität und Selbstständigkeit groß geschrieben. Daher wird man dort Frontalunterricht so gut wie nie finden. Im Gegensatz zur Regelschule erledigen nicht alle Kinder zur gleichen Zeit dieselben Aufgaben. Vielmehr soll in Einzelarbeit jedes Kind nach seinem persönlichen Wissensstand und Lerntempo arbeiten. 

►Schulabschluss

Grundsätzlich können Kinder einer Montessori-Schule alle staatlichen Abschlüsse vom Hauptschulabschluss bis hin zum Abitur ablegen. Allerdings müssen sie in aller Regel die Prüfungen als externe Prüflinge an den staatlichen Schulen absolvieren. Über den staatlichen Schulabschluss hinaus legen die Schüler am Ende der neunten Klasse zusätzlich einen Montessori-Abschluss ab. Kernelement ist die sogenannte “Große praktische Arbeit”.

►Schulwechsel an die Regelschule

Durch seine starke Orientierung an staatliche Lehrpläne besteht beim Montessori-Konzept eine gute Möglichkeit, auf die Regelschule zu wechseln. An staatliche Grundschulen ist er in aller Regel problemlos möglich. Der Übertritt auf weiterführende Schulen ist prinzipiell auch jederzeit möglich, jedoch meist mit Probeunterricht und/oder Kenntnis-Prüfung in höheren Jahrgangsstufen verbunden. 

4. Tipps von der scoyo-Redaktion: Welche Schule für mein Kind?

Montessori-Schule – ja oder nein für mein Kind?

Der Besuch einer Montessori-Schule ist generell für jedes Kind geeignet.

Pro: Hat Ihr Kind z. B. Mühe, dem oft starren Unterricht an einer staatlichen Schule zu folgen, könnte das freie Lernen ohne Druck gut tun.

Contra: Gleichzeitig gibt es jedoch wenig Regeln und Strukturen, was für Kinder mit Konzentrationsschwierigkeiten eine Belastung darstellen könnte.

Wichtig zu wissen: An Montessori-Schulen wird, wie bei den meisten alternativen Schulformen in Deutschland, ein starkes Engagement der Eltern vorausgesetzt. Infos und Fakten zu der Anmeldung, den Kosten etc. an einer Montessori-Schule finden Sie hier

Mehr Informationen: montessori-deutschland.de

Mit der Lern-App scoyo üben Kinder der Klassen 1-7 (und Vorschule) selbständig und im eigenen Tempo in über 35.000 Übungen nach Lehrplan.

Über die Autorin

Bildungsexpertin Uta Künkler © www.besser-bilden.de Uta Künkler ist Bildungsexpertin und Redakteurin für besser-bilden.de, ein Online-Magazin zu den Themen Bildung, Schule, Familie und Erziehung samt Ratgeber und Mutter-Blog. Was gibt es für alternative Schulkonzepte? Welche Schule ist die richtige für mein Kind? Auf www.besser-bilden.de gibt’s die Antwort.

In 3 Schritten die richtige Schule finden

Katharina Looks

Die richtige Schule: Kinder sollten gefordert und gefördert werden
© LIGHTFIELD STUDIOS – Fotolia.com

Schulwahl ahoi! Mit unserer Schritt für Schritt Anleitung finden Familien die richtige Schule für den Nachwuchs – zielgerichtet, ohne Stress und Bauchweh.

Wir wünschen uns eine makelose Traumschule für unsere Kleinen – kein Wunder, dass sobald das Wort “Schulwahl” erklingt, Herzfrequenzen vieler Eltern in die Höhe schnellen. Jetzt heißt es zurückrudern, durchatmen und besinnen. Was braucht mein Kind wirklich? Welche Schulform passt am besten zu unserer Familie? Die perfekte Schule für Ihr Kind muss vor allem eins: Die individuellen Eigenschaften Ihres Kindes stützen.

Die folgenden Tipps helfen Ihnen dabei, entspannt an die Schulwahl heranzugehen, Schritt für Schritt herauszufinden, welche Ansprüche Sie an eine Schule stellen, und letztendlich die richtige Schule für Ihr Kind zu finden:

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1. Schritt: Stressfreier Anfang – die richtige Schule finden

Keine Panik

Natürlich ist es immer gut, sich frühzeitig Gedanken um die Schulwahl zu machen (siehe Tipp 3), aber besser klappt das vor allem mit viel Gelassenheit. Die negative Stimmung kann Ihr Kind beeinflussen, sodass es schlimmstenfalls von Anfang an Schlechtes mit der Schule verbindet.

Im Hier und Jetzt leben und nicht zu viel verlangen

Verwerfen Sie den Gedanken, dass die Schulwahl die gesamte Zukunft Ihres Kindes beeinflusst. Höhere Abschlüsse können bei Bedarf immer nachgeholt werden. Versuchen Sie lieber eine Schule zu finden, die zur derzeitigen Situation Ihres Kindes passt. Eine Schule, in der jetzige Stärken gefördert und Schwächen aufgefangen werden.

Das gilt auch für die Wahl einer weiterführenden Schule: Auch wenn Sie den bestmöglichen Abschluss für Ihr Kind wünschen, schicken Sie es nicht auf eine Schule, deren Leistungsniveau Ihren Sprössling überfordert. Leistungsdruck kann zu Lernblockaden und Frust führen. Die richtige Schule für Ihr Kind zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass Ihr Kind gern zur Schule geht und motiviert ist.

Rechtzeitig mit der Schulwahl beginnen

Je eher Sie sich kümmern, desto entspannter sind Sie am Ende. Die Anmeldephase für Grundschulen beginnt ungefähr ein Jahr vor der Einschulung. An weiterführenden Schulen meldet man sich meist ein halbes Jahr vor Schulbeginn an.

Manche Schulen mit gutem Ruf haben sogar Wartelisten, auf die Eltern ihre Kinder sehr früh setzen sollten, falls sie hier einen Platz ergattern möchten. 

2. Bestandsaufnahme – was erwarten wir von “der richtigen Schule”?

Bevor Sie verschiedene Schulen besuchen, sollten Sie sich grundsätzlich Gedanken darüber machen, was Sie von einer Schule erwarten. Gehen Sie in sich und legen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind fest, worauf Ihre Familie Wert legt. 

Auf die Bedürfnisse Ihres Kindes achten

Schulen unterscheiden sich stark voneinander. Am wichtigsten ist, dass Ihr Kind sich gut aufgehoben fühlt und in seinen Stärken (und Schwächen) gefördert wird. Dabei sollten Sie auch nicht außer Acht lassen, welche Schulen die Freunde Ihres Kindes besuchen. 

Bei der Wahl der richtigen Schule könnten Sie diese zusätzlichen Angebote interessieren:

  • Wie gut ist die digitale Ausstattung (Computerräume, Lehrkonzepte etc.)?
  • Wie gut sind die Turnhallen ausgestattet?
  • Werden Zusatzangebote wie ein Chor oder AGs angeboten?
  • Wünschen Sie sich einen bestimmten Schwerpunkt wie Sport oder Wirtschaft?
  • Sprachtalent? Ziehen Sie Ihr Kind zweisprachig auf, besucht es bereits in eine bilinguale Kita oder zeigt es schon früh ein besonderes Potenzial im Erlernen von Sprachen? Dann könnte eine internationale Schule die richtige für Ihr Kind sein. (Internationale Kindergärten und Schulen kooperieren oft miteinander: Melden Sie Ihr Kind in einer zweisprachigen Kita an, erhöht es die Chance, dass Ihr Sprössling später auch an einer entsprechenden Schule angenommen wird.)

Halbtags- oder Ganztagsschule?

Können Sie Ihr Kind nachmittags unterstützen? Möchten Sie die Zeit mit Ihrem Kind lieber mit anderen Dingen als mit Hausaufgaben verbringen?

Dann ist eine Ganztagsschule möglicherweise die richtige Schule für Ihren Nachwuchs. Die Qualität des Nachmittagsangebots wird allerdings oft bemängelt und variiert zwischen den Schulen sehr stark.

Am besten funktioniert der Ganztag, wenn das Nachmittagsangebot mit dem Unterricht vernetzt ist. Wenn die Schüler nachmittags Erfahrungen machen, die den Lernstoff vom Vormittag vertiefen (mehr dazu bei Zeit Online). Achten Sie darauf, dass eine in Frage kommende Ganztagsschule ein sinniges Konzept hat, das die Kinder optimal fördert.

Deshalb hilft es, folgende Faktoren in den Blick zu nehmen:

  • Ist das Nachmittagsprogramm gut organisiert?
  • Wird es von qualifiziertem Personal durchgeführt und hat es sich bereits über einen längeren Zeitraum bewährt?
  • Wie ist die Schule ausgestattet?
  • Gibt es genügend Raum für ein vielfältiges Nachmittagsprogramm?
  • Entspricht das Mittagsessen Ihren Ansprüchen und gibt es eine Kantine oder einen Speiseraum?

Alternativ bieten auch Einrichtungen der öffentlichen und freien Jugendarbeit Nachmittagsbetreuung mit Hausaufgabenhilfe und Mittagessen an.

Eltern wünschen sich eine gute Betreuung nach der Schule für ihre Kinder
© 2xSamara.com / Fotolia.com

Die richtige Schulform wählen

Alternatives pädagogisches Konzept: Wünschen Sie sich eine kirchliche Ausrichtung oder legen Sie Wert auf besondere pädagogische Konzepte, wie sie beispielsweise Montessori- oder Waldorfschulen anbieten? 

Hier im ELTERN! Magazin finden Sie viele Informationen zu alternativen Schulformen:

Wechsel auf eine weiterführende Schule: Lernstand richtig einschätzen! Eine Lehrerempfehlung, die vom Klassenlehrer ausgestellt wird, gibt die Richtung vor. Einen niedrigeren Bildungsweg einzuschlagen (also statt Gymnasium Realschule) ist immer möglich. In einem persönlichen Gespräch mit dem Lehrer können Sie über Stärken und Schwächen Ihres Kindes sprechen und so gemeinsam die richtige Schulform finden. Sind Sie trotzdem unsicher und wollen sich nicht so früh für eine Laufbahn entscheiden, stehen Ihrem Kind auf einer Gesamtschule alle Abschlüsse offen.

Schulweg einbeziehen

Dieser Punkt sollte nicht unterschätzt werden! Lange Fahrwege sind verlorene Zeit und demotivieren, nicht nur im Winter. Gerade wenn beide Eltern berufstätig sind, reduziert sich die gemeinsame Familienzeit unter der Woche auf ein Minimum. Jede halbe Stunde, die Ihnen zur Verfügung steht, ist deshalb Gold wert. Die Wahl einer Schule in Ihrer Nähe erhöht zudem die Chance, dass auch Freunde aus der Nachbarschaft diese Schule besuchen. Deshalb sollte die Länge des Schulweges bei der Suche nach der richtigen Schule einbezogen werden.

Netzrecherche

Internetseiten der Schulen sind oft wenig aktuell und aussagekräftig. Eine gut strukturierte Seite lässt deshalb meist schon darauf schließen, dass die Organisation vor Ort auch top ist.

Auf Internetseiten wie schulradar.de oder schulbenotung.de können Eltern und Kinder Schulen bewerten. Auf der Suche nach der richtigen Schule sind solche Seiten jedoch mit Vorsicht zu genießen, da die Meinungen, die dort geäußert werden, sehr subjektiv sind.

3. Schritt: Stippvisite – Tipps für den Schulbesuch

Hinter die Kulissen schauen

Haben Sie sich grundsätzlich für eine Schulform und einige Schulen in Ihrer Nähe entscheiden können? Prima! Dann steht jetzt der Vor-Ort-Besuch an, bei dem Sie Ihre Erwartungen mit der Realität vergleichen können.

Machen Sie sich am besten Notizen in Form einer Checkliste. Unsere Checkliste gibt Ihnen Anregungen, welche Fragen Sie Lehrern stellen könnten, um herauszufinden, ob die Schule die richtige für Ihr Kind ist. Außerdem können Sie so den Schulbesuch im Anschluss leichter Revue passieren lassen und Ihren Eindruck von den verschiedenen Schulen besser vergleichen.

Eine gute Möglichkeit, die Schulen besser kennen zu lernen, ist der Tag der offenen Tür. Auch wenn sich hier sicherlich jede Schule von ihrer besten Seite zeigt, können Sie persönlich mit Lehrern und der Schulleitung sprechen und so einen eigenen Eindruck gewinnen. Achten Sie dabei auch auf das Verhalten Ihres Kindes: Fühlt es sich wohl? Läuft es unbeschwert umher? Wie gehen die Lehrer auf Ihr Kind zu? Gleichzeitig können Sie sich jetzt einen eigenen Eindruck über die Qualität der Ausstattung machen.

Tipp: Versuchen Sie, das Lehrpersonal kennenzulernen. Sind diese nicht engagiert und motivieren sie Kinder nicht ausreichend zum Lernen, nützt auch das Drumherum nicht viel. Leider. 

Eigene Meinung bilden

Die richtige Schule sollte zu Ihrem Kind passen – und ob das der Fall ist, können Sie und Ihre Familie am besten beurteilen. Andere Eltern, die bereits Kinder auf gewünschten Schule haben, sind gute Informationsquellen. Trotzdem sollten Sie sich auch vor Ort ein eigenes, breiteres Bild machen.

Schulhofspionage

Bei einer Umfrage der Universität Münster gaben 84 Prozent der Eltern an, dass ihnen die Atmosphäre in der Schule wichtig ist. Vielleicht können Sie während einer Pause das Geschehen auf dem Schulhof beobachten? Dabei finden Sie einiges über das Klima heraus. 

Sie können auch ganz offen die Lehrer fragen, welche Mittel es gibt, damit Schüler sich aktiv einbringen und ihre Schule individuell mitgestalten können, zum Beispiel Schülerversammlungen oder bestimmte AGs.

Umgang mit Vielfalt

Fragen Sie ruhig direkt nach: Gibt es Kurse für schwächere und stärkere Schüler (individuelle Förderung), wie wird mit kulturellen Unterschieden umgegangen? Bei der guten Betreuung einer heterogenen Schülerschaft hapert es oftmals noch. Ein ausgefeiltes Konzept ist somit ein Qualitätsmerkmal.

Gymnasium! Oder nicht? Die richtige Schulform wählen

Katharina Looks

Mehrere Wege führen zum Ziel: Das Gymnasium ist nicht immer die einzig richtige Schule
© Nina Kopfer // Unsplash

Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerverbandes, erklärt, warum das Gymnasium nicht der einzige Weg zum Erfolg ist, und worauf es wirklich ankommt, wenn Eltern sich fragen: “Welche Schule ist die richtige?”

Mit einem Abitur sind, selbst ohne Studium, die Karriereaussichten deutlich besser*. Trotzdem kritisieren Sie, Herr Kraus, dass so viele Eltern ihre Kinder auf das Gymnasium schicken. Warum?

Der Mensch beginnt nicht mit dem Abitur – es kann keine Abitur-Vollkaskogarantie geben! Mit einem Abitur sind die beruflichen Aussichten auch keineswegs besser: Wir haben in Deutschland ein hervorragendes System der beruflichen Bildung, und wir haben bereits einen eklatanten Fachkräftemangel.

Die Weichen können immer wieder neu gestellt werden – ein Wechsel von einer Schulform zur anderen ist zu vielen Zeitpunkten möglich. Zum Beispiel haben über 40 Prozent der Studierberechtigten gar keinen Gymnasialabschluss, sondern sind auf anderen Schularten zum Abitur gekommen.

Wir haben viele so genannte zweite Wege, und bei manchen jungen Leuten platzt der Knoten eben erst später. Eltern haben also gute Gründe, bei der Frage, welche Schule ihre Kinder besuchen sollen, gelassen zu bleiben.

Wenn es also nicht unbedingt das Gymnasium sein muss, wie finden Eltern dann die richtige Schule für ihr Kind?

Unterschiedliche Schulformen haben unterschiedliche Profile und führen zu unterschiedlichen Abschlüssen. Das Bildungsziel des Gymnasiums zum Beispiel ist eben die Hinführung zur Studierfähigkeit, genauer: zur allgemeinen Hochschulreife. Die Basis dafür ist ein breiter Fächerkanon, zu dem unter anderem mindestens zwei Fremdsprachen gehören. Andere Schulformen sind praktischer ausgerichtet. 

Sehr wichtig ist die Einschätzung der Grundschullehrer. Sie kennen ein Kind sehr gut, und ihr Urteil, ob ein Kind etwa für das Gymnasium geeignet ist, hat eine hohe Aussagekraft. Ansonsten sind die Leistungen eines Kindes vor allem in den Fächern Deutsch und Mathematik in der Grundschule sehr aussagekräftig.

Sie appellieren an die Eltern, entspannter mit Noten und Zeugnissen umzugehen. Woher kommt Ihrer Ansicht nach der „Akademisierungswahn“?

Hier spielen die aus meiner Sicht unsinnigen Forderungen der OECD und von Stiftungen wie der Bertelsmann Stiftung eine unrühmliche Rolle. Diese Einrichtungen wollen uns glauben machen, wir bräuchten in Deutschland mehr Abiturienten und Akademiker. Das ist Quatsch. Aber leider bleibt das in den Köpfen mancher Eltern haften.

Auch wenn sich Eltern und Kinder für eine Schulform – also zum Beispiel Realschule oder Gymnasium – entschieden haben, sind viele Eltern unsicher, welche Schule in der näheren Umgebung die richtige ist.

Jede Schule bietet ein eigenes Profil an. Eltern sollten sich im Internet darüber informieren. Nahezu jede Schule hat heute einen Internet-Auftritt. Außerdem bieten alle weiterführenden Schulen Informationsveranstaltungen und Tage der offenen Tür für Eltern an. Diese Termine sollte man unbedingt wahrnehmen, dann fällt die Entscheidung leichter.

Halten Sie eine Montessori- oder Waldorfschule für eine Alternative zu einer „regulären“ allgemeinbildenden Schule?

Diese Schulen haben bislang keinerlei Beweis erbracht, dass ihre Schüler bei Leistungstests besser abschneiden. Eltern müssen es sich gut überlegen, ob sie ihre Kinder dorthin schicken. Denn üblicherweise müssen Schüler dieser Schulen, wenn sie einen Abschluss haben wollen, als so genannte externe Prüflinge an Abschlussprüfungen einer staatlichen oder staatlich anerkannten Schule teilnehmen.

Anm. d. Red.: Das sieht Henning Kullak-Ublick ganz anders – in diesem Artikel räumt er auf mit vielen Vorurteilen: Waldorfschule: Das erwartet Kinder und Eltern

Was sind Alarmsignale, bei denen Eltern über einen Schulwechsel nachdenken sollten?

Jetzt ohne Frust spielerisch lernen – in der scoyo Lernwelt:

 Zum Schluss noch eine etwas allgemeinere Frage: Deutschland hinkt bei mehreren EU-Bildungszielen weit hinterher, unter anderem bei der Abiturientenquote und dem Anteil der Hochschulabsolventen. Wie zukunftsfähig ist unser dreigliedriges Schulsystem?

Wir haben kein dreigliedriges, sondern ein vielfach gegliedertes Schulwesen. Wenn man die hochdifferenzierten Förderschulen und vor allem die Vielfalt der berufsbildenden Schulen anschaut, dann wird das klar. Wir sollten auch endlich aufhören, andere Länder zum Vorbild zu nehmen. Was bringt es, wenn etwa Finnland angeblich tolle PISA-Ergebnisse und über 60 Prozent Abiturientenquote hat, am Ende aber über 20 Prozent arbeitslose Jugendliche herauskommen? Deutschland, die Schweiz und Österreich haben die niedrigsten Abiturientenquoten, zweifelsohne aber auch die besten Wirtschaftsdaten und eben auch die niedrigsten Quoten an arbeitslosen Jugendlichen. So einfach ist das.

Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerverbands

© Josef Kraus Josef Kraus ist seit 1987 Präsident des Deutschen Lehrerverbands. Seit 20 Jahren leitet er zudem ein Gymnasium in Bayern. Als Autor veröffentlichte er unter anderem das Buch „Helikopter-Eltern: Schluss mit Förderwahn und Verwöhnung“. In schulpolitischen Debatten gilt Josef Kraus als Verfechter einer klar strukturierten Schullandschaft, eines wissensorientierten Unterrichts, eines altersgerechten Leistungsprinzips, zentraler Abschlussprüfungen bei allen Schulabschlüssen und eines umfassenden Verständnisses einer Bildung, bei der auch kulturelle und übernützliche Aspekte eine wichtige Rolle spielen. Kraus: „Schulen ohne Zeugnisse – das ist naive Romantik. Schule kann nicht ohne eindeutige Leistungsbilanzen existieren, sonst befände sie sich in einem Elfenbeinturm.“

Mehr zur Frage: Gymnasium – oder nicht?

Auf Zeit.de ist am 21. Dezember 2015 ein Artikel erschienen mit dem Titel: “Lernen vom Scheitern: Jeder zehnte Sechstklässler muss das Gymnasium verlassen. Warum wählen so viele Familien die falsche Schule?”

Interessante Auszüge (zum ganzen Artikel):

  • Stadtteilschule oder Gymnasium – Für viele Eltern geben soziale Faktoren den Ausschlag: Auf welche Schule gehen die Freunde? Auf welche die Geschwister? Dagegen ist selten etwas einzuwenden. Aber oft spielen auch Mythen eine Rolle, Vermutungen darüber, welche Schulen und welche Schulformen wie gut sind. Mit der Wirklichkeit hat das meist wenig zu tun.
  • Die Frau aus der Schulbehörde sagt: “(…) Der Druck auf dem Gymnasium ist hoch in den ersten beiden Jahren. Ich würde Ihnen dringend raten, die Einschätzung der Grundschullehrer ernst zu nehmen, ob Ihr Kind das schaffen kann.”
  • Mehr als die Hälfte der Eltern melden ihre Kinder im fünften Schuljahr an einem Gymnasium an, jeder vierte unter ihnen tut das gegen den ausdrücklichen Rat der Grundschullehrer. Wer Eltern nach ihren Beweggründen fragt, hört, dass die Grundschullehrer ihr Kind einfach nicht einschätzen könnten; dass die Freunde auch aufs Gymnasium gingen; dass Großeltern und Nachbarn das eben erwarteten. Und oft, dass man es ja mal ausprobieren könne, ob das Kind es nicht doch am Gymnasium schaffe.
  • Wie schlimm ist der Schulwechsel für die Kinder? Es gibt unter Lehrern sehr unterschiedliche Meinungen dazu. Einige sagen, die enttäuschten Seelen brauchten nach zwei Jahren des Versagens mindestens sechs Monate, um wieder Zutrauen in die eigene Leistungsfähigkeit zu gewinnen. Andere halten das für übertrieben. In dem Alter tue ein Wechsel vielen sogar gut. “Wie war es denn bei euch?”, fragt Stöck die Schüler der 8e. “Ich hab gedacht, ich bin doof”, sagt ein Junge. “Man ist dann ja der Außenseiter auf dem Gymnasium, der Versager, der zu dumm ist.” 
  • Eltern sollten sich womöglich vor allem eins klarmachen: Die Wahl der weiterführenden Schule ist bei Weitem keine so lebensprägende Entscheidung mehr, wie sie es vor einigen Jahren noch war. 

In dem Artikel “Glücklich ohne Gymnasium” von Magazin Schule werden Alternativen zum Gymnasium ausführlich vorgestellt: magazin-schule.de

Mit Schwung ins neue Schuljahr starten – die besten Tipps

Katharina Looks

Richtig Lust aufs neue Schuljahr haben, die ersten Klassenarbeiten wuppen und bis zum Zeugnis motiviert bleiben – geht nicht? Gibt’s nicht! 4 Tipps zum Erfolg.

Neues Jahr, neues Glück – oder wie heißt es so schön? Am Anfang eines jeden Schuljahres geht es immer noch so schön friedlich zu: Blöde Begegnungen mit Lehrern, schlechte Noten oder Streitigkeiten mit Freunden sind im Zuge der tollen Sommerferien ganz weit hinten im Gehirn gelandet. Viele Kinder haben gerade am Anfang des Schuljahres so richtig Lust durchzustarten. Und auch die Lehrer sind noch beflügelt von ihren Urlaubserlebnissen. Perfekt!

Lesen Sie hier, wie Eltern ihre Kinder beim erfolgreichen Start ins neue Schuljahr bestmöglich begleiten:

In diesem Artikel: anzeigen

1. Tipp: Ferien schlau nutzen

In den ersten Ferienwochen haben auch die Schulbücher frei und können beherzt weggeräumt werden – jetzt ist Zeit für Erholung! Doch auch ohne Hefter und getaktete Stundenpläne gibt es genug Futter fürs Gehirn, das  – verknüpft mit positiven Urlaubsgefühlen – richtig schnell ins Langzeitgedächtnis wandern kann:

  • Kochen und Backen: Kleine Schleckermäuler können am Herd fleißig mit anpacken und dabei etwas für ihre Mathekenntnisse tun. Kartoffeln vierteln, Mengen berechnen, Mehl abwiegen – gelernt wird ganz nebenbei.
  • Einkaufen: Auch hier ist natürlich eine Menge Mathematik am Werk. Geben Sie Ihrem Kind die Verantwortung für den Einkaufszettel, das stärkt das Selbstbewusstsein und macht fit fürs neue Schuljahr.
  • Städtereise, Museum, Zoo & Co.: Das Bildungsangebot ist riesig. Na gut, nicht jedes Museum bringt Kinderaugen zum Strahlen. Erlauben Sie Ihrem Kind doch einmal, einen ganzen Ferientag zu planen. Das Ausflugsziel ist dann wahrscheinlich nicht das pädagogisch wertvollste, aber die Kompetenzen, die sich Ihr Kind bei der Recherche und Organisation erschließt, wiegen das wieder auf und ermöglichen ein erfolgreiches Schuljahr. → 7 spannende Lernorte für Kinder 
  • Freiraum: Es schadet absolut nicht, den Kids mal totalen Freiraum an einigen Ferientagen zu lassen. Ist ihnen langweilig, werden sie früher oder später kreativ und suchen sich eine Beschäftigung, die ihnen Spaß macht. Das Beste: Beim Spielen lernen Kinder ganz unbewusst und nachhaltig. → Warum Spielen für die geistige Entwicklung wichtig ist

2. Tipp: Langsam auf den Start ins neue Schuljahr einstimmen

Ab ca. ein bis zwei Wochen vor Ferienende können sich Eltern und Kinder ruhig mit dem bevorstehenden, neuen Schuljahr auseinandersetzen. Richtig in den Ferienalltag integriert, schürt das die Vorfreude und erleichtert einen erfolgreichen Schulstart. So geht’s:

  • Frühes Aufstehen trainieren: Haben Sie einen kleinen Morgenmuffel, ist es eine gute Idee, das frühe Aufstehen am Ferienende zu trainieren. Ein leckeres gemeinsames Frühstück, Frühsport, eine Radtour zum Bäcker – all das macht morgens munter.
  • Alles auf Anfang! Um eventuelle Altlasten loszuwerden hilft es, den Schreibtisch vor dem Schulstart zu entrümpeln und neu zu dekorieren. Alte Klassenarbeiten werden schön weit weg verstaut. Jetzt weht ein frischer Wind – der Schulerfolg kann kommen!
  • Neue Schulmaterialien machen Lust auf Schule! Schon Kleinigkeiten wie ein paar Stifte oder ein schickes Hausaufgabenheft geben einen richtigen Motivationsschub. Ziehen Sie doch gemeinsam los und lassen Sie Ihren Sprössling etwas Schönes aussuchen.
  • Besonders die letzten zwei Ferienwochen stehen ganz im Zeichen der Vorfreude: Sprechen Sie in der Familie über spannende neue Fächer, über die anstehende Klassenreise oder interessante AGs. Treffen mit Schulfreunden, die man über die Ferien nicht gesehen hat, erleichtern die Umgewöhnung und machen Lust auf Schule.
  • Zelebrieren Sie den ersten Schultag! Verdeutlichen Sie Ihrem Kind, dass der Schulalltag nicht bedeutet, dass man sich keine Zeit mehr füreinander nimmt. Tolle Rituale aus der Ferienzeit ins neue Schuljahr mitzunehmen, macht der ganzen Familie Freude, z. B. ein gemeinsamer Kinoabend oder das große Sonntagsfrühstück mit Pfannkuchen. → Mehr Tipps für den ersten Schultag nach den Ferien
  • Wichtige Themen wiederholen: Um ohne Stress ins neue Schuljahr zu starten, hilft es, kleine Grundlagen-Übungen in den Ferienalltag zu integrieren. Schon 15 Minuten Vokabeln- oder Mathelernen am Tag führt zu tollen Ergebnissen!

3. Tipp: Motivation im neuen Schuljahr – von Anfang an

Das letzte Schuljahr ist nicht so rosig verlaufen? Kein Problem! Jetzt ist der beste Moment für einen erfolgreichen (Schul-) Neustart:

  • Kopf frei: Schlechte Gedanken machen wir uns oft selbst. Wer seine Gefühle kennt, ist ihnen nicht mehr unterlegen. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Ängste. Warum denkst du, du schaffst das nicht? Wovor fürchtest du dich? Mehr dazu: → Angst in die Schule zu gehen – was tun?
  • Gute Vorsätze: Es gibt sie immer, diese Fächer oder Lehrer, bei denen man eine Blockade hat. Doch sie kommt ganz bestimmt nicht mit ins neue Schuljahr! Vielleicht kann Ihr Kind sich vornehmen, ab jetzt freundlich zu diesem Lehrer zu sein, im Unterricht gut aufzupassen und im „Hassfach“ auch kleine Erfolge wertzuschätzen?
  • Neues Schuljahr, neuer Sitzplatz? Verträumte Kinder sollten nicht am Fenster sitzen. Wer gerne quatscht, setzt sich lieber nicht zur besten Freundin. In der Pause darf dann ja wieder ordentlich getobt werden.
  • Wenig Aufwand, große Wirkung in punkto gute Noten: Wer im Unterricht mitarbeitet, hat zu Hause weniger zu tun. Wer sich regelmäßig meldet, wird seltener dran genommen und sammelt Pluspunkte. Und wenn man schon in der Schule ist, kann man die Zeit auch sinnvoll nutzen, oder? Wir finden: Das sind super Argumente, um von Anfang an durchzustarten. Da steht einem erfolgreichen Schuljahr nichts mehr im Weg.
  • Hausaufgabenroutine: Um die Hausaufgaben kommen Schüler meistens nicht drum herum. Ist für diese oft unliebsamen Aufgaben eine feste Uhrzeit am Nachmittag eingeplant, ist der innere Schweinehund schneller überlistet. Kleine Rituale, wie einmal durchlüften und zuerst alle Materialien bereitlegen, helfen dem Kopf, in den Hausaufgabenmodus zu schalten. Nach jeder größeren Aufgabe heißt es: Pause! Die Hausaufgaben sollten nicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen, sondern genug Raum für schöne Freizeitaktivitäten lassen. Ist das nicht der Fall, sprechen Sie mit dem Lehrer. Vielleicht hilft Ihnen auch unsere kostenlose Checkliste Hausaufgaben.
  • Lerngruppen bilden: Sozialer Druck ist das Zauberwort – klingt ganz schön gemein, oder? Dabei ist es so einfach: Verabredet sich Ihr Kind regelmäßig mit Mitschülern zum Lernen, motiviert das, den Schulstoff zu üben. Man möchte ja mit seinen Freunden mithalten können … Vielleicht helfen auch kreative Hilfsmittel und Lernmethoden, sich zu motivieren? 
  • Organisation ist das A und O: Ein hübscher Wochenplan, in dem Ihr Kind seine Freizeitaktivitäten und Lerneinheiten eintragen kann, trägt dazu bei, alle To-Do‘s im Blick zu behalten. Vor Klassenarbeiten hilft ein Lernplan, sich rechtzeitig und gezielt vorzubereiten. 

4. Tipp: Lernen ist nicht nur Schule – richtig fördern für ein erfolgreiches Schuljahr

Beim Begriff „Lernen“ denken wir sofort an Schule und Schulbücher. Dabei ist Lernen so viel mehr. Vor allem beim Spielen nehmen Kinder Neues auf und speichern es in ihrem Gehirn. Beim Schulstoff können Eltern nicht viel fördern. Sollen sie auch nicht, dafür ist die Schule ja da. Aber ihren Nachwuchs anregen, ein Hobby zu verfolgen, draußen die Natur zu entdecken und einfach kreativ zu sein, das können Eltern tun und bewirken damit viel mehr, als sie vielleicht denken.

Möchten Sie mehr für den Schulerfolg Ihrer Kinder tun, dann halten Sie ihnen den Rücken frei. Sorgen Sie dafür, dass sie sich zu Hause wohlfühlen und dort gerne (für die Schule) lernen. Wenn Mütter und Väter ihren Kindern helfen, zu selbstbewussten und selbstständigen Menschen zu werden, zahlt das ebenfalls unmittelbar in den Schulerfolg ein. Mehr dazu: → “Ich schaff das!” Wie Kinder eine starke Persönlichkeit entwickeln

Klaus Wenzel, Präsident des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV), rät Eltern, vor allem dafür zu sorgen, dass Kinder nicht von der Last etwaiger Probleme erdrückt werden:

“Wir müssen sie also entlasten, ihnen Mut machen und sie immer wieder auf ihre Stärken hinweisen. Das fördert das Selbstvertrauen und hilft ihnen, mit Problemen souveräner umzugehen.”

Für Kinder ist es wichtig, dass sich ihre Eltern für sie interessieren, in dem sie nach den schönsten und blödesten Erlebnissen des Schultages fragen oder sich bei Problemen mit den Lehrern in Verbindung setzen. U-Boot-Eltern sein, statt helikoptern, rät auch Bildungsunternehmerin und unsere Kolumnistin Béa Beste.

5. Schulstart-Tipps auf einen Blick

Die folgenden Tipps für das neue Schuljahr vom scoyo-Geschäftsführer Daniel Bialecki sind erschienen auf www.mybook.de (seit dem 1.6.2016 ist der Service von mybook leider eingestellt). 

Viel Spaß und Erfolg im neuen Schuljahr wünscht

Ihr scoyo Team

Zeugnisse stressen Eltern mehr als Kinder

Katharina Looks

Über die Hälfte der Kinder freut sich auf das Zeugnis
© scoyo

scoyo-Umfrage zeigt: Die meisten Kinder und Jugendlichen stehen den kommenden Zeugnissen sorglos gegenüber. Die Eltern allerdings sind skeptisch.

Bald gibt es Halbjahreszeugnisse. Für die meisten Kinder und Jugendlichen ist das kein Grund zur Sorge: Mehr als die Hälfte freut sich darauf. Das zeigt eine FACT-Umfrage unter 714 Kindern und Jugendlichen zwischen sechs und 14 Jahren im Auftrag des Online-Lernspezialisten scoyo.

Eltern teilen die Sorglosigkeit nicht: 83 Prozent von ihnen halten laut einer forsa-Umfrage* zusätzliche Lernangebote für sinnvoll. Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerverbands (DLV) bestätigt: „Häufig leiden Eltern mehr unter den Zeugnissen als die Kinder selbst.“

Die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage im Überblick:

Die meisten Kinder freuen sich auf das Zeugnis

Insgesamt sehen die meisten Sechs- bis 14-Jährigen ihren Zeugnissen gelassen entgegen. 55 Prozent freuen sich darauf – von den Sechs- bis Achtjährigen sogar zwei Drittel.

Je älter die Schulkinder, desto gestresster sind sie

Während nur drei Prozent der Sechsjährigen Angst vor den Zeugnissen haben oder sich gestresst fühlen, gab fast jeder Dritte der 14-Jährigen an, vor den Zeugnissen gestresst zu sein. Zwölf Prozent in dieser Altersklasse berichteten zudem, dass ihnen die Zeugnisse Angst machen.

Zufriedenheit mit Noten verändert sich

Nur knapp vier Prozent der Achtjährigen sind mit der Note Vier zufrieden. Unter den 14-Jährigen hingegen finden 14 Prozent ein „Ausreichend“ in Ordnung.

Vorsätze für das kommende Halbjahr – weitermachen wie bisher

Beinahe jeder Zweite will nach den Zeugnissen „so weitermachen wie bisher“. 28 Prozent nehmen sich vor, Wege zu finden, um Inhalte besser zu behalten und besser lernen zu können. Neun Prozent planen, künftig mit ihren Freunden zu lernen.

Wunsch nach Lob und Trost

Drei von fünf Kindern wünschen sich elterliches Lob für ihre Leistungen, jedes dritte Kind hofft auf eine Belohnung. 39 Prozent wünschen sich von den Eltern Aufmunterung, wenn die Noten schlecht sind.

Die Umfrage gibt Eltern einen wichtigen Hinweis, wie sie richtig auf Zeugnisse reagieren: „Eltern sollten sich bewusst machen, wie sehr Kinder Lob und Anerkennung für ihre Anstrengungen brauchen – gerade auch bei schlechten Noten“, kommentiert Daniel Bialecki, Geschäftsführer von scoyo.

In den Gesprächen zwischen Eltern und Kindern solle es aber nicht nur um die schulischen Leistungen gehen. Wichtig sei die Rückmeldung der Eltern zu Fähigkeiten, für die es in der Schule keine Noten gibt – zum Beispiel zu sozialen oder charakterlichen Stärken.

Deshalb hat scoyo eine Vorlage für ein etwas anderes Zeugnis entwickelt. „Damit möchten wir Eltern einen kleinen Anstoß geben, wie so ein Feedback konkret aussehen könnte“, erzählt Bialecki. Mit ihrem persönlichen Zeugnis können Eltern ihrem Nachwuchs zeigen, dass Noten zwar wichtig sind (und sein werden), er aber auch noch weitere tolle Talente hat, die im Schulzeugnis nicht zur Geltung kommen können.

So reagieren Eltern richtig auf schlechte Noten – Tipps von Experten

Wie können Eltern ihre Kinder unterstützen, wenn das Zeugnis schlechter ausfällt als erwartet? Diese Frage stand im Zentrum des dritten Digitalen Elternabends von scoyo am 21. Januar. „Vor allem nicht in Panik verfallen, auf keinen Fall schimpfen, sondern in Ruhe mit dem Kind schauen, wo die Ursachen liegen“, rät Lerntrainerin Angelika Stein in der Online-Expertendiskussion.

Die Mediatorin und Bloggerin Gabriele Patzschke empfiehlt Eltern, vor allem die guten Leistungen anzusehen: „Ich finde dieses defizitorientierte Zeugnisbetrachten so traurig. Schaut man auf das, was das Kind gut kann, gibt das unglaublichen Rückenwind.“

Der DLV-Vorsitzende Josef Kraus empfiehlt Eltern, im Zweifelsfall das Gespräch mit den Lehrkräften zu suchen: „Eltern haben einen Anspruch darauf, dass man ihnen die Noten erklärt.“

Insgesamt rät er, wie alle in der Runde, zu mehr Gelassenheit: Die Zukunft der Schülerinnen und Schüler entscheide sich nicht in Klasse vier, und das Abitur könne man auch ohne den direkten Weg auf dem Gymnasium machen.

*Repräsentative forsa-Umfrage im Auftrag von scoyo im Dezember 2014. Befragt wurden 1.004 Eltern von Kindern im Alter zwischen sechs und 14 Jahren.

Mediennutzungs-Typ Lina/Linus

Katharina Looks

Ihr Kind ist am ehesten dem Typen Lina/Linus zuzuordnen. Lesen Sie hier, wie Ihr Kind digitale Medien nutzt und wie Sie den kompetenten Umgang mit Neuen Medien fördern können.

Kurzbeschreibung

Kinder des Typs „Lina/Linus“ sind kreativ und sozial aktiv. Sie basteln und malen gerne oder spielen mit Freunden. Sie kümmern sich pflichtbewusst um ihre Haustiere und Puppen bzw. Kuscheltiere und leben förmlich in den Geschichten der Helden und Heldinnen ihrer Lieblingsbücher. Sie wachsen in behüteter Umgebung auf. Digitale Medien kommen in ihrem Alltag kaum vor. In der Schule haben sie bislang wenig oder noch gar nicht mit dem Computer zu tun gehabt. Zuhause nutzen die Eltern Computer oder Tablet eher selten im Beisein der Kinder. In Ausnahmesituationen sehen sie sich zusammen mit ihrem Kind zum Beispiel Urlaubsbilder oder Kurzvideos an. Dabei schauen die Kleinen nur zu und nehmen eine eher passive Rolle ein. Wenn es darum geht, eigenständig mit dem Computer oder mobilen Geräten umzugehen, sind Kinder dieses Typs eher zurückhaltend – aus Angst, etwas falsch zu machen. In der Regel sind sie dazu auch noch nicht in der Lage.

Statistik: Kinder des Typs „Lina/Linus“ zählen zu den Schulanfängern. Sie stehen noch am Anfang ihrer digitalen Mediennutzung (siehe auch KIM-Studie 2012, mpfs).

Empfehlungen für Eltern

Ihr Kind ist sozial aktiv und vielseitig interessiert. Auch das Internet bietet ihm die Möglichkeit, mit Neugierde die Welt zu entdecken. Gleichzeitig erschließt sich Ihr Kind eine wichtige Kulturtechnik unserer Zeit. Bislang ist es in einer geschützten Umwelt aufgewachsen, die Sie als Eltern gut überblicken und gestalten konnten. Umso wichtiger ist es, dass Sie auch die neuen Online-Erfahrungen sehr engmaschig und Schritt für Schritt begleiten. Im Internet wird Ihr Kind unter Umständen das erste Mal mit Nachrichten oder Inhalten konfrontiert, auf die es noch nicht vorbereitet ist.

  • Für den Anfang sollten Sie sich, nachdem der Internetzugang kindersicher eingerichtet ist, über spezielle Einstiegsseiten und Suchmaschinen für Kinder informieren. Einige Medieninitiativen bieten Einführungen für Eltern und Kinder an (weiterführende Links siehe unten).
  • Um eine erste Basis zu schaffen, ist es sinnvoll, wenn Sie Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter die wichtigsten Begriffe des Internets erklären können: Was bedeutet es, online zu sein? Was ist ein Browser? Was sind Chats und wie nutze ich Suchmaschinen?
  • Gemeinsam mit Ihrem Kind können Sie sich dann durch die Onlinewelt klicken. Suchen Sie beispielsweise zusammen auf altersgerechten Webseiten wie fragfinn.de, blinde-kuh.de oder kindernetz.de nach Bastelvorlagen, Tipps für die Haustierpflege oder anderen Dingen, für die es sich interessiert.
  • Einen übermäßigen Medienkonsum vermeiden Sie, indem Sie die Zeit, in der Sie mit Ihrem Kind online sind, begrenzen. Die Faszination ist zunächst sicher groß. Andere Aktivitäten sollten aber weiterhin genügend Raum behalten. Auch wenn Ihr Kind später als seine Freunde anfängt, sich für digitale Medien zu interessieren, ist dies kein Grund zur Sorge. Es hat noch genügend Chancen, aufzuholen.
  • Je mehr Sie Ihrem Kind am Anfang erklären können, desto besser kann es das Netz sicher und sachgerecht nutzen. Guter Nebeneffekt: Ihr Kind entdeckt Sie als wichtigen Ansprechpartner für alle Fragen zum Internet und zu digitalen Medien.
  • In der Lehrerin oder dem Lehrer finden Sie einen wichtigen Partner in der Medienerziehung Ihres Kindes. Wie ist die Ausstattung an der Schule? Ist geplant, demnächst im Unterricht Aufgaben am Computer zu bearbeiten? Welche Art der Einführung ist angedacht? Können Sie Ihr Kind zu Hause unterstützen?
  • Andere Eltern befinden sich in derselben Situation wie Sie. Im gemeinsamen Austausch lassen sich Ihre Fragen zur Medienerziehung Ihres Kindes oft besser beantworten.

Weitere Informationen finden Sie zum Beispiel hier:

Mediennutzungs-Typ Johanna/Jonas

Katharina Looks

Ihr Kind ist am ehesten dem Typen Johanna/Jonas zuzuordnen. Lesen Sie hier, wie Ihr Kind digitale Medien nutzt und wie Sie den kompetenten Umgang mit Neuen Medien fördern können.

Kurzbeschreibung

Kinder des Typs „Johanna/Jonas“ sind sozial integriert. Das macht sie selbstbewusst. Freundschaften sind ihnen sehr wichtig. Sie interessieren sich zudem für Sport, Musik, Spiele und digitale Medien. Steht etwa ein Urlaub bevor, recherchieren sie, wie es vor Ort aussieht oder was es sonst noch über das Zielland zu erfahren gibt. Auch angesagte Online-Games und Lernspiele haben sie schon ausprobiert. Führt sie das Surfen im Internet auf Seiten, die trotz Schutzvorkehrungen nicht altersgerecht sind, geht sofort ein innerer Alarm los. Mama oder Papa sind in diesem Fall die ersten Ansprechpartner und stehen helfend zur Seite. Häufig können sich die Kinder dieses Typs sehr gut an Regeln und Grenzen halten, handeln aber auch aus der Sicherheit heraus, dass sie für Fehler nicht bestraft werden. Wenn die verabredete Medienzeit endet, legen sie nicht immer sofort das Gerät beiseite. Aber auf ein Wort der Eltern ist es aus. Dann lesen sie ein Buch, spielen ein Brettspiel oder beobachten die Wolken am Himmel. Einige Kinder wollen jedes Mal das Ende der Medienzeit hinauszögern. Mit ein/zwei guten Argumenten der Eltern lassen sie sich aber überzeugen und freuen sich aufs nächste Mal.

Statistik: Kinder des Typs „Johanna/Jonas“ stammen meistens aus Familien, die gemeinsam fernsehen, lesen oder im Internet surfen. Es gibt klare Regeln. Diese basieren auf dem Verhalten und den Fähigkeiten des individuellen Kindes (siehe auch „Zwischen Anspruch und Alltagsbewältigung: Medienerziehung in der Familie“, Landesanstalt für Medien NRW).

Empfehlungen für Eltern

Sie haben für Ihr Kind eine gute Basis geschaffen, auf der es seine medialen Erfahrungen sammelt. Ihre Tochter oder Ihr Sohn weiß, dass sie oder er sich im Zweifelsfall immer an Sie wenden kann. Das ist viel wert, um digitale Medien kompetent zu nutzen. Auch wenn Sie und Ihr Kind nicht immer derselben Meinung sind, was das Ende der Medienzeit betrifft, so können Sie sich doch auf Verabredungen verlassen. Trotz der guten Voraussetzungen sollten Sie Ihr Kind aber nicht sich selbst überlassen.

  • Wenn Sie sich für die Inhalte, mit denen sich Ihr Kind im Internet beschäftigt, oder Portale, die es nutzt, interessieren und diese selbst kennen, bleiben Sie ein guter Ansprechpartner für Ihr Kind.
  • Gemeinsam mit dem Kind zu recherchieren oder am Computer bzw. Tablet zu spielen, fördert den Austausch und die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Kind. Wenn Sie sich gemeinsam durch die Onlinewelt klicken, sollten Sie ihm wichtige Begriffe und Informationen etwa zum Thema Datenschutz oder sichere Webseiten erklären bzw. im Gespräch über Neuerungen und Veränderungen bleiben. So lernt Ihr Kind Schritt für Schritt und wird gut vorbereitet, um später eigenständig im Internet zu surfen.
  • Ist Ihr Kind anderer Meinung als Sie, wenn es darum geht, wie lange es den Computer nutzen darf oder wann es das erste Smartphone bekommt? Dann erklären Sie ihm Ihre Vorbehalte mit sachlichen Argumenten. Wenn Sie sich unsicher sind, tauschen Sie sich mit anderen Eltern aus und überprüfen Sie ggf. Ihren Standpunkt.
  • Ermutigen Sie Ihr Kind, die Medien auch produktiv zu nutzen. Digital gemalte Bilder, Fotos, Videos – in speziellen Kinder-Communities lässt sich der kreative Output mit anderen teilen.
  • Trotz aller Begeisterung für digitale Medien sollten andere Aktivitäten natürlich nicht zu kurz kommen. Achten Sie auch mit zunehmendem Alter Ihres Kindes auf eine gute Balance zwischen mehreren Interessen. Sie ist entscheidend für eine positive Entwicklung.

Weitere Informationen finden Sie zum Beispiel hier:

Einmaleins üben – Expertenleitfaden für Eltern

Katharina Looks

(Gratis Download) Das Einmaleins verlangt viel Übung. Wissen wir alle, Eltern besonders. Wie aber mit dem Nachwuchs das 1×1 richtig üben? Hilfe gibt unser Elternleitfaden, entwickelt von Matheexpertin Prof. Dr. Silke Ladel.

Wenn das kleine Einmaleins aber auch das große nur wirklich so leicht wären, wie es Pippi Langstrumpf in ihrem Titellied besingt, wären viele Nachmittage für Eltern stressfreier. Wir wissen aber alle: Beim Einmaleins hilft vor allem die Devise “üben, üben, üben”. Wie das zu Hause stressfreier und vor allem richtig gelingt, haben wir mit Hilfe der Mathematikprofessorin für Grundschuldidaktik, Frau Prof. Dr. Ladel, im scoyo Elternleitfaden Schritt für Schritt für Sie zusammengetragen. 

Einmaleins üben – Auswendiglernen am Anfang nicht sinnvoll

Eltern stehen häufig vor der Aufgabe, auch zu Hause mit ihrem Kind das große oder kleine Einmaleins zu üben – aber bitte auch immer schön fachlich richtig… Denn die Multiplikation, die Schüler in Klasse 2, Klasse 3 und Klasse 4 lernen, ist eine der wichtigsten Grundlagen für die Anforderungen im mathematischen (Schul)Alltag. Ausreichend Zeit, alle Einmaleins-Reihen zu festigen, bleibt im vollgepackten Lehrplan aber nicht. Also “darf” nachmittags die Familie ran.

Gleichzeitig hat sich in den vergangenen zehn Jahren die Art und Weise, wie Mathematik und das Einmaleins in der Schule geübt und gelehrt wird, verändert – weniger Auswendiglernen, noch mehr Verstehen und Vernetzen. Das rückt die sogenannte Lösungskompetenz der Kinder mehr ins Zentrum und rüstet für kompliziertere Aufgaben. Heißt aber auch, dass die gelernten Methoden der Eltern aus ihrer Zeit in der dritten und vierten Klasse beim Einmaleins üben eher auf Unverständnis bei den Kindern stoßen und sie sogar verwirren können.

Wie Sie also wahrscheinlich am eigenen Leibe spüren: Aller Anfang ist schwer. Und eigentlich sollte ohnehin keiner verlangen, dass Sie neben den ohnehin schon zahlreichen Mutter- oder Vater-Wunderkräften auch noch das Wissen eines mathematikdidaktischen Studiums aus dem Ärmel schütteln. Nicht allzu selten ist es aber der Fall, dass ohne nachmittägliches Training das verflixte Einmaleins (ob groß oder klein) schnell zu einem großen Mathe-Monster heranwächst, das den Familienalltag belastet. Und dann sind doch wieder Sie und Ihre Wunderkräfte gefragt. Aber selbst große Hexen und Zauberer wie Barbara Blocksberg oder Albus Dumbledore ziehen für ihre Magie dann und wann schlaue Bücher zu Rate.

scoyo Elternleitfaden “Einmaleins üben”: Verständnis schaffen, Rechenstrategien einüben, erste Hilfe bei häufigen Fehlern, kreative Tipps&Tricks

Genau aus diesem Grund hat scoyo gemeinsam mit Frau Prof. Dr. Silke Ladel, Fachdidaktikerin für Mathematik der Primarstufe (Grundschule), den scoyo Elternleitfaden „Einmaleins üben“ mit vielen hilfreichen Tipps entwickelt. Dieser soll Eltern dabei helfen, beim Einmaleinsüben zu Hause, sinnvoll an die in der Schule vermittelten Inhalte anzuknüpfen und bei Ihrem Kind ein nachhaltiges Verständnis für das Einmaleins zu verankern. Aber keine Sorge, komplexe Mathematik-Kenntnisse sind dabei nicht notwendig.

Das Material zeigt vielmehr Schritt für Schritt, wie Sie auch zu Hause alle Grundlagen für die Multiplikation schaffen können. Denn die in der Schule von der Lehrkraft eingsetzten Methoden sind für Eltern alltagstauglich “übersetzt” und aufbereitet. Kreative Tipps und Tricks für das Einmaleinsüben sind natürlich auch eingebaut. Diese führen auch manchmal abseits des grauen Schulbuchalltags, hinein in die bunte Welt der Legosteine, der Natur, in spannende Abenteuer oder regen zu lustigen Gesellschaftsspielen für die ganze Familie an. 

Außerdem sind die häufigsten Fehlerquellen und passende “Trainingstipps” für die Frust-Prävention versammelt und um Falsches gar nicht erst einschleifen zu lassen. Neben dem kleinen Einmaleins darf natürlich das große Einmaleins nicht fehlen; das mit guten Grundlagen plötzlich gar nicht mehr so groß erscheint. Durch das geschaffene Grundverständnis und wirkungsvolle Aha-Effekte finden sich Schüler schnell darin zurecht. Den scoyo Elternleitfaden “Einmaleins üben” für eine sinnvolle Unterstützung beim Einmaleinsüben am Nachmittag können Sie hier gleich herunterladen.

Das erwartet Sie im scoyo Elternleitfaden “Einmaleins üben”:

– Multiplikation und Einmaleins: Was ist das eigentlich?

– Verständnis schaffen

– Das kleine Einmaleins: Mit Rechenstrategien zum Erfolg

– Im Alltag anwenden: Das kleine Einmaleins um uns herum

– Erste Hilfe! Häufige Fehler und wie man sie behebt

– Einfache Rechentricks beim Einmaleins

– Spielend das Einmaleins üben

– Das große Einmaleins? Kein Problem!

👍 Viel Erfolg damit wünscht das scoyo-Team.

Ratgeber: Die 5 (digitalen) Kernkompetenzen für Kinder

Katharina Looks

Welche (digitalen) Kernkompetenten sind wichtig und wie können Sie gefördert werden? Dieser Ratgeber gibt Antworten
© scoyo

Welche Kompetenzen sind für unsere Kinder in der Arbeitswelt 4.0 wichtig? Wie können sie gefördert werden? In unserem Ratgeber stellen wir Ihnen 5 entscheidende (digitale) Kernkompetenzen vor und geben Tipps.

Unser Alltag ist von Technologien durchzogen. Manche, wie das Smartphone und der Computer, nehmen wir schon fast nicht mehr wahr, so selbstverständlich sind sie für uns geworden. Diese Selbstverständlichkeit gilt noch viel mehr für unsere Kinder, die als sogenannte “digital natives” aufwachsen. Sie werden im Jahr 2023, 3037 oder 2045 Berufe ergreifen, die es so heute noch gar nicht gibt. In dieser Zeit des stetigen Fortschritts der Digitalisierung von Alltags- und Berufswelt sind gewisse Kernkompetenzen wichtiger denn je. Eltern möchten ihre Kinder natürlich auf ihrem weiteren Weg durch die digitale (Arbeits-)Welt bestmöglich unterstützen. Doch wie?

Begleitend zu unserem 8. scoyo Elternabend im Netz zum Thema “Arbeitswelt 4.0: Welche (digitalen) Kompetenzen brauchen Kinder wirklich?” haben wir uns mit der Frage nach dem “Wie” auseinandergesetzt. Das Ergebnis haben wir für Sie in einem Ratgeber zusammengetragen, der fünf elementare (digitale) Kompetenzen zusammenfasst und Ihnen je drei Tipps mit auf den Weg gibt, wie Sie diese Kompetenz aktiv bei Ihrem Kind fördern können.

(Digitale) Kernkompetenzen für Kinder: Welche gibt es und wie können sie gefördert werden?

Die fünf zentralen (digitalen) Kernkompetenzen sind: kooperatives Arbeiten, allgemeine Digitalkompetenz, lebenslanges Lernen, kreatives Denken und interkulturelle Kompetenz. In unserem Ratgeber wird jedem der fünf Kernkompetenzen eine eigene Seite gewidmet.

  • Was wir damit meinen: “Allgemeine Digitalkompetenz” und “lebenslanges Lernen” sind Begriffe,die Sie gewiss nicht das erste Mal hören, doch was ist damit genau gemeint? Auf den Punkt gebracht erklären wir in diesem Teil die fünf Kernkompetenzen auf verständliche Weise.
  • Warum das zukünftig wichtig ist: Was sind denn die genauen Vorteile dieser Kompetenz, gerade in Bezug auf das zukünftige Arbeitsleben Ihres Kindes? Mit dieser Frage setzen wir uns in diesem Abschnitt auseinander.
  • 3 Tipps: Hier geht es ans Praktische! Was können Sie bzw. Ihr Kind konkret tun (oder was tut es vielleicht sogar schon), um die Kompetenz zu fördern? Die Tipps sollen Ihnen und Ihrem Kind eine Inspiration sein. Ob alleine, mit Ihnen oder anderen Kindern: Es gibt sehr viele Möglichkeiten, die genannten Kompetenzen zu stärken!

Material zum Einmaleins üben: Bunte Einmaleinskärtchen zum downloaden

Katharina Looks

Das Einmaleins kann die Kleinen herausfordern. Unsere Bunten Kärtchen helfen beim Üben und Meistern
© scoyo

Das verflixte Einmaleins ist für die meisten Kinder eine mittelgroße Herausforderung. So viele Zahlenreihen. Am besten gleich ran an den Speck und mit unseren bunten Einmaleinskärtchen Farbe in den Übungsalltag bringen.

Das Einmaleins ist eine der wichtigsten mathematischen Grundlagen. Nicht nur in der Schule bauen viele Elemente darauf auf. Auch im Alltag verwenden wir gerade das kleine Einmaleins in vielen Situationen – und rechnen ganz selbstverständlich kleine Aufgaben im Kopf. Eben dazu sollen auch unsere Kinder befähigt werden, wenn sie das Einmaleins in der Schule lernen. Meist geht es schon in der 2. Klasse damit los. Aber egal wann, das Einmaleins üben beschäftigt nicht selten die ganze Familie.

Und obwohl in der Mathematik sonst sehr viel Kreativ-Potenzial steckt, heißt es beim Einmaleins üben in der Grundschule nach dem gesicherten Verstehen der Gesetze und der Rechenstrategien schnell: auswendig lernen und nochmal auswendig lernen. Das ist deshalb wichtig, damit später das große Einmaleins mit kleinen Kniffen einfach bewältigt werden kann. Und der Nachwuchs auch ohne Smartphone oder Taschenrechner einfache Aufgaben im Kopf rechnen kann.

Schnell kommen Eltern dann aber an den Punkt, an dem sie den drögen Auswendiglern-Alltag gerne etwas aufpeppen wollen. Und Sie werden sehen, mit ein wenig Abwechslung lernt Ihr Kind gleich viel motivierter, zum Bespiel die verflixte Siebenerreihe.

Material zum Einmaleins üben: Bunte Einmaleinskärtchen

Um die Multiplikationsakrobatik ein bisschen anzuschubsen, haben wir für Sie und Ihr Kind einen bunten Satz an Einmaleinskärtchen zusammengestellt, den Sie hier kostenlos herunterladen können.

Auf einem DINA4-Blatt finden Sie jede Zahlenreihe und Ihre “Einmaleins-Deklination”. Sie brauchen also nur noch einen Drucker – am besten mit Farbe – und eine Schere. Damit die Kärtchen nicht so schnell knicken empfehlen wir, etwas dickeres Papier für den Druck zu verwenden (z.B. 120g/m2).

Neben buntem Übungsmaterial lernen Kinder motiviert und deshalb selbständig zum Beispiel auch mit Online-Lernbegleitern wie scoyo. Schauen Sie doch gleich einmal hier in die scoyo Lernwelt. ( ↪️ Für eine optimale Nutzung mobil bitte ins Querformat drehen 👍 Die Aufgabe stammt aus der zweiten Klasse. Mehr Übungen können Sie mit Ihrem scoyo Testaccount entdecken)