Das Gefühl, wenn sich das Kind das erste Mal alleine auf den (Schul)Weg macht, ist ein ganz besonderes! Unser Stolz darüber, dass wir es schon als so selbständig einschätzen, dass es alleine unterwegs ist, kämpft dabei mit unserem Wehmut, wie groß es schon geworden ist. Sicherheit und eine gute Verkehrserziehung für Kinder sind dabei für jedes Alter essenziell. Wir haben deshalb 11 goldene Regeln zusammengestellt, die Kinder fit für den Straßenverkehr machen.
Kinder im Straßenverkehr – Tipp 1: einen sicheren (Schul)Weg ausfindig machen
Für möglichst viel Sicherheit auf dem Schulweg gilt: Der kürzeste Weg ist nicht immer der sicherste. Es darf gerne mal ein kleiner Umweg sein, wenn dafür eine stark befahrene Straße umgangen wird. Die Gehwege sollten ausreichend breit sein und am besten stehen an herausfordernden Stellen Schülerlotsen bereit. Die meisten Schulen bieten Schulwegpläne an, mit deren Hilfe Sie ganz einfach einen sicheren Weg zusammenstellen.
Kinder im Straßenverkehr – Tipp 2: Schulwegsicherheit fleißig und rechtzeitig üben
Gerade wenn es daran geht, dass sich das Kind alleine auf den Weg (zur Schule) macht, empfiehlt es sich, die Route mehrmals und bereits mehrere Wochen vor Schulbeginn mit dem ABC-Schützen in spe abzugehen. Wenn möglich, wählen Sie hierzu Zeiten, zu denen normaler Verkehr herrscht, damit die Kinder sich direkt an die echten Bedingungen gewöhnen können. Um sicherzugehen, dass der Nachwuchs sich an Weg und Regeln hält, macht es Sinn, die Kinder auch nach dem ersten Schultag zumindest in der Anfangszeit ab und zu (“nebenbei”) auf dem Schulweg zu begleiten und das natürlich Verhalten zu beobachten.
Kinder im Straßenverkehr – Tipp 3: Grundregeln der Verkehrserziehung mit Kindern verinnerlichen
Bevor sich Ihr Kind allein auf den (Schul)Weg macht, erklären Sie ihm noch einmal eingängig die wichtigsten Regeln der Verkehrserziehung. Darunter fällt, dass es bei “Rot” stehenbleiben und vor dem Überqueren einer Straße anhalten sowie nach rechts und links schauen muss. Zeigen Sie Ihren Kleinen außerdem, wie wichtig es ist, vor dem Überqueren einer Straße den Blickkontakt zu Autofahrern zu suchen, um sicherzugehen, dass andere einen gesehen haben.
Vielleicht können Sie gemeinsam Reime oder Lieder zu diesen Regeln dichten, das macht Spaß und bleibt im Kopf. Natürlich gibt es auch jede Menge Lieder und Bücher zur Verkehrserziehung. Zum Beispiel die Schulweg-Hitparade von Rolf Zuckowski oder Ampel, Straße und Verkehr von Wieso? Weshalb? Warum?.
Kinder im Straßenverkehr – Tipp 4: mehr Bling-Bling, mehr Sicherheit
Damit Kinder auch bei schlechten Sichtverhältnissen gut zu sehen sind, sollten sie möglichst viel helle Kleidung tragen. Im besten Fall haben Jacken, Schuhe, Rucksack und Ähnliches bereits reflektierende Applikationen integriert.
Alternativ oder zusätzlich können Sie Reflektoren an der Kleidung, Schulranzen oder Fahrrad befestigen (→ Reflektoren bei Amazon ansehen).
Kinder im Straßenverkehr – Tipp 5: weniger Ballast bringt mehr Bewegungsfreiheit und Sicherheit auf dem Schulweg
Wir wissen, der nächste Tipp ist nicht immer leicht umzusetzen. Aber grundsätzlich gilt: Auch auf den Schulranzen kommt es an. Denn ein leichter (!), rückengerechter Rucksack ermöglicht es Ihrem Kind, ohne unnötigen Ballast und mit größtmöglicher Bewegungsfreiheit sich sicher im Straßenverkehr zu bewegen. Achten Sie für mehr Sicherheit auf dem Schulweg also mindestens darauf, dass der Schulranzen Ihres Kindes der DIN-Norm entspricht und keine unnötigen Dinge mitgeschleppt werden.
Kinder im Straßenverkehr – Tipp 6: Sicherheit vor Eile auf dem Schulweg
Damit sich Ihr Kind sicher auf den (Schul)Weg macht, ist es ganz wichtig, dass es ausreichend Zeit hat. Hektik sorgt nur für Unachtsamkeit und endet leicht in Unfällen. Für Sicherheit auf dem Schulweg, den Nachwuchs also rechtzeitig aus dem Haus schicken.
Kinder im Straßenverkehr – Tipp 7: Weggemeinschaften bilden
Gehen Kinder aus der Nachbarschaft auf dieselbe Schule, macht es Sinn, Weggemeinschaften zu bilden. Sind die Kleinen noch unsicher, können die Eltern die Rasselbande vielleicht auch im Wechsel begleiten.
Kinder im Straßenverkehr – Tipp 8: auf zwei Rädern erst nach absolvierter Verkehrserziehung für die Kids
Der ADAC empfiehlt, Kinder erst nach der schulischen Fahrradprüfung, die meistens in der 3. oder 4. Klasse stattfindet, allein mit dem Fahrrad am Straßenverkehr teilnehmen zu lassen. Denn gerade vor der Fahrradprüfung erhalten die Kinder professionelle Verkehrserziehung für das richtige Verhalten im Straßenverkehr. Wer auf absolute Nummer sicher gehen will, übt dann noch ein paar Mal gemeinsam mit dem Nachwuchs und schon kann er lossausen – aber bitte mit Licht und Helm! 😉
Kinder im Straßenverkehr – Tipp 9: Verkehrserziehung auch für Kinder in Öffis
Auch Bus- und Bahnfahren will gelernt sein. Deshalb ist es hier ebenfalls wichtig, den Weg zur Station und das Verhalten in öffentlichen Verkehrsmitteln im Voraus zu üben, damit die Sicherheit auf dem Schulweg gewährleistet ist. Kinder sollten sich in Bus und Bahn am besten hinsetzen oder gut festhalten, beim Warten nicht an der Haltestelle toben, einen Sicherheitsabstand zur Straße beziehungsweise zum Gleiß halten, nicht drängeln und die Fahrbahn an einem Zebrastreifen oder einer Ampel erst überqueren, nachdem der Bus beziehungsweise die Straßenbahn weitergefahren ist.
Kinder im Straßenverkehr – Tipp 10: wenn es mal das Auto sein muss auf den fließenden Verkehr achten
Bewegung tut gut und allein zur Schule zu gehen, macht selbstständiger! Außerdem kann sich Ihr Nachwuchs auf dem Hin- und Rückweg super mit Freunden austauschen. Deshalb sollten Kinder nur in Ausnahmefällen mit dem Auto zur Schule gebracht werden. Wenn Sie das Auto doch nutzen müssen, beachten Sie unbedingt das Park- und Halteverbot vor der Schule und blockieren Sie keine Haltestellen. In diesem Fall besteht die Verkehrserziehung für Kinder darin, klar zu machen, dass entweder nur die Eltern die Türen öffnen, oder sorgsam darauf geachtet werden muss, dass das Auto nur bei freier Straße verlassen werden darf.
Kinder im Straßenverkehr – Tipp 11: mit gutem Beispiel voran
Mit Kindern ist das Rockstarleben vorbei! Der Nachwuchs gucken sich eine Menge bei ihren Eltern ab (Stichwort “Lernen am Modell”). Gehen Sie über “Rot” oder überqueren eine Straße ohne nach rechts und links zu schauen, werden Ihre Kinder das auch tun. Deshalb bitte alle Regeln, die Sie in der Verkehrserziehung für Ihre Kinder aufstellen, auch selber beherzigen. Dazu gehört ebenfalls, auch wenn es die meisten nicht gerne hören, einen Helm beim Radfahren zu tragen.
Ganz hübsche Modelle haben wir hier einmal herausgesucht:
Wir wünschen ganz viel Sicherheit auf dem Schulweg!
Wissensdurst noch nicht gestillt? Im #scoyolo-Podcast dreht sich alles um „Lernen mit Leichtigkeit” – voller Anregungen, Tipps und alle zwei Wochen neu! Jetzt gleich reinhören:
In diesem Artikel
Morgens keine Eile beim Frühstück, keine gehetzte Suche nach Turnbeutel oder Matheheft, und trotzdem liegt eine gewisse Spannung in der Luft. Nach mehr als zehn Tagen Abstand von Arbeitsplatz und Schul-Alltag, macht sich das Fehlen von gewohnten sozialen Kontakten wie Freunden und Arbeitskollegen bemerkbar. Das kann selbst die krisenfestesten Familienstrukturen auf die Probe stellen.
Für Kinder im Grundschulalter, die erste Schritte in Richtung Unabhängigkeit machen, kann die lange Trennung von Freunden und dem sozialen Lernumfeld der Schule schwer sein. Dort können sie sich ganz anders ausprobieren als zuhause.
Für Eltern kommen Sorgen und Ängste hinzu, die nicht nur mit der Pandemie zusammenhängen. Wie wird sich diese Situation auf die soziale und akademische Entwicklung unserer Kinder auswirken? Wie verlässlich sind Arbeitsstellen und ökonomische Sicherheit, die vor zwei Wochen noch selbstverständlich waren?
Wir betreten als Familien auf engem Raum, im Homeoffice, beim Homeschooling und bei Besorgungen fürs tägliche Leben ein Kapitel, das für jede Familiengeschichte einen besonderen Stellenwert haben wird.
1. Jede Familie hat eine individuelle Krisenausrüstung
Jede Familie entwickelt unter Stressbelastung eigene Strategien, um ihr standzuhalten. Während manche ein Gefühl von Sicherheit herstellen, indem sie Unterstützung bei Freunden suchen, rücken andere enger zusammen.
In der Schifffahrt gilt es, eine bestimmte Ausrüstung für ein möglichst sicheres Überstehen von Stürmen an Bord zu haben – und auch für Familien gibt es eine Checkliste, die bei der Navigation durch Krisenzeiten helfen können.
In Krisenzeiten werden drei bestimmte Aspekte elterlicher Kompetenzen besonders gefordert:
Autonomie, z.B.: Inwieweit schaffen wir es, trotz Einschränkungen für einen strukturierten Familienalltag zu sorgen? Wie und wo holen wir uns Unterstützung, wenn es mal brenzlig wird? Inwieweit können Mütter, Väter und Kinder auch mal Zeit für sich verbringen?
Selbstwirksamkeit, z.B.: Wie gut können wir als Eltern unseren eigenen Stress in dieser Phase bewältigen? Und wie können wir unseren Kindern helfen, mit ihren Ängsten, Sorgen und Frustration umzugehen?
Soziale Verbundenheit, z.B.: Wie gut gelingt es uns, unter diesen besonderen Bedingungen mit Spannung und Konflikten umzugehen? Welche Beziehungen zu Außenstehenden geben uns als Eltern, unseren Kindern oder der ganzen Familie Kraft? Hinzu kommt: Wie können wir diese Beziehungen in Zeiten von Kontaktbeschränkungen leben?
Der Grad, in dem diese „Ausrüstung“ vorhanden ist, hängt natürlich von vielen Faktoren ab, auf die wir teilweise selbst keinen Einfluss haben. Es kann jedoch hilfreich sein, sich als Elternteil Zeit für eine Bestandsaufnahme zu nehmen; oft sind wir uns über die Dinge, die wir bereits tun, um für Stabilität zu sorgen, gar nicht bewusst.
Und wenn es Bereiche gibt, die einer Wartung bedürfen, kommt man dadurch vielleicht schneller auf Lösungsmöglichkeiten. Selbst bei einer vollständigen Krisenausrüstung sind unsere Möglichkeiten, uns vor dem Stress zu schützen, begrenzt.
Ein gewisses Maß an Stress ist zudem sinnvoll und wichtig, um sich in einer neuen Situation zurecht zu finden. Dieser zusätzliche Antrieb kann sogar dabei helfen, selbstwirksam zu handeln und gut für sich und seine Kinder zu sorgen.
2. Stress-Signale bei Kindern erkennen
Während es wichtig ist, auf Ihr eigenes Bauchgefühl zu vertrauen, kann es auch hilfreich sein, seine Aufmerksamkeit für die Warnsignale von Stress-Überlastung ein wenig zu schärfen: So kann Kindern frühzeitig dabei geholfen werden, ihren Stress abzubauen. Zu den Warnsignalen, dass ein Kind im Grundschulalter überlastet sein könnte, gehören Veränderungen wie:
- Häufigeres Weinen als vorher
- Stärkere Reizbarkeit als vorher
- Einnässen nachts oder tagsüber
- Probleme, ein- oder durchzuschlafen
- Häufigere Kopf-, Bauch– oder andere Schmerzen
- Weniger Freude an Dingen, die vorher Spaß gemacht haben
- Aufmerksamkeits- und Konzentrationsprobleme, die vorher nicht bestanden haben
- Ausgeprägte Sorgen oder Ängste, von denen sich Kinder nicht leicht ablenken lassen
Ängste und Sorgen sind in Situationen wie der Corona-Krise normal und gesund, denn sie helfen uns dabei, aktiv damit umzugehen. Wenn Kinder allerdings deswegen deutlich weniger Spielraum für die Dinge haben, die ihnen Freude und Kraft bringen und somit vor Stress schützen, brauchen sie mehr Sicherheit von außen.
Sorgen um die Kinder stehen für Eltern oft so sehr im Vordergrund, dass eines der besten Mittel, Kinder vor Stressüberlastung zu schützen, dahinter verschwindet: die Sorge der Erwachsenen für sich selbst und füreinander, wenn sie zu zweit sind.
Nicht umsonst wird im Flugzeug darauf hingewiesen, dass Eltern zuerst ihre eigene Sauerstoffmaske aufsetzen sollen, bevor sie sich um ihre Kinder kümmern. Elterliche Selbstfürsorge und Wohlbefinden sind nicht nur ein starker Schutzfaktor für Kinder, sondern auch entwicklungsfördernd.
Wie Sie mit Ihren eigenen Ängsten, Sorgen oder Frustration umgehen, bestimmt zu einem großen Anteil, wie Kinder die Lage wahrnehmen und bewältigen. Denn auch hier gilt: Kinder nehmen sich ein Vorbild an ihren Eltern.
Es darf aber natürlich nicht ungesagt bleiben, dass der Stress, den wir als Eltern erleben, auch mit den Anforderungen des „durchgehend Ansprechbarseins“ für die Kinder zusammenhängen kann. Umso mehr Grund, möglichst gut für sich zu sorgen, damit Sie die Kraft haben, mit Konflikten, die mit dem dichten Beisammensein – ohne Urlaubsgefühl und mit zusätzlichen Pflichten – vorhersehbar sind, umzugehen.
4. Kindern Sicherheit vermitteln
Unter Stressbelastung suchen wir Menschen instinktiv Rücksicherung bei anderen, denn wir sind dazu veranlagt, in Gruppen zu überleben. Stimmen, Mimik und Gestik vermitteln blitzschnell Information über Befinden. Nonverbale Kommunikation signalisiert nicht nur, wie es anderen geht, sondern es verstärkt auch unser Gefühl für uns selbst – sowohl im Sinne der Beruhigung als auch der Alarmierung.
Indem Sie gut für sich selbst sorgen, können Sie ein starkes Gegenüber für ihr Kind sein. Besonders bei enger räumlicher Nähe ist es wichtig, sich nicht gegenseitig mit Stress anzustecken. Ängste, Sorgen oder Wut, die Kinder zurzeit empfinden können, lassen sich in belastbaren Beziehungen auffangen und „halten“. Das kann sowohl eine tröstende Anerkennung von Ängsten bedeuten, als auch eine empathische Bestätigung, dass die lange Zeit fern von Freunden und Schule frustrierend ist und wütend macht.
5. Stress-Reaktionen sind etwas Natürliches, keine Schwäche
Es ist völlig normal, sich unter den aktuellen Bedingungen angespannter, reizbarer oder wiederum weniger leistungsfähig zu fühlen, als sonst. Neue Situationen wie die jetzige fordern von uns allen mehr Wachsamkeit und Handlungsbereitschaft, als der normale Alltag es tut.
Das hat eine biologische Komponente, die uns Menschen seit jeher geholfen hat, gut für uns selbst und andere zu sorgen. Unter Stress-Belastung setzt der Körper vermehrt Hormone frei, die Fokus, Kraft und allgemeine Leistungsfähigkeit steigern.
Längere, nicht-alltägliche Stressbelastung geht allerdings auf Kosten des Körpers. Dessen natürliche Fähigkeit, Stress zu regulieren und Leistungsfähigkeit zu erhalten, kann auf Dauer überfordert werden. Das wirkt sich genauso bei Erwachsenen wie bei Kindern aus:
„Wenn wir körperlich, geistig und seelisch stark herausgefordert werden, bleibt manchmal nicht mehr viel Kraft für Empathie, Geduld und die Zurückhaltung von impulsiven Reaktionen über.“
Wenn Sie bei sich selbst bemerken, dass Ihre übliche Belastbarkeit nachlässt, denken Sie vielleicht dran, dass das eine ganz normale, natürliche Reaktion auf außergewöhnliche Umstände ist. Und dass es zum Glück viele Möglichkeiten gibt, dem Körper beim Stress-Abbau zu helfen. Sicherlich tun Sie bereits einiges dafür, wir geben hier noch ein paar Tipps für den Stress-Abbau im Alltag mit Kindern.
6. Stress abbauen – 3 Tipps
Bewegung hilft sofort: Alles, was die Muskeln aktiviert und das Herz in Gang bringt, kurbelt die natürliche Stressregulationsfähigkeit des Körpers an. Was macht Ihnen als Familie am ehesten Freude? Tanzen, Seilspringen, Dehnübungen und Wettrennen an der frischen Luft?
Ausatmen baut Stress ab: Mit Seifenblasen, Ballons oder Feder-Wettrennen über den Küchentisch können im Stress manchmal leichter fallen, als eine achtsame Atemübung. Zusammen singen sorgt schnell für eine Abstimmung untereinander, die Kraft gibt und Entlastung verschafft.
Kreativer Ausdruck hilft, Stress und belastende Gefühle zu verarbeiten: In Zeiten, in denen sehr bedacht und vorsichtig agiert werden muss, kann es extra Mühe kosten, auch mal über normale oder schöne Dinge zu reden. Wenn man Kinder neugierig nach Bildern fragt, die ihnen Kraft geben, kommt oft Erstaunliches zustande. Und wenn Sie gemeinsam malen, staunen Sie vielleicht selbst darüber, welche Kraftquellen Sie mit ihren Kindern teilen.
7. Soziale Verbindungen geben Sicherheit
Zurzeit ist es wichtiger denn je, Kontakt zu anderen zu pflegen – egal ob durch Skype, Briefe oder einem Spaziergang mit 2 Metern Abstand. Wir Menschen sind soziale Wesen, die auf die Rückversicherung anderer angewiesen sind, um in schwierigen Zeiten ein Gefühl von Sicherheit zu bewahren.
Und natürlich auch, um uns gegenseitig konkret zu helfen, wenn wir an unsere Grenzen kommen. Zu den wertvollen Erfahrungen, die wir aus dieser Krise mitnehmen können, gehört vielleicht eine erneute Wertschätzung für die Beziehungen in unseren Leben, die uns Kraft und Zuversicht geben.
Über den Autor:
Monica Blotevogel leitet das Präventionsprojekt CORESZON (Community Resilience Network) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Aus der langjährigen therapeutischen Zusammenarbeit mit Kindern, Jugendlichen und ihren Familien hat sie viel darüber gelernt, wie Gemeinschaften in schwierigen Zeiten ihre Resilienz zum Einsatz bringen. Hieraus entstand das Projekt CORESZON – ein Netzwerk für Resilienz, das unterschiedlichste Perspektiven auf seelische Gesundheit zusammenbringt und in praktisches Wissen übersetzt.
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Was ist Empathie eigentlich?
Eine ganz klare Definition von Empathie gibt es nicht, Wissenschaftler sind sich hier nicht ganz einig. Grob zusammengefasst ist Empathie die Fähigkeit, zu erkennen, was in einem anderen vorgeht. Dabei hat Empathie viele Facetten, eines der bekanntesten Modelle dazu ist der “Interpersonal Reactivity Index” von Davis. Das Modell umfasst folgende Dimensionen:
- Perspektivübernahme: die Fähigkeit, die Sichtweisen anderer einzunehmen
- Mitgefühl: die Tendenz, empathische Gefühle für andere zu hegen, etwa Wärme und Freude für oder Sorge um andere, vor allem, wenn diese negative Erfahrungen machen
- Persönliche Betroffenheit: die Tendenz, sich selbst unwohl, ängstlich oder gestresst zu fühlen, wenn andere negative Erfahrungen machen
- Fantasie-Empathie: die Tendenz, sich stark mit fiktionalen Charakteren zu identifizieren, etwa aus Büchern, Filmen oder Spielen
Warum ist Empathie wichtig?
Empathisch zu handeln, bedeutet also nicht nur nachzuvollziehen, was der andere denkt, fühlt oder plant. Es bedeutet auch, Mitgefühl dafür zu haben, ihm Verständnis entgegenzubringen, wenn möglich, zu unterstützen. Warum sollten Kinder das unbedingt lernen? Wirklich empathisch zu handeln, ist enorm wichtig für viele Bereiche des täglichen Lebens: für ein gutes soziales Miteinander, zum Knüpfen stabiler Beziehungen, zur Übernahme sozialer Verantwortung, zum Lösen von Konflikten, ebenso wie für den beruflichen Erfolg. Wenn unsere Kinder also lernen, anderen Menschen emphatisch zu begegnen, haben sie das wichtigste Gepäck für die Reise durch das Leben dabei.
Wie lernen Kinder Empathie? Tipps für Eltern
Die gute Nachricht: Empathie kann jeder lernen, die Anlagen dafür stecken in uns Menschen. Die sogenannten “Spiegelneurone“, die in etwa zwischen dem dritten und vierten Lebensjahr voll entwickelt sind, lassen uns Handlungen und Gefühle anderer nachvollziehen. Die schlechte Nachricht: Empathisches Handeln will – wie so vieles – fleißig geübt werden, damit es so richtig klappt. Im Programm “making caring common” der Harvard Universität haben sich Forscher und Praktiker intensiv damit auseinandergesetzt, wie wir unsere Kinder zu emphatischen und fürsorglichen Menschen erziehen können. Wir haben die besten Tipps für Sie zusammengefasst.
Tipp #1: Eine emphatische Beziehung zum eigenen Kind aufbauen
Wie du mir, so ich dir: Andere zu respektieren und ihnen emphatisch zu begegnen lernen Kinder vor allem, indem ihnen selbst so begegnet wird. Eine enge und liebevolle Beziehung zu ihren Eltern macht sie außerdem offener für die Ratschläge und Wertevorstellungen dieser.
Wer also auf die körperlichen und emotionalen Bedürfnisse seines Kindes achtet und auf diese eingeht, ist auf dem besten Weg zum Empathie-Vorbild. Dazu gehört es natürlich seine Zuneigung zu zeigen, aber auch für eine stabile und sichere Umgebung zu sorgen sowie die individuelle Persönlichkeit des Kindes zu respektieren.
- “Was war heute das Beste an deinem Tag? Was das Schwierigste?”
- “Was hast du heute erreicht, über das du dich gefreut hast?”
- “Was hat heute jemand für dich Nettes getan? Was hast du Nettes für jemanden getan?”
- “Was hast du heute gelernt – in der Schule oder außerhalb davon?”
Tipp #2: Empathie, Mitgefühl & Fürsorge vorleben
Als Empathie-Vorbild sollten wir natürlich nicht nur emphatisch gegenüber unseren Kindern sein, sondern auch im sonstigen Leben zeigen, wie wichtig Empathie und Mitgefühl sind. Zeigen sie also Mitgefühl für andere, auch für Menschen, die sich sehr von Ihnen unterscheiden. Mitgefühl meint damit nicht Mitleid, sondern Verständnis und Offenheit für die Gefühle, Situationen oder Ideen anderer.
Das fängt bei kleinen Dingen an, wie die Sorgen oder Schwierigkeiten anderer ernst zu nehmen, sich dafür zu interessieren, welche Herausforderungen unterschiedlichste Menschen meistern, oder anderen zu helfen. Vielleicht haben Sie sogar die Möglichkeit, sich (regelmäßig) für das Gemeinwohl zu engagieren, im Idealfall zusammen mit Ihrem Kind.
Tipp #3: Empathie und Fürsorge priorisieren
Natürlich wünschen sich alle Eltern, dass ihre Kinder glücklich sind. Allerdings: Damit Kinder Empathie und Mitgefühl lernen, müssen sie auch wissen, dass die Bedürfnisse anderer ebenso wichtig sind. Ein Anfang ist etwa, den häufig genutzten Satz “Das Wichtigste ist, dass du glücklich bist” in “Das Wichtigste ist, dass du freundlich zu anderen bist und dass du glücklich bist” zu ändern.
Die Welt dreht sich eben nicht nur um die eigene Person und die eigenen Interessen und Aktivitäten sollten auch mal hintenangestellt werden. Dazu gehört zum Beispiel im Haushalt zu helfen, auch wenn man lieber spielen möchte, freundlich zu sein, auch wenn die eigene Laune gerade nicht so gut ist oder auch nicht dazwischenzureden, wenn gerade jemand anderes spricht.
Auch in Gesprächen mit anderen Erwachsenen, denen das Kind beiwohnt, können Sie die Wichtigkeit von Empathie unterstreichen. Fragen Sie den Lehrer nicht nur nach den Noten Ihres Kindes, sondern auch, wie es sich für die Klassengemeinschaft einsetzt, den Trainer nicht nur nach Leistungen, sondern wie es sich ins Team einbringt, erzählen sie nicht nur von mathematischen oder künstlerischen Talenten Ihrer Kleinen, sondern auch von ihrer Empathiefähigkeit und ihrem Gemeinschaftssinn.
Tipp #4: Empathie lernen – Übung macht den Meister
Empathie zu lernen ist in gewisser Weise wie sich eine neue Sprache anzueignen. Die Anlagen dafür sind vorhanden, aber gewisse Aspekte muss man einfach immer wieder üben, Fehler machen, es erneut versuchen. Wie kann ich die Gefühle anderer besser verstehen, wie mich in andere hineinversetzen? Geben Sie Ihrem Kind also so oft wie möglich die Chance, emphatisches Verhalten zu trainieren und die Perspektiven von anderen zu übernehmen.
- Halten Sie Familiensitzungen ab: Ob auf Grund eines Konflikts in der Familie oder einfach zu einem regelmäßigen Zeitpunkt – setzten Sie sich mit der Familie zusammen, lassen Sie jedem Raum, seine Perspektive zu erläutern. Nehmen Sie dabei die Perspektive Ihres Kindes ernst und bestärken Sie es, den Perspektiven der anderen ebenso intensiv zuzuhören.
- Empathie für Gleichaltrige fördern: Es gibt Streit in der Klassengemeinschaft oder mit einem Freund? Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, ermutigen Sie es, die Perspektive aller Streitparteien einzubeziehen und zu überlegen, was der andere wohl über den Streit denkt und fühlt.
- Empathie wahrnehmen und reflektieren: Ob in Situationen mit anderen, beim Lesen eines Buches oder beim Schauen eines Filmes – sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, wenn jemand Empathie zeigt, oder eben, wenn er sie gerade nicht zeigt.
- Ethische Dilemmas diskutieren: Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, wo es schwierig ist, empathisch zu sein. Soll ich einen Bekannten zu meinem Geburtstag einladen, den einer meiner besten Freunde nicht mag? Einer meiner Freunde hat hinter dem Rücken einer Freundin etwas nicht sehr Nettes gesagt, erzähle ich ihr das nun weiter?
- Zusammenarbeit fördern: Es ist toll, etwas FÜR andere zu tun, aber noch schöner ist es, MIT anderen ein Problem zu lösen oder etwas für die Gemeinschaft zu stemmen. Wer sein Kind hier unterstützt, etwa an gemeinschaftlichen Projekten teilzunehmen, der stärkt die sozialen Kompetenzen seines Nachwuchses auf ganzer Linie.
Tipp #5: Gefühle erkennen, Selbstkontrolle entwickeln
Wenn Kinder keine Empathie zeigen, heißt das nicht, dass sie keine haben. Oft stehen ihnen aber eigene Gefühle im Weg – wie etwa Scham, Wut oder Angst. Wenn Kinder lernen, die eigenen Gefühle zu erkennen und zu kontrollieren, hilft dies sehr, emphatischer gegenüber anderen zu sein. Ein erster Schritt ist es, überhaupt zu üben, die Gefühle zu erkennen und ihnen einen Namen zu geben. Bestärken Sie Ihr Kind darin, über seine Gefühle zu sprechen und zu reflektieren: “Ich sehe, du bist wütend. Weißt du, warum?” Auch Konfliktsituationen lassen sich so besprechen und trainieren: Wer hat sich wie gefühlt und warum? Benennen Sie Gefühle, üben Sie aktives Zuhören und versuchen Sie so, gegenseitiges Verständnis zu erreichen.
Um die eigenen Gefühle besser zu kontrollieren, hilft außerdem eine einfache Übung: innehalten, tief durch die Nase ein- und durch den Mund ausatmen und langsam bis fünf zählen. Trainieren Sie diese Schritte zunächst immer wieder mit Ihren Kleinen, wenn sie ruhig sind – und erinnern Sie sie dann in Situationen daran, in denen die Gefühle die Kontrolle übernehmen wollen.
Auch wichtig: Kümmern Sie sich regelmäßig um das eigene Wohlbefinden, lesen Sie, gehen Sie spazieren, nehmen Sie sich, wo es geht, eine Auszeit. Das hilft zum einen natürlich Ihnen selbst, um gelassener und emphatischer mit anderen umzugehen, zum anderen lernt Ihr Kind an Ihrem Vorbild ebenfalls, wie wichtig der achtsame Umgang mit sich selbst ist.
Tipp #6: Den eigenen Horizont erweitern
Bei Empathie geht es nicht nur darum, wie viel oder wenig wir davon haben. Ein wichtiges Merkmal dafür, wie emphatisch jemand ist, ist auch, für wen er Empathie aufbringen kann. Für die Familie oder Freunde empfinden die meisten Personen Empathie und auch bei Menschen, die uns selbst ähnlich sind, fällt dies leicht. Aber: Kinder (und Erwachsene) sollten unbedingt lernen, ebenso den Menschen außerhalb dieses Kreises Empathie entgegenzubringen, auch Menschen, die vielleicht ganz anders als sie selbst sind, die sie nicht verstehen, die ihnen fremd erscheinen.
Nachrichten, TV-Sendungen oder auch Geschichten sind ein guter Ansatzpunkt, um einen Blick über den Tellerrand hinaus zu wagen: um über die Herausforderungen oder auch die Not anderer zu sprechen, die unterschiedlichen Erfahrungen von Kindern in der ganzen Welt zu diskutieren und dabei zu üben, ganz verschiedene Perspektiven einzunehmen.
Aber auch im näheren Umfeld können Kinder lernen, über den eigenen Empathie-Schatten zu springen. Bestärken Sie Ihr Kind, ganz genau zuzuhören, auch und ganz besonders denen, die sie vielleicht nicht zu ihrem engsten Freundeskreis zählen: etwa einem Mitschüler, der gerade durch eine schwere Zeit geht oder einem Kind, das als unbeliebt gilt und geärgert wird.
Mehr Empathie: Auf in eine bessere Zukunft!
Alle Eltern wünschen sich eine tolle Zukunft für ihre Kinder. Wer mit seinen Kindern (aber auch selbst) übt, empathischer zu sein, hat ihnen bereits immens wichtige Fähigkeiten für die Zukunft mitgegeben. Und ja, jetzt wird es etwas kitschig: Er trägt auch dazu bei, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
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„Sind wir bald daaaa?” Diesen Satz kennen alle Eltern. Er kommt gewöhnlich vom Rücksitz des Autos, so etwa 15 Minuten nach Beginn der Fahrt. Er wird in beliebigen, mit zunehmender Dauer der Fahrt meist kürzer werdenden Abständen wiederholt. So lange, bis das Ziel erreicht ist. Eltern sind davon in der Regel (verständlicherweise) genervt und teilen dies der Quelle des Ärgers ebenso deutlich wie erfolglos mit: „Du nervst!” oder auch „Hör auf zu nerven!”
Gefühle sind der Schlüssel zum Kind
Wenn wir herausfinden möchten, was hier passiert und – mindestens ebenso interessant – wie wir daran etwas ändern können, müssen wir uns fragen, wie die Situation aus der Sicht des Kindes aussieht. Genauer gesagt, wie das Kind sich gerade fühlt. Denn Gefühle sind der Grund, warum Menschen etwas tun oder lassen.
Im oben beschriebenen Beispiel scheint der Fall klar zu sein: „Dem Kind ist langweilig!” Und ja, Sie haben Recht, dem Kind ist langweilig. Ergänzend kann man aber auch festhalten: das Kind will nicht etwa die Eltern ärgern oder nerven. Wir haben es nicht mit Vorsatz oder Boshaftigkeit zu tun, sondern mit einem Gefühl des Kindes, das für es selbst unangenehm ist und das es oft noch nicht richtig einordnen kann.
So versucht es, dieses unangenehme Gefühl, das ihm je nach Alter mehr oder weniger bewusst ist, abzustellen – indem es eben fragt „Wann sind wir bald da?“. Das klappt auch für einen Moment, denn immerhin gibt es ein kurzes ‘Gespräch’ mit Mama oder Papa, das die Langeweile jedoch nur für einen winzigen Augenblick unterbricht.
Wie es weitergeht, haben wir eingangs gesehen. Ergebnis: Eltern und Kinder sind mit den Nerven am Ende, die Stimmung ist unter Null und beide ‘Parteien’ fragen sich, ob es die jeweils andere Seite auch in nett und pflegeleicht gibt … Aber es geht auch anders und für beide Seiten angenehmer, dazu noch entwicklungsfördernd für das Kind:
So können Eltern emotionale Entwicklung fördern:
Gefühle der Kinder spiegeln
Teilen Sie dem Kind einfach mal mit, welches Gefühl Sie bei ihm bemerken, was Sie glauben oder erspüren, wie es sich gerade fühlt. Also in unserem Beispiel: „Du langweilst Dich.” aber vielleicht auch: „Du bist schon ganz aufgeregt, freust Dich ganz doll.” oder auch “Du machst Dir Sorgen, dass…” , „Du befürchtest, dass …”.
Das klingt erst mal ungewohnt, hilft aber dem Kind, die eigenen Gefühle zu sortieren und zu verarbeiten. Schließlich kommen die Kinder nicht mit dem Wissen auf die Welt, was es alles für Gefühle gibt und wie die sich anfühlen.
Das ist übrigens auch der Grund, warum kleine Kinder oft “Bauchschmerzen” haben, egal wo es wehtut und wie sie sich im Detail fühlen. Sie müssen erst lernen, dass das Grummeln im Bauch Aufregung ist und der Druck auf der Brust Angst. In vielen Fällen reicht das schon aus, um ein Gefühl zu verarbeiten: wir nehmen das Gefühl so an, wie es ist und es löst sich auf.
Man braucht also durchaus nicht immer eine handfeste Lösung oder Aktion. Nebenbei gesagt, kann es auch kein Mensch schaffen, immer eine passende Lösung aus dem Ärmel zu schütteln. Da sollten Eltern sich nicht unter Druck setzen.
Sichere Bindung für eine optimale emotionale Entwicklung
„Versteht mein Kind das überhaupt, wenn ich so mit ihm spreche?”, fragen Sie sich jetzt vielleicht. Nun, man hat festgestellt, dass wenn Mütter von Säuglingen (!) die Gefühlszustände ihres Babies angemessen ansprechen konnten, z. B. „Oh, tut Dein Bäuchlein weh?” „Ja, freust Du Dich, mein Schätzchen, Häschen (oder welche Tierart Sie bevorzugen …)”, sich daraufhin eine sichere Bindung vorhersagen ließ. Eine sichere Bindung ist so etwas wie Urvertrauen und ein wesentlicher Schutzfaktor für seelische Gesundheit. Obwohl die Babies ja nachweislich noch nicht wörtlich verstehen, was die Mutter sagt, wirkt es positiv aufs Kind.
Von Anfang an haben Kinder die unterschiedlichsten Gefühle. Indem wir dem Kind seine Gefühle ‘spiegeln’, helfen wir also dem Kind, die eigenen Gefühle wahrzunehmen, sie zu unterscheiden, sie in Worte zu fassen und zu verarbeiten.
Damit legen wir die außerdem die Basis dafür, dass das Kind lernt, seine Gefühle zu kontrollieren, wenn es sinnvoll ist. Z. B. nicht dauernd Wutanfälle zu bekommen, wenn etwas nicht nach Wunsch geht.
Emotionale Kompetenz will trainiert werden
Gleichzeitig werden aber mit dem Eingehen auf die Gefühle auch noch bestimmte Gehirnzellen trainiert, die es uns überhaupt erst ermöglichen, Mitgefühl zu entwickeln. Diese sogenannten Spiegelneuronen haben wir alle schon bei der Geburt, sie müssen aber weiter trainiert werden, sonst verschwinden sie. Die Spiegelneuronen ermöglichen nicht nur, sich in andere Menschen einzufühlen, sie sind auch die Voraussetzung dafür, dass wir durch Beobachtung anderer Menschen lernen, sie also nachahmen können.
Eltern sind Vorbild in Sachen Gefühle
Auch den Umgang mit Gefühlen gucken sich Kinder von den Eltern ab. Denn: Was die Eltern machen, kann ja nicht falsch sein. Eltern beeinflussen also das Verhalten ihrer Kinder ganz stark durch das, was sie ihnen vorleben. Wie gehen sie z. B. mit Enttäuschungen oder Unzufriedenheit um? Rasten sie aus oder sagen sie „Ich versuch es einfach noch mal!” Natürlich kann man mal wütend sein, das ist völlig normal. Aber wie sollten Eltern darauf reagieren, wenn ihr Kind einen Wutanfall bekommt?
Gefühle von Kindern ernst nehmen, um emotionale Entwicklung zu fördern
Egal um welches Gefühl es sich handelt und egal, ob die Eltern das Gefühl nachempfinden können oder ob sie sich an der Stelle des Kindes ganz anders fühlen würden, Eltern sollten immer das Gefühl des Kindes so annehmen, wie es ist. Es gibt kein Richtig oder Falsch bei Gefühlen.
Und Gefühle lassen sich auch nicht aus- oder wegreden. Haben Sie jemals auf einen Satz wie „Du brauchst keine Angst zu haben” oder „Du musst nicht traurig sein” geantwortet: „Ach so, na dann ist es ja gut!”? Hier drückt sich eine magische Vorstellung aus, dass wir durch ganz starkes Wünschen die Dinge in unserem Sinne beeinflussen können. Das wird jedoch in den meisten Fällen nicht funktionieren … Gefühle sind einfach da und wir müssen sie so erst einmal akzeptieren. Alles andere wäre eine Reaktion wie bei einem kleinen Kind, das sich die Hände vor die Augen hält und sagt: „Ich bin gar nicht da!”
Eltern müssen nicht alles akzeptieren, was das Kind tut
Dieser Unterschied zwischen Gefühlen und Verhalten ist ganz entscheidend! So können Eltern sicherlich verstehen, dass ein Kind eifersüchtig auf das neue Geschwisterchen ist, das ihm so viel Zeit ‘von der Mama klaut’. Dennoch kann man natürlich nicht gutheißen, wenn es das Baby kneift. Ebenso können wir akzeptieren, dass ein Kind so gern mit dem neuen Freund gespielt und darüber die Zeit vergessen hat, weil es so fasziniert war. Das bedeutet aber nicht, dass wir sein Zuspätkommen in Ordnung finden.
Sichtweise der Kinder einnehmen
Damit Eltern ihr Kind verstehen können, sollten sie also erst einmal herausfinden, wie die Welt aus seiner Sicht aussieht. Dadurch erschließt sich Vieles, das im ersten Moment merkwürdig, rätselhaft und unverständlich auf Eltern wirkt. Kinder haben eine andere Denkweise als Erwachsene.
Kleine Kinder reimen sich manchmal etwas zusammen, auf das Erwachsene nicht unbedingt kommen. Je jünger sie sind, desto mehr glauben sie, alles in der Welt passiert ihretwegen. Das ist auch der Grund, warum Kinder – auch wenn sie das nicht sagen – oft glauben, ihre Eltern hätten sich getrennt, weil sie so ‘ungezogen, dumm, wenig liebenswert ‘ seien.
Dieses egozentrische Weltbild hat nichts mit Selbstüberschätzung zu tun, sondern ist entwicklungsbedingt. Erst allmählich lernen Kinder sich in andere Menschen hineinzuversetzen. Eltern können die Kinder dazu anregen zu überlegen, wie sich jemand andres fühlen mag, in einer Geschichte, einem Bilderbuch, einem Film oder auch beim Spielen mit Handpuppen, Spielfiguren, Puppen oder beim Verkleiden. Auch so fördern sie die emotionale Entwicklung ihrer Kinder.
Über Susanne Egert
Susanne Egert ist Psychologische Psychotherapeutin, Verhaltenstherapeutin und EMDR-Therapeutin. Sie arbeitet seit vielen Jahren in einer großen Jugendhilfeeinrichtung, ist Autorin des Rendsburger Elterntrainings sowie des Rendsburger Lehrertrainings und hat unter anderem das Buch „Erfolgreich erziehen helfen. Elternarbeit in Jugendhilfe, KiTa und Schule. Ein Praxisleitfaden“ geschrieben. Außerdem bildet sie bundesweit Fachkräfte im Rendsburger Elterntraining, Rendsburger Lehrertraining und zu anderen Themen fort.
Durch ihre langjährige berufliche Tätigkeit weiß sie, dass viele Konflikte zwischen Eltern, Kindern und Lehrern auf mangelndem Verständnis für den anderen beruhen. „Ich möchte dazu beitragen, dass Eltern und Kinder sich besser verstehen und ihnen dadurch das Leben ein bisschen erleichtern“, sagt die Psychotherapeutin.
Seit 2015 ist Susanne Egert Mitglied im Beirat von scoyo.
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“Denn was diese Welt braucht, sind kleine Optimisten, die glücklich und reflektiert sind. Denn aus unseren kleinen Optimisten werden große Optimisten, die ihre Träume verwirklichen und die Welt dadurch zu einem besseren Ort machen.” So schön und auf den Punkt zusammengefasst hat es Yvonne Alberts, Autorin des Buchs “Der kleine Optimist”. Und wie wird man zu einem Optimisten? Ganz einfach: Was es braucht, ist eine große Portion Dankbarkeit! Manchmal kommt die aber im teils stressigen Schulalltag unserer Sprösslinge abhanden. Wir haben ein paar Tipps, wie Sie Ihrem Kind dabei helfen können, sie wiederzufinden.
Tipp 1 für mehr Dankbarkeit: Selbst ein großer Optimist sein
Möchten Sie einen kleinen Optimisten aufziehen, dann zeigen Sie am besten die Vorzüge der Dankbarkeit am lebenden Beispiel: an Ihnen! Reden Sie über die Dinge, für die Sie dankbar sind, auch und ganz besonders, wenn es “nur” Kleinigkeiten sind. Zeigen Sie Wertschätzung über das schöne Wetter beim Spaziergang oder ein leckeres Essen mit Ihrer Familie. Zeigen Sie Ihrem Kind, was Sie an Ihrem Leben schätzen!
Tipp 2 für mehr Dankbarkeit: Das Gute in den Fokus setzen
Da wollte Ihr Nachwuchs doch so gern im Garten spielen und ausgerechnet heute regnet es. Das kann schon ärgerlich sein! Kann, muss es aber nicht. Zeigen Sie Ihrem Kind solche Momente doch von einem anderen Blickwinkel: Dafür kann Ihr Knirps sich nun in eine Decke kuscheln, eine heiße Tasse Kakao trinken und die Lieblingsserie schauen. Ein kleiner Optimist denkt eben nicht “Warum muss das ausgerechnet mir passieren?” sondern “Wofür ist das gut? Was kann ich daraus machen?”. In solchen Momenten lernt Ihr Kind Veränderungen nicht als Ärgernis, sondern als Chance zu sehen.
Tipp 3 für mehr Dankbarkeit: Über die schönen Dinge gemeinsamen reden
Dankbarkeit bleibt über Vieles oftmals ungesagt – da ist es doch eine schöne Idee, in einem regelmäßigen Familienritual genau über dieses Thema zu sprechen! Um den Tag/die Woche ausklingen zu lassen, können Sie sich mit Ihrem Sprössling zusammensetzen und Dinge besprechen, wie:
- Worüber hat sich Ihr Kind heute/in den letzten Tagen besonders gefreut?
- Was würde Ihr Kind auf eine einsame Insel mitbringen? Warum?
- Welche Menschen mag Ihr Kind besonders und warum? Hat Ihr Kind diesen Menschen das auch schon gesagt? Wie könnte Ihr Kind diesen Menschen seine Dankbarkeit zeigen?
Mehr Gesprächsimpulse und Dankbarkeits-Übungen finden Sie hier.
Tipp 4 für mehr Dankbarkeit: Ein Dankbarkeits-Tagebuch führen
Schon frühere Studien zeigen: Menschen, die mindestens einmal die Woche Tagebuch führen und positive Dinge notieren, sind optimistischer und gesünder. Dabei reichen schon drei kleine Dinge, zum Beispiel “Worüber habe ich heute herzhaft gelacht?” oder “Was war heute besonders toll?”. Diese Dinge regelmäßig aufzuschreiben schärft bereits am Tag den Blick für schönen Sachen, die im Alltag geschehen. Ganz nebenbei hilft es auch dabei, sich über die Dinge im Leben klar zu werden, die einem besonders am Herzen liegen – was eine wichtige Erkenntnis ist, nicht nur für unsere Kleinen!
In diesem Artikel
Belohnungen sind ein stark umstrittenes Thema, einige sehen in ihnen nur ein Instrument zur Manipulation von Kindern, andere setzen sie auch als Erziehungsmittel ein. Erziehungs-Guru Jesper Juul etwa hält Belohnung für die postmoderene Form der Bestrafung. Er erklärt, dass Eltern ihre Kinder mit Belohnungen manipulieren und bestechen und ihnen somit ihr Misstrauen aussprächen, von sich aus kooperativ und anpassungsfähig sein zu können.
Eigene Ziele setzen, individuelle Belohnungen überlegen
Insgesamt sollten Belohnungen und damit verbunden auch Bestrafungen natürlich kein dauerhaftes Erziehungsmittel sein, vor allem nicht, um ein Kind zu erwünschten Verhaltensweisen zu bringen und unerwünschtes Verhalten zu unterbinden.
Manchmal allerdings bedarf es aber einer starken Motivation, besonders, wenn die bevorstehende Aufgabe groß und anstrengend erscheint oder wir nicht besonders viel Lust darauf haben, sie aber erledigt werden muss. Belohnungen und auch die Aussicht darauf setzen in unserem Gehirn Glückshormone frei, wir fühlen uns gut und voller Tatendrang.
Steht eine sehr wichtige Klassenarbeit bevor und muss ich mich darauf intensiv vorbereiten? Müsste ich mal wieder so richtig bei mir ausmisten und unbenutzte oder kaputte Dinge entsorgen? Neben der Aussicht auf eine gute Note oder mehr Ordnung kann eine Belohnung helfen, sich zu motivieren und durchzuhalten.
Dabei sollte sich die Belohnung am besten nicht auf konkretes Ergebnis beziehen (“Für eine 1 im Test darf ich ins Kino gehen.”), sondern lieber auf einen Prozess, die dahinter stehende Anstrengung und Mühe sollte belohnt werden (“Ich setzte mich jetzt hin und lerne eine Stunde konzentriert, danach gönne ich mir ein Eis.”) Die Zielsetzung darf dabei gerne anspruchsvoll, aber realistisch und machbar sein. Nur so macht das ganze Sinn und auch Spaß.
Bei jüngeren Kindern können Sie gemeinsam überlegen, welche Ziele es sich setzen und wie es sich belohnen möchte. Je älter die Kinder sind, desto mehr Eigenverantwortung sollten sie tragen dürfen: Sie können sich eigene Ziele stecken und bei Bedarf mit etwas belohnen, dass ihnen Freude macht und sie motiviert.
Das Familienglas: Belohnungen à la Carte
Neben einer individuellen Belohnung haben wir eine besondere Idee für Familien, die zwischendurch für Motivationsschübe sorgt: ein Glas mit kleinen Belohnungskärtchen, die Sie vorher gemeinsam beschriften.
Besonders schön sind dabei Ideen, die den Familienzusammenhalt fördern, wie ein kuscheliger Filmabend, zusammen das Lieblingsessen kochen oder ein gemeinsamer Ausflug.
Wer sich besonders bei etwas angestrengt hat, darf ein Kärtchen ziehen und dann zum Beispiel bestimmen, welcher Film geschaut wird oder ob das selbstgemacht Popcorn dazu süß oder salzig sein soll.
Sie haben auch eine schöne Idee, wie Sie sich und Ihre Familie mal so richtig belohnen können? Schreiben Sie uns gerne Ihre Anregungen in den Kommentaren!
Die ersten Sonnenstrahlen treffen unsere kalten Nasen, Krokusse und Schneeglöckchen sprießen aus der Erde – der Frühling beginnt, und ganz langsam kündigt sich die Gartensaison an. Aber wie kann man Kindern die Gartenarbeit schmackhaft machen? Besonders Großstadtkinder haben wenig Bezug zur Natur und wissen oft nicht, woher das Gemüse, das sie essen, eigentlich kommt und wie aus unscheinbaren Samen leckere Erdbeeren werden. Ein Garten für Kinder leistet da Nachhilfe, die Kleinen entwickeln Respekt für ihre Umwelt, und mit den richtigen Pflanzen und unseren Tipps macht das Gärtnern auch noch ganz viel Spaß.
So begeistern Sie Kinder fürs Gärtnern
Schnelle Ergebnisse: Ein Garten für Kinder – egal, ob auf der Fensterbank, auf dem Balkon oder draußen vor der Haustür, sollte vor allem eines: schnell wachsen. Können die kleinen Gärtner die Ergebnisse ihrer Arbeit zeitig sehen, bleiben sie motiviert und werden ihre Pflänzchen voller Eifer hegen und pflegen. Sehr gut eignen sich hier Kresse und Ringelblumen.
Bunter Augenschmaus: Hoch im Kurs stehen bei den Kleinen vor allem Gewächse, die auffällig bunt oder essbar sind, sodass die Kinder durch den tollen Anblick oder Geschmack belohnt werden. Das sind zum Beispiel bunte Blumen, Obst- und Gemüsepflanzen oder Küchenkräuter.
Do-it-myself: Legen Sie den Garten für Ihre Kinder gemeinsam an, überlassen Sie ihn aber anschließend ganz dem Nachwuchs und greifen Sie nur im Notfall ein. So sieht er, wie aus Samen große, starke Pflanzen werden, und erkennt, dass diese gepflegt werden müssen, um gut zu gedeihen – eine wichtige Lektion.
Extra-Tipp: Aller Anfang ist schwer – beim Gärtnern in der Wohnung oder auf dem Balkon können Sie Zeitungspapier oder Auffangschalen unter die Blumentöpfe legen, dann ist es auch nicht schlimm, wenn mal etwas Erde oder Wasser danebengeht.
Von der kleinen Wohnung bis zum großen Grundstück – ein Garten für Kinder ist überall möglich
Der kleine Garten für Kinder auf der Fensterbank
Auch auf kleinem Raum lässt sich ein Garten für Kinder anlegen. Dafür sind Küchenkräuter wie Rosmarin, Thymian, Salbei, Oregano, Zitronenmelisse, Schnittlauch, Petersilie, Minze und Basilikum ideal. Diese kann Ihr Kind platzsparend in Töpfen und Kästen auf der Fensterbank halten und muss sie nur täglich ein bisschen gießen.
Schnell, einfach und lecker: Kresse pflanzen
Kapuzinerkresse ist ebenfalls kinderleicht anzupflanzen. Die Samen einfach auf etwas Blumenerde legen (Watte tut’s auch) und schön feucht halten. Schon nach vier Tagen kann geerntet und die Sprossen können im Salat oder auf dem Schulbrot verputzt werden.
Sogar in einer Eierschale findet Kresse Platz:
Diese minimalistische Idee stammt von Sandra. Die dazugehörige Anleitung finden Sie in ihrem Blog LiBellein.
Ist Kresse nicht bunt genug? Hibiskus bringt Schwung
Perfekt für einen Garten in den eigenen vier Wänden ist Hibiskus. Blüten und Blätter sind nicht giftig oder scharfkantig und deshalb auch für jüngere Kinder unbedenklich. Die großen und duftenden Blüten lassen kleine Gärtnerherzen höherschlagen.
Natürliche Schätze in der Großstadt
Obst und Gemüse in der Wohnung anzupflanzen hat sich leider bisher kaum bewährt. Wenn Sie trotzdem nicht aufs Ernten verzichten wollen, können Sie auf http://mundraub.org/ Standorte von wildwachsenden Früchten und Nüssen in Ihrer Nähe suchen. Selbst in der Großstadt gibt es beinahe vergessene Ecken, die köstliche Schätze bergen.
Schlau gärtnern mit Kindern auf dem Balkon
Haben Sie einen Balkon zur Verfügung, eignen sich für das Gärtnern mit Kindern besonders Gemüsepflanzen. Selbst kleine Gemüseverschmäher werden ihr selbst Angebautes mit Stolz verzehren. Radieschen, Möhren, Zuckererbsen und Pflücksalat sind dafür ideal und können nach dem letzten Frost einfach in Balkonkästen gepflanzt werden. Achten Sie darauf, genügend Abstand zwischen den Samen zu lassen, damit diese einander nicht behindern.
Tomaten, Zucchini und Paprika sind etwas aufwendiger. Am besten kaufen Sie direkt Jungpflanzen und setzen diese in Blumentöpfe mit mindestens 10 Liter Fassungsvermögen. Alle drei brauchen viel Sonne, regelmäßig Dünger und besonders in den heißen Monaten viel Wasser. Vor allem Tomaten benötigen eine Menge Pflege. In einem Garten für Kinder pflanzen Sie deshalb am besten Cherrytomaten, die machen weniger Arbeit und können mit einem Happs gegessen werden. Zucchini und Paprika brauchen Rankhilfen, an denen sie in die Höhe wachsen können. Das ist viel Arbeit, doch sie lohnt sich.
Ein besonderes Highlight auf dem Balkon sind Erdbeeren. Die süßen Früchte dürfen in einem Garten für Kinder eigentlich nicht fehlen. Kaufen Sie Erdbeerpflanzen und setzen Sie sie in Abständen von 20 Zentimetern in einen Balkonkasten. Erdbeeren sind pflegeleicht und winterhart. Ihre Kinder können also auch im nächsten Jahr wieder beherzt naschen.
Mehr Infos: Wie Sie Obst und Gemüse auf dem Balkon am besten anlegen, können Sie auch im Blog GartenGnom nachlesen.
Tolle Ideen, wie auch auf einem kleinen Balkon viele Pflanzen unterkommen, gibt es bei DEA VITA:
Großer Garten? So gestalten Sie ihn kinderfreundlich
Bevor sich Ihr Nachwuchs in die Arbeit stürzt, sollten Sie sicherstellen, dass der Garten sicher ist. Je nach Alter Ihrer Kinder müssen Sie bestimmte Bereiche, wie den Weg zur Straße oder einen Gartenteich, mit einem Zaun absperren. Die Regentonne sollte abschließbar sein und bestimmte Gartenutensilien wie Heckenschere oder Unkrautvernichter sollten außerhalb der Reichweite der Kleinen aufbewahrt werden. Am besten legen Sie in Ihrem Garten verschiedene Beete an, eines mit Essbarem und eines fürs Auge, sodass es nicht zu Verwechslungen kommt, was in den Mund gesteckt werden darf und was nicht. Dann kann es schon losgehen!
Auch Doris von mamas kram hat mit ihrem Sohn einen kleinen Garten für Kinder angelegt. Gemüse und Blumen sind hier durch zwei wachsame Gartenzwerge voneinander getrennt:
Generell können Sie alles, was sich auf der Fensterbank und auf dem Balkon anpflanzen lässt, auch im Garten anbauen – und noch vieles mehr! Hier sind Ihnen keine Grenzen gesetzt.
Toll in einem Garten für Kinder sind Obstbäume wie Apfel, Kirsche, Birne und Pflaume oder auch Haselnusssträucher. Vorgezogene Bäume und Sträucher pflanzen Sie am besten im Herbst, damit sich die Wurzeln über den Winter festigen. Ihre Kinder können auch die Kerne ihres Lieblingsobstes aufbewahren und daraus selber Bäume ziehen. Das erfordert jedoch viel Geduld.
Schneller begeistern Sie Ihre Kinder mit bunten Blumen. Ab Mai können die kleinen Gärtner mit der Aussaat beginnen. Sonnenblumen eignen sich gut. Diese wachsen zügig und haben essbare Kerne, mit denen Sie im Frühjahr neue Sonnenblumen pflanzen können. Ringelblumen und Löwenmäulchen wachsen ebenfalls flink und beeindrucken mit großen Blüten und kräftigen Farben. Es gibt auch Mischungen, die verschiedene Blumensamen enthalten und den Garten für Kinder schön bunt färben.
Mehr Infos: Auf familie.de gibt es tolle Vorschläge für den Obst- und Gemüseanbau mit Kindern. Für alle Fortgeschrittenen schreibt Gärtnerin Anja in ihrem Blog der kleine Horrorgarten über ihre Erlebnisse im Garten und stellt tolle Rezepte und DIY-Ideen vor.
Spaß im Garten kann man nicht nur beim Gärtnern haben. Tipps zum Bau eines Baumhauses finden Sie bei DEA VITA.
Kreative Ideen für Kinderküchen im Freien gibt es bei 1001Gardens. Mit etwas Matsch-Gänseblümchen-Brei und Lavendelsuppe locken Sie sicherlich jeden Gartenmuffel nach draußen.
Und am Ende der Gartensaison?
Nach der Gartensaison ist vor der Gartensaison. Noch vor dem ersten Frost im Herbst können Ihre Kinder Blumenzwiebeln in die Blumenkästen oder in die Gartenbeete pflanzen. Dann kann die ganze Familie schon im Februar, März und April über die Blütenpracht im „Kinder-Garten“ staunen.
Außerdem können Sie im Winter Vogelhäuser anbringen und diese, sobald die Temperaturen unter minus fünf Grad fallen, mit Vogelfutter versehen oder Futterkugeln aufhängen. Wenn draußen nicht mehr viel blüht, können sich Ihre Kinder so wenigstens an vielen gefiederten Besuchern erfreuen.
Die schlechte Nachricht vorweg: Das Schulleben unserer Kleinen kostet uns eine ganze Menge Geld. Ausgaben sind dabei sogar noch sehr ungleich verteilt. Da Deutschland ein Förderaltstaat ist, also jedes Bundesland selbst bestimmt, wie sein Bildungssystem funktionieren soll, variieren auch die Summen: So zahlen Eltern in Mecklenburg-Vorpommern im Durchschnitt nur halb so viel, wie Eltern aus Niedersachen, wie jüngst eine Studie ergeben hat.
Nun aber schnell weiter zu der guten Nachricht: Wir haben für Sie einige Spartipps zusammengesucht, durch die das Schulleben Ihres Lieblings nicht mehr ganz so teuer sein muss. Und dafür müssen Sie noch nicht einmal das Bundesland wechseln, versprochen! 5 Tipps zum Sparen bei Schulsachen.
Spartipp Nr. 1: Aufgepasst beim Ranzenkauf
Der Stolz eines jeden ABC Schützen: der erste, eigene Schulranzen! Knapp 225 Euro fallen den Berechnungen der idealo-Studie zufolge durchschnittlich für Schulranzen und die Schultüte an. Gerade beim Ranzen soll es natürlich das bestmögliche Modell sein, das den Rücken entlastet und den Weg zur Schule nicht zu einer Tortur werden lässt. Nicht zu vergessen, “stylisch” sollte er auch aussehen, damit das Kind ihn mit Stolz täglich zur Schule tragen kann.
Gebraucht oder ein Modell aus dem Vorjahr
Eine günstigere Alternative zum nagelneuen Modell ist ein gebrauchtes, sofern es gut erhalten ist und Ihrem Kind das Design gefällt. Allerdings lässt sich auch bei Neuware das eine oder andere Schnäppchen schlagen: So sind pünktlich zur Einschulungszeit viele der älteren Modelle stark reduziert. Meist unterscheiden sie sich nur in der Optik und haben statt eines Einhorns vielleicht einen Drachen aufgedruckt. Die Funktionen und Vorteile sind jedoch die gleichen.
Schulranzen günstig online kaufen
Auch der Onlinekauf kann zu einem schicken und günstigen Modell verhelfen. Es ist allerdings ratsam, den Ranzen vor dem Kauf anzuprobieren, um die individuelle Passform zu testen. Das Gleiche gilt für Sportschuhe, Rucksäcke, Sportbekleidung, Taschenrechner und Zirkel – Investitionen, die der Studie zufolge mit immerhin rund 1.600 Euro zu Buche schlagen. Die Vorjahresmodelle sind nicht weniger schön, dafür günstiger – und online lässt sich häufig am meisten einsparen. Dafür darf die Schultüte dann getrost etwas üppiger gefüllt werden: Man wird schließlich nur einmal im Leben eingeschult!
Spartipp Nr. 2: Kaufen und Verkaufen von Büchern und Co.
Ebenso fallen Schulbücher mit durchschnittlich rund 700 Euro deutlich ins Gewicht, wenn im eigenen Bundesland keine sogenannte Lehrmittelfreiheit herrscht (Bücher und Co. also von der Schule gestellt werden müssen). Große Einsparpotenziale ergeben sich auch hier beim Griff zum Gebrauchten. Denn ältere Schüler bieten ihre (für lediglich ein Schuljahr!) benutzten Bücher häufig auf sogenannten Bücherbörse der jeweiligen Schule oder Ortschaft und auch online gibt es viele Bücher bereits gebraucht zu kaufen.
Und selbst kann man auf diese Weise natürlich auch etwas Geld zurück in die Familienkasse spülen. Je pfleglicher die Bücher behandelt werden, umso größer ist die Chance, sie im nächsten Jahr selbst wieder verkaufen zu können. Das gilt natürlich auch für Ranzen und Co. Dabei sparen Sie nicht nur Geld, sondern tragen einen Teil zur Nachhaltigkeit bei.
Spartipp Nr. 3: Alternativen zur Hortbetreuung
Den Löwenanteil des Gesamtbetrages machen mit durchschnittlich fast 8.000 Euro die Kosten für die Betreuung außerhalb der normalen Schulzeiten aus. Seit 2012 können Eltern diese Kosten für den Schulhort oder anderweitige Betreuungsangebote deshalb als Sonderausgabe von der Steuer absetzen – bis zu 4.000 Euro pro Kind und Jahr können Sie sich anrechnen lassen.
Familie und Freunde in die Betreuung mit einbeziehen
Allerdings gibt es auch weitere Möglichkeiten, die Betreuungskosten gering zu halten, indem auf das „erweiterte Familiennetz“ zurückgegriffen wird. Viele Großeltern genießen es, Zeit mit ihren Enkeln zu verbringen. Falls die leiblichen Großeltern nicht am selben Ort wohnen, können auch vertrauenswürdige „Leih-Großeltern“ aushelfen, die vielleicht sogar mehrere Kinder betreuen. In beiden Fällen sollte unbedingt ein Betreuungsvertrag aufgesetzt werden, um eventuell anfallende Fahrtkosten steuerlich abzusetzen.
Sie sind mit Eltern von Klassenkameraden Ihres Kindes befreundet? Vielleicht gibt es dann die Möglichkeit, sich die Nachmittagsbetreuung für einige Tage zu teilen. Sie könnten zum Beispiel an jeweils einem festen Tag in der Woche die Kinder abholen, die andere(n) Partei(en) an einem anderen. So profitieren alle davon. Sowieso könnten wir uns alle einmal darüber Gedanken machen, ob das traditionelle Modell der „Kleinfamilie“ wirklich funktioniert.
Spartipp Nr. 4: Lunchbox
Beim Schulessen finden sich viele Eltern in einem Dilemma wieder: Häufig entspricht das Essen, das meist von externen Caterern geliefert wird, nicht den Ansprüchen der Kinder (und/oder Eltern). Entweder es schmeckt nicht gut oder lässt in puncto Frische zu wünschen übrig. Dabei fällt es kostentechnisch mit durchschnittlich rund 2.500 Euro ordentlich ins Gewicht. Doch soll das Kind dem Essen in der Schule wirklich fernbleiben? Immerhin spielt hier auch der soziale Aspekt eine tragende Rolle.
Am besten besprechen Sie das Thema mit Ihrem Kind gemeinsam und beziehen auch die Entscheidungen seiner besten Freunde mit ein. Grundsätzlich sollte am Essen jedoch nicht gespart werden, denn es liefert die Nährstoffe und Energie für den langen Tag in der Schule. Eine gesunde und abwechslungsreiche Brotbox kann eine willkommene Ergänzung bzw. Alternative sein.
Spartipp Nr. 5: Klassenfahrten
Klassenfahrten sind ohne Frage für viele Kinder ein Highlight ihrer Schulzeit – aber eben auch ein großer Kostenfaktor für Familien. Mit guter Planung und Mut lässt sich aber auch hier sparen.
Unterstützung für Geringverdiener
Geringverdiener und Arbeitslose können sich die gesamten bzw. einen Teil der Kosten für die Klassenfahrt erstatten lassen. An den meisten Schulen gibt es außerdem Fördervereine, die weniger vermögende Familien bei der Finanzierung von Klassenfahrten unterstützen. Solch eine Hilfe zu beanspruchen, fällt gewiss nicht leicht, kann aber sehr entlasten! Wenn Sie vor Ihnen bekannten Eltern ungern in Bittstellung gehen möchten, helfen auch einige Stiftungen und Vereine, bei denen Sie anonymer bleiben. Eine erste Anlaufstelle für Informationen können örtliche Beratungsstellen für Familien sein.
Zuschuss für spezielle Fahrten
Für Klassenfahrten nach Berlin können ab Klassenstufe 9 beim Bundesrat oder bei den Abgeordneten des Bundestages Fahrtkostenzuschüsse beantragt werden (das ist ebenfalls anonymer als bei schuleigenen Fördervereinen anzufragen und fällt vielleicht leichter). Auch Besuche von Gedenkstätten oder Fahrten im Rahmen von Schulpartnerschaften werden häufig bezuschusst.
Gemeinsam Geld sammeln mit kreativen Ideen
Eine andere, unkonventionellere Möglichkeit, um Klassenfahrten zu finanzieren, ist zum Beispiel ein Flohmarkt. Weitere Ideen: Die gesamte Klasse kann gemeinsam Geld sammeln, zum Beispiel bei einem Spendenlauf, einem Konzert oder durch den Verkauf von Waffeln, Kuchen oder Crêpes in den Pausen oder auf Schulveranstaltungen. Das bringt nicht nur Geld, sondern stärkt auch Selbstständigkeit, Organisationssinn und Gemeinschaftsgefühl.
Mit ein paar kleinen Tricks, Geduld und manchmal auch etwas Überwindung lässt sich also hier und da Geld in der Schulzeit der lieben Kleinen sparen. Immer hilfreich: Nachfragen, nach Informationen suchen, mit anderen Eltern austauschen, Preise vergleichen.
*Dieser Artikel ist in Kooperation mit idealo entstanden
Wissensdurst noch nicht gestillt? Im #scoyolo-Podcast dreht sich alles um „Lernen mit Leichtigkeit” – voller Anregungen, Tipps und alle zwei Wochen neu! Jetzt gleich reinhören:
Wie breit sind zehn Zentimeter? Wie weit sind zehn Meter? Für viele Menschen sind diese Fragen relativ leicht einzuschätzen, doch manche können sich eine Zahl einfach nicht vorstellen. Für sie ist es schwer, Mengen und Verhältnisse miteinander zu vergleichen oder einzuordnen.
Andere verstehen zwar Aufgaben wie 3 + 4 = 7, können sich dann aber den Rechenweg nicht merken. Und bei manchen Schülern kommt all das zusammen. Für sie stellen selbst einfache Rechenaufgaben eine unüberwindbare Hürde dar.
Spätestens dann spricht man von einer schweren Rechenstörung oder auch Dyskalkulie. Für betroffene Kinder ist Mathe das Horrorfach schlechthin. Mit Intelligenz hat das nichts zu tun: Dyskalkulie ist ähnlich wie Legasthenie (Lese-Rechtschreib-Schwäche) eine Teilleistungsstörung, das heißt, Betroffene können in anderen Bereichen sehr gute Noten haben.
Oft wird erst spät in der Grundschule erkannt, dass jemand an Dyskalkulie leidet. Können und sollen sich die Schüler am Anfang der Schulzeit noch mit ihren Fingern Lösungswege erarbeiten, hilft ihnen diese Technik bei größeren Zahlen nicht mehr weiter. Spätestens dann fällt auf, dass die Kinder nie wirklich gerechnet haben.
Der Bundesverband für Legasthenie und Dyskalkulie e. V. (BVL) geht davon aus, dass in Deutschland zwischen 3 und 7 Prozent der Kinder und Erwachsenen von einer Rechenschwäche betroffen sind. Doch im Gegensatz zur Legasthenie steckt die Forschung beim Thema Dyskalkulie noch in den Kinderschuhen. Man vermutet, dass bei Kindern mit einer schweren Rechenschwäche die zuständigen Bereiche im Gehirn mangelhaft ausgebildet sind.
Erheblichen Nachholbedarf gibt es also vor allem bei der Suche nach den Ursachen, aber auch dabei, spezielle Förderangebote zu entwickeln: Haben Legastheniker in vielen Schulen Ansprechpartner vor Ort, spezielle Förderprogramme oder schlichtweg mehr Zeit bei der Klassenarbeit, erhalten Kinder mit Rechenschwäche noch vergleichsweise wenig Unterstützung. Einen rechtlichen Anspruch auf Förderung und finanzielle Hilfe haben Familien nicht. Die Krankenkasse zahlt lediglich die Diagnose, nicht die Therapie. Ausnahmen gibt es nur wenige. Für viele Eltern ist das schlichtweg nicht tragbar. Die Hilflosigkeit wächst.
Rechenschwäche bei Kindern: Krankheit oder falsche Lernmethode?
Dabei ist es laut Annette Höinghaus vom BVL enorm wichtig, so früh wie möglich mit geeigneten Fördermaßnahmen zu beginnen, die über normale Nachhilfe hinausgehen. Das sture Üben von Rechentechniken sowie das Wiederholen des Schulstoffs bringe nicht viel.
Rechenschwache Schüler “können nur rechnen lernen, wenn sie verstehen, warum ein Verfahren funktioniert”, sagt auch Mathematik-Didaktiker Wolfram Meyerhöfer, der sich genau aus diesem Grund weigert, Dyskalkulie als Krankheit anzusehen. Er sieht die Ursache von Schwierigkeiten beim Rechnen im schlechten Unterricht, der langweilig und auf Rechentechniken fixiert sei. Das Versagen des Mathematikunterrichts werde zum Versagen des Schülers umgedeutet – und als Störung bezeichnet, so Meyerhöfer im Spiegel-Interview.Diese Meinung teilt auch Jörg Kwapis, Leiter des Zentrums für Therapie der Rechenschwäche (ZTR) in Potsdam, und sagt, dass der Unterricht zu sehr auf richtige Ergebnisse und zu wenig aufs Verständnis ausgelegt sei.
Auch Miriam Lüken, Professorin für Mathematikdidaktik an der Universität Bielefeld, sieht die Ursache von Rechenschwäche bei Kindern im schlechten Unterricht und lehnt den Begriff Dyskalkulie ab. Er klinge wie eine unheilbare Krankheit und vermittle Kindern das Gefühl, “sowieso niemals rechnen [zu] lernen” (https://www.zeit.de/2014/38/dyskalkulie-mathematik-krankheit).
Rechenschwäche bei Kindern: Was können Eltern jetzt tun?
Bei Verdacht auf Dyskalkulie sind die Lehrer des Kindes ein guter Ansprechpartner. Es ist wichtig, dass Kinder die verschiedenen Grundrechenarten verstehen und anwenden können. Denn mathematische Kompetenzen bauen aufeinander auf, ein Schritt folgt dem anderen. Schüler, die die Grundlagen nicht beherrschen, haben es enorm schwer, bei späteren Schritten wieder einzusteigen.
Folge: Sie kommen nicht mehr im Unterricht mit, benötigen viel mehr Zeit beim Lösen der Mathe-Aufgaben als ihre Klassenkameraden und hangeln sich von Stunde zu Stunde. Das demotiviert auf Dauer, erzeugt psychosomatische Symptome wie Kopf- oder Bauchschmerzen und schadet dem Selbstbewusstsein der Kinder. Eltern sollten deshalb auf Alarmsignale reagieren und mit Lehrern sprechen oder sich objektiven Rat holen.
Symptome bei einer Rechenschwäche können sein:
- Schwierigkeiten beim Umgang mit Mengen- und Maßeinheiten
- Verwechslung der Rechenarten
- Schwierigkeiten bei der Zuordnung von Mengen und Zahlen
- Schwierigkeiten beim korrekten Schreiben von Ziffern und beim Lesen der Uhr
- Schwierigkeiten bei der Übertragung von Textaufgaben in mathematische Zusammenhänge
- Probleme mit dem Dezimalsystem
Ansprechpartner bei Verdacht auf Dyskalkulie sind in den meisten Fällen Kinder- und Jugendpsychiater sowie Kinder- und Jugendpsychotherapeuten. Sie führen Rechentestverfahren und Intelligenztests durch, gleichen diese mit familiären Situationen und anderen externen Faktoren ab und erstellen eine Diagnose. Dieses Verfahren wird jedoch zunehmend kritisiert und als “willkürlich” betitelt. Eine erste Orientierung bieten die Tests dennoch, besonders, wenn es darum geht, ob Kinder zusätzlich gefördert werden sollten.
Diagnose: Dyskalkulie – Therapie von Rechenschwäche bei Kindern
Der klassische Weg ist eine Dyskalkulie-Therapie, bei der die psychotherapeutische Arbeit mit einem gezielten Lerntraining kombiniert wird – das heißt, dass neben Lernstrategien auch die seelische Stabilität der Kinder gefördert wird. Die Therapie findet meist in Einzelsitzungen statt.
Die richtige Methode für ihr Kind auszuwählen, ist für die meisten Eltern nicht einfach. Es gibt viele Förderprogramme, und das Berufsbild “Lerntherapeut” ist nicht anerkannt. Deshalb prüft der BVL Qualität und Transparenz von Therapeuten und vergibt das BVL-Zertifikat. Auf der Website des BVL können Eltern nach geeigneten Therapeuten suchen. Eltern sollten sich auch vor Ort bei Verbänden für Dyskalkulie beraten lassen.
Rechenschwäche bei Kindern: 5 Tipps für Eltern, die wirklich helfen
Kinder mit einer Rechenschwäche sind oft frustriert und leiden unter einem geringen Selbstwertgefühl. Deshalb brauchen sie in erster Linie jemanden, der ihnen den Rücken stärkt. Nur so kann eine Therapie erfolgreich sein.
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Erklären Sie Ihrem Kind, was es mit der Rechenschwäche auf sich hat. Zeigen Sie Verständnis für die Schwierigkeiten beim Rechnen und suchen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind nach Lösungswegen, die die Situation verbessern könnten.
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Statt die Rechenschwäche in den Mittelpunkt zu stellen, sollten Sie Ihrem Kind bewusstmachen, welche Stärken es in anderen Bereichen hat. Nur so kann es wieder mehr Selbstvertrauen in seine Fähigkeiten bekommen.
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Sorgen Sie für ein positives Selbstbild, auch im Hinblick auf die Mathe-Fertigkeiten: Kinder dürfen nicht das Gefühl haben, dass die Situation ausweglos ist und sie weniger intelligent sind als andere. Loben Sie sie also auch für kleine Erfolge und betonen Sie immer wieder, dass die Förderung nur langfristig wirkt – so vermeiden Sie, dass jeder kleine Fehler als Rückschlag gewertet wird.
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Probieren Sie andere Lernmethoden aus: Mit spielerischen und motivierenden Fördermaterialien oder Computerprogrammen fällt es vielen Kindern mit Rechenschwäche leichter, an ihren mathematischen Kompetenzen zu arbeiten. Rechnen Sie im Alltag, indem Sie die Treppenstufen laut zählen oder die Zutaten beim Backen genau abwiegen und vergleichen. Klopfen Sie, hüpfen oder trommeln Sie mal richtig ausgelassen und zählen Sie dabei. Das macht Spaß und übt! Ein an der Universität Münster entwickeltes computergestütztes Dyskalkulie-Training führte bereits nach sechs Wochen intensiven Trainings zu erheblichen Leistungssteigerungen. scoyo bietet von Experten entwickelte Online-Lernmodule für den Mathematikunterricht an. Anhand von spielerisch aufbereiteten Lernwelten können Kinder den Schulstoff vertiefen und wiederholen.
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Seien Sie geduldig, auch wenn alles Erklären und Üben nicht hilft. Für Kinder mit Rechenschwäche ist das Thema schon Frustration genug.
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Der BVL rät, das “Therapieren” den Lehrern, Therapeuten oder anderen Unterstützern zu überlassen und als Eltern das Kind dadurch zu unterstützen, dass der Leistungsdruck rausgenommen wird.
Wer das Leben einer Familien organisieren muss, braucht viele Talente: Erstmal natürlich sollten clowneske Fähigkeiten wie das Jonglieren nicht fehlen. Das müssen Eltern nämlich tagtäglich, mit Terminen, Bedürfnissen und Ansprüchen von Familienmitgliedern, Schule, Arbeit und Co. Eine schnelle Auffassungsgabe und Mathematik-Kenntnisse helfen beim Errechnen von Einnahmen, Ausgaben, Rabatten beim Einkaufen oder beim Ausfüllen von Steuerformularen. Wer richtig talentiert oder geübt ist, errechnet sich vielleicht ein dreiminütiges Zeitfenster für einen kurzen Power-Nap.
Spaß beiseite: Einen Familienalltag zu organisieren, so dass alles einigermaßen rund läuft, ist nicht einfach. Dank des digitalen Fortschritts und immer ausgefeilterer Technik gibt es aber immer mehr kleinere und größere Erfindungen, die den Alltag erleichtern, Kommunikation und Organisation vereinfachen, Aufgaben übernehmen. In unsere Reihe “5 digitale Helfer im Familienalltag” stellen wir die Eltern-Favoriten vor.
1. Süße Träume mit Baby Sleep
Job: Einschlafhilfe für Babys
Einsatzgebiet: Für Babyohren und manchmal auch für Mama
Superkraft: Baby Sleep hilft Babys mit sogenannten „weißen Geräuschen“ in den Schlaf zu finden. Kombiniert mit der Federwiege ist diese App für uns unschlagbar gewesen. Marie schlief in Sekundenschnelle ein. Statt den Staubsauger laufen zu lassen, haben wir einfach die App verwendet. Sie umfasst verschiedene Geräusche (z.B. Föhn, Zug, Spieluhr), sodass für jedes Baby die richtige Hilfe vorhanden sein sollte.
2. Entspannt einkaufen ohne Kinder: REWE Angebote & Lieferservice
Job: Wochen-Einkäufe direkt nach Hause gebeamt
Einsatzgebiet: Überall – auf der Couch, im Bett, auf dem Klo
Superkraft: Einkaufen mit Kindern ist wahrlich kein Vergnügen. Ständig rufen sie „Ich will das haben!“, „Maaaamaaaa!“, „ICH WILL ABER!“ durch den ganzen Laden. Selbst erfahrenen Eltern stehen irgendwann die Schweißperlen auf der Stirn. Wie wäre es, wenn man seine Wocheneinkäufe ganz bequem im Sitzen erledigen könnte? Dabei entspannt Musik hört und in Ruhe Angebote stöbern kann. Gibt´s nicht? Gibt´s ja wohl. Dank Apps wie Rewe ‑ Dein Markt, können gestresste Eltern ihren Großeinkauf fix am Smartphone erledigen und nach Hause liefern lassen ‑ sogar bis in das oberste Stockwerk.
Kostet: Die Versandkosten, die je nach Lieferzeitraum zwischen 2,90 ‑ 4,90 variieren.
3. Sei ein (dm) Glückskind
Einsatzgebiet: Einkauf von Babyprodukten
Superkraft: Windeln und Feuchttüchter zu Schleuderpreisen! Ich nutze die dm Hausmarke und schaffe es oft, mich von einem Rabatt zum nächsten zu hangeln, sodass ich auf den Jumbo-Pack immer 20 Prozent spare. Diese App ist Geld wert!
4. Ab in den Familien-Urlaub: Airbnb!
Job: Günstige Unterkünfte für den Familienurlaub finden
Einsatzgebiet: Urlaubs- und Wochenendplanung
Superkraft: Vorab stressfrei den Urlaub planen, bezahlen und mit dem Gastgeber kommunizieren. Man findet günstige Unterkünfte (auch spontan) und lernt zudem neue, liebe Menschen kennen.
5. Essen per Knopfdruck: Lieferheld
Job: Hungrige Mäuler stopfen
Einsatzgebiet: Immer, wenn der kleine Hunger kommt
Superkraft: Der Kühlschrank ist leer, die Küche ein Schlachtfeld und die Nerven sind durch? Dann bestellt doch einfach bei Lieferheld. Warum darf es nicht Mal Pizza sein? Oder lecker asiatisch mit Sushi und Nudelsuppe? Sicherlich achten viele Eltern enorm auf die gesunde Ernährung ihrer Kinder und kochen frisch ‑ aber es ist absolut OK auch mal das Kochzepter abzugeben. Gerade in den ersten Lebenswochen mit dem Baby waren Lieferdienste mein Lebensretter!
Kostet: Nur das, was man auch bestellt
Über die Autorin
Yasmin (30) ist Online Marketing-Managerin in Elternzeit und Mutter zweier Töchter (bald 1 und 5 Jahre). Ihr Familienblog dierabenmutti ist ihr Sprachrohr zur Welt und an alle Eltern, die ebenso chaotisch-verzweifelt sind wie sie. Zudem ist sie Autorin für verschiedene Online-Magazine. Yasmin hat damit ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. Doch aktuell ist sie eher im Freibad und Parks unterwegs, um ihren Mädchen die große weite Welt zu zeigen. Stets auf Augenhöhe mit Blick auf eine wertschätzende Beziehung zueinander.