Das Weihnachts-Bullshit-Bingo

Louisa Eberhard

Wer spielt mit beim Weihnachts-Bullshit-Bingo?
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Wir kennen sie doch alle – die typischen Situationen und Floskeln, die alljährlich mit der Weihnachtszeit einhergehen. Für Christian Hanne Grund genug, ein kleines Weihnachts-Bullshit-Bingo zu entwerfen.

Nicht mehr lange und dann steht Weihnachten vor der Tür. Das Fest der Liebe, aber auch das Fest der immer wiederkehrenden Rituale, Bräuche und Sprüche. Verschaffen Sie sich dieses Jahr doch ein wenig Kurzweil mit einem Weihnachts-Bullshit-Bingo.

Drucken Sie sich einfach die Bingo-Karte aus und streichen Sie jeden Satz durch, den Sie zwischen Heiligabend und dem 2. Weihnachtsfeiertag hören. Wenn Sie vier Kreuze horizontal, vertikal oder diagonal haben, springen Sie auf und rufen „Ho, ho, ho!“ Oder Sie trinken bei jedem Kreuzchen einen Schnaps. Dann wird Weihnachten auf jeden Fall lustig.

Das Weihnachts-Bullshit-Bingo
© Christian Hanne

„Das wär‘ doch nicht nötig gewesen.“

Ein Satz, der bei keiner Bescherung fehlt. Insbesondere wenn die betagte Großtante selbstgehäkelte Topflappen mit psychedelischen Mustern in Komplementärfarben verschenkt. Hat besagte betagte Großtante allerdings ein beträchtliches Vermögen zu vererben, sollten Sie vor der Bescherung die folgenden Worte einstudieren: „Die sehen wirklich ganz, ganz toll aus. Die bekommen einen Ehrenplatz in der Küche.“

„Ich bin so satt, ich kann nie wieder etwas essen.“

Ein Satz mit einer kürzeren Halbwertszeit als die Freundinnen von Lothar Matthäus. Sie sagen ihn das erste Mal an Heiligabend nach dem Abendessen und zwar noch vor dem Nachtisch, von dem Sie sich eine halbe Stunde und zwei Verdauungsschnäpschen später eine extra große Portion gönnen. Weitere Male sagen Sie den Satz am 25. und am 26. und zwar jeweils nach Mittagessen, Kaffee und Abendessen. Und dann wieder an Silvester nach dem zehnten Raclette-Pfännchen.

„Es ist nur eine Kleinigkeit.“

Ein eher unangenehmer Satz, den Sie von Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin bei der Bescherung hören, nachdem Sie sich noch vor ein paar Wochen gegenseitig versichert haben, dass Sie sich dieses Jahr wirklich nichts schenken. Nachdem Sie das Kreuzchen auf Ihrer Bingo-Karte gemacht haben, müssen Sie unter dem Vorwand, kurz aufs Klo zu gehen, schnell ein Geschenk improvisieren. Zum Beispiel, indem Sie mit Hilfe einer Heißklebepistole aus einem Socken, ein paar Wollresten und zwei Haselnüssen eine lustige Handpuppe basteln. Wenn Sie das Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin überreicht haben, schenken Sie sich nächstes Jahr garantiert nichts.

„Ihr Kinderlein kommet.“

Eine Liedzeile, die an Heiligabend in zehntausenden von Gottesdiensten aus Millionen von Kehlen ertönt. Leider aus den Kehlen von Menschen, die meist über das musikalische Talent einer verrosteten Gießkanne verfügen, so dass das Lied eigentlich „Ihr Kinderlein fliehet, so lange ihr könnt!“ lauten müsste.

„Yippie-Ya-Yeah, Schweinebacke!“

Wenn Sie diesen Satz hören, ist es spätabends, die Kinder liegen endlich im Bett, sie haben das Schlimmste für den Tag geschafft und schauen zu, wie Bruce Willis in „Stirb langsam“ ganz unweihnachtlich einen Terroristen nach dem anderen niedermetzelt. Ein besseres Mittel zum Weihnachtsstressabbau gibt es nicht. Außer Sie haben einen Sandsack geschenkt bekommen und können sich daran abreagieren. Ist aber viel anstrengender und Sie können dabei keine Plätzchen essen.

„Wann kommt endlich das Christkind?“

Wenn Ihre Kinder noch im Kindergartenalter sind, werden Sie diesen Satz am 24. das erste Mal morgens um 4.30 Uhr hören. Und dann bis zur Bescherung noch 1.324 weitere Male, bis Sie kurz davor sind, sich heißen Kerzenwachs in die Ohren zu träufeln. Auf der Bingo-Karte dürfen Sie trotzdem nur ein Kreuz machen.

„Ob ich wohl noch in die Hose passe?“

Das fragen Sie sich, wenn Sie sich an Heiligabend in die festliche Garderobe schmeißen. Beziehungsweise schmeißen wollen. Sollten Sie in der Adventszeit eine spezielle Form der Diät ausprobiert haben, die ausschließlich aus Stollen, Lebkuchen und Dominosteinen besteht, werden Sie Ihre Frage wohl verneinen müssen. Daher empfiehlt es sich, immer eine festliche schwarze Jogginghose mit sehr elastischem Bund im Kleiderschrank aufzubewahren.

„Steht der Baum jetzt gerade?“

Eine Frage, die die Person stellt, die bäuchlings auf dem Boden liegt und versucht, den Weihnachtsbaum in den Ständer zu fummeln. In 99 Prozent der Fälle lautet die Antwort übrigens „Nein.“ Denn entweder ist der Baum, den Sie im Sonderangebot erstanden haben, schief, oder der Boden ist uneben, oder Sie sind einfach zu ungeschickt, den Baum richtig zu justieren. Wahrscheinlich trifft alles zu.

„Immer ist diese verf*** Lichterkette verheddert!“

Sollten Sie Millionär sein und sich diese sündhaft teuren einzelnen batteriebetriebenen Kerzen gekauft haben, die Sie ganz bequem in den Baum klemmen, können Sie mit diesem Satz beim Weihnachts-Bingo nicht punkten. Ansonsten gilt: Egal wie ordentlich Sie beim Abschmücken des Weihnachtsbaums Anfang des Jahres die Lichterkette verstaut haben, versuchen Sie jetzt, sie ordentlich in den Baum zu hängen, ist die Kette derart verknäult, dass der Gordische Knoten dagegen als lockeres von einem ungeschickten Kitakind gebundenes Schleifchen gelten kann.

Jedes Jahr ein Kampf mit der Lichterkette
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„Früher war mehr Lametta.“

Nachdem Sie es irgendwie geschafft haben, den Weihnachtsbaum zu schmücken, posten Sie stolz ein Foto bei Instagram oder Facebook. Innerhalb von drei Minuten wartet dann irgendein Cousin dritten Grades, den Sie noch nie leiden konnten, mit diesem alten Loriot-Zitat auf. Während Sie für Ihr Bild drei kümmerliche Likes bekommen – von sich, von Ihrer Frau oder Ihrem Mann sowie ein Mitleids-Like von Ihrem Kind – entspannt sich unter dem vetterlichen Kommentar eine lebhafte Unterhaltung, bei der nach und nach der komplette „Weihnachten bei den Hoppenstedts“-Sketch nacherzählt wird inklusive 48 Links zu YouTubes-Videos in miserabler Auflösung.

„Schon wieder keine weiße Weihnacht.“

Sofern Sie nicht auf der Zugspitze Weihnachten feiern, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass dieser Satz mindestens einmal während der Feiertage fällt. Außer Sie feiern die Geburt Jesu gemeinsam mit einem kolumbianischen Drogenkartell. Dann haben Sie auch ohne Schnee ein weißes Weihnachtsfest.

„Könnt ihr euch nicht wenigstens an Weihnachten vertragen?“

Streitende Kinder gehören zu Weihnachten wie die Krippe oder der Coca-Cola-Truck. Wenn die Kinder mehrere Tage ununterbrochen aufeinander hängen und vollkommen überzuckert sind, weil Sie sich pausenlos Plätzchen und Lebkuchen reinstopfen, ist es kein Wunder, dass es irgendwann zu Meinungsverschiedenheiten kommt, die nicht unbedingt nach den Regeln der aristotelischen Diskursethik ausgetragen werden, sondern eher wie bei einem Remake des „Bloodsport“-Klassikers von Jean-Claude Van Damme.

„Last Christmas …“

So lange Sie nicht sämtliche Radio- und Musikabspielgeräte sowie Weihnachts-Sampler in Ihrer Umgebung zerstören, ist die Wahrscheinlichkeit höher als weiße Weihnachten auf der Zugspitze, dass Ihnen George, der alte Halbgrieche, wenigstens einmal über die Weihnachtsfeiertage die Ohren volljammert, dass er letztes Jahr sein Herz an irgendeine dusselige Kuh verschenkt hat, die nichts besseres zu tun hatte, als es gleich am nächsten Tag wieder wegzugeben.

„Das schmeckt nicht.“

Hegen Sie keine Hoffnungen, dass es an Heiligabend anders als an den restlichen 364 Tagen im Jahr sein wird. Sofern Sie nicht Pizza oder Nudeln mit Ketchup servieren, werden die Kinder an Ihrem Essen mehr rummäkeln als ein „Der Feinschmecker“-Redakteur beim McDonald’s-Besuch.

Nicht alle Kinder freuen sich so über die Weihnachtsgans …
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„Wenn es dir nicht gefällt, kannst du es umtauschen.“

Ein Satz, den Sie besonders gerne hören werden, wenn Sie gerade ein so genanntes SOS-Päckchen von Ihren Eltern aufgemacht haben (Schlips, Oberhemd, Socken). Oder die Oma Ihnen eine Flasche Kölnisch Wasser geschenkt hat.

„Damdamdamdamdamdamdamdamdamdamdamdamdamdamdamdamdam!“

Mit etwas Phantasie haben Sie sicherlich erkannt, dass es sich hierbei um die Eingangsmelodie von „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ handelt. Ein Film von begrenztem künstlerischem Wert und mit einer Kameraführung, als hätte ihn ein Kamerakind von „1, 2 oder 3“ aufgenommen, aber trotzdem ist er ein Segen für Eltern. Wenn Sie die „Wann kommt endlich das Christkind?“-Fragerei nicht mehr aushalten, können Sie Ihre Kinder einfach vor der Glotze parken. Und zwar um 12 Uhr, um 15.05 Uhr, um 16.20 Uhr, um 18.50 Uhr und – falls Sie eine späte Bescherung machen – um 20.15 Uhr. Oder, wenn Sie ein Netflix-Abo haben, schon ab 4.30 Uhr.

Ich wünsche Ihnen ein fröhliches Weihnachtsfest und einen guten Start ins Jahr 2019. Ho ho ho!

Weitere Kolumnen von Christian Hanne hier im ELTERN! Magazin:

 

Über den Autor

Christian Hanne, Jahrgang 1975, ist im Westerwald aufgewachsen und hat als Kind zu viel von Ephraim Kishon gelesen und zu viel „Nackte Kanone“ geschaut. Inzwischen lebt er mit seiner Frau und ihren beiden Kindern in Berlin-Moabit. Auf seinem Blog „Familienbetrieb“, auf Twitter und Facebook schreibt er über den ganz normalen Alltagswahnsinn. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für Käsekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigermaßen stabil.

Am 17. Oktober ist sein neues Buch „Ein Vater greift zur Flasche. Sagenhaftes aus der Elternzeit“ im Seitenstraßen Verlag erschienen.

 

 

Im Netz

Texte richtig lesen und lernen

Louisa Eberhard

Gedankenversunken
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Bestimmt kennen Sie als Eltern die Situation: Eine Klassenarbeit steht an und beim Lernen bleibt nichts wirklich hängen. Ein Problem könnte sein, dass Ihre Kids nicht wissen, wie man aus Texten richtig lernt. Wir geben ein paar Hilfen, um Texte besser und nachhaltiger zu verstehen.

Inhalt dieses Artikels:

In der Schule und zur Vorbereitung von Klassenarbeiten gehört zu den Aufgaben der Kinder, sich ihr Wissen mithilfe von Schulbüchern selbst anzueignen. Häufig wird eine bestimmte Anzahl von Seiten vorgegeben, die bis zu einem bestimmten Termin gelernt werden muss. Was oft als selbstverständlich vorausgesetzt wird, ist eigentlich gar nicht so leicht: Viele Kindern wissen nicht, wie sie produktiv Texte lesen und aus ihnen lernen können. Der Fehler, Texte 2-3 mal vollständig durchzulesen und dann zu hoffen, es sei viel Inhalt hängen geblieben, findet sich in fast allen Altersstufen wieder.

Voraussetzungen fürs Lernen

Um Texte richtig zu lesen und aus ihnen so viel wie möglich mitzunehmen, können sich die Kids an verschiedenen Schritten orientieren. Voraussetzung sollte jedoch besonders beim ersten Befassen mit dem Text eine geeignete Lernumgebung sein. Es ist natürlich verlockend, sich mit dem Schulbuch im Bett einzumummeln. Das Gehirn befindet sich dann allerdings nicht im Arbeitsmodus, ist also nicht bereit, konzentriert zu arbeiten. Eine aufrechte Sitzhaltung, am besten am beleuchteten Tisch, kann die Konzentration deutlich steigern.

1. Schritt: Text scannen

Wenn die richtigen Lernbedingungen geschaffen sind, kann es losgehen. Kinder sollten damit beginnen, den Text zu scannen. Das bedeutet, die Seiten nicht ausführlich durchzulesen oder Textstellen zu markieren, sondern erstmal bewusst durchzublättern. Konkret sind damit die Überschriften, Grafiken und besonders die Bilder und Bildunterschriften gemeint. Das Augenmerk sollte auch auf den hervorgehobenen Wörtern und Fragen liegen. Diese können auch schon kurz durchdacht werden. Dadurch kann sich der Kopf darauf einstellen, worum es thematisch in den Seiten geht und welche Inhalte folgend vertieft werden. Auch entsteht dadurch eine Ahnung, welche Punkte im Text besonders wichtig und wissenswert sind. Das hilft im weiteren Verlauf, sich auf die richtigen Dinge zu konzentrieren bzw. die wichtigen Informationen herauszufiltern.

2. Schritt: Bewusst lesen

Ist der Text erstmal gescannt, kann er nun mit Bedacht und sorgfältig gelesen werden. Doch wie geht das eigentlich? Viele Kinder neigen dazu, Texte einfach schnell mal nebenbei durchzulesen. So bleibt jedoch relativ wenig im Gedächtnis hängen. Auch wird so häufig eher unwichtigen Informationen mehr Bedeutung zugeschrieben, als sie vielleicht für den Lernerfolg tatsächlich haben. Stattdessen ist es wichtig, ganz bewusst in den Text zu gehen. Dazu gehört, schwierige Passagen mehrmals zu lesen oder den Text zu wiederholen, wenn die Gedanken dann doch woanders waren. Hier ist es außerdem hilfreich, sich direkt ein paar Wörter zu notieren oder zu markieren. Vor allem handschriftliche Notizen prägen sich besonders gut im Gehirn ein. Bei Markierungen sollte man sich allerdings an „weniger ist mehr“ orientieren. Wenn der ganze Text am Ende bunt ist, haben die Markierungen keinen Wert mehr und verlieren ihren Sinn.

3. Schritt: Aktives Aufrufen

Wenn der Text gelesen ist, folgt der wichtigste Schritt des Lernprozesses: das bewusste bzw. aktive Aufrufen. Hier können sich Leser die Informationen, die sie aus den Texten mitgenommen haben, bewusst machen – man ruft sie sich aktiv wieder in Erinnerung. Die Funktionsweise ist ganz einfach: Einfach das Buch beiseite legen und überlegen, was die Hauptaussagen und Kernpunkte des Gelesenen waren. Danach kann wieder zum Schulbuch gegriffen und verglichen werden, ob die Ergebnisse mit den Informationen im Buch übereinstimmen. Auch das laute Aussprechen bzw. Erklären von gelernten Informationen festigt diese im Gehirn. Dabei ist es egal, ob dies allein im Zimmer oder vor der ganzen Familie passiert. Der Vorteil vom aktiven Aufrufen und Erinnern ist, dass diese Vorgehensweise nicht örtlich gebunden ist. Kinder können die Technik im Bus, im Bett vorm Einschlafen oder auf einer langen Autofahrt anwenden. Die verschiedenen Orte unterstützen die Verknüpfungen im Gehirn noch einmal zusätzlich.

Genügend Zeit einplanen

Generell gilt aber für alle Schritte und Techniken: In der Ruhe liegt die Kraft. Es geht selten gut aus, sich erst einen Tag vor der Klassenarbeit mit den Texten zu befassen. Je länger und öfter das bewusste Aufrufen durchgeführt wird, desto besser ist nachher das Verständnis für die Lerninhalte und desto fester sitzen die Informationen im Kopf. Zudem ist es motivierender, sich Lerninhalte in kleinere Einheiten zerteilen zu können, als sich von jetzt auf gleich eine riesige Menge an Informationen merken zu müssen. Der Stress, sich innerhalb eines Tages auf eine Prüfung vorbereiten zu müssen, behindert übrigens den Lernerfolg erheblich. Ein paar Tage Vorlaufzeit helfen den Kids also, ohne Stress gut auf eine Klassenarbeit vorbereit zu sein.

Homeschooling: Eltern als Lehrer – passt das überhaupt?

Louisa Eberhard

Lernen am Küchentisch
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StadtLandMama hat für uns einen spannenden Artikel über die Schulschließungen, die Folgen für die Kids und die Auswirkungen auf die Eltern-Kind-Beziehung geschrieben.

Inhalt dieses Artikels: anzeigen

Was bedeuten Schulschließungen und Quarantäne für die Familie?

Wenn Jana morgens aufsteht, setzt sie sich nach dem ersten Kaffee erstmal an ihren Computer. Mails checken, schauen, was für den Tag ansteht – und dann direkt losarbeiten. In Zeiten der Corona-Quarantäne sind Momente ohne ihre drei Kinder wertvoll. „Ich schicke die Drei abends extra etwas später ins Bett, damit ich morgens möglichst noch eine Stunde vor ihrem Aufwachen arbeiten kann.“ Einfach, um kurz ungestört und konzentriert zu sein.

Wie Jana geht es gerade vielen Eltern in Deutschland. Und sie hat noch Glück, denn andere können nicht von zu Hause aus arbeiten, die Kinder verbringen die Tage in Notbetreuungen. Wie das dann mit dem Lernstoff klappt, den die Schulen nun oft per Mail herumschicken? „Oft erledigen wir den noch nach der Arbeit, weil die Aufgaben in der Betreuung überhaupt nicht begleitet werden können“, erzählt Kathrin.

Beide Mütter betonen, dass es ihnen nicht darum geht, keine Zeit mit ihren Kindern verbringen zu wollen. Absolut nicht! Aber Jana muss arbeiten, um ihre Miete weiter bezahlen zu können. Und Kathrin arbeitet in einem so genannten „systemrelevanten Beruf“, wird also gerade im Krankenhaus und auf Schicht gebraucht.

Mehr Leichtigkeit ins Lernen bringen! Mit interaktiven Übungen, angepasst an den Lernstand des Kindes – die scoyo Lern-App:

Homeschooling und die Kids

Deutschland im Homeschooling. Die Schule sind geschlossen. Es ist eine Belastungsprobe für alle – für die LehrerInnen, für die Eltern und für die Kinder. Was macht diese Situation mit den Jüngsten unserer Gesellschaft? Was bedeutet die Quarantäne-Situation für die Kinder?

Wie funktioniert das mit dem kindlichen Bewegungsdrang in Familien, die keinen Garten haben? Wie gehen sie mit aufkommender Langeweile um und vermissen sie in der aufkommenden sozialen Isolation ihre Freunde? Wie können Lücken im Schulstoff gerade bei Kindern aufgefangen werden, deren Eltern weiter arbeiten müssen?

Kinder- und Jugendlichen- Psychotherapeutin Jenny Bange hat selbst drei Kinder und es ist ihr wichtig, zu betonen, dass „Eltern keine Lehrer“ sind. Die Zeit des Homeschooling könne, so befürchtet sie, die Eltern-Kind-Beziehung erheblich auf die Probe stellen. „Der Kontext Familie ist nicht der Kontext Schule.“

Wenn eine Mutter plötzlich im häuslichen und geschützten Rahmen Sanktionen für nicht erledigte Übungen ankündigen muss, können das irritierend wirken. Und sie geht noch weiter: „Schule und Eltern schließen sich eigentlich aus“, meint sie.

„Warum gibt es so viele Nachhilfen? Weil viele Kinder bei den Eltern auf Durchzug schalten, wenn es um die Schule geht.“ Weil sich eh schon vorhandene Konflikte an dieser Stelle entladen könnten.

Die Kinder haben derzeit schulfrei – aber eben nicht unterrichtsfrei. Und so sehr die Lehrer in diesen Zeiten an die Selbständigkeit der Kinder appellieren, am Ende gehen die vielen Mails an die Eltern, die das Material ausdrucken oder abholen, weil das Schulsystem in Deutschland noch nicht digitalisiert ist. Zudem müssen sie plötzlich eine neue Tagesstruktur festlegen, da sämtliche Struktur von außen entfällt. Schule, Kita, Sportvereine, alles ist geschlossen.

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Bananensnacks beim Lernen

„Kinder brauchen eine Struktur“, das weiß auch Zweifachmutter und Lehrerin Anne vom „mamimiblog“. „Den Kindern fehlt schon jetzt die Zeit in der Schule, mit den Freunden – und die gewohnten Abläufe des Alltags.“ Und sie appelliert ganz klar an die Eltern: „Wir sollten gerade den Kindern einen Rahmen anbieten, der sie fordert und weiterhin fördert, aber nicht überfordert.“

Ihre Idee: „Nehmt euch jeden Tag Zeit dafür, aber spielt keinen Schultag in all seinen Strukturen nach, denn ihr seid die Eltern und nicht die Lehrer. Ihr habt eine ganz andere Beziehung zu dem Kind und sonst entsteht auch flott Frust.“

Ausnahmesituation beim Lernen

Sie gibt zu bedenken, dass sich unsere Kinder nun plötzlich mit den Eltern in einer 1:1-Situation befinden, während im Klassenraum oft noch 29 andere Kinder anwesend sind. Das könne das Lernen effektiver, aber auch anstrengender fürs Kind machen. 

Das kann Sarah Lichtenberger, die Leiterin der web-individualschule, nur bestätigen. Ihre Schule ist die einzige in Deutschland, die Fernunterricht anbietet – und darum auch in Corona-Zeiten nicht schließen muss. Sie weiß, dass die 1:1-Betreuung erstmal neu ist.

„Gerade zu Beginn stellt diese neue Situation die SchülerInnen vor eine große Herausforderung.“ Sie rät zu einer ruhigen Lern-Umgebung zu Hause, weil es dann einfach schneller ginge – und zu einer räumlichen Trennung vom Smartphone, das gerade in Zeiten wie diesen mit immer neuen Nachrichten aufleuchtet.

Sie sieht für die deutschen SchülerInnen aber auch eine Chance in der derzeitigen Krise. „Wenn die SchülerInnen nun selbstverantwortlich zu Hause lernen, genau dann, wenn ihnen gerade danach ist, dann entwickeln sie vielleicht eine gesunde Grundeinstellung zum Sinn von Schule – nämlich als Vorbereitung für die eigene Zukunft. Das sollte genügend Motivation für das freiwillige Lernen zuhause geben.“

Digitales Lernen bietet Chancen

Zur sozialen Isolation sagt sie, dass das Lernen zu Hause ja nicht bedeuten müsse, isoliert zu sein. „Die Schüler sollten die technischen Möglichkeiten nutzen, sich untereinander zu vernetzen und so virtuelle Lerngruppen zu bilden und so voneinander zu profitieren. Rückt digital zusammen! Nutzt die Möglichkeiten des Internets!“

Alle sind sich einig, dass mehr Medienzeiten für die Kinder in dieser Phase okay sind. Und zwar nicht nur, um mit der Oma zu skypen, weil gerade kein persönlicher Kontakt mehr möglich ist, sondern auch, um mit den Freunden zu telefonieren und sich gegenseitig „Challenges“ („Wer kann am längsten den Ball hochhalten“ etc.) für die Zeit auszudenken, um zudem vielleicht spielerisch ein bisschen weiterzukommen. Warum nicht mal einen Film auf Englisch in der Originalversion schauen? Warum nicht mal mit scoyo virtuell das Unterrichtsmaterial vertiefen – ganz ohne die Eltern als Hilfslehrer? Zudem bieten viele Musiker und Autoren Livekonzerte und Lesungen im Netz an. Es gibt Fitness-Tutorials, um den Bewegungsdrang in den Griff zu bekommen.

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Trinken nicht vergessen!

Mehr Medienzeit muss im Moment nämlich eben nicht heißen, dass einfach sinnlos Zeit verdaddelt wird. Langeweile, da ist sich Therapeutin Jenny bange sicher, aktiviere nämlich das Hirn. Und diese Aktivierung ließe sich eben in Quarantänezeiten auch digital nutzen. Damit dies für alle eine Zeit des Lernens wird. Für die Eltern und für die Kinder gleichermaßen.

Einfach leichter lernen mit scoyo:

Griechisch für Anfänger: So kann der Griechenland-Urlaub kommen

Louisa Eberhard

Die griechische Adria
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In vielen Familien steht die Urlaubsplanung vor der Tür – Griechenland ist dabei ein beliebtes Reiseziel. Deshalb geben wir Tipps, wie das Griechisch lernen kinderleicht wird.

Griechenland besitzt eine ganz besondere Kultur und Geschichte – umso interessanter wird es für die Kids, wenn sie diese hautnah erleben können. Das wird einfacher, wenn ihre Kinder schon vor dem Urlaub ein paar wichtige Worte und Sätze im Kopf haben. Außerdem bietet das griechische Alphabet durch seine besonderen Schriftzeichen eine willkommene Abwechslung vom Lernen der herkömmlichen Sprachen. Zusätzlich ist das Erlernen von neuen Sprachen ein wirkungsvolles Training des Sprachzentrums – es werden gleichzeitig auch schon gelernte Regeln aus anderen Sprachen verfestigt.

 

Mit der Kultur vertraut machen

Egal ob nun für den Urlaub oder für zuhause: Eine andere Sprache zu lernen, wird für die Kids gleich viel interessanter, wenn sie schon etwas über das Land erfahren. Besonders die griechische Geschichte bietet durch die verschiedenen Legenden und Sagen viel spannenden Lesestoff. Ob es nun um die schöne Helena oder den Erfinder Ikarus geht: Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Für kleine Lesemuffel gibt es außerdem aufregende Filme oder Hörspiele, die in fremde Welten eintauchen lassen und einen Anreiz bieten, mehr über Griechenland erfahren zu wollen.

Die berühmten Philosophen Sokrates und Platon
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Bezug zu anderen Fächern

Durch das Informieren über die Vergangenheit Griechenlands, schlagen Ihre Kinder zwei Fliegen mit einer Klappe:  Sie können so nicht nur eine neue Sprache erlernen, sondern im Geschichtsunterricht punkten. Viele Lehrer geben gute Noten besonders dann gerne, wenn sie merken, dass auch außerschulisch zu einem Thema recherchiert wurde. Auch im Schulfach Philosophie ist die griechische Geschichte stark vertreten, denn die ersten und bekanntesten Philosophen stammen aus dem alten Griechenland. Sie sind noch heute Grundlage und Unterrichtsgegenstand der Philosophie.

Vokabeln

Die Grundlage für das Lernen von Griechisch und auch jeder anderen neuen Sprache sind Vokabeln. Beim Vokabel lernen lohnt es sich, herauszufinden, was für ein Lerntyp Ihr Kind ist. So kann es die für sich beste Methode anwenden, um sich Vokabeln effektiv zu merken. Auch der Vokabeltrainer Phase 6 unterstützt Ihre Kids hier beim Lernen: Besonders bei der griechischen Sprache sind vertonte Vokabeln wichtig, da sich die Aussprache der Wörter stark von der deutschen Aussprache unterscheidet. Als App ist dieser auch für unterwegs praktisch ­– so können beim Warten auf den Bus noch schnell ein paar neue Wörter gelernt werden und dem Griechenland-Urlaub steht nichts mehr im Weg.

Der richtige Umgang mit Fehlern: 5 Tipps für eine positive Fehlerkultur

Louisa Eberhard

Salz oder Zucker: Fehler passieren überall
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Im Leben sind Fehler unvermeidbar – trotzdem beherrscht vor allem bei Kindern die Angst vor Fehlern häufig den (Schul-) Alltag. Wir geben Tipps, wie Sie Ihren Kindern diese Angst nehmen und die Möglichkeit geben können, Fehler als Lernerfahrung zu betrachten.

Warum ist ein positiver Umgang mit Fehlern wichtig?

In unserem Leben haben Fehler einen großen Stellenwert. Trotzdem ist der Begriff immer noch sehr negativ besetzt – obwohl Fehler eine wichtige Möglichkeit der Lernerfahrung und Weiterentwicklung bieten. In der Schule werden Fehler mit schlechten Noten sanktioniert – diese Vorgehensweise hemmt Kinder, ohne Angst neue Lerninhalte zu üben oder Lösungswege einzuschlagen. Daher ist es gut, Kindern zu vermitteln, dass Fehler zum Leben dazugehören und nicht generell als schlecht angesehen werden sollten.

Selbstbestimmt in einer positiven Lernumgebung den Schulstoff üben? Jetzt die scoyo Lern-App ausprobieren:

#1 Sicherheit und Offenheit

Fehler können lästig sein und zu Verärgerung oder Scham führen. Viele Kinder befürchten, ihre Eltern zu enttäuschen und schämen sich, Fehler einzugestehen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie Ihrem Nachwuchs ein Gefühl von Sicherheit bei Fehlern vermitteln. Fehler sollten nicht mit Liebesentzug oder Bestrafungen sanktioniert werden. Versuchen Sie stattdessen, verständnisvoll auf eine schlechte Note zu reagieren – Ihr Kind ärgert sich wahrscheinlich sowieso schon über seine Fehler. Verständnis bedeutet allerdings nicht, Fehler zu verharmlosen oder unter den Tisch zu kehren. Es ist wichtig, offen und ehrlich über Fehler zu sprechen und die weiteren Entwicklungen im Auge zu behalten.

#2 Fehlern auf den Grund gehen

Um aus Fehlern lernen zu können, muss zuerst die Fehlerquelle erkannt werden. Fragen Sie Ihr Kind, woran es lag, dass die Note unter der Mathearbeit so schlecht ausgefallen ist. Hat es den Stoff nicht verstanden, hat die Zeit nicht gereicht oder wurde eventuell einfach zu wenig gelernt? Auch hier ist das Gefühl von Sicherheit essenziell: Ihr Kind wird ehrlicher auf diese Frage antworten, wenn es keine Angst haben muss. Zu dem kann sich Ihr Kind nur bewusst machen, wo es noch hapert, wenn Sie sich gemeinsam mit dem Fehler beschäftigen. Allein betrachten Kinder eine schon benotete Klassenarbeit oft als „sowieso gelaufen“, wodurch die Gefahr besteht, dass sie sich nicht mehr mit den Fehlern auseinandersetzen. 

#3 Unterstützung

Durch das Notensystem kann es passieren, dass Kinder sich mit schlechten Noten oft allein gelassen fühlen. Versuchen Sie Ihrem Kind diesen Druck zu nehmen, in dem Sie es tatkräftig beim Lernen aus Fehlern unterstützen. Sätze wie „Ich kann gut verstehen, dass du jetzt enttäuscht bist, aber ich bin sicher, nächstes Mal läuft es schon besser. Möchtest du, dass wir uns heute Abend zusammen hinsetzen und die Aufgabe nochmal gemeinsam durchgehen?“ können hier schon Wunder wirken. Damit geben Sie Ihrem Kind zu verstehen, dass es nicht allein ist und Sie jederzeit bereit sind, es zu unterstützen. Gleichzeitig signalisieren Sie ihm, dass Sie ahnen, wie es in seinem Inneren aussieht – denn Fehler können im ersten Moment sehr verunsichern. Außerdem motivieren Sie Ihr Kind ungemein, wenn Sie vorrangig den Lernweg und seine geleistete Mühe loben, statt sich auf das (richtige oder falsche) Ergebnis zu fokussieren.

#4 Vorbild sein

Fehler passieren nicht nur in der Schule sondern in allen Lebenslagen. Kinder schauen sich bei ihren Eltern vieles ab – auch den Umgang mit Fehlern, sollte einem Einer unterlaufen sein. Jedes Elternteil kennt Situationen, in denen es vielleicht mal unfair reagiert hat – dort haben Sie die Chance, mit gutem Beispiel voran zu gehen, den Fehler vor Ihrem Kind offen einzugestehen und zu signalisieren, dass Sie aus dieser Situation lernen können. So begegnen Sie Ihrem Kind nicht nur auf Augenhöhe, sondern sind gleichzeitig ein Vorbild, an dem sich Ihr Kind orientieren kann.

Fehler nicht so ernst nehmen, sondern als Lernerfahrung betrachten.
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#5 Aus Fehlern lernen

Angst- und druckfreies Lernen ist für Ihren Nachwuchs die beste Voraussetzung, um Fehler als Lernerfahrung betrachten zu können. Die Erkenntnis, dass negatives Wissen (Wissen, wie etwas nicht richtig ist) auch Wissen ist, hilft Kindern, durch Fehler nicht die Motivation zu verlieren und das Handtuch zu schmeißen. Durch Lernen, das auf Erfahrungen basiert, können sie selbständig neue Ansätze und Lösungen entdecken – und haben dabei im besten Fall auch noch Freude.

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Das Gleiche, dasselbe, das gleiche, das selbe – das Selbe?

Louisa Eberhard

Das Gleiche, dasselbe, das gleiche, das selbe – das Selbe?
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Groß oder klein, das Gleiche oder dasselbe? Auf jeden Fall nicht „das Selbe“ – das gibt es nämlich nicht. Wir erklären den Unterschied.

In this article

Schulkinder kratzen sich am Kopf, Eltern geraten in Erklärungsnot. Wann nutzt man „das Gleiche“,  „dasselbe“, „das gleiche“ usw. ? Alles meint doch irgendwie das Gleiche – oder?! Wann welches Wort wie benutzt wird und wie man es richtig schreibt, erklären wir hier.

Mit Leichtigkeit jetzt die deutsche Rechtschreibung üben und die scoyo Lern-App testen:

Kurzer Überblick:

Die Omas tragen das gleiche Kleid. à verschiedene Kleider, aber gleiches Aussehen

Till möchte das Gleiche haben, wie Eva. à eigener Gegenstand, entsprechend dem von Emma

Die Jungs spielen mit demselben Ball. à ein einziger Ball (wie beim Fußballspiel)

Das ist dasselbe. à Die Sache ist einmal vorhanden

Der, die, das Gleiche / gleiche

Die Beschreibung „das Gleiche“ bzw. „das gleiche“ wird genutzt, wenn es sich um nicht identische Dinge handelt, die sich aber stark gleichen. Zum Beispiel in Aussehen, Sorte, Modell etc.

Beispiel: Till und Eva haben das gleiche Smartphone.

Till und Eva haben beide ein Smartphone eines ganz bestimmten Produkttyps.

Hier wird „das gleiche“ klein geschrieben. Warum? Weil hinter dem Wort „gleiche“ ein Substantiv steht, nämlich das „Smartphone“. So hat das Adjektiv ein Substantiv, auf das es sich beziehen kann – hier gilt die bekannte Regel: Adjektive werden klein geschrieben.

Beispiel: Das Gleiche habe ich auch.

Hat das Adjektiv kein Substantiv, auf das es sich beziehen kann? Dann wird es selbst zum Substantiv und wird großgeschrieben.

Merke: „Das Selbe“ gibt es nicht! Dasselbe wird immer zusammen geschrieben, da „selbe“ kein eigenständiges Wort ist.

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So ist das also!

Derselbe, dieselbe, dasselbe / selbe

Gibt es eine Sache wirklich nur einmal, verwendet man „dasselbe“.

Beispiel: Till und Eva sind Geschwister. Sie haben dieselbe Mutter.

Sie sieht nicht nur zufällig gleich wie die Mutter des jeweils anderen aus, sondern ist eine Person.

Was lernen wir? Verbummelt Till sein Smartphone und Eva teilt freundlicher Weise ihres mit ihm, telefonieren sie nicht mehr mit dem gleichen Handy. Sondern mit demselben.

Warum wird „das Gleiche“ getrennt und „dasselbe“ zusammengeschrieben?

Das Gleiche besteht aus zwei eigenständigen Wörtern. Beide Wörter können jeweils für sich allein stehen und haben eine Aussagekraft. Weil „selbe“ kein eigenes Wort ist, kann es nicht allein für sich stehen. Dasselbe wird darum immer zusammen geschrieben.

6 Tipps für die Vorbereitung von Buchvorstellungen

Louisa Eberhard

Spaß am Lesen
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Buchvorstellungen sind im Deutschunterricht sehr beliebt. Wir geben Tipps, wie die Kids mit ihrer Vorstellung nicht nur Lehrer sondern auch Mitschüler begeistern.

Lehrer nutzen Buchvorstellungen im Unterricht gerne und häufig. Einerseits lernen und üben die Kids das freie Sprechen vor der Klasse – eine Disziplin, die sie bis zum Schulabschluss anwenden müssen. Gleichzeitig besteht durch das Vorstellen von vielen verschiedenen Büchern und Genres die Möglichkeit, Kinder zum Lesen (außerhalb des Schulalltags) zu animieren.

#1 Auswahl des Buchs

Wichtig bei der Auswahl des Buchs für die Buchvorstellung: Das Kind selbst sollte das Buch begeistert verschlungen haben. Zum einen wird so die Vorbereitung der Vorstellung weniger als Arbeit wahrgenommen – denn was Spaß macht, ist keine lästige Hausaufgabe. Zum anderen lassen sich Mitschüler und Lehrer deutlich leichter mitreißen, wenn sie die Begeisterung für das Buch spüren. Am besten eignet sich hier also das Lieblingsbuch. Zudem erwarten Lehrer meist am Ende der Vorstellung eine kurze Erklärung, warum genau dieses Buch ausgewählt wurde. Hat das Buch also eine Bedeutung für Ihr Kind, ist diese Frage schnell beantwortet.

#2 Hintergrundinformationen

Bei einer Buchvorstellung in der Klasse ist es wichtig, auch ein paar Hintergrundinformationen bieten zu können. Ihr Nachwuchs kann sich also im Vorhinein über den Autor, sein Leben und weitere Werke informieren. Vielleicht existiert sogar ein kurzes Interview oder ein Kommentar zum Schaffungsprozess des Buchs – alles ideale Ergänzungen zu einer gelungenen Buchvorstellung.

#3 Gründlich lesen

Einige Lesemuffel könnten hier verleitet werden, davon auszugehen, sie würden das Buch schon gut genug kennen. Die Annahme ist natürlich verständlich, wenn es schon wiederholt gelesen wurde. Trotzdem sollten Sie Ihren Nachwuchs davon überzeugen, das Buch nochmal gründlich und aufmerksam zu lesen. Viele (vielleicht wichtige) Details geraten mit der Zeit einfach in Vergessenheit – es schadet also nicht, das Gedächtnis ein wenig aufzufrischen.

Wichtig: Buch gründlich lesen
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#4 Wahl der Textstellen

Die Vorstellung von verschiedenen Textstellen ist der wichtigste Aspekt für Ihre Kids, wenn es darum geht, anderen ein Buch schmackhaft zu machen. Hier können Klassenkameraden und Lehrer einen guten Einblick in das Buch bekommen, lernen Schreibstil und eventuell schon einige Protagonisten genauer kennen. Kinder markieren sich am besten schon beim gründlichen Lesen mit Klebezetteln Textpassagen, die sie später vorlesen möchten. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass aussagekräftige Passagen gewählt werden, die nicht viel an zusätzlicher Erklärung benötigen. Trotzdem sollte der Kontext kurz erläutert werden, bevor die Textstelle vorgelesen wird. Auch witzige Stellen eignen sich gut zum Vorstellen – ein paar Lacher können die Referatssituation auflockern und Nervosität nehmen. Genauso eignen sich Cliffhanger gut. Hier wird die Möglichkeit erhöht, die Mitschüler zum eigenständigen Lesen des Buchs zu motivieren. Aus diesem Grund sollte bei der Vorstellung auch das Ende des Buchs nicht vorweggenommen werden. Das Leseerlebnis würde für andere Kinder (und Lehrer) nur noch halb so viel Spaß bieten.

#5 Zusammenfassung

Bei einer guten Buchvorstellung ist es wichtig, am Anfang des Vortrags eine prägnante Zusammenfassung vorzustellen. Dabei können Ihre Kids erläutern, wann und wo die Geschichte spielt und was das Hauptthema des Buchs ist. Außerdem sollten die wichtigsten Charaktere kurz eingeführt und beschrieben werden. Auch hier ist wichtig, darauf zu achten, nicht alle spannenden Situationen schon aufzulösen.

#6 Vorbereitung

Hat Ihr Kind alle Schritte abgearbeitet beziehungsweise vorbereit, geht es nun ans Üben. Wie beim Lernen für Klassenarbeiten oder dem Vorstellen von Referaten, sollte Ihr Nachwuchs einige Tage zum Üben der Buchvorstellung einplanen. Vor einer ganzen Klasse zu stehen, vorlesen und frei sprechen zu müssen, kann zuerst nervös machen. Je häufiger die betreffenden Textstellen vorher laut gelesen werden, desto sicherer wird der Lesefluss. Ihr Sprössling sollte außerdem darauf achten, laut und deutlich zu lesen – auch das ist bei vielen Lehrern ein Bewertungskriterium in einer Buchvorstellung. Sie als Eltern können sich hier gut als Probepublikum anbieten, da einem selbst oft gar nicht auffällt, wie schnell man das Tempo beim Vorlesen unbewusst erhöht. Alternativ können sich die Kids selbst mit ihrem Handy aufnehmen. So haben sie die Möglichkeit, selbst zu bewerten, wie gut die Vorstellung schon geklappt hat und was noch besser werden kann.

 

Umweltbewusstsein bei Kindern stärken

Louisa Eberhard

Durch Bewegungen wie Fridays for Future ist das Thema Klimaschutz so präsent wie noch nie zuvor: Deshalb ist es wichtig, grade bei Kindern das Umweltbewusstsein zu stärken, um sie für dieses Thema zu sensibilisieren.

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1. Vorbild sein

Auch hier gilt: Kinder orientieren sich grundsätzlich an dem Verhalten ihrer Eltern. Für Sie als Eltern bedeutet das, beim Thema Umweltbewusstsein mit gutem Vorbild voranzugehen. Lassen Sie das Auto auch mal stehen und gehen zu Fuß zum Bäcker? Nehmen Sie Tüten zum Einkaufen mit, damit Sie keine mehr kaufen müssen? Schalten Sie das Licht aus, wenn Sie Räume verlassen? All diese Dinge sind kleine Alltagssituationen, die Sie für ihre Kinder als „selbstverständlich“ vorleben können – so werden sie diese automatisch auch umsetzen. Das Thema Umweltbewusstsein ist nicht nur den Kleinen vorbehalten: Versuchen Sie als Familie, diesen Weg gemeinsam zu gehen. Hier können sich auch bewusst (als Familie) mit den großen Fragen beschäftigen: Müssen wir wirklich jeden Tag Fleisch essen? Sind Flugreisen vielleicht nicht jedes Jahr nötig, sondern gibt es auch schöne Orte in der Nähe?

2. Spielerisch Umweltbewusstsein stärken

Dass Umweltbewusstsein auch Spaß machen kann, können Sie Ihren Kindern durch kleine Spiele beweisen. Diese können von „Wer sieht zuerst einen Mülleimer, um das Brotpapier wegzuwerfen“ über „Wer errät, welche Gemüsesorte hier wächst?“ bis hin zu „Wir bauen unseren eigenen Kompost“ gehen. Sie sehen, Ihrer Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Zusätzlich verbinden die Kids automatisch positive Erinnerungen mit dem Thema Umwelt und Natur.

3. Natur greifbar machen

In der Stadt zwischen Hochhäusern und rasendem Verkehr ist es gar nicht so einfach, ein Gespür für die Umwelt zu bekommen. Also am besten: Gummistiefel raus und ab in die Natur. Bei langen Spaziergängen im Wald oder einer Radtour durch die Natur entsteht schon ein ganz anderes Bewusstsein für die Umwelt, als durch Fahrten im Auto. Hier können Sie die Gelegenheit nutzen und gemeinsam mit Ihren Kindern die verschiedensten Insekten- und Pflanzenarten erkunden, sowie besprechen, wofür diese wichtig sein könnten. Auch der Weg zum Bio-Bauernhof oder zum Erdbeerfeld um die Ecke kann ein tolles Erlebnis sein. Gemeinsame Ausflüge zum Pilze sammeln oder an den See werden Ihren Kindern sicher im Gedächtnis bleiben.

Zudem kann auch der Schulweg so gestaltet werden: Frische Luft und Bewegung sind außerdem Faktoren, die die Kids beim Lernen unterstützen. So werden gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

Auch der Urlaub in der Nähe kann Eindruck hinterlassen
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4. Transparente Erklärungen

Oft wissen Kinder wenig über den Hintergrund von bestimmtem umweltfreundlichen Verhalten. Wichtig ist es hier, Ihren Kindern überzeugende Gründe zu geben, umweltfreundlich zu handeln. Zum Beispiel können Sie den Kids erklären, warum Sie im Winter keine Erdbeeren kaufen möchten, warum diese zu der Jahreszeit so teuer sind und was es für die Umwelt bedeutet, importierte Erdbeeren zu kaufen, obwohl es diese im Sommer auch regional gäbe. So entsteht ein Bewusstsein für alltägliche Situationen, die vielleicht sonst nicht hinterfragt werden. Auch beim gemeinsamen Kochen können Sie Ihren Kindern gut erklären, warum Sie eine bestimmte Gemüsesorte in dieser Jahreszeit gerne und häufig verwenden. In diesem Kontext ist auch sinnvoll, die verschiedenen Lebensmittelbezeichnungen wie „bio“ oder „regional“ zu erklären. So könnten Sie beim nächsten gemeinsamen Einkaufen eine Challenge daraus machen, nur regionale Gemüse- oder Obstsorten in den Einkaufswagen wandern zu lassen.

5. Medien nutzen

In der heutigen Zeit sind Medien aus dem Alltag eines Kindes kaum noch wegzudenken. Doch auch hier entsteht eine spannende Möglichkeit, Spaß mit dem Lernen über Natur und Umwelt zu verbinden: Zum einen gibt es schon tolle Apps, die das Umweltbewusstsein der Kids durch kleine Spiele und Erkundungstouren schulen. Zum anderen bieten auch kindgerechte Dokus und Filme viel Wissen über unsere Umwelt – so kann zum Beispiel die Stunde Fernsehen vor dem Schlafen gehen noch mal gut genutzt werden.

Generell gilt: Es ist wichtig, Kindern ein gewisses Verantwortungsbewusstsein beizubringen. Dabei ist das Thema Umwelt genauso wichtig wie beispielsweise die Themen Geld oder Hausaufgaben.

Auch in der scoyo Lernwelt gibt es spannende Aufgaben rund ums Thema Umwelt:

In der Lernwelt können sich Kinder ihr Wissen über die Umwelt selbst aneignen
© scoyo

Sonnenbrand: S.O.S für die Kinderhaut

Louisa Eberhard

Besonders in den Ferien verbringen viele Familien Zeit an der frischen Luft. Im Winter auf Skipisten, im Sommer am Strand. Wie man seine Kinder richtig schützt und was zu tun ist, wenn es doch mal zu spät ist, lesen Sie hier.

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UV-Belastung: Winter vs. Sommer

Dass die Sonnenbrandgefahr im Sommer besonders hoch ist, wissen Sie. Aber wussten Sie auch, dass die Sonne im Dezember und Januar in Bayern durchschnittlich 171 h scheint?

Der strahlend blaue Himmel schafft optimale Bedingungen auf den Skipisten und für Winterwanderungen, die Sonne wärmt wohltuend das Gesicht. Genau darin liegt allerdings die Gefahr: Durch die kalten Temperaturen nimmt man die Sonnenstrahlung weniger stark wahr und Wangen, Stirn und Nase fühlen sich nicht warm an.  

Natürlich hängt die Stärke der ultravioletten Strahlen im Sonnenlicht von verschiedenen Faktoren ab: vom Sonnenstand (also Tages- und Jahreszeit), der jeweiligen Ozonschicht oder der Höhe des Ortes. Im Sommer ist die Belastung am größten, da dann der Tagbogen der Sonne höher und länger ist. Im Winter hingegen fallen die Sonnenstrahlen flach auf und die Strahlung verteilt sich auf einer größeren Fläche. Trotzdem sind auch im Winter genug Ultraviolettstrahlen vorhanden, um der Haut schaden zu können: In den Bergen ist die Luft dünner, UV-Strahlen dringen leichter durch. Pro 300 Meter Höhe nimmt die Strahlung um ca. 4 % zu. Äußere Einflüsse wie Schnee und Nässe – sie reflektieren die Strahlen – verstärken diese Belastung zusätzlich.

Wie und warum man Kinder vor den Strahlen schützt

Vor allem Kinder können das Risiko der Sonneneinstrahlung nicht selbst einschätzen und brauchen dabei Hilfe. Denn bis zur Pubertät ist die Kinderhaut relativ dünn und weniger pigmentiert als bei einem Erwachsenen – schädliche UV-Strahlen können so besonders tief in die Haut eindringen. Während Erwachsene relativ schnell auf Hautirritationen reagieren, dauert es bei Kindern länger. Ein Sonnenbrand ist für sie besonders gefährlich, weil die Symptome erst relativ spät sichtbar werden.

© Pixabay
Kinder am Strand

Warum ist Sonnenbrand eigentlich so gefährlich? Er ist der wichtigste Risikofaktor bei Hautkrebs. Häufige Sonnenbrände stehen im Zusammenhang mit schweren Hauterkrankungen. Die Hautzellen werden immer wieder und nachhaltig geschädigt. Laut aktuellen Studien gibt es einen Zusammenhang zwischen häufigen Sonnenbränden und schwarzem Hautkrebs.

Sorgen Sie deshalb immer für ausreichend Schutz. Worauf man im Sommer achten sollte, wissen Sie wahrscheinlich. Aber wie schützt man Kinder vor Wintersonne?

  • Spezielle Sonnencreme für den Winter verwenden: Diese Cremes enthalten weniger Wasser und mehr Fett – das schützt die Haut zusätzlich vor Irritationen.
  • Lippenpomade für den Winter schützt speziell die Mundpartie, deren zarte Haut in kalten Monaten besonders empfindlich ist.
  • Sonnenbrille mit polarisierten Gläsern: Auch die Augen sollten das ganze Jahr über vor Strahlen bewahrt werden. Im Winter steht die Sonne tiefer als im Sommer. Das bedeutet: Schnee und Eis reflektieren die Sonne – eine zusätzliche Belastung für das Auge. Polarisierte Gläser filtern die schädlichen UV-Strahlen.
  • Kopf abdecken – eine klassische Pudelmütze reicht aus, die Kopfhaut dankt
  • Die richtige Kleidung: Ist man bei steigenden Temperaturen sogar einmal ohne Jacke unterwegs, dann sollte darauf geachtet werden, dass Funktionswäsche mit Lichtschutzfaktor getragen wird.

Sonnenbrand behandeln: das hilft

Der Sonnenbrand äußert sich bei Kindern zeitversetzt. Der Höhepunkt wird nach ca. 12 – 24 Stunden erreicht. Er äußert sich nicht nur durch eine gerötete Haut oder sogar kleine Bläschen, sondern geht auch mit einem Jucken und/oder Brennen einher. Der Sprössling wird davon wenig begeistert sein, deshalb sollten Sie die Symptome des Sonnenbrandes möglichst schnell lindern. Während sich die Haut regeneriert und der Sonnenbrand abklingt, wird zugleich das Jucken und Brennen weniger.

Das lindert die Symptome des Sonnenbrands:

  • Kühlung & Feuchtigkeit spenden: Die Haut sollte gekühlt werden. Am besten eignen sich kühle Umschläge, beispielsweise mit Apfelessig. Aber Vorsicht: Die Kinderhaut im Gesicht ist noch einmal dünner und empfindlicher, deshalb keine zu kalten Umschläge oder Cool-Packs verwenden. Ein weiteres wirksames Hausmittel bei Sonnenbrand ist die Salatgurke – sie hat einen kühlenden und beruhigenden Effekt.
  • Reibung vermeiden: Vor allem wenn Bläschen entstanden sind, sollten diese nicht mit zu engen Kleidungsstücken weiter gereizt werden. Deshalb zum Schlafen lieber ein weites T-Shirt
  • anziehen!
  • Cremes und kühlende Gels aus der Apotheke verwenden.
  • Sonne meiden: Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind vorübergehend vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt ist. Die UV-Strahlung wird die bereits geschädigte Haut zusätzlich irritieren! Ein leichter Sonnenbrand sollte nach ein bis zwei Tagen abgeklungen sein.
  • Wann Sie zum Arzt gehen sollten: Wenn Bläschen entstehen oder Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel oder Fieber auftreten, sollten Sie mit dem Kind unbedingt einen Arzt aufsuchen – auch während dem Urlaub im Ausland!
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Auch im WInter strahlt die Sonne

Checkliste für Winter-Sonne:

  • Spezielle Sonnencreme für den Winter mit mindestens 30 LSF
  • Lippenpomade mit LSF
  • eine Kopfbedeckung (im Winter: Skihelm bzw. Haube; im Frühling/Sommer: Sonnenhut oder Schildkappe)
  • Kleidung: ggf. Funktionswäsche mit UV-Schutz, Handschuhe
  • Sonnenbrille mit polarisierten Gläsern
  • Reise-Apotheke

Checkliste für Sommer-Sonne:

  • Sonnencreme mit mindestens 30 LSF, für das Gesicht noch höher (nicht vergessen: mehrmals am Tag eincremen!)
  • eine luftige Kopfbedeckung (Sonnenhut, Tuch für den Kopf)
  • Sonnenbrille mit polarisierten Gläsern
  • eventuell UV-Schutzkleidung zum Spielen am Strand und im Meer
  • eventuell einen Sonnenschirm
  • Reise-Apotheke

Über den Autor

Dr. Walter Mair ist bereits seit 2003 Besitzer der Stadtapotheke Sterzing
© Stadtapotheke Sterzing

Dr. Walter Mair leitet bereits seit 2003 die Stadtapotheke Sterzing in Südtirol. Zum Erfolg des beliebten südtiroler Unternehmens tragen der herausragende Service, ein äußerst kompetentes Apotheken-Team und qualitativ hochwertige Produkte bei.

*Dieser Artikel ist in Kooperation mit der Stadtapotheke Sterzingen entstanden.

Super Mundschutzmasken für die ganze Familie

Louisa Eberhard

Mittlerweile sollen zur Eingrenzung der COVID-19-Infektionen Mundschutz oder Behelfsmasken getragen werden. Doch wo bekommt man die für die ganze Familie her? Selbst nähen! Mark und Marit von Make Ma! haben ein paar Tipps.

1. Mark und Marit, ihr habt ein super informatives Mundschutz-Video mit Näh-Anleitung auf euren Youtube-Kanal geladen. Darin kommt auch ein Arzt zu Wort. Was leisten selbstgenähte Behelfs- oder Alltagsmasken überhaupt und was nicht?

Selbstgenähte Masken oder sogenannte Alltagsmasken schützen vor allem die Menschen um einen herum vor einer Ansteckung. Wenn jeder eine Maske trägt, könnte das die Ansteckung tatsächlich eindämmen. Zum Beispiel fangen sie die winzigen Spucketröpfchen auf, die uns manchmal beim Sprechen aus dem Mund sausen. Außerdem hilft eine Maske auch als Erinnerungsstütze, sich nicht an Mund und Nase zu fassen.
 Im Gespräch mit Dr. Matthias Soyka erfuhren wir, dass das Tragen einer Maske auch für einen persönlich die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung reduzieren kann. Das hängt natürlich von der Maske ab. Eine selbstgemachte Maske ist natürlich kein medizinischer Schutz.

2. Masken sind im normalen Handel kaum zu bekommen und werden im Internet teils zu Wucherpreisen angeboten. Gut, wer jetzt nähen kann. Welches Schnittmuster taugen was?

Oh ja, es sprudelt nur so vor Anleitungen im Internet. Wir denken, man muss da ein bisschen rumprobieren, denn jede Gesichtsform ist anders. Ziel ist ja, die perfekte Maske für einen persönlich zu finden. Bei einer vierköpfigen Familie ist das gar nicht so einfach… Wir mögen zum Beispiel die Anleitung von „MoinLiz“ auf YouTube oder das Schnittmuster der Feuerwehr in Essen.

3. Was muss ich beim Nähen beachten?

Das Nähen der Masken ist wirklich einfach. Nicht-Profis müssen da also absolut keine Scheu haben! Das Wichtigste ist, dass man die Gummi- oder Bänderlänge so abmisst, dass die Maske gut sitzt und nicht die Ohren abschnürt.

© Make ma!
So passt ihr die Länge an

Viele Anleitungen lassen sich sehr einfach nachvollziehen. Und wenn man etwas von den häufig verwendeten Materialen der Profis, wie z.B. „Schrägband“, nicht zuhause hat, nimmt man einfach normales Band. Ich glaube, hier kann man improvisieren, Hauptsache, die Maske liegt am Ende gut am Gesicht an.

Kindermasken sind ca. 20% kleiner, als die Erwachsenenmasken. Das heißt, wenn man sich ein beliebiges Erwachsenenschnittmuster runterlädt und ausdruckt, kann man dabei einfach 80% der Größe angeben – dann sollte es den Kids auch super passen.
Nochmal in Zentimetern gesprochen, geht man von einer Breite von ungefähr 15-16 cm aus. Das kann natürlich nach Alter und Körpergröße noch ein bisschen variieren, aber mit diesen Werten kann man schon mal ganz gut starten.

4. Habt ihr Tipps für gut tragbare Stoffe – man trägt die Maske ja im empfindlichen Gesicht. Das könnte nach einer Weile jucken oder pickelfreundlich feucht werden…

Genau, die Stoffauswahl ist entscheidend. Natürlich ist das Gesicht empfindlich…außerdem muss man darauf achten, dass sich der Stoff gut reinigen lässt. Die Masken sollten nach jedem Tragen ausgekocht werden oder für ein paar Minuten kontrolliert in den Backofen.

Hierfür eignet sich also am besten Baumwolle. Bloß kein Synthetik, wie Polyester, das könnte schmelzen. 
Außerdem haben wir gehört, dass Molton-Stoff besonders dicht sein soll. Also eine Art Filter-Effekt besitzt.

Wovon wir dringend abraten – und das ist auch ein Hinweis, den wir vom interviewten Arzt bekommen haben – zu verrückt zu experimentieren. Viele stopfen sich jetzt z.B. Staubsaugerbeutel in die Masken, als „Filter“. Aber wer weiß, ob man dabei möglicherweise Mikroplastik oder andere schädliche Substanzen einatmet. Da lieber an natürliche Produkte halten. Der NDR informiert darüber, dass besonders Staubsaugerbeutel, sobald sie erstmal aufgeschnitten sind, ein feines Pulver aus Polymer freisetzen. Wenn dieses durch das Tragen als Maske direkt an die Atemwege gebracht wird, kann das wirklich gesundheitsschädigend sein. Hier findet außerdem viel Wissenswertes zum Thema Stoffe.

5. Die Maske, die Kinder lieben (und freiwillig länger als 2 Minuten tragen) – wie sieht die aus?

Insgesamt sollte man darauf achten, dass das Kind durch die Masken immer gut Luft bekommt. Das Selbermachen kann dann ein großer Vorteil sein, denn so kann man die Masken richtig cool gestalten. Mit der perfekten Größe, guten Atmungseigenschaften, hautschmeichelndem Stoff und dem richtigen Look passend zum Kind lassen sich Tragegefühl und damit auch die Motivation sicher um einiges pushen.

Was die Kids zuerst sehen: Das Motiv auf dem Stoff. Gefällt es? Tolle bunte Stoffe machen einfach Spaß. Aber man kann auch das Lieblings-T-Shirt upcyceln, aus dem der Spross gerade herausgewachsen ist. Wir haben sogar eine Variante mit einer Bärenschnauze entwickelt. Das ist natürlich der absolute Hingucker!


Da das Empfinden von „cool“ je nach Alter variiert – wir haben ein weiteres Video zu besonders „stylischen“ Masken gemacht, für junge Erwachsen und jeden, der die Masken nicht nur zum Zweck, sondern vielleicht sogar als Accessoire tragen will. Das geht nämlich auch, versprochen!

© © Make Ma!
Die Bärenmaske!

6. Und wenn ich schon einmal das Garn in der Maschine habe: Wie könnte eine besonders schöne Maske für die Lehrerin oder den Lehrer aussehen? Das wäre doch ein super nettes Dankeschön.

Eine sehr süße Idee. Hier kann man natürlich auch kreativ werden und Materialien wählen, die den Charakter unterstreichen. Zum Beispiel hübsche oder elegante Baumwollstoffe. Wenn man dazu noch die Lieblingsfarbe oder die Farbe der Jacke, Brille oder Schultasche rausfinden und einbeziehen kann – Überraschung! Und Tränchen im Auge.

7. Habt ihr gleich eine Anleitung dazu?

7 Stück! In dem Video: „Schöne DIY Maske nähen als FASHION PIECE?“ näht Marit sieben verschiedene, besonders schicke Varianten. Unter dem Video stellen wir auch ein kostenfreies Schnittmuster zur Verfügung.

Wir finden, dass sich durchs Selbermachen viele tolle Möglichkeiten eröffnen. Wenn wir dieses Jahr eh alle Maske tragen müssen, zum Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln, warum dann nicht etwas Positives mit einbinden? Wer eine witzige, süße oder besonders schicke Maske hat, zaubert vielleicht anderen Menschen da draußen ein Lächeln aufs Gesicht. Und das können wir doch alle gerade brauchen.

Warum eigentlich nur eine Maske pro Kopf nähen? Schön wären doch mehrere zum Wechseln – passend zum Turnus der Waschmaschine, der Stimmung und dem Outfit? So werden modisch ganz neue Trends gesetzt.

Besonders für Kinder ist es auch viel schöner und weniger gruselig, wenn ein großer Teil der Menschen bunte oder lustige Mundbedeckungen trägt. 
Also, keinen Bammel vorm Selbermachen! Jede(r) von uns kann da ein bisschen kreativ werden. Und wenn man erst mal angefangen hat, machen solche DIY-Projekte sogar Spaß.