Mediennutzungs-Typ Alexandra/Alexander

Katharina Looks

Ihr Kind ist am ehesten dem Typen Alexandra/Alexander zuzuordnen. Lesen Sie hier, wie Ihr Kind digitale Medien nutzt und wie Sie den kompetenten Umgang mit Neuen Medien fördern können.

Kurzbeschreibung

Kinder des Typs „Alexandra/Alexander“ tüfteln gerne. Sie sind auf alles neugierig, was digital ist. Sie interessieren sich für technische Programme, wollen filmen, fotografieren und dies immer häufiger auch mit anderen online teilen. Der Austausch mit Gleichaltrigen findet mit steigender Intensität online statt. In der realen Welt pflegen sie eher wenige soziale Kontakte. Statt draußen mit den Kindern aus der Nachbarschaft zu spielen, ziehen sie sich lieber in ihr Zimmer zurück und beschäftigen sich stundenlang mit dem Computer. Aus eigenem Antrieb schalten sie das Gerät eher selten aus. Wenn sie mit Gleichgesinnten fachsimpeln, geht es um Anwenderfragen und wer gerade welches neue Handy oder Tablet hat. Prominente Marken spielen dabei eine herausragende Rolle. Begriffe wie Netbook, Browser und Megabyte sind ihnen geläufig; Touchscreen und Maus bedienen sie routiniert. Einfache technische Strukturen können sie ihren Eltern schnell erklären. Mit dem Datenschutz nehmen sie es nicht so genau. Ein Klick zu viel birgt dann allerdings das Risiko, bei Angeboten zu landen, die unseriös sind oder die sie noch nicht verstehen können.

Statistik: Kinder des Typs „Alexandra/Alexander“ sind vor allem unter Jungen zu finden. Unter Schulanfängern ist dieser Typ wenig verbreitet. Sie können kaum auf den Computer verzichten. Ihre technischen Kompetenzen schätzen sie höher ein als andere Kinder (siehe auch KIM-Studie 2012, mpfs).

Empfehlungen für Eltern

Ihr Kind kennt sich mit digitalen Medien auf den ersten Blick ganz gut aus. Darauf kann es aufbauen. Es sollte aber nicht nur die technischen Details, sondern auch etwaige Werbeabsichten oder den Datenschutz hinterfragen. Halbwissen kann prekäre Folgen haben, wenn etwa unwissend Verträge abgeschlossen oder private Daten preisgegeben werden. Ihr Kind sollte sich deshalb intensiv mit den Internetangeboten auseinandersetzen, statt auf der Oberfläche zu bleiben. Soziale Kontakte zu Mitschülerinnen oder Mitschülern, Nachbarskindern und anderen brauchen neben der Begeisterung für die digitale Welt weiterhin Platz im Leben Ihres Kindes.

  • Damit sich Ihr Kind nicht zum Stubenhocker entwickelt, sollte es sich regelmäßig auch für andere Hobbies mit Gleichaltrigen treffen, Sport treiben oder musizieren. Auch ein Computerclub mit Gleichgesinnten im Jugendzentrum kann die soziale Interaktion mit anderen steigern.
  • Je unabhängiger die Heranwachsenden werden, desto stärker wird erfahrungsgemäß der Wunsch nach einem eigenen Laptop oder Smartphone. Für den Einstieg genügt ein Computer im gemeinsam genutzten Wohnzimmer. Mit Wechsel zur weiterführenden Schule können Sie darüber nachdenken, Ihrem Kind ein eigenes Gerät anzuvertrauen. Tauschen Sie sich aber weiterhin darüber aus, wie und wofür es die digitalen Medien nutzt. Für ein eigenes Smartphone sollte Ihr Kind schon über gutes Grundlagenwissen in Sachen digitale Medienwelt verfügen, das heißt Zusammenhänge erkennen und verstehen. Ein einfaches Handy oder ab und zu ein Blick auf das Smartphone von Mutter oder Vater reichen für den Anfang vollkommen aus.
  • Ihr Kind ist regelmäßig digital unterwegs und muss lernen, Webseiten und deren Inhalte einzuschätzen. Was ist eine Nachricht, was ist Werbung? Woran erkenne ich, von wem Informationen kommen, und wann muss ich misstrauisch werden? Machen Sie ihm klar, wie schnell im Internet ein Klick zur Bestellung wird und wie es sich davor schützen kann, indem es mit Ihnen im Gespräch bleibt. Dabei sollten Sie ihm auch erklären, welche Konsequenzen es haben kann, wenn es etwa Filme oder Musik von illegalen Webseiten ansieht oder herunterlädt.
  • Ihr Kind lernt, Verantwortung für ein eigenes Gerät zu übernehmen, wenn es sich an den Kosten beteiligt. Dadurch weiß es den Wert des Laptops, Tablets oder Smartphones besser einzuschätzen. Es erkennt, dass es nicht ständig das neueste Gerät kaufen kann. Eine selbst finanzierte Prepaid-Karte hilft, die laufenden Handykosten im Blick zu behalten.
  • Zeitliche Limits grenzen ein, wie lange sich Ihr Kind mit digitalen Medien beschäftigt. Stimmen Sie sich am besten gemeinsam darüber ab. Wenn sich Ihr Kind die Zeiten selbst einteilen kann, ist das wirksamer als Verbote und starre Regeln. Je nach Alter können diese Zeiträume variieren. Achten Sie auch darauf, dass genügend Zeit für Freundschaften, Bewegung und Entspannung ohne Medien bleibt.
  • Eine Schutzsoftware kann Ihr Kind davor bewahren, am Heimcomputer online auf ungeeignete Inhalte zu stoßen. Vermutlich surft Ihr Kind aber auch zusammen mit anderen, die keine Filter haben. Es ist gut, wenn Ihr Kind seine eigenen Erfahrungen macht. Umso wichtiger ist es aber, dass es kritisch und selbstbewusst mit den Inhalten umgehen kann und weiß, dass es sich an Sie wenden kann, wenn es unsicher ist.

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Katharina Looks

Katharina Looks ist Brand Manager und Redakteurin bei scoyo. Ihr Herzensthema ist es, mehr Leichtigkeit in den Familien-Schul-Alltag zu bringen und Impulse für eine entspannte Lernatmosphäre zu setzen.