4. scoyo Elternabend im Netz: Beruf und Familie vereinbaren – Wege aus der Vereinbarkeits-Falle

Katharina Looks

Anstrengender Alltag für viele Eltern. Sie wollen Beruf und Familie vereinbaren, aber irgendetwas kommt immer zu kurz. Gibt es Wege aus der Vereinbarkeitsfalle? Darüber diskutierten wir mit Experten auf dem scoyo Elternabend.

Live-Diskussion vom 19. Mai 2015, 21 bis 22 Uhr: 

Beruf und Familie vereinbaren – ein Thema mit Konfliktpotential

Wie vereinbaren Mütter und Väter all die Anforderungen, die ihnen im Beruf, in der Familie und auch in der Schule begegnen? Eltern wissen: Irgendetwas muss immer zurückstehen. Im Zweifelsfall die Mütter und Väter selbst. Der Spagat zwischen eigenen Ansprüchen, organisatorischen Möglichkeiten und äußeren Erwartungen ist teilweise immens.   

Viele Eltern haben Gewissensbisse

Kümmer ich mich genug um mein Kind, die Familie, die Schule …?

Und immer dann, wenn ein Thema gerade zu kurz kommt, zwicken die Gewissensbisse. Die sind besonders hartnäckig, wenn es um die Entwicklung der Kinder geht: Kümmere ich mich zu wenig um die Familie? Belastet mein Beruf die Beziehung zu meinem Kind? Stelle ich die richtigen Weichen für die Zukunft? 

Kann ich im Job kürzer treten?

Manche Eltern würden vielleicht gerne im Job kürzer treten, aber auch da meldet sich das Gewissen schnell zu Wort: Was ist mit der Rente? Erfülle ich die gesellschaftlichen Vorstellungen? Kann ich dann noch gut sein in meinem Beruf?

Wie organisieren wir Beruf und Familie – und wie machen wir das finanziell?

Hilfe von außen kommt nur bedingt: Flexible Arbeitszeiten oder verlässliche, qualitative Betreuungsangebote von Schulen sind eher die Ausnahme denn die Regel. Unternehmen bieten zwar Teilzeitstellen, Karriere aber macht man besser in Vollzeit. Und mehr Geld bringt eine volle Stelle natürlich auch.

Mehr zum Thema schlechtes Gewissen beim Spagat zwischen Job und Familie in unserer aktuellen Studie zur Vereinbarkeit.

Im 4. scoyo Elternabend wollen wir Lösungen finden

Wir beschäftigten uns damit, ob die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wirklich so ausweglos ist, oder ob ein Umdenken erforderlich ist. Was müssen Eltern tun und fordern, was müssen Arbeitgeber ermöglichen, und welche (gesellschaftlichen) Zwänge verhindern, dass Kinder und Karriere ohne wenn und aber möglich sein können?

Der 4. scoyo Elternabend gibt Einblick in den Alltag vieler Familien. Expertinnen und Experten, die das Dilemma der Vereinbarkeit von Familie und Beruf aus eigener Erfahrung kennen, berichteten, wie sie den Drahtseilakt hinbekommen. Sie deckten falsche Erwartungen auf und zeigten, wie Lösungen aussehen könnten, damit Vereinbarkeit machbar wird.

Eltern konnten hier vor und während des Elternabends ihre Fragen an die Experten stellen:

Unsere Expertenrunde

Mathias Voelchert, Gründer und Leiter von familylab.de

Mathias Voelchert © Mathias Voelchert ist Betriebswirt, Coach und Gründer von familylab.de. Die Familienwerkstatt, die eng mit dem dänischen Familientherapeuten Jesper Juul zusammenarbeitet, berät Familien vor allem nach dem Grundsatz einer bedürfnisorientierten und respektvollen Haltung zueinander. Es sind mehrere Artikel von Mathias Voelchert in Publikums- und Fachzeitschriften, wie auch Bücher zum Thema Familie, Beziehung und Partnerschaft erschienen. In seinem jüngstes Buch Ich geh’ aber nicht mit zum Wandern – Die 50 häufigsten Familienkonflikte und wie Sie da gut wieder rauskommen beleuchtet der Vater von zwei erwachsenen Kindern die häufigsten Familienkonflikte von der Geburt bis zur Pubertät. Für ein entspanntes Familienleben rät er Familien, sich vom eigenen Perfektionismus zu verabschieden.

 

Weitere Infos unter www.familylab.de
Twitter: @familylab_de

Susanne Garsoffky, Journalistin und freie Autorin

Gudrun Senger © Susanne Garsoffky hat schon während ihres Geschichts- und Politikstudiums als engagierte Journalistin mit dem Themenschwerpunkt Gesellschaftspolitik gearbeitet. Nach ihrem Volontariat bei der Axel-Springer-Journalistenschule schrieb sie für die „Berliner Morgenpost“ und wechselte bald zum WDR. Hier gestaltete sie das frauenpolitische Magazin „frauTV“ mit und war immer wieder an der Entwicklung neuer Formate beteiligt. In ihrem Buch Die Alles ist möglich-Lüge zum Thema Familie und Familienpolitik kritisiert sie mit ihrer Co-Autorin Britta Sembach, dass die Fürsorgearbeit in Deutschland zu wenig abgesichert wird und kaum Anerkennung erfährt. Sie selbst ist verheiratet, Mutter von zwei Kindern und ist vor fast zwei Jahren beruflich erheblich kürzer getreten – und hat diesen Schritt noch keinen Tag bereut.

Patricia Cammarata, Bloggerin, Diplom-Psychologin und IT-Projektleiterin

Patricia Cammarata © Die gelernte Diplom-Psychologin Patricia Cammarata ist hauptberuflich IT-Projektleiterin und arbeitet im Bereich Wissensmanagement. Darüber hinaus bloggt sie seit über zehn Jahren unter dasnuf.de zu Themen wie Mutter-Sein, Familie, Gesellschaft und Technik – das Besondere sind ihre messerscharfen und kuriosen Alltagsbeobachtungen mit hohem Identifikationsfaktor. Sie hat zwei eigene Kinder und ein „Bonuskind“, das der Partner mit in die Beziehung gebracht hat. In der Zwischenzeit ist sie getrennt erziehend und weiß, was es bedeutet, sich ständig zwischen allen Stühlen zu befinden. Am Ende hilft ihrer Meinung nach meistens nur Gelassenheit und Humor. Im August 2015 erscheint ihr Buch Sehr gerne Mama, Du Arschbombe.

 

Blog: dasnuf.de
Twitter: @dasnuf
Facebook: www.facebook.com/dasnuf

Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach, Managing Director bei Cohn & Wolfe Public Relations

Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach © Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach ist studierter Theologe, ausgebildeter Journalist, bloggt unter haltungsturnen.de über Gesellschaftliches wie auch Familiäres und arbeitet als Managing Director in einer PR-Agentur – und ist hier weit über eine übliche 40-Stunden-Woche eingespannt. Dabei hatte er damals, vor der Familiengründung, mit seiner Frau geplant, sich alles zu teilen. Das machen die beiden  heute irgendwie auch. So gut es eben geht mit vier Kindern, vier Pferden, einem Hund und zwei (fast) Vollzeit-Jobs. Der Feminist und Verfechter einer nicht-diskriminierenden Sprache versucht dennoch, Karriere und Familie gut unter einen Hut zu bekommen und meint, dass es besser gehe, „als die Jammerlappen denken, die immer alles zugleich wollen.“

 

Moderator: Daniel Bialecki, Geschäftsführer scoyo

Daniel Bialecki © scoyo Der gelernte Diplom-Ingenieur ist seit 13 Jahren im Bereich der digitalen Wissensvermittlung tätig. Auch, weil er selbst dreifacher Vater ist, beschäftigt den 43-Jährigen vor allem, mit welchen Methoden bzw. Mitteln man unseren Kindern den Spaß am Lernen erhalten kann. Gemeinsam mit Pädagogen und renommierten Geschichtenentwicklern baute er von 2007 bis 2009 die virtuelle Lernumgebung von scoyo auf.

Twitter:@dbialecki 

Katharina Looks

Katharina Looks ist Brand Manager und Redakteurin bei scoyo. Ihr Herzensthema ist es, mehr Leichtigkeit in den Familien-Schul-Alltag zu bringen und Impulse für eine entspannte Lernatmosphäre zu setzen.