eBooks “Ratgeber Schulwahl” kostenlos downloaden:
Überblick Inhalt (Auszug):
- So funktioniert das deutsche Schulsystem
- Schritt für Schritt die richtige Schule finden
- Der Traum von der perfekten Schule
- Waldorfschule: Das erwartet Kinder und Eltern
- Kolumne: Ganztagsschule – aber bitte nur halbtags
- Einschulung planen
- Der Ernst des Lebens – was sich jetzt verändert
- Erfolgreich durch die Schule: wie man lernt, zu lernen
Überblick Inhalt (Auszug):
- Weiterführende Schulen in Deutschland – welche passt?
- Die richtige Schule finden
- Reformities im deutschen Schulsystem
- Warum es nicht immer das Gymnasium sein muss
- Mehr Freiraum fürs Lernen: alternative Schulformen
- Das Beste aus jedem Zeugnis herausholen
- Wenn alles zu viel wird: Vom Umgang mit Schulstress
Daniel Bialecki, Geschäftsführer von scoyo, über das eBook zur Schulwahl:
Liebe Eltern,
die Einschulung ist ein ganz besonderer Tag. Die Kleinen sind neugierig, wissbegierig und freuen sich aufs Lernen. Gleichzeitig beginnt für Mütter und Väter eine Erziehungs-Etappe, die sich der elterlichen Beobachtung weitestgehend entzieht. Als Eltern sind wir gleichzeitig stolz und voller Sorge. Wir fragen uns, ob unser Kind den Anforderungen gewachsen ist, ob es genug gefördert und vom Lehrer unterstützt wird. Eine gute, passende Schule zu finden, bildet hierfür die Basis.
Und dann kommt der Wechsel auf eine weiterführende Schule, der zugegeben ziemlich anstrengend sein kann: das Wirrwarr der Schulformen ist groß, der Druck auch. Ging es in der Grundschule noch überwiegend entspannt zu, ändern sich die Anforderungen in der weiterführenden Schule oft schlagartig: die Zahl der Fächer steigt, damit die Zahl der Lehrer, Leistung steht im Mittelpunkt. Ihr Kind wird vielfältiger und intensiver gefordert sein.
Wir möchten Ihnen mit diesem eBook zum Thema Schulwahl einen Überblick über das deutsche Schulsystem geben, damit Sie besser entscheiden können, welche Schule für Ihr Kind die richtige ist. Gleichzeitig ist es uns wichtig, zu zeigen, dass eine entspannte Begleitung während der Schulzeit das A und O ist. Denn dies ist mitunter die prägendste Phase für unseren Nachwuchs: Er darf deshalb nicht die Lust am Lernen verlieren und sollte sich selbst entfalten können – Freunde finden, Hobbys nachgehen, sich engagieren.
Viel Spaß beim Lesen wünschen
Daniel Bialecki, Geschäftsführer von scoyo, und die scoyo Redaktion
Gut vorbereitet zu Tag der offenen Tür & Co
Das deutsche Schulsystem ist wunderbar vielfältig, aber leider auch unübersichtlich. Verschiedene Schulformen warten mit einem breiten Angebot auf und machen die Suche nach der richtigen Schule ganz schön kompliziert. Wir geben Ihnen einen Wegweiser an die Hand, der Ihnen bewusst macht, was Ihrer Familie wirklich wichtig ist und hilft verschiedenen Einrichtungen zu vergleichen, um am Ende die richtige Schule für Ihr Kind auszuwählen. Denn, sobald Familien einige Schulen in der engeren Auswahl haben, steht der Schulbesuch auf dem Plan. Unsere Checklisten zur Schulwahl helfen, beim Tag der offenen Tür oder beim persönlichen Gespräch mit der Schule den Überblick zu behalten.
So geht’s:
Relevante Checkliste ausdrucken:
Schritt 1: Vorbereitung auf den Schulbesuch
Füllen Sie die erste Spalte der Checkliste gemeinsam mit Ihrem Kind aus. Hier können Sie Ihre Vorstellungen von der Schule in Form von Notizen oder einer Bewertungsskala eintragen und werden sich mit Ihrer Familie darüber klar, welche Ansprüche Sie überhaupt an eine Schule stellen.
Schritt 2: Vorstellung mit Wirklichkeit vergleichen
Beim Schulbesuch schauen Sie gezielt nach Übereinstimmungen Ihrer Ansprüche mit den tatsächlichen Gegebenheiten in der Schule. Dafür ist die zweite Spalte der Checkliste gedacht. Lassen Sie sich dabei nicht von einer geschönten Präsentation beeindrucken und versuchen Sie, hinter die Kulissen zu blicken.
Die typische Situation am Nachmittag: Schüler und Schülerinnen wollen sich auf ihre Hausaufgaben konzentrieren, doch ihre Gedanken sind schon bei der nächsten Verabredung, das Handy summt, vor dem Fenster passieren so spannende Dinge und manchmal sind die Kleinen auch einfach müde oder ihr Magen ist leer …
Das muss nicht sein! Bei unserem 6. digitalen Elternabend im Netz (hier nachträglich ansehen) haben wir uns ausgiebig mit dem Thema Hausaufgaben beschäftigt – mit dem Ergebnis: Eltern und Kinder können dafür sorgen, dass die Hausaufgaben entspannter und einfacher von der Hand gehen. Man braucht aber die richtigen Rahmenbedingungen und ein paar Motivationsstrategien. Dafür haben wir zwei Checklisten für die Hausaufgaben entwickelt – eine für Kinder und eine für Eltern – die helfen, das Beste aus den Schularbeiten herauszuholen.
So klappt’s mit den Hausaufgaben:
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Der Lernmoment: Respektieren Sie den Rhythmus Ihres Kindes. Manche brauchen nach der Schule erst mal eine Erholung, andere wollen direkt weitermachen.
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Die Lernumgebung: Es darf auch mal draußen oder am Küchentisch sein, hauptsache der Lernort bietet genug Platz, ist ordentlich aufgeräumt und kurbelt die Motivation Ihres Kindes an. →Tipps: Mission Schülerarbeitsplatz: Diese 19 Einrichtungsideen machen den Lernplatz zum Kindertraum
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Hausaufgabenstruktur: Bevor es los geht, sollte überlegt werden, in welcher Reihenfolge die Aufgaben bearbeitet werden. Tipp: Etwas Leichtes zum Start und grundverschiedene Fächer nacheinander üben.
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Vorbereitung: Bevor es los geht, sollte Ihr Kind kontrollieren, ob es alles hat, was es für die Hausaufgaben braucht – sind die Stifte gespitzt, ist der Füller voll Tinte?
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Rituale: Ein Kakao, ein Hausaufgabenlied oder ein Lern-T-Shirt – kleine Rituale helfen, den Kopf in den Hausaufgabenmodus zu schalten.
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Ruhe: Die Geschwister müssen woanders spielen, Handy und Fernseher sind aus – beseitigen Sie alle Konzentrationsstörer.
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Pausen: Ungefähr alle 15 Minuten bzw. sobald die Konzentration nachlässt, sollte Ihr Sprössling einen Schluck trinken und sich die Beine vertreten.
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Freiraum: Hausaufgaben sind Aufgaben der Schüler, um das Gelernte zu festigen und dem Lehrer wichtige Rückmeldungen über den Lernstand zu vermitteln. Eltern dürfen dann und wann beim Lösungsweg helfen, sitzen aber möglichst nicht daneben. Können die Schüler die Hausaufgaben nicht allein erledigen, suchen Sie das Gespräch mit dem Lehrer bzw. ermutigen Sie Ihr Kind dazu, der Lehrkraft Bescheid zu sagen. →Mehr Tipps: Ein gutes Gefühl. Tipps für ein erfolgreiches Eltern-Lehrergespräch
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Anerkennung: Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie sehen, wenn es sich bemüht. Loben Sie für die Anstrengung und die Selbstständigkeit. Das stärkt Ihr Kind.
Keine Panik! Das mag auf den ersten Blick etwas viel erscheinen, aber mit unseren Checklisten für die Hausaufgaben vergessen Sie nichts und nach ein paar Wiederholungen werden diese Rituale schnell zur Routine.
Wir wünschen viel Spaß bei den Hausaufgaben!
Wie schlecht denken SchülerInnen über Mathe wirklich? Alle Ergebnisse unserer Studie:
1. Studie “Angst vor Mathe”: Das denken SchülerInnen wirklich
Gerade von Mädchen hören wir die Aussage allzu häufig: “Ich bin einfach schlecht in Mathe”. Diese Frustration kann schnell in tatsächliche Angst umschlagen. Die Stiftung Rechnen beobachtet seit Jahren, dass kaum ein anderes Schulfach für so viel Angstschweiß bei Kids UND Eltern sorgt. Deshalb wollten wir wissen: Wie schlecht schneidet Mathe in den Augen der SchülerInnen wirklich ab?
Die wirklich gute Nachricht zuerst: Wir können aufatmen! Unsere repräsentative FACT-Umfrage, in der wir gemeinsam mit der Stiftung Rechnen SchülerInnen der Klassen 1 bis 7 befragt haben, zeigt: 47 Prozent, also fast die Hälfte, haben Spaß am Rechnen.*
Aber wir haben auch herausgefunden: Fast jedes zehnte Kind fürchtet sich richtig vor dem Schulfach.
Eltern haben Einfluss darauf, wie gut oder schlecht Mathe aufgenommen wird
Dabei ist für uns Erwachsene vor allem eines wichtig zu wissen: Wie hoch das Jonglieren mit Zahlen bei Kindern im Kurs steht, ist auch abhängig davon, wie gut oder schlecht die Stimmung in Bezug auf Mathefragen zu Hause ist. Reagieren die Erwachsenen selbst eher ablehnend auf Prozentrechnung und Co., steigt die Abneigung auch beim Nachwuchs – und darunter leiden die Noten.
“Eltern sollten versuchen, ihre Kinder trotz eventueller eigener Vorbehalte, für das Rechnen zu motivieren und zu begeistern. Nur so können Mädchen und Jungen ein positives Verhältnis zu Mathe entwickeln und später zu guten Rechnern im privaten und beruflichen Alltag werden”, erklärt Claudia Abjörnson, Managerin der Stiftung Rechnen.
“Mathe macht dann keinen Spaß, wenn es nur aus dem Schieben von Zahlen besteht.”, weiß auch Daniel Bialecki, Geschäftsführer des Online-Lernspezialisten scoyo. “Kinder lernen am erfolgreichsten, wenn sie neugierig und motiviert sind. Unsere Umfrage zeigt, was die Kinder sich dazu wünschen: Matheaufgaben, die aus ihrem Lebensalltag stammen und die sie spielerisch lösen können. Das in Kombination mit einer offenen Haltung verhindert das Entstehen von Angst.”
Auch das Lösen von Rechenaufgaben in Gruppenarbeiten würde Kindern sehr gut gefallen.
Prof. Dr. Silke Ladel, Universitätsprofessorin für Didaktik der Primarstufe mit dem Schwerpunkt Mathematik an der Universität des Saarlandes fasst die Lösung für Kinder mit Angst vor Mathe passend zusammen:
“Entscheidend ist, dass Lehrpersonen und Eltern Kindern gemeinsam eine positive Einstellung zur Mathematik vermitteln und ihnen ermöglichen die Schönheit der Mathematik zu erleben und zu entdecken. Dies gelingt, wenn Kinder immer wieder Erfolge in der Mathematik erleben, sie deren Anwendungsbezug im Alltag erfahren oder durch einen spielerischen Umgang mit mathematischen Handlungen motiviert sind.”
Spezialfall: Mädchen doppelt so ängstlich wie Jungen
Trotz all der guten Nachrichten, ergab unsere Umfrage aber auch: Mädchen denken deutlich schlechter über Mathematik als Jungen und haben doppelt so häufig Angst vor dem Fach. In der fünften Klasse zeigt sogar jede dritte Schülerin eine klare Abneigung. Eine mögliche Erklärung dafür hat Petra Naumann-Kipper vom Institut Dyskalkulie-Saar: “Mädchen tendieren eher dazu, sich selbst für das ‘Versagen’ in Mathematik die Schuld zu geben. Jungen suchen die Ursache eher im Außen, also dem ‘schlechten’ Lehrer oder den Eltern, die nicht gut erklären.”
Positive Rollenbilder helfen
Die Studien einer deutschen Bildungsforscherin, Prof. Madeleine Bieg, geht noch einen Schritt weiter und zeigt, dass Mädchen Mathematik immer noch als “Jungsfach” wahrnehmen und deshalb eher dazu neigen, sich selbst schlechter in Mathe einzuschätzen, als sie tatsächlich sind. Das führt zu Blockaden und im weiteren Schritt zu schlechteren Noten.
Auch hier können Eltern und Lehrer gemeinsam an einer positiveren Wahrnehmung arbeiten und dabei auch typische Rollenbilder ändern. Genau das führt laut einer aktuellen Studie aus den USA langfristig zu einem erfreulichen Schneeballsystem. Denn je mehr sich das gesellschaftliche Bewusstsein ändert und je mehr erfolgreiche Frauen als Vorbilder dienen können, desto besser wird die Selbstwahrnehmung unter Schülerinnen.
3. Experten-Tipps: Wie Mädchen und Jungen mit einfachen Tricks besser in Mathe werden können und mit (mehr) Spaß rechnen
Alles halb so schlimm also. 😀 Besonders wichtig ist eine grundsätzlich positive Grundeinstellung zu Mathematik im Elternhaus und natürliches Lernen mit Spaß, ohne Vorurteile. Das heißt nicht, dass sich Eltern mit ihren Kindern jeden Tag ans Mathe-Büffeln machen müssen – insbesondere, wenn sie selbst eigentlich gar keine großen Rechenkünstler sind.
Unsere zwei Expertinnen Frau Prof. Dr. Ladel und Frau Naumann-Kipper verraten, wie speziell Mädchen, aber natürlich auch Jungen ihre Rechenkünste sehr einfach verbessern können und Kinder generell mit Spaß beim Lösen von Zahlenknobeleien sind.
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Mögliche Mathelücken in einem positiven Kontext schließen – Erfolgserlebnisse schaffen
Dafür eignet sich am besten professioneller Einzelunterricht oder eine spezielleLernumgebung, die ein individuelles Lerntempo zulässt. Denn Kinder bilden sich eigene Verstehensmuster und Eselsbrücken. Deshalb ist es hilfreich, wenn Eltern ihre Kinder darin unterstützen, Themen individuell zu erlernen – viele Vorteile bieten Online-Lernprogramme in diesem Zusammenhang. Denn dabei werden Erfolgserlebnisse geschaffen, die nicht im direkten Bezug zum Lehrstoff stehen. Und gleichzeitig werden nicht nur die Leistungen verbessert, die Angst verfliegt ebenfalls wie von alleine.
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Positives Bild von Mathematik aufzeigen
Mit Mathematik kann man wunderbare Sachen machen: Zum Beispiel ausrechnen, wie ein Haus gebaut werden muss, damit es nicht zusammenbricht. Oder das Wetter vorhersagen. Oder Computerspiele entwickeln.
Und Mathe ist auch für alltägliche Dinge unerlässlich, zum Beispiel um eine Preisvergünstigung auszurechnen oder zu ermitteln, wieviel Tafeln Schokolade für das Taschengeld gekauft werden können … Kinder neugierig auf mathematische Herausforderungen zu machen und dadurch ein positives Bild von Mathematik zu zeichnen, motiviert Kinder automatisch.
Sehr subtil geben beispielsweise auch die Filme “Die Entdeckung der Unendlichkeit” (Ohne Altersbeschränkung) oder “A beautiful Mind” (FSK12) einen Einblick in die faszinierende Welt der Mathematik.
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Anwendungsbezug im Alltag schaffen
Gerade in den ersten Grundschuljahren, eigentlich schon im Vorschulalter, werden die wichtigsten Bausteine dafür gelegt, dass Mathematik eine positive Assoziation erhält. Gerade dann ist es auch noch einfach, grundlegende Bausteine im Alltag einzubauen.
Zum Beispiel: Den Weg zu den Großeltern, der Schule oder einem guten Freund auf dem Tablet eingeben und unterschiedliche Wegalternativen heraussuchen. Dann Zeit- und Wegunterschiede ausrechnen lassen.
4. Veranstaltungshinweis: scoyo Elternabend im Netz – Keine Angst vor Mathe! Was Eltern tun können, damit Kinder Spaß am Rechnen haben
Gemeinsam mit der Stiftung Rechnen veranstalten wir von scoyo am 24. Januar 2017, 20 bis 21 Uhr, einen Elternabend mit dem Titel “Keine Angst vor Mathe! Was Eltern tun können, damit Kinder Spaß am Rechnen haben”.
Es diskutieren und antworten auf Fragen der Eltern:
- Prof. Dr. Silke Ladel: Fachdidaktik Mathematik Primarstufe und Initiative KLEE (Kreativ Lernen, Erfolg Erleben)
- Alexandra v. Plüskow: Lehrerin und Bildungskoordinatorin
- Petra Naumann-Kipper: Geschäftsführerin des Instituts Dyskalkulie-Saar
Interessierte können vor und während des Elternabends ihre Fragen stellen, via:
*Repräsentative FACT-Umfrage unter 544 Kindern der Klassen 1 bis 7, erhoben im Oktober 2016.
Familie und Beruf vereinbaren – die Ergebnisse unserer Studie:
Zeit mit den Kindern verbringen, erfolgreich im Beruf durchstarten und auch dem Partner, Freunden und Hobbies Raum geben – viele Eltern scheitern bei dem Versuch, alle Ansprüche zu erfüllen.
56 Prozent der berufstätigen Mütter und Väter kämpfen mit Gewissensbissen, weil sie glauben, dass im alltäglichen Miteinander von Beruf und Familie immer jemand zu kurz komme.
Das zeigt eine repräsentative forsa-Umfrage* im Auftrag des Online-Lernspezialisten scoyo unter berufstätigen Eltern von Kindern zwischen sechs und 14 Jahren.
Vor allem wegen der Kinder plagt die Befragten ein schlechtes Gewissen:
- 52 Prozent haben laut Studie zum Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie immer wieder das Gefühl, zu wenig Zeit mit ihren Söhnen und Töchtern zu verbringen.
- 41 Prozent glauben, dass sie ihre Kinder schulisch zu wenig unterstützen.
Fast die Hälfte aller Eltern (49 Prozent) hat auch sich selbst gegenüber ein schlechtes Gewissen,
weil sie als Mütter oder Väter die eigenen Interessen vernachlässigen. 45 Prozent befürchten zudem, dass sie zu wenig für ihren Partner oder ihre Partnerin da sind.
Innere Konflikte entstehen, wenn die Eltern an sich selbst denken: 42 Prozent der Befragten berichten von einem schlechten Gewissen, weil sie ihren Beruf sehr wichtig nehmen.
Etwas weniger Bedeutung messen die Eltern indessen der beruflichen Weiterentwicklung bei:
Nur etwas mehr als jeder dritte Elternteil befürchtet, die eigene Karriere zu wenig voranzutreiben.
Studie zeigt auch: Schlechtes Gewissen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf trifft fast alle gleich stark
Männer wie Frauen, Stadtbewohner genau wie die Eltern, die auf dem Dorf wohnen, ältere wie junge. Auch der Bildungshintergrund macht keinen Unterschied. Überdurchschnittlich oft sind dagegen Alleinerziehende betroffen: Zwei Drittel von ihnen treibt das ungute Gefühl um, dass sie nicht allen Ansprüchen gerecht werden.
Teilzeitjobs bieten kaum Entlastung beim Spagat zwischen Familie und Beruf
Auch die Entscheidung für einen Teilzeitjob verbessert die Situation offenbar nicht: 55 Prozent der befragten Teilzeit-Berufstätigen kennen die Schuldgefühle genauso wie 56 Prozent der Vollzeit-Beschäftigten.
Mathias Voelchert, Coach und Gründer von familylab.de, plädiert für eine Kombination aus kürzeren Arbeitszeiten für Eltern und längeren Betreuungszeiten für die Kinder: „Eltern gehören ab 16 Uhr nach Hause, um Kraft zu schöpfen und mit ihren Kindern zusammen zu sein. Mein Wunsch wären Schulen, die bis 14 oder 16 Uhr gute Betreuung anbieten, und Arbeitgeber, die Eltern ab 16 oder 17 Uhr freistellen.“ Was in acht Stunden erledigt werden könne, sei auch in sechs oder sieben Stunden zu schaffen – davon ist der zweifache Vater überzeugt.
Wie gut sich Beruf und Familie miteinander vereinbaren lassen, ist auch eine Frage der Einstellung
Um den Eltern die Gewissensbisse zu nehmen, reiche es aber nicht aus, den Alltag umzuorganisieren, glaubt Daniel Bialecki, Geschäftsführer von scoyo. „Viele Eltern empfinden einen massiven Bildungsdruck, um den Kindern eine sichere Zukunft zu ermöglichen. Und auch hier meinen die meisten, die gesamte Förderung selbst in die Hand nehmen zu müssen.“ Das legt eine forsa-Umfrage nah, die scoyo 2013 in Auftrag gegeben hatte: 74 Prozent der befragten Eltern sahen sich damals selbst in der Pflicht, ihre Kinder beim außerschulischen Lernen zu unterstützen.
Deshalb könne auch ein Wandel der Einstellung mehr Gelassenheit in den Familienalltag bringen, meint Bialecki: „Schulkinder brauchen die Aufmerksamkeit ihrer Eltern nicht rund um die Uhr. Viele Schulen und Horte leisten großartige Arbeit. Wichtig ist weniger, wie viel Zeit man als Familie zusammen hat. Entscheidend ist vielmehr, ob Eltern und Kinder diese Stunden auch genießen können – ohne Stress und Gewissenbisse. Da ist weniger oftmals mehr.“
Mehr zum Thema Vereinbarkeit: Digitaler Elternabend am 19. Mai
„Beruf und Familie vereinbaren: wenn immer etwas zu kurz kommt“
Am Dienstag, den 19. Mai, ab 21 Uhr können Interessierte beim 4. Digitalen Elternabend von scoyo online mitdiskutieren. Die Gesprächspartner: Mathias Voelchert, Gründer und Leiter von familylab.de, Susanne Garsoffky, Autorin von „Die Alles ist möglich-Lüge“, Patricia Cammarata, Bloggerin (dasnuf.de), Psychologin und IT-Projektleiterin sowie Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach, Managing Director bei Cohn & Wolfe Public Relations und Blogger (haltungsturnen.de). Alle Gesprächspartner haben selbst Kinder und freuen sich darauf, Elternfragen im Google Hangout live zu beantworten. Moderation: Daniel Bialecki, Geschäftsführer von scoyo.
Alle vergangenen Elternabende finden Sie hier.
* Repräsentative, bundesweite forsa-Umfrage im Auftrag von scoyo im April/Mai 2015. Befragt wurden 1.001 berufstätige Eltern mit Kindern von sechs bis 14 Jahren.
Im Internet gibt es eine Vielzahl an Vorschlägen und Tabellen, Altersangaben und Zeitbegrenzungen zum Thema Kinder & (digitale) Medien. Doch diese sind oft pauschalisiert und beziehen nicht mit ein, dass Kinder verschiedene Grundvoraussetzungen und Interessen mitbringen. Der scoyo-Test zum Thema Mediennutzung und Medienkompetenz von Kindern gibt Eltern Orientierung im Bereich der Medienerziehung.
Medienkompetenz-Test: Von Experten entwickelt
Unser Test sowie die Typenentwicklung basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. An der Ausarbeitung war die Medienpädagogin Kristin Langer (Landesanstalt für Medien NRW und Mediencoach für die Initiative „Schau hin!“) beteiligt. Bitte beachten Sie, dass der Test Ihnen nur eine erste Orientierung bieten kann. In unseren Tipps zur Medienerziehung in der Familie finden Sie weitere Anhaltspunkte.
Kurzbeschreibung Typ Paula/Paul
Kinder des Typs „Paula/Paul“ haben in der Regel relativ freien Zugang zu Medien. Ihre Eltern achten zu Hause zwar darauf, dass verabredete Zeiten nicht zu sehr ausgedehnt werden. Aber in diesem Zeitraum surfen oder spielen die Kinder häufig eigenständig am Computer, Tablet, Smartphone oder an der Spielekonsole. Von älteren Geschwistern oder Freunden hören sie immer wieder, welche „coolen“ Spiele, Videos und Angebote es im Netz gibt. Um dazuzugehören, eifern sie den Größeren nach und versuchen mitzureden, wo sie können. Sie sind dabei, wenn die Älteren verbotene Videos gucken oder Spiele spielen, für die sie eigentlich noch zu jung sind. Dabei begegnen ihnen auch Bilder und Informationen, mit denen sie noch nicht umgehen können. Gleichzeitig sind sie nicht selbstbewusst genug, um anderen von ihren Erlebnissen und Sorgen zu erzählen. Oberflächlich können die Kinder dieses Typs zwar schon mit Maus und Touchscreen umgehen, doch die Hintergründe und Abläufe verstehen sie oft nicht. Um das zu erlernen, benötigen sie eine kompetente, individuelle Begleitung im Internet.
Statistik: Kinder des Typs „Paula/Paul“ stammen zumeist aus Familien, in denen jedes Familienmitglied nach eigenem Ermessen Computer, Fernseher oder Smartphone nutzt. Häufig prägen ältere Geschwister oder Kinder aus dem Bekanntenkreis das Nutzungsverhalten der jüngeren (siehe auch „Zwischen Anspruch und Alltagsbewältigung: Medienerziehung in der Familie, Landesanstalt für Medien NRW).
Empfehlungen für Eltern
Für die Kinder des Typs „Paula/Paul“ ist es besonders wichtig, einen Ansprechpartner zu haben, der sich die Zeit nimmt, gemeinsam mit ihnen die digitalen Medien zu erkunden. Auch sollten sie die Möglichkeit haben, ihre eigenen Stärken zu entdecken, um die Vorstellungen anderer selbstbewusst zu hinterfragen und dem eigenen Gefühl mehr zu vertrauen.
- Damit Ihr Kind einen soliden Umgang mit digitalen Medien erlernt, können Sie damit beginnen, gemeinsam nach den neuesten Informationen zu seinem Lieblingsthema oder für die Schulaufgaben zu recherchieren.
- Wenn Sie sich gemeinsam durch die Angebote klicken, lernt Ihr Kind über Ihre Hinweise auch, Inhalte zu beurteilen. Handelt es sich um Werbung? Sind die Inhalte redaktionell aufgebaut? Gefällt mir die Gestaltung oder wird damit eine ganz andere/ältere Zielgruppe angesprochen? Wann ist eine Webseite oder ein Angebot kindgerecht?
- Um einschätzen zu können, was Ihr Kind mit den Neuen Medien anfängt, sollten Sie mit ihm darüber im Gespräch bleiben. So hat es einen kompetenten Ansprechpartner zu Fragen zum Internet und digitalen Medien an seiner Seite. Das ist unter Umständen besser, als wenn Freunde oder Geschwister diese Rolle übernehmen. Die älteren Kinder sollten auf jeden Fall einbezogen werden.
- Im Austausch mit anderen Eltern erfahren Sie, wie die Medienerziehung bei den Freunden Ihres Kindes abläuft. Vielleicht können Sie ja einige Tipps auch für Ihr Kind nutzen. Lassen Sie sich aber nicht verunsichern, wenn andere Eltern andere Standpunkte vertreten – Sie wissen am besten, was das Richtige für Ihr Kind ist. Auch im Internet gibt es hilfreiche Initiativen, die Ratschläge zu diesem Thema anbieten (weiterführende Links siehe unten).
- Sie sind verunsichert, welche Angebote für die Altersklasse Ihres Kindes freigegeben sind? Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) sowie die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSK) helfen bei der Orientierung, ab welchem Alter ein Spiel, Film oder Internetangebot als „nicht gefährdend“ eingestuft wird. Trotzdem gilt: Inwiefern Ihr Kind darauf vorbereitet ist, mit komplexen Inhalten, Gewaltszenen oder ähnlichem umzugehen, können Sie als Eltern am besten einschätzen. Kindgerechte Webseiten finden Sie über Suchmaschinen wie fragfinn.de oder blinde-kuh.de.
- Wenn Sie eine Schutzsoftware installieren, kann Ihr Kind an dem Computer nur auf bestimmte Seiten zugreifen. Dadurch können Sie zumindest zu Hause eingrenzen, was Ihr Kind im Internet entdecken kann.
- Es ist ab einem gewissen Alter Ihres Kindes unwahrscheinlich, dass Sie immer vollständig im Blick haben, wann und wofür es Medien nutzt. Wenn Sie ihm zu Hause verbieten, Spiele oder Videos anzuschauen, für die es noch zu jung ist, hat es sicher bei Freunden oder älteren Geschwistern Zugriff darauf. Vermitteln Sie, dass es in Ordnung ist, „Nein“ zu sagen. Ermutigen Sie Ihr Kind, zu erzählen, wenn es etwas gesehen hat, das es verunsichert oder ihm unangenehm war.
- Selbst wenn Sie die Mediennutzung Ihres Kindes nicht vollständig überblicken können, ist es durchaus sinnvoll, Regeln zu vereinbaren. Ihr Kind lernt so, selbst Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen. Das wiederum stärkt auch sein Selbstbewusstsein.
- Helfen Sie Ihrem Kind, einen eigenen Bereich für sich als „cool“ zu entdecken und zu erobern. Findet Ihr Kind auf eigene Faust ein spannendes Video oder produziert es sogar selbst einen kurzen Film, so wird es von anderen vielleicht eher akzeptiert. Mit dieser Sicherheit fällt es ihm auch leichter, „Nein“ zu sagen in Situationen, die es noch überfordern.
Weitere Informationen finden Sie zum Beispiel hier:
Kurzbeschreibung
Kinder des Typs „Mathilda/Max“ sind tendenziell neugierig und wissensdurstig. Diese Neugier fokussiert sich aber besonders auf einzelne Themen wie Fußball, Mode, Popmusik oder Computerspiele. Darin sind sie wahre Experten und tauschen sich mit ihren Freunden darüber aus. Für die Schule können sie sich nicht annähernd so sehr begeistern – dort bewegen sich ihre Leistungen eher im Mittelfeld. Die Mädchen dieses Typs nutzen vor allem soziale Netzwerke und Chats, um über ihre Lieblingsthemen zu diskutieren. Jungen begeistern sich häufiger für kooperative oder Single-Player-Games. Eigene Geräte wie eine eigene Spielekonsole sind ein absolutes Muss. Einmal im Spiel versunken, ist es für sie nahezu unmöglich, eigenständig den „Aus“-Knopf zu drücken. Das führt nicht selten zu Diskussionen zu Hause. Das Resultat: ein schmollendes Kind und verunsicherte Eltern. Zwar verfügen die Kinder dieses Typs durchaus über eine grundlegende Medienkompetenz, können diese aber nur für die Anwendungen nutzen, die ihnen vertraut sind. Für weitere Schritte fehlen ihnen das technische Verständnis und der Überblick.
Statistik: Tendenziell neigen die Jungen dieses Typs eher zu exzessivem Spielen am Computer, Mädchen finden sich vor allem in sozialen Netzwerken und Chats. Je älter die Kinder dieses Typs werden, desto mehr Zeit verbringen sie mit digitalen Medien (siehe auch KIM-Studie 2012, mpfs, JAMESfocus 2011, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften).
Empfehlung für Eltern
Ihr Kind bringt eine hohe Begeisterungsfähigkeit mit. Die lässt sich auch für andere Bereiche nutzen. Vielleicht kann es den Spaß an der Suche nach Informationen im Internet oder am Austausch in sozialen Netzwerken auch für Aufgaben in der Schule aufbringen, wenn es dafür online recherchiert bzw. Aufgaben in der Gruppe löst. Unter Umständen lässt sich der spielerische Ehrgeiz auch auf den Sport übertragen. Die Begeisterung für digitale Medien dient mittels digitaler Lernspiele oder Lernplattformen im Netz direkt dem schulischen Erfolg.
Das Spielen oder Chatten an sich ist nicht problematisch. Wenn Ihr Kind aber beginnt, andere Aktivitäten, soziale Kontakte oder die Schule deswegen zu vernachlässigen, sollten Sie als Eltern eingreifen. Klare Regeln helfen dabei. Am besten beugen Sie solchen Entwicklungen von Anfang an vor:
- Einen gesunden Umgang mit Medien erlernt Ihr Kind dank guter Vorbilder, von denen es erfährt, dass Laptop und Smartphone ein wichtiger, aber eben nur ein Teil seiner Lebenswirklichkeit sind. Ihr eigenes Nutzungsverhalten sollte so maßvoll sein, wie Sie es von Ihrem Kind erwarten.
- Um zu vermeiden, dass Ihr Kind sich in der Online- oder Spielwelt verliert, empfiehlt es sich, zeitliche Grenzen zu setzen. Vertreten Sie dabei Ihren Standpunkt, aber geben Sie Ihrem Kind auch die Zeit, sich darauf einzustellen. Das heißt: Bevor Ihr Kind die Spielekonsole oder den Laptop in die Hand nimmt, verabreden Sie zum Beispiel, dass maximal zwei oder drei Levels durchgespielt werden. Haben Sie eine feste Zeit vereinbart, erwähnen Sie etwa zehn Minuten vor Ende, dass Ihr Kind das Gerät gleich ausschalten soll.
- Eine Diskussion auf Augenhöhe ist erst dann möglich, wenn Sie wissen, was Ihr Kind mit den internetfähigen Medien macht. Informieren Sie sich über das aktuelle Lieblingsspiel oder den neuen Popstar. Im gemeinsamen Gespräch fällt es oft leichter, sich auf Grenzen zu einigen – spielen Sie doch mal mit oder recherchieren Sie gemeinsam.
- Befürchten Sie, dass Ihr Kind Spiele spielt oder auf Inhalte trifft, für die es noch zu jung ist? Bei Spielen gibt die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) an, ab welchem Alter das Spiel zugelassen ist. Individuelle Empfehlungen kann die Altersangabe allerdings nicht bieten. Wenn Sie die Spiele kennen, die Ihr Kind spielen möchte, können Sie am besten einschätzen, ob sie zu dem Entwicklungsstand Ihres Kindes passen. Sollte Ihr Kind dennoch auf Bilder oder Informationen stoßen, die ihm nicht geheuer erscheinen, sollte ihm immer klar sein, dass es sich an Sie wenden kann.
- Im Gespräch mit anderen Eltern finden Sie heraus, was die Freunde Ihrer Tochter oder Ihres Sohnes online suchen oder spielen. Das kann Ihnen helfen, die Vorlieben und Fähigkeiten Ihres eigenen Kindes einzuschätzen.
- Ob ein eigener Laptop, ein Tablet oder Smartphone für Ihr Kind angebracht ist, hängt auch von der Frage ab, wofür es das Gerät nutzt. Muss Ihr Kind beispielsweise vermehrt am Computer für die Schule lernen, kann ein eigener Laptop sinnvoll sein. Verabredete Nutzungszeiten sollte es natürlich auch am eigenen Gerät einhalten.
Weitere Informationen finden Sie zum Beispiel hier:
Kurzbeschreibung
Kinder des Typs „Alexandra/Alexander“ tüfteln gerne. Sie sind auf alles neugierig, was digital ist. Sie interessieren sich für technische Programme, wollen filmen, fotografieren und dies immer häufiger auch mit anderen online teilen. Der Austausch mit Gleichaltrigen findet mit steigender Intensität online statt. In der realen Welt pflegen sie eher wenige soziale Kontakte. Statt draußen mit den Kindern aus der Nachbarschaft zu spielen, ziehen sie sich lieber in ihr Zimmer zurück und beschäftigen sich stundenlang mit dem Computer. Aus eigenem Antrieb schalten sie das Gerät eher selten aus. Wenn sie mit Gleichgesinnten fachsimpeln, geht es um Anwenderfragen und wer gerade welches neue Handy oder Tablet hat. Prominente Marken spielen dabei eine herausragende Rolle. Begriffe wie Netbook, Browser und Megabyte sind ihnen geläufig; Touchscreen und Maus bedienen sie routiniert. Einfache technische Strukturen können sie ihren Eltern schnell erklären. Mit dem Datenschutz nehmen sie es nicht so genau. Ein Klick zu viel birgt dann allerdings das Risiko, bei Angeboten zu landen, die unseriös sind oder die sie noch nicht verstehen können.
Statistik: Kinder des Typs „Alexandra/Alexander“ sind vor allem unter Jungen zu finden. Unter Schulanfängern ist dieser Typ wenig verbreitet. Sie können kaum auf den Computer verzichten. Ihre technischen Kompetenzen schätzen sie höher ein als andere Kinder (siehe auch KIM-Studie 2012, mpfs).
Empfehlungen für Eltern
Ihr Kind kennt sich mit digitalen Medien auf den ersten Blick ganz gut aus. Darauf kann es aufbauen. Es sollte aber nicht nur die technischen Details, sondern auch etwaige Werbeabsichten oder den Datenschutz hinterfragen. Halbwissen kann prekäre Folgen haben, wenn etwa unwissend Verträge abgeschlossen oder private Daten preisgegeben werden. Ihr Kind sollte sich deshalb intensiv mit den Internetangeboten auseinandersetzen, statt auf der Oberfläche zu bleiben. Soziale Kontakte zu Mitschülerinnen oder Mitschülern, Nachbarskindern und anderen brauchen neben der Begeisterung für die digitale Welt weiterhin Platz im Leben Ihres Kindes.
- Damit sich Ihr Kind nicht zum Stubenhocker entwickelt, sollte es sich regelmäßig auch für andere Hobbies mit Gleichaltrigen treffen, Sport treiben oder musizieren. Auch ein Computerclub mit Gleichgesinnten im Jugendzentrum kann die soziale Interaktion mit anderen steigern.
- Je unabhängiger die Heranwachsenden werden, desto stärker wird erfahrungsgemäß der Wunsch nach einem eigenen Laptop oder Smartphone. Für den Einstieg genügt ein Computer im gemeinsam genutzten Wohnzimmer. Mit Wechsel zur weiterführenden Schule können Sie darüber nachdenken, Ihrem Kind ein eigenes Gerät anzuvertrauen. Tauschen Sie sich aber weiterhin darüber aus, wie und wofür es die digitalen Medien nutzt. Für ein eigenes Smartphone sollte Ihr Kind schon über gutes Grundlagenwissen in Sachen digitale Medienwelt verfügen, das heißt Zusammenhänge erkennen und verstehen. Ein einfaches Handy oder ab und zu ein Blick auf das Smartphone von Mutter oder Vater reichen für den Anfang vollkommen aus.
- Ihr Kind ist regelmäßig digital unterwegs und muss lernen, Webseiten und deren Inhalte einzuschätzen. Was ist eine Nachricht, was ist Werbung? Woran erkenne ich, von wem Informationen kommen, und wann muss ich misstrauisch werden? Machen Sie ihm klar, wie schnell im Internet ein Klick zur Bestellung wird und wie es sich davor schützen kann, indem es mit Ihnen im Gespräch bleibt. Dabei sollten Sie ihm auch erklären, welche Konsequenzen es haben kann, wenn es etwa Filme oder Musik von illegalen Webseiten ansieht oder herunterlädt.
- Ihr Kind lernt, Verantwortung für ein eigenes Gerät zu übernehmen, wenn es sich an den Kosten beteiligt. Dadurch weiß es den Wert des Laptops, Tablets oder Smartphones besser einzuschätzen. Es erkennt, dass es nicht ständig das neueste Gerät kaufen kann. Eine selbst finanzierte Prepaid-Karte hilft, die laufenden Handykosten im Blick zu behalten.
- Zeitliche Limits grenzen ein, wie lange sich Ihr Kind mit digitalen Medien beschäftigt. Stimmen Sie sich am besten gemeinsam darüber ab. Wenn sich Ihr Kind die Zeiten selbst einteilen kann, ist das wirksamer als Verbote und starre Regeln. Je nach Alter können diese Zeiträume variieren. Achten Sie auch darauf, dass genügend Zeit für Freundschaften, Bewegung und Entspannung ohne Medien bleibt.
- Eine Schutzsoftware kann Ihr Kind davor bewahren, am Heimcomputer online auf ungeeignete Inhalte zu stoßen. Vermutlich surft Ihr Kind aber auch zusammen mit anderen, die keine Filter haben. Es ist gut, wenn Ihr Kind seine eigenen Erfahrungen macht. Umso wichtiger ist es aber, dass es kritisch und selbstbewusst mit den Inhalten umgehen kann und weiß, dass es sich an Sie wenden kann, wenn es unsicher ist.
Weitere Informationen und Online-Angebote finden Sie zum Beispiel hier:
Wenn wir an die Zeit kurz vor und während der (Sommer)Ferien denken, steigt bei vielen bestimmt eine angenehme Wohlfühlnostalgie auf und der Geruch der Tartanbahn in die Nase. Wer verbindet gerade mit den Sommerferien nicht Freiheit, Unbeschwertheit und Abenteuer erleben? Vor allem, Abstand von Schule und Schulstoff. So unbelastet sind leider auch 2017 weniger als die Hälfte der deutschen Schüler, denn 59 Prozent der Kinder in Deutschland lernt auch in der schulfreien Zeit. Das hat eine repräsentative forsa-Umfrage unter 1.002 Eltern schulpflichtiger Kinder ergeben*. Damit bleibt die Anzahl derjenigen Kinder (und meist auch Eltern), die sich auch im Sommer Matheformeln und Co widmet, gleichbleibend hoch (seit 2012 lernt mehr als jedes zweite Kind auch in den großen Ferien).
Dabei steigt die Intensität derjenigen, die pauken, dieses Jahr sogar. Während 2015 nur jedes fünfte Kind regelmäßig lernte, ist es 2017 schon jedes vierte. Von diesen Kindern lernt mehr als jeder dritte mehr als zwei Stunden (!). Und wie aus der Umfrage hervorgeht, sind oft auch andere Familienmitglieder involviert. Denn viel „genutzte“ Lernbegleiter sind Eltern, Geschwister und Großeltern. Was es beim Thema “Lernen in den Ferien” zu beachten gibt und wie Kinder, falls notwendig, motiviert Schulstoff büffeln, zeigen wir Ihnen in diesem Artikel. Eines vorweg: Viel Sinvolles kann, nichts muss.
Ferien sinnvoll nutzen: Lernen, muss das sein?
Angesichts der vielen Kinder, die auch in den Ferien lernen, stellt sich doch die Frage: Muss das denn sein? Denn eine parallel zur forsa-Studie durchgeführte FACT-Umfrage unter Kids** zeigt, dass die überwiegende Mehrheit (67%) „gar nicht gerne“ oder „weniger gerne“ in den Ferien paukt. Jeder dritte Schüler findet es außerdem nicht notwendig, sich in den Ferien dem Lehrstoff zu widmen. Wenn trotzdem mehr als jedes zweite Kind lernen „muss“, klingt das nach Stress und Reibereien daheim. Was treibt Kinder und Eltern also an, auch in den Sommerferien den Blick auf den Schulstoff zu werfen?
Steckt ein hoher Leistungsdruck dahinter? Dass sich mehr als jeder fünfte Schüler im Sommer mit Grammatik, Vokabeln oder Mathegleichungen beschäftigt, um sich, nach eigener Aussage, „auf das neue Schuljahr vorzubereiten“, deutet darauf hin. Auch die in der forsa-Umfrage von den Eltern angegebenen Hintergründe zur Ferienpaukerei ihres Nachwuchs’ lassen Rückschlüsse auf einen gefühlt hohen Leistungsdruck zu: zwei von drei Müttern und Vätern sind der Meinung, der Schulstoff müsse gefestigt werden, fast die Hälfte der Eltern nannte die Vorbereitung auf das nächste Schuljahr als Grund. Nur für ein Drittel ist ein konkreter Nachholbedarf Antrieb für das Lernen in den Ferien.
„Eltern verspüren leider einen anhaltend hohen Druck in Bezug auf die Ausbildung und Erziehung ihrer Kinder. Alle wollen nur das Beste, übersehen dabei aber leicht, dass es nicht immer das Gymnasium und Studium sein muss. Am Wichtigsten bleibt: Kinder sollen motiviert und mit Spaß lernen, ihre Stärken entdecken und ausbauen sowie ihre Persönlichkeit entwickeln. Sie müssen zu kompetenten Menschen werden. Dafür brauchen sie Zeit, auch und gerade jenseits der Schulbücher“, kommentiert Daniel Bialecki, Geschäftsführer von scoyo, die Ergebnisse.
Ferien sinnvoll nutzen: Lernen ja oder nein?
Betrachten Eltern diese Ergebnisse, stellt sich bestimmt schnell die Frage: Bin ich eine schlechte Mutter/ein schlechter Vater, weil mein Kind in den Ferien lernt? Überfördere ich? Oder muss ich vielmehr dann meine Einstellung überdenken, wenn mein Nachwuchs nicht zu den 59 Prozent der „Ferienlerner“ gehört?
Pauschal kann das natürlich auf keinen Fall beantwortet werden und ist immer abhängig von der individuellen Situation des Kindes. Adolf Timm, ehemaliger Schulleiter der Europaschule Timmendorfer Strand und Buchautor, rät aber: “Die Schultasche sollte in der ersten Hälfte der Ferien erst mal in die Ecke gestellt werden. In der zweiten Hälfte ist es für die Schülerinnen und Schüler allerdings durchaus angebracht, sich stundenweise auch mit Mathematik, einem Diktat oder englischen Vokabeln zu beschäftigen”, so Timm. Sozusagen, um nicht einzurosten. Aber es muss nicht immer nur der Schulstoff sein. “Am meisten helfen Eltern ihren Kindern, wenn sie bei ihnen die drei Schlaumacher B – K – A stärken: B – Bindung: ‚Ich gehöre dazu!‘, K – Kompetenz: ‘Ich kann was!’ und A – Autonomie: ‘Ich schaff das allein!'”, so der Bildungsexperte. Arbeitnehmer arbeiten in ihrem Urlaub auch nicht einfach weiter.
Wir haben uns im scoyo ELTERN! Magazin schon länger Gedanken zu diesem Thema gemacht und viele wertvolle Tipps und Ideen für eine sinnvolle Feriengestaltung zusammengestellt:
Ferien sinnvoll nutzen: Wenn lernen, dann bitte mit digitalen Medien
Bei manchen Schülern ist aber ein konkreter Nachholbedarf in Mathe, Deutsch und Co. vielleicht wirklich vorhanden. Solange es nicht zum Hauptthema wird und die Schüler versuchen, das gesamte Schuljahr in sechs Wochen nachzuholen, können kleine Lerneinheiten in den Ferien Sinn machen. Josef Kraus, ehemaliger Vorsitzender des deutschen Lehrerverbandes, gibt dabei zu bedenken: „Wer sechs Wochen durchbüffelt, startet schwach ins neue Schuljahr“. Daniel Bialecki rät deshalb dazu, die Lerndauer zu begrenzen.
Kinder sollten für motiviertes und stressfreies Wiederholen des Lernstoffs möglichst viel Entscheidungsfreiheit bekommen und zum Beispiel spielerisch neue Methoden ausprobieren dürfen – wie digitale Lernangebote. Denn Kinder lieben sie, wie die FACT-Umfrage auch ergeben hat: zwei von drei Kindern lernt gerne mit einer Lernsoftware, Online-Lernprogrammen oder Apps. „Lernen mit PC, Tablet und Smartphone macht viele Schüler erst einmal neugierig und motiviert sie. Diesen Effekt können Eltern und Schüler gemeinsam nutzen, um eine möglichst sinnvolle Bildungserfahrung zu machen“, erklärt Dr. Florian Sochatzy, elearning-Experte und Geschäftsführer des Instituts für digitales Lernen. Heißt: Wenn die Schule Thema in den Ferien ist, dann am besten so, dass es wenig Stress für die ganze Familie bedeutet.
Und wie finde ich gute Angebote? Florian Sochatzy rät folgendes: „Der Markt bietet eine große Spannbreite an Angeboten – von völlig nutzlosen werbefinanzierten Apps bis hin zu hochwertigen Anwendungen, mit denen das Entdecken und Üben durchdacht und spielerisch gelingen kann. Die zeitliche Belastung sollte allerdings nicht allzu hoch angesetzt werden, schließlich sind es ja immer noch die Ferien.” Sinnvolle Absprachen zur Lerndauer (und auch Mediennutzungszeit) sind also in jedem Fall ratsam.
Nicht nur Selbstbestimmung bei den Methoden vermeidet von Anfang an Ärger und Reibereien. Ein mit Ihem Kind gemeinsam aufgesetzter und damit selbstgesteuerter „Lernvertrag“, der Umfang, Inhalte und Lernhilfen festlegt, sorgt für eine vertrauensvolle und motivierte Stimmung.
Ferien sinnvoll nutzen: digitale Kompetenz bei Kindern mit der ganzen Familie schulen
Und es muss auch nicht unbedingt das Schulwissen selbst sein, das dafür genutzt wird, um das Gehirn in der schulfreien Zeit auf Trab zu halten. Die Ferien lassen sich auch sinnvoll nutzen, um Dinge zu erlernen, die im (Schu)Alltag oft zu kurz kommen: So wie Selbstvertrauen, Selbständigkeit oder soziale und digitale Kompetenzen. Gerade in Bezug auf die ‘digitale Kompetenz’ sind Eltern wie Schüler sowieso über das Angebot von der Schule unzufrieden. Fast jedes dritte Kind fühlt sich generell nicht genügend abgeholt zu Fragen wie zum Beispiel „wie recherchiert man richtig im Internet?“, „wie qualifiziere ich gute Quellen?“ oder „wie funktioniert Werbung im Internet?“. Von der Schule schon gar nicht. Nicht einmal jeder vierte Schüler empfindet die schulische Wissensvermittlung über die digitale Welt als ausreichend. Vielmehr sind für mehr als die Hälfte der Kinder ihre Eltern Hauptansprechpartner.
Warum also die Ferien nicht dazu nutzen und sich in Ruhe verschiedenen Facetten digitaler Technologien zu widmen. Denn das gemeinsame Entdecken der virtuellen Welten und das Gefühl, die Eltern als kompetente Bezugsperson zu erleben, ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass sich Ihr Kind Ihnen anvertraut, wenn im Netz etwas nicht so gut läuft (wie verstörende Inhalte oder Nachrichten, Mobbing). Gleichzeitig können Sie gemeinsam mögliche Gefahren definieren und Ihr Kind damit Schritt für Schritt kompetent für die digitale Welt machen.
Wir haben hier für Sie im ELTERN! Magazin bereits verschiedene Ratgeber zum Themenkomplex „Kinder und Medien“ zusammengestellt.
Viel Spaß beim Erkunden und Ferien genießen wünscht die scoyo-Redaktion.
* forsa-Umfrage im Auftrag von scoyo im Mai 2017, bundesweit repräsentativ. Befragt wurden 1.002 Personen im Alter von 25 bis 59 Jahren mit schulpflichtigen Kindern
** FACT-Umfrage im Auftrag von scoyo im Mai 2017. Befragt wurden 629 Kinder im Alter zwischen 8 und 14 Jahren