Wie helfe ich meinem Kind beim Lernen? Die 9 besten Tipps der scoyo-ExpertInnen

Katharina Looks

Wie kann ich meinem Kind beim Lernen helfen? Experten antworten
© Thomas Kolnowski – Unsplash

Der Nachhilfe-Boom zeigt: Eltern werden nervös, wenn es um den Schulerfolg ihrer Kinder geht. Experten diskutierten darüber, wie Eltern dem Förderwahn entkommen und ihren Kindern sinnvoll beim Lernen helfen.

Grundsätzlich gehört Lernförderung in die Schule. Darüber waren sich die ExpertInnen beim 2. scoyo-Elternabend zum Thema „Nachhilfe und Förderwahn“ einig. Doch das derzeitige Schulsystem sei mit dieser Aufgabe überfordert: Kinder würden nicht optimal gefördert, Reformen seien dringend notwendig. Das macht Eltern nervös. Sie fangen an, sich und ihre Kinder mit anderen zu vergleichen, versuchen sich selbst als Lehrer, helfen beim Lernen, wo es nur geht, und greifen am Ende immer öfter zur Nachhilfe. In Deutschland bekommen mittlerweile ca. 1,1 Millionen Kinder Nachhilfe – immer mehr davon schon in der Grundschule.

Wir haben die Experten Klaus Wenzel (Präsident des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes), Béa Beste (Bildungsunternehmerin), Nicole Tschirner (Bloggerin) und Christian Füller (Journalist) gefragt, wie Eltern ihre Kinder zuhause sinnvoll beim Lernen unterstützen können – und was sie besser lassen sollten. Die besten Tipps haben wir hier in Kurzform für Sie zusammengestellt:

Wie helfe ich meinen Kindern beim Lernen?

Tipps vom Elternabend auf einen Blick:

1. Nicht versuchen, zuhause eine „Lernbeziehung“ aufzubauen, sondern als Ansprechpartner zur Verfügung stehen, Rückhalt geben, für den Lernweg loben, den Rücken stärken – so helfen Eltern am besten.

2. Keinen Druck ausüben, auch nicht bei schlechten Noten. Besser gemeinsam überlegen, wo die (punktuellen) Defizite liegen und ggf. Hilfe fürs Lernen von außen holen. Dabei betonen, dass so etwas vorkommen kann und nicht schlimm ist: „Es gibt immer eine Lösung.“

3. Den Lernbegriff zuhause möglichst vermeiden bzw. positiv aufladen: viel spielen, entdecken und erleben – schlichtweg Zeit für den Nachwuchs nehmen.

4. Mit anderen Eltern sprechen, sich zusammentun – sowohl in punkto Lerngemeinschaften als auch im Hinblick auf das Einfordern von neuen Lösungen im System Schule.

5. Bevor Ihr Kind eingeschult wird oder auf eine weiterführende Schule wechselt, sollten Sie die infrage kommenden Einrichtungen genau unter die Lupe nehmen: Hat die Schule Angebote, die individuell auf das Kind eingehen (Förder- bzw. Forderkurse)? Wie engagiert und verbindlich wirken die Lehrer? So können Sie darauf achten, ob in der Schule selbst ausreichend gefördert wird und verringern damit die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Ihrem Kind jeden Tag beim Lernen helfen müssen.

Nutzen Sie hierfür unsere Checkliste zur Schulwahl.

Eigenständiges Lernen nach Lehrplan in über 35.000 Übungen mit der Lernapp scoyo.

Ausführliche Tipps von den Experten: fördern ja, aber ohne Wahn

(Auszüge aus dem scoyo-Elternabend vom 24. November)

Wie helfe ich meinem Kind am besten beim Lernen?

1. Stress vermeiden

Béa Beste: Es gibt eine Fülle von Tricks. Das Grundproblem ist jedoch, dass man nicht locker genug ist, der Stress fängt an und man hat tausend andere Dinge im Kopf. Dann ist alles ein Knäuel von Stress, das man im Haus hat. Und dann muss man schauen, wie man dieses Knäuel wieder auseinanderbekommt: mit Humor, mit Gelassenheit und mit:

2. Zeit für die Familie – das Lernen kommt nebenbei

Daniel Bialecki: Wirtschaft und Politik fordern immer mehr, dass Eltern möglichst beide arbeiten, so früh wie möglich, so lang wie möglich. Haben Eltern überhaupt die Zeit, ihren Kindern intensiv beim Lernen zu helfen?

Béa Beste: Zeit hat man nicht, Zeit nimmt man sich. Bei Zeit ist die Frage auch nicht, wie viel, sondern, wie gut. Ich habe immer gearbeitet und immer geguckt, dass die Zeit, die ich mit meinen Kindern verbringe, gut, entspannt und voller Humor ist. Und auch das hat wieder mit dem Knäulchen Stress zu tun. Man muss sich einfach fragen: „Muss ich wirklich viel machen, ihnen immer beim Lernen helfen, oder reicht es, das zu finden, was uns Spaß macht?“ Man kann die Kinder auch oft sehr gut in Haushaltstätigkeiten einspannen (z. B. beim Kochen). Es bedarf eines Quantums an Kreativität, diese Zeiträume zu finden, sie auszunutzen, und zwar mit Heiterkeit, so dass möglichst kein Stress aufkommt.

Daniel Bialecki: Aber ist es nicht auch die Aufgabe von Lehrern und Schülern, eine (Lern-)Beziehung zu gestalten?

Klaus Wenzel: Ja, und zwar überwiegend. Das Thema Lernbeziehung gehört nicht in den familiären Bereich. Hier müssen es viel eher menschliche, emotionale Beziehungen sein. Denn Lernen ist so negativ besetzt, dass ich mit meinen fünf Enkelkindern auf keinen Fall eine Lernbeziehung möchte. Ich will vor allem Zeit haben, wenn der kleine Lorenz kommt und möchte, dass ich ihm ein Buch vorlese. Dabei lernt er natürlich auch etwas, aber das Entscheidende ist die Beziehung und dass die Kinder wissen: Da ist ein Erwachsener, und der hat alle Zeit der Welt für mich. Imitationslernen spielt hier eine sehr große Rolle: Wenn Mama gut kocht, denn machen die Kinder das nach, und irgendwann beherrschen sie das.

3. Zuhause möglichst nicht von „Lernen“ sprechen, Kinder immer ernst nehmen

Klaus Wenzel: Mein Appell: den Lernbegriff zuhause nicht verwenden! Er klingt nach Leistung, nach Stress, nach Überforderung. Was Kinder brauchen, ist, ernst genommen zu werden. Das muss nicht nur mit Spaß und Humor passieren, sondern so, dass Kinder merken, man hat Interesse, traut ihnen etwas zu und freut sich mit ihnen. Doch viele Eltern sind genau damit überfordert. Viele wissen nicht mehr, was elementar wichtig ist für Kinder, z. B. mit ihnen reden, etwas vorlesen … Da sieht man, dass es an Grundkompetenzen fehlt. Da weiß ich jedoch keine Lösung. Wir können ja Menschen nicht zwingen, erst einen Elternführerschein zu machen, bevor sie ein Kind zeugen.

4. Erst für gute Stimmung sorgen, dann das (Lern-)Problem lösen

Béa Beste: Ich würde den Eltern empfehlen, nicht nur gelassen, sondern auch heiter zu bleiben und sich selbst und dem Kind in einem schwierigen Moment etwas Gutes zu tun. Und erst danach, aus einer guten Stimmung heraus, an einer Lösung zu arbeiten. Das Wichtigste ist, dem Kind zu signalisieren: Du und ich, wir sind so. Wir gehören zusammen, wir gehen jetzt dadurch, und ich helfe dir beim Lernen. Ich glaube, dass die Stimmung eine ganz, ganz wichtige Rolle dabei spielt.

5. Recht auf Lernförderung und -hilfe in der Schule einfordern

Klaus Wenzel: Im öffentlich-politischen Raum empfehle ich den Eltern, dass sie sich unbedingt solidarisieren, Eltern haben so viel Macht und sie nutzen sie nicht. Eltern sind diejenigen, die keinen Dienstweg einhalten müssen. Eltern sind diejenigen, die Leserbriefe schreiben können, die Journalisten einbeziehen können. Deswegen meine ganz große Bitte: Empört euch, liebe Eltern, und solidarisiert euch, denn es geht hier um nichts weniger als unsere Kinder, und dafür muss man auch aufstehen. Gerade als Eltern.

Und wie helfe ich meinem Kind bei schlechten Noten am besten?

6. Ruhe bewahren, (externe) Hilfe suchen, loslassen

Daniel Bialecki: Frau Tschirner, Sie haben sich einmal selbst als „Helikopter-Mama“ bezeichnet. Jetzt machen Sie alles anders. Warum?

Nicole Tschirner: Die ersten vier Jahre habe ich mich jeden Tag mit meiner Tochter hingesetzt und mit ihr zusammen Hausaufgaben gemacht. Es war gut, sie ein Stück auf dem Weg zu begleiten, aber ich habe den Punkt des Loslassens verpasst. Dann wechselte sie aufs Gymnasium und der Leistungseinbruch kam. Ich bin in Panik geraten, weil ich dachte, dass mein Kind dem Druck nicht standhalten kann. Ich habe sie dann zu einer Lernstandserhebung geschickt, die von einem Verein durchgeführt wurde. Ihr konkretes Defizit im Fach Mathe wurde dadurch aufgezeigt. So kann man die Kinder gezielt fördern und ihnen helfen und muss nicht den ganzen Bereich Grundschule noch einmal aufrollen.

Mich hat das wahnsinnig beruhigt, der Mitarbeiter hat mir gesagt, dass es ganz normal ist, dass die Kinder notentechnisch im ersten halben Jahr wegbrechen. Nach kurzer Zeit hat sich das dann auch von allein gegeben. Ich habe gelernt, einfach loszulassen. Es war ein Prozess, den ich durchlaufen musste, mein Kind einfach zu stützen. Denn: Fast alle Kinder haben Probleme mit dem Selbstbewusstsein, sie vergleichen sich viel mit anderen. Und wenn ich dann zuhause noch zusätzlich Druck mache, ist das Gift für jedes Kind.

7. Noten nicht als zu wichtig ansehen, sondern gelassen bleiben

Daniel Bialecki: Jetzt kommt meine Tochter aber das zweite Mal mit einer 4 in Deutsch nach Hause und hat keine Motivation, etwas für dieses Fach zu tun. Was mache ich jetzt?

Klaus Wenzel:

1. Die Note ist zunächst einmal überhaupt nicht wichtig. Wir wissen alle, dass Noten ziemlich willkürlich und überhaupt nicht objektiv sind. Mein Appell an die Eltern: Gehen Sie gelassen mit Noten um. Noten sind relativ aussageschwach.

2. Wenn ein Kind wegen Noten keine Lust mehr hat, dann ist vorher schon irgendetwas passiert, dann haben wir als Eltern wohl schon zu viel Druck ausgeübt: „Schau, dass es wenigstens eine 3 oder besser noch eine 2 wird.“ Und plötzlich hat das Kind das Gefühl, dass Noten sehr wichtig sind. Ich wünsche mir, dass bei Kindern schon eine gewisse Gelassenheit auftritt. Und das gelingt, wenn wir als Eltern schon früh unseren Kindern sagen: „Du bist mir lieb, du bist mir wertvoll, ich bin froh, dass es dich gibt. Und ob hier jetzt eine krumme oder eckige Ziffer steht, ist relativ egal.“ Mein Appell an die Eltern: Liebe Eltern, geht gelassen um mit diesen 6 Ziffern! Es gibt kaum was Primitiveres als die Vorstellung, Kinder mit einem halben Duzend Ziffern zu klassifizieren.

8. Für Mühe und Zwischenschritte loben

Nicole Tschirner: Aber genau das ist schwierig, wenn das Kind einen Leistungsabfall hat. Da wird man als Eltern nervös. Ich denke, wenn das Kind im Dreier-/Vierer-Bereich steht, kann man eher noch etwas abfangen als im Fünfer- und Sechser-Bereich. Dann sind die Defizite zu groß, und es wird schwierig, das wieder aufzuholen. Es ist also berechtigt, wenn Eltern nervös werden. Trotzdem müssen wir unseren Kindern das Gefühl geben, dass sie wertvoll sind und wir sie annehmen, unabhängig von der Leistung. Wir müssen unsere Kinder beim Lernen begleiten, sie loben und dürfen das nicht von der Note abhängig machen. Immer sagen: „Du machst das spitze!“, nicht erst auf das Ergebnis warten und dann loben. Der begleitende Prozess ist sehr wichtig.

Christian Füller: Ich gebe allen Recht, dass Noten nicht völlig aussagekräftig sind und auch die Freude am Lernen zerstören können. Aber man muss schon realistisch bleiben, jeder in Berlin weiß, dass in der 3. Klasse auf den Elternabenden darüber abgestimmt wird, ob es Noten geben soll oder nicht. Das sind Schlachten. Wir müssen viel Aufklärungsarbeit leisten und die Schulen müssen viel verändern, bis die Noten keine so große Rolle mehr spielen.

9. Gemeinsam in guter Atmosphäre lernen, Vertrauen aufbauen

Béa Beste: Wenn ich es als Eltern nicht draufhabe, bei meinem Kind einzuschätzen, wo seine Stärken und Schwächen liegen, habe ich es schwer, gelassen zu bleiben, wenn schlechte Noten kommen. Mein Appell an die Eltern besonders mit kleineren Kindern ist, eine (Lern-)Beziehung mit dem Kind aufzubauen, die auf Interesse, auf Neugier, auf gemeinsamem Lernen basiert. Und sich auch zu sagen: Ich als großer Mensch lerne auch dazu, von dir. Wenn ich weiß, wie mein Kind in bestimmten Situationen reagiert, und wenn ich weiß, wie es bestimmte Probleme löst, dann habe ich viel mehr Vertrauen. Wenn es dann mit einer blöden Note nach Hause kommt, kann ich sagen: „Wird schon alles gut!“

Selbstständiges Lernen nach Lehrplan für Schülerinnen der Klassen 1-7 mit der Lernapp scoyo.

scoyo-Elternabend verpasst?

Hier können Sie die Live-Diskussion noch einmal anschauen:

scoyo bietet adaptives Lernen: Einfach immer das richtige üben

Katharina Looks

Lernen im eigenen Tempo mit der scoyo Lernapp.
scoyo

Adaptives Lernen – noch nie gehört? Kein Problem! In diesem Artikel erklären wir, was sich hinter dem Begriff des adaptiven Lernens verbirgt, warum scoyo jetzt adaptiv ist und was das wiederum mit effizientem Lernen für die Schule zu tun hat!

In this article

Adaptivität: scoyo passt sich an

Adaptives Lernen? Wenn etwas adaptiv ist, dann heißt das, ganz grob gesagt, es passt sich an. Und genau das können jetzt auch Aufgaben in der scoyo Lernwelt in den Fächern Mathe und Englisch. Wir sprechen hier von “adaptivem Lernen”. Die Übungen passen sich automatisch dem Lernniveau des Kindes an. Individuelles Lernen wird so für jedes Kind möglich.

Alle Übungen zum adaptiven Lernen lassen sich ganz schnell an dem Begriff “adaptiv” erkennen – aber auch an kleinen Monsterchen.
scoyo

Adaptives Lernen: Warum ist das jetzt eigentlich so fantastisch?

Adaptives Lernen bzw. adaptive, digitale Lernprogramme sorgen nicht nur dafür, dass Schüler*innen immer das richtige für die Schule lernen, auch die Lernmotivation steigt. Denn der Lernprozess fühlt sich gar nicht mehr danach an. Das ist ähnlich wie bei guten Computer-Spielen, die genau zu unserem Können passt. Wir vergessen alles um uns herum und geraten in einen regelrechten Flow. Dies geschieht, wenn das Spiel nicht zu schwer oder zu leicht ist. Wir sind angenehm herausgefordert und vertrauen in unsere Fähigkeiten, dass wir es nach einigen Versuchen garantiert zum nächsten Level schaffen. Wir probieren es erneut und erneut, üben und üben. Und fast, ohne es zu merken, sind wir in einem Zustand des (stetigen) Lernens. Hinzu kommt, dass wir in einem Spiel das Ziel ganz genau kennen und direktes Feedback auf unser Tun erhalten. Beides zusammen sind positive Antreiber, die unseren Spiel- bzw. Lern-Flow aufrechterhalten. Diese Elemente aus der (digitalen) Spielewelt bereichern das klassische Lernen für die Schule.

Durch die adaptiven Aufgaben in Kombination mit direktem Feedback (richtig oder falsch) schafft es scoyo, Spaß am Lernen zu erzeugen. Auch in der Lernplattform ist das Ziel klar definiert – in diesem Fall: am Ende jeder Aufgabe sollen alle Schüler*Innen dasselbe Wissen verinnerlicht haben. Doch die Startlinie ist nicht bei jedem Kind gleich, der Wissensstand also ein unterschiedlicher. Was dem einen Schüler schon längst bekannt ist und eventuell sogar langweilt, ist für die andere noch neues Wissen und somit eine größere Herausforderung.

Damit beide Schüler*innen Spaß am Lernen haben, passt sich scoyo an dem jeweiligen Wissensstand an. Mit anderen Worten: Der Schwierigkeitsgrad der Aufgaben entspricht dem Können und Wissen des Schülers. Das motiviert nicht nur zum Lernen, so wird der Lernprozess auch effizient gestaltet.

Wie funktioniert Adaptivität bei scoyo?

Damit die Lernplattform weiß (also ganz genau: der Algorithmus), auf welchem Lernniveau sich Ihr Kind beim Üben befindet, werden ihm zu Beginn fünf Fragen gestellt. Anhand der gegebenen Antworten wird das Startniveau der Aufgaben bestimmt. Dann geht es aber erst richtig los! Der Algorithmus muss Ihr Kind noch ein bisschen besser kennen lernen, bis er das richtige Lernniveau ganz genau ermittelt hat. Etwa nach 20 Minuten Spielzeit verfügt das Programm schließlich über genügend Daten und das exakte Lernniveau steht fest. Unser System beobachtet das Spielverhalten jedes Kindes und passt den Schwierigkeitsgrad so laufend an. Wenn wir erkennen, dass noch mehr Nachholbedarf besteht, werden leichtere Aufgaben ausgewählt. Wenn ein Thema schon gut beherrschaft wird, werden gezielt anspruchsvollere Fragen in den Übungen Ihrer Kindern auftauchen. Jetzt wird Ihr Kind beim Lernen nicht mehr über- oder unterfordert. Motivation und Spaß beim Lernen sind garantiert!

Bevor die Einstufungsfragen für das adaptive Lernen beginnen, wird jedes Kind von lustigen Monstern begrüßt.
scoyo

Gut zu wissen: Adaptives Lernen in Mathe und Englisch orientiert sich folglich nicht immer an der Klassenstufe Ihres Kindes. Grundlage für die adaptiven Übungen ist immer der aktuelle Wissenstand des Kindes. Somit sind die Aufgaben an einen bestimmten Schwierigkeitsgrad gebunden, der kann einmal unter der aktuellen Klassenstufe liegen, aber natürlich auch darüber. scoyo passt die Fragen für die Kinder laufend an. Wird eine Frage richtig beantwortet, erhält Ihr Kind eine schwierige Frage. War die Antwort falsch, gibt es eine leichtere Frage. Ganz schön großartig, oder?

Schlau durch die (Herbst-)Ferien – 7 Tipps, wie das klappt

Katharina Looks

Erleben und Lernen gehören ganz eng zusammen – also Schulbücher weg in den Ferien!
Fotolia

Ferienzeit heißt Schulpause. Und das ist gut so. Kinder können auch abseits vom Schulbuch unglaublich viel lernen. Unsere Tipps, mit denen das Köpfchen in den Ferien auf Trab bleibt.

Inhalt dieses Artikels:

Kinder sollen sich in den Ferien erholen. Doch zwei bis sechs Woche nur zu faulenzen und sich keinen Herausforderungen zu stellen, kann wirklich fad sein. Experten raten, für einen Großteil der Ferien das Schulbuch links liegen zu lassen, aber gleichzeitig die Zeit zu nutzen, den Geist auf andere Art und Weise anzuregen – am besten mit einem Mix aus Erholung sowie geistigen und körperlichen Aktivitäten.

Viele Kinder wissen schon sehr gut, wie sie ihre Ferien verbringen möchten und was ihnen Spaß macht. Hier haben wir noch einige Anregungen für Groß und Klein:

1. Bewegung und Erfolgserlebnisse schaffen

Durch Sport und schöne Erfahrungen steigt der Dopamin-Spiegel, Glücksgefühle werden ausgeschüttet. Kinder sind dadurch motivierter, Herausforderungen anzunehmen – das kommt auch der Schule zu Gute. Dabei ist Sport nicht gleich Sport: Schüchterne Kinder, z.B., mögen oft Aktivitäten lieber, die eher auf Spaß und Kreativität und nicht auf Konkurrenz ausgelegt sind. In den Ferien sind die meisten Sportvereine zwar geschlossen, aber im Rahmen des Ferienpasses beispielsweise werden meist viele sportliche Aktivitäten angeboten.

Die wichtigsten Fragen nach der optimalen Freizeitbeschäftigung muss lauten: Was möchte das Kind gern machen, was braucht es gerade, was tut gut?

2. Spielen, spielen, spielen

Denn dadurch lernen Kinder unglaublich viel und erweitern ihren Horizont. Sie beschäftigen sich mit einem Thema, das sie wirklich interessiert und lernen dabei selbstbestimmt – die perfekte Basis, damit der Lernstoff nachhaltig im Kopf bleibt. → Hier erfahren Sie mehr

3. Lernen, ganz nebenbei

Hat Ihr Kind Auf- oder Nachholbedarf können Sie den Schulstoff auch ganz beiläufig in den Alltag integrieren: beim Backen rechnen, die Hintergründe bei aktuellen Nachrichten gemeinsam recherchieren oder ein Gesellschaftsspiel spielen – all das regt die Hirnmuskeln an und schmeckt gar nicht nach Lernen.

Bei schlechtem Wetter darf es auch der Computer zum Lernen sein. Pluspunkt: Kinder lernen am liebsten mit digitalen Medien – da kommt die Motivation also schnell in Schwung.

4. Gemeinsame Ausflüge mit der ganzen Familie

Reisen in eine antike Stadt, wandern in den Bergen oder der Tagesausflug in den Zoo – hier erweitert jeder seinen Horizont und lernt ganz nebenbei etwas über Geschichte oder Bio, ohne dass es sich nach Lernen anfühlt. Außerdem steigern gemeinsame Erlebnisse das Wir-Gefühl. ► 7 spannende Lernorte für Kinder

Tipp: Überlassen Sie die Ausflugsplanung doch einmal Ihrem Kind. Das Ausflugsziel wird vielleicht nicht unbedingt pädagogisch wertvoll sein, doch bei der Planung und Umsetzung erschließt sich Ihr Sprössling wichtige Kompetenzen.

5. Sprachen lernen mit Spaß

Auch Sprach- und Sommercamps sind eine tolle Möglichkeit für Kinder, Spaß und Lernen zu verbinden. Die Angebote der Sprachreiseveranstalter umfassen meist u.a. eine bunt organisierte Freizeit, in der die Kids die Sprache direkt anwenden und neue Menschen und spannende Kulturen kennenlernen können. Hier werden nicht nur Sprachkenntnisse aufpoliert!

6. Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit stärken

Kleine, aber verantwortungsvolle Aufgaben im Familienalltag vermitteln Kindern wichtige soziale Kompetenzen und Fertigkeiten. Sie lernen, zuzuhören und Verantwortung zu tragen – und z.B. beim Einkaufen auch noch das Lesen und Rechnen.→ Mehr: 11 Tipps: Selbstständigkeit von Kindern fördern

7. Langweilen

Kinder müssen sich auch mal langweilen. Nur so suchen sie sich selbstständig eine Beschäftigung und machen das, was sie wirklich interessiert. Dadurch lernen sie im Endeffekt am meisten: Sie setzen sich im Spiel mit Neuem auseinander, probieren etwas aus, ohne unter Druck zu stehen oder sich entmutigen zu lassen. Das fördert die Kreativität und stärkt das Selbstbewusstsein. Vielleicht entdecken Sie jetzt gemeinsam ganz neue Stärken und Talente?

Und was ist, wenn nach den Ferien Klassenarbeiten anstehen?

Wenn z.B. direkt nach den Herbstferien Klassenarbeiten anstehen, kann ein Lernvertrag helfen, den Schweinhund zu überwinden und gleichzeitig genug Raum für Erholung zu lassen. Hier haben wir für Sie eine kostenlose Vorlage zum Download bereitgestellt: Lernvertrag für die Ferien

Bildung 4.0: Warum man das Konzept der Schulnote überdenken sollte

Katharina Looks

Wie zukunftstauglich sind Noten?
© Lisa Fotios/ pexels.com

Wie aussagekräftig sind Zensuren wirklich? Und welche psychologischen Konsequenzen folgen dieser Art von Bewertung? scoyo-CEO Daniel Bialecki hinterfragt in seiner Kolumne die Daseinsberechtigung von Schulnoten.

Der Schulnote fehlt es an Aussagekraft

Noten sind ein Versuch, die Leistungen von Schülern zu objektivieren und messbar zu machen. Dies ist problematisch, weil dieser Vorgang undifferenziert und ohne Kontext stattfindet. Noten können immer nur die Leistung eines Schülers zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt abbilden. Wenn ein Kind eine Mathearbeit total verhaut, ihm der Stoff danach aber nochmal erklärt wird und das Kind ihn dann gelernt hat und beherrscht, bleibt die schlechte Zensur trotzdem stehen – sie kann höchstens durch die nächste benotete Abfrage relativiert werden. Dadurch sind Noten Momentaufnahmen, die nur bedingt das faktische Leistungsvermögen widerspiegeln und einen wichtigen Bestandteil im Lernprozess nicht honorieren: die individuelle Entwicklung eines Schülers. Dazu kommt erschwerend hinzu, dass einem Kind, das zwei Mal hintereinander ein „ausreichend“ erhält, also die Note 4, vermittelt wird, es hätte nichts dazugelernt. Das ist nicht nur totaler Quatsch, sondern wirklich fatal. Denn, wenn Schüler den Eindruck bekommen, nichts dazuzulernen, wenn sie wiederholt vermeintlich schlechte Noten bekommen, dann wird der angeborene Drang dazulernen zu wollen im Keim erstickt. Dabei ist gerade das eine der wichtigsten Fähigkeiten, immer schon – und besonders jetzt, im digitalen Zeitalter. 

Und was sagt eine Note überhaupt aus? Bedeutet eine schlechte Zensur in Deutsch beispielsweise, dass ein Kind generell Deutsch nicht kann, oder ist es so, dass es vielleicht Teile des vorgesehenen Lehrstoffs nicht konnte, andere aber ganz gut? Vielleicht total kreative Texte schreiben kann, es aber an der Grammatik oder Rechtschreibung hapert? Natürlich muss es ein bestimmtes Bildungsniveau ohne Ausnahmen geben, das jedes Kind erreichen soll. Um keine Bildungsverlierer zu produzieren, müssen Schulnoten das Erreichen aber exakt und eineindeutig feststellen können, denn sie dienen als zentraler Wegweiser für bestimmte Schul- und Abschlussformen, entscheiden als Selektionskriterium für die Wirtschaft (vermeintlich) über Zukunftschancen. Aber auch dort machen sich längst Zweifel breit: aufgrund der fehlenden Aussagekraft von Noten über die tatsächliche Qualifizierung eines Bewerbers, spielen Noten für immer mehr Unternehmen, wie die Deutsche Bahn, Google oder Microsoft keine oder nur noch eine untergeordnete Rolle im Recruitingprozess. Da müssen wir uns einmal mehr fragen, wozu genau wir Noten brauchen.

Unser Umgang mit Schulnoten ist ein zentrales Problem

Neben der fehlenden Aussagekraft von Schulnoten selbst, ist auch der Umgang mit ihnen extrem problematisch: Schlechte Noten sind für Schüler ein destruktives Feedback, da aus ihnen in der Schule keine konstruktive Konsequenz gezogen wird. Denn es gibt selten eine konkrete Handlungsempfehlung, die aus der Leistungsüberprüfung gezogen wird. Fragen wie „Was genau kann das Kind nicht – was muss jetzt wie gelernt und geübt werden?“ bleiben unbeantwortet, weil unseren Lehrern die Ressourcen fehlen, um Raum für eine institutionell geleitete, individuelle Förderung zu schaffen. Schüler und Eltern werden vom Bildungssystem also völlig alleine gelassen – und Nachhilfe boomt, weil sich Eltern nicht anders zu helfen wissen. Denn die Denkweise, dass eine schlechte Note zu einer schlechten Zukunftsperspektive führt, hält sich hartnäckig. Das führt zwangsläufig zu Ratlosigkeit, Druck und Stress, selten zu konstruktiven Verbesserungen. Das können wir nicht wollen.

Die Angst vor schlechten Noten und die damit verbundene Belastung kann schwerwiegende Folgen haben
© Pedro Figueras/ pexels.com

Wir dürfen also den psychologischen Effekt von Schulnoten nicht unterschätzen: Die meisten Kinder haben schlicht Angst vor schlechten Noten. Weil wir reflexhaft mit der Zukunftskeule winken, unsere Kinder aber nicht konkret wissen, wie sie ihre Note verbessern können. Der daraus resultierende Stress blockiert Ressourcen und damit kognitives Leistungsvermögen. Ein Teufelskreis. Als weitere Konsequenz verlieren Kinder ihre offene Haltung gegenüber dem Lernen. Lernen wird nicht mit dem Er-lernen einer Sache gleichgesetzt – wie es beim Fahrradfahren oder Schwimmen der Fall ist – sondern mit einer abschließenden Beurteilung und Bewertung. Wenn Lernen aber schon in der Schule negativ belegt und mit der Angst vor dem „Scheitern“ (= schlechte Zensur) gleichgesetzt wird, hat das langfristige Auswirkungen. Es führt in vielen Fällen zur Schlussfolgerung: Lernen ist doof. Und verhindert damit die heute vielfach verlangte positive Einstellung gegenüber dem „lebenslangen Lernen“.

Noten als Prozessbegleiter begreifen, weniger als Ziel

Und dennoch: Noten sind nicht per se ein schlechtes Konstrukt. Mit Schulen ohne eindeutige Leistungsbeurteilungen befänden wir uns in einem Elfenbeinturm inmitten einer Leistungsgesellschaft. Damit Noten aber das leisten können, was wir in diesem Zusammenhang von ihnen erwarten – nämlich aussagekräftige Qualifizierungskriterien zu liefern –müssen wir radikal etwas ändern. Lehrern muss die Zeit eingeräumt werden, Schüler individuell zu betreuen und ihnen aufzuzeigen, welche Konsequenzen sie aus einer Note ziehen sollen und wie sie ihre Leistungen verbessern können. Nur so wird Lernen zum Prozess, dessen einzelne Prozessschritte nicht mit einer singulären Bewertung ad acta gelegt werden. Schüler dürfen eben nicht mit ihren Noten alleine gelassen werden. Noten müssen einen fortlaufenden Entwicklungsprozess honorieren, um einen positiven Lernprozess zu fördern. Wir sollten sie als Indikator verstehen, weniger als Ziel. Dann geben Noten eine Orientierung für Schüler, Lehrer, Eltern und andere Institutionen. Und können auch ein Motivationselement sein.

Das Konzept von Schulnoten ist in heutigem Zustand nicht zukunftsträchtig

Für mich steht fest: Das generelle Konzept von Schulnoten, ihre Bedeutung und insbesondere die Aussagen und Handlungen, die aus ihnen abgeleitet werden, müssen grundlegend überdacht werden. Lehrer müssen mehr Zeit bekommen, sich individuell mit ihren Schülern zu befassen und ihnen aufzuzeigen, wie sie mit einer Note umgehen und was genau sie tun können, um sich weiter zu entwickeln. Wir sollten auf die individuellen Fähigkeiten von Kindern eingehen und diese gezielt entwickeln.

Das kann die Schulnote in ihrer jetzigen Form nicht bieten, weil sie dafür nicht graduell, nicht feinfühlig genug und vor allem viel zu weit vom Kind entfernt ist, als dass sie konstruktiv Kritik üben könnte und echte Entwicklung fördert. Dafür wurde die Note einfach nicht geschaffen. Wenn wir aber wollen, dass Kinder die Lust an Schule nicht verlieren und sich offen entwickeln, dann müssen wir das heutige Konzept der Schulnote ändern.

Über den Autor

Daniel Bialecki ist seit 20 Jahren im Bereich der digitalen Wissensvermittlung tätig und beschäftigt sich seitdem damit, wie richtig gute Bildung im digitalen Zeitalter aussehen kann. Seit über 10 Jahren konzentriert sich der Dreifach-Vater speziell auf erfolgreiche Lernprozesse von Kindern im Zusammenspiel mit deren Eltern und Lehrern. Gemeinsam mit Pädagogen und renommierten Geschichtenentwicklern baute er von 2007 bis 2009 die virtuelle Lernumgebung von scoyo mit auf. Seit 2014 ist er scoyo-Geschäftsführer.

Sachunterricht: Die Welt besser verstehen

Katharina Looks

Kleine Umweltforscher
© Monstera / Pexels

Unsere Kinder gestalten die Welt von morgen. Sachunterricht unterstützt kleine Entdecker, wichtigen Fragen zu Umwelt, Gesellschaft und Kultur nachzugehen.

Darum geht’s im Sachunterricht

Sachunterricht haben wir doch alle geliebt in der Grundschule, oder? Na klar! Damals wie heute werden hier spannende Fragen gestellt: Wie kann ich meine Gefühle beschreiben? Wie lebt eigentlich eine Erdhummel? Wie verändert sich ein Baum im Laufe des Jahres? Neben den Bereichen Körper, Tiere, Pflanzen, Lebensräume, Gesundheit gehören auch gesellschaftsrelevante Themen wie Klimaschutz und Migration in dieses abwechslungsreiche Fach. Sachunterricht vereint zahlreiche Elemente aus unserer komplexen Lebenswelt in sich. Noch mehr als Deutsch, Mathe und Englisch lädt das Fach Schüler*innen dazu ein, ihre unmittelbare Umgebung, sich selbst und ihren Alltag bewusst wahrzunehmen und die Welt ein Stücken besser zu verstehen.

Die Welt von morgen gestalten

Sachunterricht legt mit seiner Themenvielfalt nicht nur den Grundstein für zahlreiche Fächer in der weiterführenden Schule, wie zum Beispiel Biologie, Geografie oder Physik. In dem Fach steckt ebenfalls eine enorme Aktualität. „Unser Leben hat sich durch die europäische Migrationskrise, den Klimawandel mit seinen Naturkatastrophen, durch Pandemien und den technologischen Fortschritt in den vergangenen Jahren so sehr gewandelt, dass wir Erwachsenen mit unseren althergebrachten Denkweisen und dem Beharren auf alten Lösungen nicht mithalten können“, schreibt Susanne Mierau in ihrem aktuellen Buch „Frei und unverbogen“ (2021, S. 12).

Kurz gesagt: altbekanntes Denken nützt uns nichts. Wir müssen unsere Kinder dabei unterstützen, zu mutigen Persönlichkeiten heranzuwachsen und die Welt, wie wir Erwachsene sie ihnen präsentieren, zu hinterfragen. Dafür brauchen Kinder ein Verständnis von unserer Welt, wie sie aktuell ist und auch wie sie im besten Sinne für uns Menschen und alle anderen Lebewesen sein kann. Genau hier dockt der facettenreiche Sachunterricht an. Dieses Fach ist also vielmehr als reine Wissensvermittlung, sondern eine Aufforderung an die Schüler*innen, die Welt zu verstehen und bewusst zu gestalten. Eine große Aufgabe? Das auf jeden Fall! Doch sie kann ganz spielerisch – auch zuhause – begonnen worden.

Unsere neues Fach – Sachunterricht
© scoyo

Spielerisches Entdecken mit scoyo

Wie sieht das Ganze jetzt in der scoyo Lernplattform aus? Das Schulfach Sachunterricht (aka. Sachkunde oder früher auch Heimatkunde) teilt sich hier in drei Bereiche auf: „Unsere Erde“, „Menschen, Tiere & Pflanzen“ und „Gesellschaft & Technik“. So können Kinder schneller die Themen finden, die sie gerade interessieren, gleichzeitig bleibt genügend Raum fürs eigenständige Entdecken. Schließlich funktioniert genauso das Lernen im Alltag unserer Kinder: ungezwungen, nach Interesse, mit Neugier und Begeisterung selbstständig in die Dinge tiefer eintauchen, die gerade dem kindlichen Weg kreuzen.

scoyo bietet mit dem Fach Sachunterricht ein breites Spektrum kompaktes Wissen an und lädt die Kinder zum Weiterforschen in der echten Welt ein! Das hilft nicht nur praktisch für den Schulunterricht, es zeigt auch, das Lernen nicht nur das Auswendiglernen von Vokabeln ist (leider notwendig) oder das Wiederholen des Einmaleins (das leider auch), Lernen ist auch fragen, forschen, verstehen. Sachunterricht regt den kindlichen Entdeckergeist an, der manchmal bei anderen Schulfächern auf der Strecke bleibt. Doch auf mutige Entdecker und wissbegierige Forscher wollen und können wir einfach nicht verzichten. Sachkunde, du rockst!

Das Fördern ist der Eltern Lust – Wie Sie Ihre Kinder zum Lernen motivieren können

Katharina Looks

“Kind, du musst doch noch lernen!”. Eltern, die daraufhin nur diesen Gesichtsausdruck als Antwort bekommen, seien die Tipps von Christian Hanne nahegelegt
© STUDIO GRAND OUESTfotolia.com

Was können Eltern tun, um ihre Kinder zum Lernen zu motivieren? Zum Beispiel: gar nichts. Oder alles, was seelisch und finanziell erträglich ist! Kolumnist Christian Hanne gibt 4 Tipps mit Vor- und Nachteilen.

Eine Kolumne von Christian Hanne, Blog Familienbetrieb.

Jetzt, wo das neue Schuljahr erst ein paar Wochen alt ist, sind die meisten Schülerinnen und Schüler noch hoch motiviert und haben sich geschworen, von nun an immer und ausnahmslos alle Hausaufgaben zu machen, sich immer und ausnahmslos am Unterricht zu beteiligen und sich immer und ausnahmslos auf jede Klassenarbeit akribisch vorzubereiten. Man muss sich nicht zu Helikoptermamas oder -papas zählen, um den Wunsch zu verspüren, seine Kinder bei diesem Fleißenthusiasmus zu unterstützen, damit die Schule nicht spätestens kurz vor den Herbstferien nur noch als lästige Unterbrechung beim Chillen und Snapchatten gilt. Was dann schnell zu Zensuren führt, die allenfalls als Augenzahlen beim Kniffeln Freude hervorrufen würden, nicht aber als Schulnoten.

Glücklicherweise gibt es sehr viele unterschiedliche Ansätze, wie Sie Ihre Kinder beim Lernen optimal fördern können. Bei den folgenden Modellen ist sicherlich eines dabei, das Ihnen und Ihren Kindern zusagt.

1. Money, money, money

Läuft es in der Schule nicht, führen Sie dank Strafzahlungen ein Leben in Saus und Braus. Doch Vorsicht: Ihre Ersparnisse sinken im exponentiellen Verhältnis zu besser werdenden Noten!
© petunyiafotolia.com

Eine Möglichkeit, Ihre Kinder zu schulischen Höchstleistungen anzutreiben, ist ein finanzielles Anreizsystem, das auf Belohnung und Strafe basiert (und schon vielfach getestet ist). Für gute Noten (Einsen und Zweien) erhalten die Kinder Geld, die Erweiterung wäre das Einführen der Regel “bei schlechten Noten” (Fünfen und Sechsen): Hier müssen sie eine Strafzahlung entrichten. Quasi ein monetäres Zuckerbrot-und-Peitsche-Modell.

Der Vorteil

Wenn Ihre Kinder sehr schlecht in der Schule sind, sorgt das Money-money-money-Modell für einen steten Cashflow in der Haushaltskasse. Nach jeder Hausaufgabenüberprüfung, jedem Vokabeltest und jeder Klassenarbeit ist bei Ihnen Zahltag. Die Strafzahlungen ziehen Sie direkt vom Taschengeld ab und irgendwann stehen Ihre Kinder richtig tief in der Kreide bei Ihnen, so dass Sie großelterliche Geldgeschenke direkt einkassieren können. Eine sehr attraktive Einnahmequelle. Und obendrein noch steuerfrei.

Der Nachteil

Bei sehr schlauen Kindern treibt Sie die pekuniäre Motivationsmethode schnell in den finanziellen Ruin. Sie müssen dann ständig für Einsen löhnen, so dass Sie sich spätestens ab Mitte des Monats nur noch von Toastbrot mit Ketchup ernähren können. Irgendwann werden Ihre Kinder dann Ihr Gehalt pfänden und Ihnen russische Inkassofirmen auf den Hals hetzen. Obendrein dreht sich der gute Seneca angesichts eines solchen monetären Anreizsystems im Grabe herum, pervertiert es doch seinen berühmten Kalenderspruch „Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir!“ zu einem „Nicht für die Schule, sondern des Geldes wegen lernen wir.“

Das Fazit

Wenn Sie wollen, dass sich Ihr Kind zu einer durch und durch materialistischen Persönlichkeit entwickelt, später Hedgefonds-Manager wird und die FDP wählt, dann ist die Money-money-money-Methode das perfekte Fördermodell für Sie.

2. Die Laissez-Faire-Förderung

Das Kind einfach mal von der Leine nehmen – gut für die Familienharmonie, schlecht, wenn Sie nicht vorhaben, Ihr Kind bis zum Ende aller Tage durchzufüttern
© flickr.de

Ein physikalisches Grundprinzip besagt, dass Druck immer Gegendruck erzeugt. Auf dieser Erkenntnis fußt das Laissez-Faire-Fördermodell. Daher verzichten Sie darauf, Ihren Kindern irgendwelche Lernvorgaben zu machen (= Druck), denn sonst werden diese sich verweigern, überhaupt irgendetwas für die Schule zu tun (= Gegendruck). Stattdessen lassen Sie Ihre Kinder an der ganz langen Leine laufen. Am besten verzichten Sie ganz auf die Leine. Wenn Ihre Kinder Lust haben, für eine Klassenarbeit zu lernen, lernen sie, und wenn nicht, dann halt nicht.

Sie müssen sich auch keine Sorgen über einen möglicherweise schlechten Notendurchschnitt Ihrer Kinder machen, denn der wird für die Arbeitsplatzsuche angesichts der demographischen Entwicklung keine Rolle spielen. Erst kürzlich hat die Bundesregierung davor gewarnt, dass in den nächsten fünfzehn Jahren ungefähr drei Millionen Fachkräfte fehlen. Das heißt, 2030 sollten selbst Baumschulabsolventen keine großen Schwierigkeiten haben, einen Job zu bekommen.

Der Vorteil

Mittels des Laissez-Faire-Ansatzes wird die schulische Karriere Ihrer Kinder die familiäre Harmonie in keinster Weise trüben. Es wird nie Stress bei Hausaufgaben, keinen Streit vor Klassenarbeiten und niemals Zoff wegen schlechter Noten geben, sondern Sie werden zwölf Jahre lang in Friede, Freude, Eierkuchen leben. Vielleicht sogar dreizehn. Oder vierzehn.

Der Nachteil

Das Laissez-Faire-Fördermodell führt unter Umständen dazu, dass Ihre Kinder sich nicht aufraffen können, jemals eine Bewerbung abzuschicken. Ohnehin fehlen Ihnen dazu die notwendigen Rechtschreibungs- und Grammatikkenntnisse. Somit werden Ihnen Ihre Laissez-faire-geförderte Kinder bis zur Verrentung und darüber hinaus auf der Tasche liegen.

Das Fazit

Für harmoniebedürftige und konfliktscheue Eltern, die sich weniger als Erziehungsberechtigte, sondern als Kumpels Ihrer Kids fühlen, ist das Laissez-Faire-Modell genau das Richtige. Sie sollten aber auch nichts dagegen haben, dass Ihre Kinder bei Ihnen zuhause wohnen, bis sie Sie Altersheim abschieben.

3. Zusammen sind wir schlau

Eltern sind mit ihrer Rolle als Nachhilfelehrer oft überfordert
© Кирилл Рыжов – Fotolia.com

Wenn Sie Ihre Kinder schulisch nicht sich selbst überlassen wollen, könnte die Zusammen-sind-wir-schlau-Methode für Sie interessant sein. Dabei machen Sie immer gemeinsam mit Ihrem Kind Hausaufgaben, pauken zusammen Vokabeln und büffeln im Team für Klassenarbeiten. Das ist zwar etwas zeitaufwändig und Sie müssen Ihre Arbeitszeit drastisch reduzieren, aber nur so können Sie sicherstellen, dass Ihre Kinder nie die Hausaufgaben vergessen und sich immer perfekt auf Klausuren vorbereiten. Außerdem können Sie Lernfortschritte engmaschig kontrollieren und gegebenenfalls regulierend eingreifen.

Der Vorteil

In den ersten vier Jahren ist die Gemeinsam-sind-wir-schlau-Förderung ein absoluter Traum. Sie können alle Aufgaben spielend leicht lösen und Ihre Kinder werden Sie als Universalgenie bewundern, weil Sie wissen, dass sieben mal sieben nicht nur feiner Sand, sondern auch 49 ist. In den Klassen 5 bis 7 wird der Stoff zwar stetig anspruchsvoller, aber so können Sie Ihre Allgemeinbildung ein wenig auffrischen, was sehr nützlich ist, wenn Sie gerne Quiz Duell spielen.

Der Nachteil

Ab der achten Jahrgangsstufe wird das Zusammen-sind-wir-schlau-Modell immer herausfordernder, da Sie den Stoff häufig nur noch durch Zuhilfenahme des Internets bewältigen können. („Siri, wie viel Energie verbraucht ein 900-Watt-Staubsauger bei 230 Volt pro Minute?“ „Keine Ahnung, frag‘ Alexa.“) Spätestens wenn Ihre Kinder die Oberstufe erreichen, bekommen Sie gnadenlos Ihren begrenzten Wissenshorizont vor Augen geführt, Ihre Kinder werden täglich Zeuge Ihres intellektuellen Scheiterns und halten Sie für debile Volltrottel. (Da sie sich dann in der Pubertät befinden, denken sie das aber ohnehin von Ihnen.) Außerdem wird es mit zunehmendem Alter Ihrer Kinder immer mehr Streit und Zoff um die Hausaufgaben geben, was zu unschönen Auseinandersetzungen führt, gegen die ‚Game of Thrones‘ ein fröhliches Kindergartenfest ist.

Das Fazit

Sollten Sie einen starken Minderwertigkeitskomplex haben und es nötig haben, von Ihren sechsjährigen Kindern für Grundschulwissen bewundert zu werden, sollten Sie unbedingt das Zusammen-sind-wir-schlau-Fördermodell anwenden. Um es bis zum Schluss durchzuziehen, müssen Sie allerding leicht masochistisch veranlagt sein und über eine hohe Frustrationstoleranz verfügen. Oder beruhigungsmittelabhängig sein.

4. Outsourcing

Eine externe Nachhilfekraft lenkt den Frust und Hass Ihres Kindes von Ihnen ab – praktisch! So können Sie und Ihr Kind sich über die wirklich wichtigen Dinge streiten (Hygiene, Ordnung, Musikgeschmack)
© pixabay.com

Sie können familiäre Konflikte rund um Hausaufgaben, Vokabellernen und Co. vermeiden, indem Sie einfach andere dafür bezahlen, sich um die schulische Förderung Ihrer Kinder zu kümmern. Eine pädagogisch geschulte Nachhilfekraft oder ein im Nahkampf erprobter Fremdenlegionär sind viel besser als Sie in der Lage, mathematischen, naturwissenschaftlichen und fremdsprachlichen Stoff zu vermitteln. Alternativ können Sie auch auf eine onlinebasierte Lernplattform zurückgreifen, so dass Ihre Kinder frühzeitig lernen, dass man den Kontakt zu Menschen weitestgehend vermeiden kann.

Der Vorteil

Durch das Outsourcing der Lernförderung sparen Sie Zeit und Ihre Kinder werden nicht länger Sie, sondern die Nachhilfelehrer hassen. Durch das Online-Lernen erfahren Kinder wiederum, dass das Internet nicht nur gut für Prankvideos, Schminktutorials und Katzen-GIFs ist, sondern auch um Schulstoff pädagogisch wertvoll zu vermitteln. Das wird Ihre Kinder so langweilen, dass sie Handy und Tablet zur Seite legen und an die frische Luft zum Spielen gehen.

Der Nachteil

Wenn Sie Ihre Kinder beim Online-Lernen alleine lassen, nutzen diese womöglich die Zeit am Computer nicht zum Lösen von Matheaufgaben, sondern um sich in die Top 10 der ‚Counter Strike‘-Weltrangliste zu ballern. Das verleiht dem Lebenslauf später zwar eine exotische Note, hilft in der nächsten Klassenarbeit beim Lösen von Bruchrechen-Aufgaben aber nicht wirklich weiter.

Das Fazit

Durch das Lern-Outsourcing gehört der kraftraubende Stress rund um schulische Angelegenheiten, der die familiäre Harmonie unnötig belastet, der Vergangenheit an. Die gesparte Energie können Sie dafür aufwenden, um sich über unaufgeräumt Zimmer, zu laute Musik und mangelnde Körperhygiene zu streiten.

Weitere Kolumnen von Christian Hanne hier im ELTERN! Magazin:

Kolumne von Eltern für Eltern 

Im Wechsel schreiben Blogger und Journalisten über Themen, die Eltern bewegen. Lesen Sie hier Geschichten und Beispiele aus der wunderbar chaotischen Welt des Lernens und Lebens. Alle Kolumnen ansehen.

Über den Autor

Christian Hanne, Jahrgang 1975, ist im Westerwald aufgewachsen und hat als Kind zu viel von Ephraim Kishon gelesen und zu viel ‘Nackte Kanone’ geschaut. Inzwischen lebt er mit seiner Frau und ihren beiden Kindern in Berlin-Moabit. Auf seinem Blog ‘Familienbetrieb’, auf Twitter und Facebook schreibt er über den ganz normalen Alltagswahnsinn. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für Käsekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigermaßen stabil.

Im September ist sein Buch “Wenn’s ein Junge wird, nennen wir ihn Judith” im Seitenstraßenverlag erschienen. In zwölf gar nicht mal so kurzen Kurzgeschichten sinniert er darüber, wie Schwangerschaft, Marathongeburten und nachtaktive Babys eine moderne, gleichberechtigte Partnerschaft auf die Probe stellen.

Im Netz:

Eat this! Sechs (fast) unschlagbare Tipps für leckere Pausenbrote

Katharina Looks

Da ist ja gar keine Nutella drauf!
© ponce_photography/ pixabay.com

Ihr Kind bringt sein Pausenbrot immer wieder unangetastet zurück nach Hause? Christian Hanne hat in seiner Kolumne die Lösung für kleine Feinschmecker gefunden: Fingerdick Nutella.

Das Pausenbrot ist bekanntermaßen eine der wichtigsten Mahlzeiten für Schulkinder. Es spendet Energie und sorgt dafür, dass sich die Schülerinnen und Schüler konzentrieren und im Unterricht gut aufpassen können. Das große Problem: Kinder essen ihr Pausenbrot nicht, sondern bringen Tag für Tag ihre Brotdose ungeöffnet aus der Schule wieder mit nach Hause. Oder noch schlimmer: Sie beißen einmal von ihrer Stulle ab, um ihren Eltern unmissverständlich klarzumachen, dass das Pausenbrot so ungenießbar ist, dass sie eher ihr benutztes Sportzeug aufessen, als einen zweiten Bissen zu nehmen.

Sicherlich, es gibt immer wieder Berichte von Kindern, die gerne und mit Begeisterung ihre Stullen verputzen, aber das fällt unter die Rubrik Sommerloch-Meldung und ist ungefähr so glaubwürdig wie die Schlagzeilen „Riesen-Anakonda im Rhein entdeckt“ oder „Zweiköpfige Ziege gewinnt Lambada-Wettbewerb“. Stattdessen nimmt laut einer aktuellen Untersuchung der Fake University die Zahl der Eltern, die unter einer Pausenbrot-Phobie leiden, seit Jahren stetig zu. Diese bedauernswerten Väter und Mütter bekommen Schweißausbrüche, wenn sie die Lunch-Boxen ihrer Kinder öffnen, aus denen sie die verschmähten Brote höhnisch angrinsen. Den ganzen Tag über denken sie an diesen schauderhaften Moment, so dass sie häufig arbeitsunfähig sind. („Ein Pausenbrot, sie zu knechten.“)

Das muss aber nicht sein! Damit Ihnen dieses Schicksal erspart bleibt, sollten Sie sich meine sechs Tipps für perfekte Pausenbrote zu Gemüte führen.

1. Das Auge isst mit

Sie müssen sich bei der Gestaltung des Pausenbrots schon etwas mehr Mühe geben, wenn Sie wollen, dass Ihr kleiner Gourmet es auch isst
© jelly/ pixabay.com

Wenn Sie die Wahl hätten, eine Mahlzeit einzunehmen, die aussieht als wäre sie in einer Knastküche in einen Metallnapf geklatscht worden, oder die fein angerichtet und mit ein paar dekorativen Gewürzelementen garniert wurde, entscheiden Sie sich sicherlich für die zweite Option. So geht es möglicherweise auch Ihren Kindern. Anstatt ihnen tagaus tagein eine freudlose Graubrot-Klappstulle mitzugeben, müssen Sie schon etwas Entertainment in der Vesper-Box bieten. So ist das nun mal mit dieser vergnügungssüchtigen Jugend der heutigen Spaßgesellschaft.

Das ist auch gar nicht so schwierig. Stehen Sie einfach morgens um 4 Uhr auf, schmieren Sie Brote und stechen aus diesen dann Kreise, Sterne, Blumen usw. aus. Anschließend schnitzen Sie aus Obst und Gemüse kleine Skulpturen und Tierfiguren. Zum Schluss richten Sie den Pausensnack Ihrer Kinder in eigens dafür entwickelte so genannte Bento-Boxen zu psychedelisch anmutenden Food-Mandalas an.

Allerdings hat dieser auf die Vergnügungssucht der Kinder abzielende Pausenbrot-Ansatz auch gravierende Nachteile. Abgesehen von dem zeitlichen Aufwand und dem frühen Aufstehen verfügen auch nicht alle Eltern über die feinmotorische Fingerfertigkeit erzgebirgischer Kunsthandwerker. Da sieht die geschnitzte Karotte dann nicht aus wie ein lebensechter Tyrannosaurus Rex, sondern wie ein von einem Kometen erschlagenes Mammut. Außerdem sind Kinder in der Regel auch nicht so leicht hinters Licht zu führen. Nur weil ein Kohlrabi in der Form eines Dinosauriers daherkommt, schmeckt er immer noch wie ein doofer Kohlrabi.

2. Du sollst begehren deines Nächsten Pausenbrot

Während Kinder das von den eigenen Eltern geschmierte Pausenbrot meistens mit Missachtung strafen, finden sie die Stullen ihrer Freundinnen und Freunde wesentlich attraktiver. Das können Sie sich zunutze machen, indem Sie sich mit anderen Eltern absprechen. Abends schmieren Sie die Brote für Ihr Kind, richten Obst her und bereiten Getränke vor. Anschließend bringen Sie das Schinkenbrot zu Sabines Eltern, von denen Sie ein Käsebrötchen erhalten, bei Pauls Eltern geben Sie Ihre Apfelschnitze ab und nehmen eine Dose mit Weintrauben mit, bevor Sie schließlich den Früchtetee bei Nurcans Eltern abliefern, die Ihnen im Gegenzug eine Fruchtsaftschorle aushändigen. Am nächsten Tag tauscht Ihr Kind dann mit Sabine das Brot, mit Paul das Obst und mit Nurcan das Getränk und schon hat jedes Kind die von seinen Eltern zubereitete Vesper.

Zugegebenermaßen ist es aus ökologischen Gesichtspunkten bedenklich, wenn alle Eltern jeden Abend kreuz und quer durch die Stadt rasen, um Pausenbrote & Co. abzuliefern, aber dieser Preis muss bezahlt werden, damit die Kinder ausreichend mit Nährstoffen und Vitaminen versorgt werden. Der viel größere Nachteil dieses Pausenbrot-Tauschkreisels besteht ohnehin darin, dass er von dem sehr fragilen und wechselhaften sozialen Beziehungsgeflecht der Klassengemeinschaft abhängt. Sollte sich Ihr Kind mit Sabine, Paul und Nurcan verkrachen, wird es auf keinen Fall mehr sein Essen mit ihnen tauschen wollen, weil die voll bescheuert sind.

3. Selbst ist das Kind

Begrüßen Sie schon mal den neuen Dauerzustand Ihrer Küche, wenn Ihr Kind sein Pausenbrot selbst zubereitet
© chefkeem/ pixabay.com

Wenn Sie es irgendwann leid sind, jeden Morgen Brote zuzubereiten, die Ihr Kind nachmittags unberührt zurückbringt, dann lassen Sie es doch einfach selbst seinen Pausensnack vorbereiten. Belegt es sich nämlich seine Stullen selbst, kann es sich ja schlecht über den ekligen Stinkekäse oder die Schinkenwurst, die angeblich nach Kacka schmeckt, beschweren. Schließlich hat es sich das selbst aufs Brot gepackt. Okay, Kinder argumentieren häufig irrationaler als Donald Trump vor der UNO-Vollversammlung und werden trotzdem Sie dafür verantwortlich machen, dass ihnen das Pausenbrot nicht geschmeckt hat. Das ist nun mal das Schicksal, das Eltern zu ertragen haben.

Durch diesen Do-it-yourself-Ansatz erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Kind seine Jause in der Schule isst, um ein paar Prozentpunkte. Jedoch müssen Sie dafür in Kauf nehmen, Ihr morgenmuffliges Kind noch eine halbe Stunde früher wecken zu müssen, wodurch es sich in einen nuklearen Sprengkopf, der jederzeit explodieren kann, verwandelt. Außerdem sollten Sie nicht so naiv sein und glauben, Ihr Kind räumt nach dem Broteschmieren die Küche ordentlich auf. Vielmehr wird es so viel Chaos produzieren, dass Sie sich den halben Tag frei nehmen müssen, um die Küche zu renovieren und das Mobiliar zu restaurieren.

4. Denken Sie an die Vitamine!

Obst und Gemüse sollen ein wichtiger Bestandteil in der Vesper-Box Ihrer Kinder sein, denn die Vitaminzufuhr sorgt für geistige Frische und einen wachen Geist. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für ein gesundes Pausenfrühstück zum Beispiel unter anderem Radieschen, Kohlrabi oder Kiwi. „Mundgerecht geschnitten werden sie bei Kindern und Jugendlichen zum beliebten Fingerfood.“ Eine Aussage, die vermuten lässt, dass die Ernährungswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler der DGE kinderlos sind. Hier ein weiterer Beleg. „Kresse, Schnittlauch, Petersilie oder Basilikum beispielsweise geben den Pausenbroten die richtige Würze.“ Kennen Sie etwa ein Kind, das gerne Kresse, Schnittlauch, Petersilie oder Basilikum isst? Ja? Dann ist das wahrscheinlich mit der Lambada tanzenden, zweiköpfigen Ziege aufgewachsen.

Dennoch sollten Sie nicht auf Obst und Gemüse in der Brotdose Ihrer Kinder verzichten. Beispielsweise um den Schein verantwortungsvoller, um eine ausgewogene Ernährung ihrer Kinder besorgter Eltern zu wahren. Da reicht es eigentlich auch, Ihren Kindern Bananen, Paprika und Äpfel aus Plastik mitzugeben. Die verderben nicht und sind auch nicht so schwer. Aber aus ganz eigenem Interesse sollten Sie Ihren Kindern tatsächlich echtes Obst und Gemüse einpacken. Dann haben Sie beim Ausräumen der Lunch-Box immer einen gesunden Nachmittags-Snack. Auch hier gibt es eine aktuelle Untersuchung der Fake University, die besagt, dass für Eltern das von ihren Kindern verschmähte Obst und Gemüse die wichtigste Vitaminquelle ist. Ich finde das schlüssig. Oder kennen Sie Eltern, die an Skorbut leiden?

5. Sweets for my sweet

Nehmen Sie sich ein Beispiel: So sieht wohl das perfekte Pausenbrot aus, wenn es nach Ihrem Sprössling geht
© Cris DiNoto/ unsplash.com

Selbstverständlich gibt es aber eine Taktik, bei der Sie zu 100 Prozent sicher sein können, dass Ihr Kind seine Brotdose bis auf den letzten Krümel leer isst. Schmieren Sie einfach fingerdick Nutella auf pappiges Weißmehltoast und überziehen Sie jegliches Obst mit flüssiger Schokolade. (Den Gemüsequatsch lassen Sie komplett weg.) Ihr Kind wird Sie dafür lieben und Ihrer Wahl zu „Eltern des Jahres“ steht nichts mehr im Wege. (Vor allem, wenn Sie Ihrem Kind auch noch erlauben, rund um die Uhr am Handy zu zocken.)

Freilich ist diese Schokomethode nicht ganz unumstritten und Sie behalten Sie besser für sich. Andere Eltern würden darauf nämlich kaum empörter reagieren, als wenn Sie ihrem Kind jeden Tag ein Crack-Pfeifchen zur Steigerung seiner Leistungsfähigkeit mitgäben.

6. Schmier it like Jamie

Wenn Sie vor Nutella-Pausenbroten zurückschrecken, sollten Sie sich mal überlegen, ob die Stulle Ihres Kindes zu phantasie- und einfallslos ist und deswegen boykottiert wird. Jeden Tag labberiges Weizenmischbrot aus dem Backshop mit dick Butter, belegt mit gummiartigem Käse oder unter fragwürdigen Bedingungen hergestellter Wurst sind ja auch wirklich öde.

Versuchen Sie es doch mal mit einer etwas exquisiteren Kreation und lassen Sie sich von Jamie Oliver inspirieren. „Jamie Oliver?!“, schreien Sie jetzt vielleicht auf. „Das ist doch der Typ, der seine Kinder mit scharfen Chili-Schoten bestraft. Das geht ja wohl gar nicht!“ Damit haben Sie selbstverständlich Recht, aber Sie sollen sich von ihm ja auch keine Erziehungstipps geben lassen, sondern seine Lunchbox-Rezepte nachkochen. (Ebenso fragwürdig wie die Bestrafungsmethoden von Jamie Oliver ist übrigens die Namensgebung für seine Kinder. Die heißen nämlich Buddy Bear Maurice, Petal Blossom Rainbow, Poppy Honey Rosie, Daisy Boo Pamela und River Rocket Blue. Wahrscheinlich hat Jamie Oliver selbst zu oft an den scharfen Chili-Schoten gelutscht.)

Aber zurück zum Thema. Exquisite Pausenbrotschöpfungen. Bereiten Sie zum Beispiel ein knackiges Mohnbrötchen mit gebratenen Chorizowürstchen, selbst gemachtem Kichererbsen-Tomaten-Aufstrich und Rucola zu. Sie fragen sich, ob Ihr Kind das mögen wird? Natürlich nicht, aber dafür haben sie ein sehr leckeres Abendessen. Und hier noch der ultimative Tipp, den ich schon einmal in einer früheren Kolumne aufgeschrieben habe: Essen Sie das Sandwich am besten gleich nach der Zubereitung. Dann schmeckt es am besten und Ihr Kind muss es nicht umsonst in die Schule schleppen. Guten Appetit!

Weitere Impulse für einen stressfreien Schulfamilienalltag gibt es im scoyo-Podcast #scoyolo: Für mehr Leichtigkeit beim Lernen

Weitere Kolumnen von Christian Hanne hier im ELTERN! Magazin:

Über den Autor

Christian Hanne, Jahrgang 1975, ist im Westerwald aufgewachsen und hat als Kind zu viel von Ephraim Kishon gelesen und zu viel „Nackte Kanone“ geschaut. Inzwischen lebt er mit seiner Frau und ihren beiden Kindern in Berlin-Moabit. Auf seinem Blog „Familienbetrieb“, auf Twitter und Facebook schreibt er über den ganz normalen Alltagswahnsinn. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für Käsekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigermaßen stabil.

Am 17. Oktober erscheint sein neues Buch „Ein Vater greift zur Flasche. Sagenhaftes aus der Elternzeit“ im Seitenstraßenverlag.

 

Im Netz

 

Tipps: Erster Schultag nach den Ferien

Katharina Looks

Schulstart nach den Ferien
© Konstantin Yuganov – Fotolia.com

Früh aufstehen statt ausschlafen, büffeln statt faulenzen – klingt zugegeben alles andere als verlockend. Mit diesen 11 Tipps für den ersten Schultag nach den Ferien motivieren Sie Ihr Kind für die nächste Etappe.

Ausschlafen und den ganzen Tag an der frischen Luft herumtollen – damit ist es nach den Ferien vorbei. Und das fällt vielen Kindern und Jugendlichen jedes Mal aufs Neue schwer. Kein Wunder: Früh aufstehen, die Schulbank drücken, Hausaufgaben machen, zeitig ins Bett gehen – diese Umstellung ist eine Herausforderung für Kinder, aber auch für Eltern. Wir haben für Sie 11 Tipps für den ersten Schultag nach den Ferien zusammengestellt, mit denen Sie und Ihr Nachwuchs den Schulstart garantiert mit Bravour meistern.

In this article

Tipps für den ersten Schultag nach den Ferien: Vorbereitung ist alles

Um nach den Ferien wieder richtg gut in die Schulzeit zu starten, können Sie sich mit Ihrem Kind schon während der Ferien darauf vorbereiten. Das heißt natürlich nicht, dass das Thema “Schule” die Ferien bestimmen sollte, sondern, dass sie sich mit ein paar kleinen Tricks schon langsam auf einen Neustart einstimmen können.

Tipp 1: Schulstart ohne Altlasten

Die sechswöchigen Sommerferien markieren eine Zäsur im Schulalltag: Das alte Schuljahr ist abgeschlossen und erledigt, das neue steht vor der Tür. “Altlasten” wie schlechte Noten oder Verhaltensauffälligkeiten aus dem vorherigen Schuljahr sollten jetzt nicht mehr thematisiert werden. Stattdessen können Sie mit Ihrem Kind über seine Erwartungen an das neue Schuljahr sprechen: Bekommt es neue Lehrer, neue Klassenkameraden oder neue Fächer? Was wird es in diesem Schuljahr lernen? Worauf freut es sich? Wovor hat es vielleicht Angst?

Das Gleiche gilt auch für alle anderen Ferien: Sie dienen dazu, Kraft zu tanken, den Kopf frei zu bekommen und dann noch einmal richtig durchzustarten. Richten Sie den Blick bei den Gesprächen stets nach vorn und versuchen Sie Ihrem Kind zu vermitteln, dass der erste Schultag nach den Ferien ein wirklicher Neubeginn ist, in dem sich negative Erlebnisse nicht zwangsläufig wiederholen müssen. Druck, Drohungen oder Versprechungen lösen dagegen nur Stress aus und wirken sich negativ auf das Lernen aus. Schaffen Sie stattdessen eine entspannte Atmosphäre, die möglichst ab Tag 1 zum Lernen motiviert.

Die Pädagogin und Elterntrainerin Bettina Schade rät: “Die Eltern sollten dem Kind möglichst keine Vorschriften machen, wie es zu lernen hat, sondern das Kind lieber ermutigen, selbst einige konkrete Ziele und Vorhaben zu formulieren – am besten schriftlich, zum Beispiel auf kleinen Erinnerungszetteln oder in einer Art Vertrag mit sich selbst.”

Tipp 2: Neue Schulsachen schüren Vorfreude

Erstklässler werden zum Schulstart völlig neu ausgestattet. Das weckt die Vorfreude auf den ersten Schultag nach den Ferien und steigert die Motivation. Profitieren Sie von diesem “Trick” und gönnen Sie auch Ihren älteren Schulkindern zum Schulanfang etwas Neues. Eine trendige Tasche, ein neuer Ranzen, ein cooles Hausaufgabenheft – gehen Sie gemeinsam einkaufen und lassen Sie Ihrem Kind freie Wahl. Achten Sie aber darauf, dass das Geschenk Ihrem Kind im Schulalltag von Nutzen ist und kaufen Sie kein Spielzeug.

Tipp 3: Schulranzen rechtzeitig packen

Federmappe, Hefte, Bücher – alles drin? Erledigen Sie das Ranzenpacken nicht in allerletzter Minute, sondern nehmen Sie sich schon ein paar Tage vor dem ersten Schultag nach den Ferien Zeit, um die Schulsachen mit Ihrem Kind gemeinsam durchzugehen. Was nicht mehr gebraucht wird, fliegt raus und wird durch Neues ersetzt. Das schafft nicht nur Ordnung im Ranzen, sondern auch im Kopf.

Nutzen Sie die Gelegenheit, um Hefte und Bücher aus dem letzten Schuljahr durchzublättern und auf Lernerfolge hinzuweisen. Verdonnern Sie Ihr Kind in den letzten Tagen vor dem Schulstart allerdings nicht zum exzessiven Lernen in den Ferien – es soll ja gut erholt, beschwingt und motiviert ins neue Schuljahr starten.

Tipp 4: Schulfreunde treffen

Signalisiert Ihr Kind “Null Bock auf Schule”, kann es helfen, den Kontakt zu Schulfreunden zu suchen. Denn Schule ist nicht nur ein Lernort Ihres Kindes, sondern auch ein wichtiger Lebensraum, in dem es einen Großteil seiner sozialen Kontakte pflegt. Trifft Ihr Kind seine Schulfreunde in den Ferien nicht ohnehin, sollten Sie spätestens in der letzten Woche vor dem ersten Schultag nach den Ferien versuchen, ein Treffen zu organisieren. So kann Ihr Kind sich mit seinen Schulfreunden über die Ferien und den bevorstehenden Schulbeginn austauschen. Auch der gemeinsame Schulweg am ersten Schultag erleichtert Kindern das frühe Aufstehen und den Gang zur Schule.

Tipp 5: Frühes Aufstehen trainieren (vor allem bei langen Ferien)

Die größte Herausforderung erwartet Kinder und Eltern bereits vor dem eigentlichen Schulbeginn: Es ist das frühe Aufstehen, das den meisten Kindern in den ersten Tagen nach den Ferien zu schaffen macht. Aus diesem Grund sollten Sie rechtzeitig mit der Umstellung auf den neuen Tagesrhythmus beginnen, denn es dauert ein bisschen, bis man sich an die frühen Aufstehzeiten gewöhnt hat.

Frühes Aufstehen sollte deshalb schon in der letzten Ferienwoche auf dem Programm stehen – jedenfalls in den Sommerferien. Und wer früh aufstehen muss, muss auch zeitig zu Bett gehen, da hilft nichts! Der durchschnittliche Schlafbedarf bei Grundschülern liegt zwischen zehn bis elf Stunden. Jugendliche kommen auch mit acht bis neun Stunden Schlaf aus. Vielleicht können Sie das frühe Aufstehen in den letzten Ferientagen nutzen, um morgens gemeinsam schwimmen zu gehen oder eine kurze Radtour zum Bäcker zu machen. Das macht munter und Spaß!

Dasfrüher Aufstehen wieder zu trainieren kann dabei helfen, zum Schulbeginn besser aus den Federn zu kommen
© Annie Spratt/ unsplash.com

Tipps für den ersten Schultag nach den Ferien: Los geht’s!

Alle Vorbereitungen sind getroffen und nun wird es ernst? So starten Sie und Ihre Kinder entspannt und motiviert wieder in die Schulzeit.

Tipp 6: Sanft wecken mit Musik und Sonnenlicht

Einen Morgenmuffel aus dem Bett zu bekommen ist nicht leicht. Mit der richtigen Musik fällt es allerdings leichter. Wecken Sie Ihr Kind mit seinem Lieblingssong oder singen Sie kleineren Kindern ein Aufwachlied vor. Auch (Sonnen-)Licht hilft beim sanften Erwachen: Licht hemmt nämlich die Produktion des Schlafhormons Melatonin. Lassen Sie also frühzeitig Licht ins Zimmer, so kann ihr Kind langsam aufwachen.

Tipp 7: Gemeinsam gesund frühstücken

Ernährungswissenschaftler und Pädagogen sind sich einig: Ein reichhaltiges und gesundes Frühstück sorgt nicht nur für Fitness und hohe Leistungskraft, sondern auch für gute Stimmung. Viele Familien frühstücken nur am Wochenende oder in den Ferien zusammen.

Das gemeinsame Frühstück ist aber gerade im stressigen Alltag ein wichtiges Ritual und sorgt am ersten Schultag nach den Ferien für die Extraportion Schwung: Am Frühstückstisch kommt die Familie noch einmal zusammen und tauscht sich aus, bevor jeder seine Wege geht. Planen Sie ausreichend Zeit für das Frühstück ein und überraschen Sie Ihre Kinder immer mal wieder mit einer besonderen Leckerei, wie frischen Brötchen oder Pfannkuchen mit Obst.

Tipp 8: Den ersten Schultag zelebrieren

Ein Besuch im Zoo, im Freibad, in der Kletterhalle oder im Freilichtmuseum – versüßen Sie den ersten Schultag nach den Ferien mit einem ganz besonderen Nachmittag. So machen Sie den ersten Schultag zu etwas Besonderem und vermitteln Ihrem Kind, dass es auch während der Schulzeit Raum für “Ferienerlebnisse” gibt. Vielleicht können Sie auch etwas gemeinsam mit Schulfreunden organisieren, dann kann sich Ihr Kind direkt über seine Erfahrungen am ersten Schultag austauschen.

Tipp 9: Rituale aus den Ferien übernehmen

Morgens noch einen Moment zusammen kuscheln, nachmittags Eis essen, nach dem Abendbrot etwas spielen – das macht die Ferien so schön. Retten Sie ein paar dieser wunderbaren “Rituale” und entspannenden Momente in den Alltag hinüber. Das stärkt nicht nur das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Familie, sondern versüßt Ihnen und Ihren Kindern auch den Alltag.

Tipp 10: Sport und Bewegung als Ausgleich

In den Sommerferien haben sich die meisten Kinder viel bewegt: Sie sind geschwommen, geklettert, gelaufen und gesprungen. Kein Wunder, dass ihnen das stundenlange Sitzen in den ersten Schultagen nach den Ferien schwerfällt. Sprechen Sie deshalb schon in den letzten Ferientagen mit Ihrem Kind darüber, wie es seine Freizeit am Nachmittag möglichst bewegt gestalten möchte. Ob Mannschaftsportart, Ballett, Reiten oder Turnen – ein neues Schuljahr ist auch der richtige Zeitpunkt, sich im Sportverein anzumelden.

Tipp 11: Von Anfang an durchstarten

Je früher Kinder im Schulstoff sind, desto weniger Stress bereiten ihnen später im Schuljahr Klassenarbeiten und Co. Machen Schüler regelmäßig ihre Hausaufgaben (ohne Eltern), beteiligen sich mündlich im Unterricht und wiederholen sie den Stoff auch mal mit anderen Methoden, sind spätere Herausforderungen leichter zu meistern. Als Eltern können Sie Ihre Kinder dazu motivieren, Ihnen den Rücken stärken, für Ausgleich sorgen, sollten aber nicht zum Hilfslehrer werden.

Wissensdurst noch nicht gestillt? Im #scoyolo-Podcast dreht sich alles um „Lernen mit Leichtigkeit” – voller Anregungen, Tipps und alle zwei Wochen neu! Jetzt gleich reinhören:

Vorbereitung Klassenarbeit – wie schafft es mein Kind, effektiv zu lernen?

Katharina Looks

©
Fotolia

Die Schule nimmt einen großen Teil im Alltag des Sohnes unserer Leserin ein. Neben der Vorbereitung auf Klassenarbeiten, Vokabeltests und Co. bleibt nicht viel Freizeit. Sie fragt: (Wie) kann er effektiver lernen?

Wie effektiv auf Klassenarbeit vorbereiten? Eltern fragen, unsere ExpertInnen geben Rat.

Liebes scoyo Team,

mein Sohn geht in die 6. Klasse auf dem Gymnasium (G8). Er hat täglich bis 15:00 Uhr Unterricht und ist ca. um 15:45 Uhr zuhause. Dann ist er erstmal fix und foxi und muss entspannen und vor allem essen. Er schreibt wöchentlich ein bis zwei Vokabeltests, vier Wochen vor den Ferien beginnt der Run auf die Klassenarbeiten. Im Durchschnitt werden zwei Klassenarbeiten und noch zwei Tests pro Woche geschrieben. Der Höhepunkt sind dann drei Klassenarbeiten auf drei aufeinander folgenden Tagen. Wir bekommen auch pro Halbjahr einen Klassenarbeitsplan, wann welche KA geschrieben wird. Organisatorisch bekommen wir es jedoch trotzdem nicht auf die Reihe und das Familienleben leidet zum Teil unter der Stresssituation.

Nun suche ich verzweifelt nach Hilfestellungen zur besseren Vorbereitung auf Klassenarbeiten, um das Ganze zu strukturieren. Leider ist es mir bis heute nicht gelungen. Jeder Plan, den wir zusammen aufstellen, wird nach zwei Tagen über den Haufen geworfen, da es zeitlich nicht möglich ist, alles unter einen Hut zu bekommen. Freizeit? Eigentlich unmöglich. Und ich frage mich in solchen Phasen, wo bleibt denn eigentlich noch die Kindheit? Die Kinder müssen mehr leisten, als wir Erwachsenen bei einer 40-Stunden-Woche.

Außerdem finde ich, dass mein Sohn unstrukturiert lernt bzw. nicht intensiv und effektiv genug. Er verbringt viel zu viel Zeit mit dem Lernen. Dies ist hauptsächlich in Fächern der Fall, die ihm keinen Spaß machen. Ich möchte erwähnen, dass er ein Einser- bzw. Zweier-Schüler ist, aber auch er braucht noch Unterstützung.

Habt ihr hierzu eine passende Lösung? Und kennt ihr eine Institution o. ä. wo Kinder lernen, wie man richtig und effektiv lernt? Hier geht es mir hauptsächlich darum, dass mein Sohn für sich eine Methode findet, wie er am schnellsten zum Ziel kommt und dabei noch gute Noten einsammelt.

Unsere Experten antworten:

Tipps für effektiveres Lernen von Bea Beste, Bloggerin und Bildungsunternehmerin

© Bea Beste Ihre Frage ist eine Herausforderung für  jemanden wie mich, der am liebsten die gesamte Bildung in Deutschland umkrempeln möchte. Lassen Sie mich deshalb am Anfang betonen: Ich fühle mit Ihnen und ihrem Sohn mit! Schule müsste anders sein, sie müsste Kinder und Jugendliche fürs Lernen begeistern, ihre natürliche Neugier anfüttern und befriedigen, ebenso wie die nötigen Selbstorganisationsfähigkeiten lernen und schärfen. Stattdessen haut sie ihnen Aufgaben und ein Lernpensum um die Ohren, die sich wie nasse Gipsbandagen anfühlen. 

So, was machen wir jetzt damit? Es gibt eigentlich nur die gute alte Parole:

Falls ein Schulwechsel für Sie aus verschiedenen Gründen nicht in Frage kommt, heißt es, sich damit zu arrangieren und die Herausforderung anzunehmen. Ich habe bereits einmal über die “Faul und Klug-Strategie” gebloggt, die bei meiner Tochter recht gut funktioniert hat. Ansonsten können Sie es mit einigen anderen Ansätzen versuchen:

  • Mal eine Weile locker lassen: Seien Sie eine Zeit lang weniger hinterher und beobachten Sie, ob Ihr Sohn nicht ganz von alleine den Ehrgeiz entwickelt, sich beim Lernen effektiver zu organisieren. Vielleicht verlässt er sich zu sehr auf Sie?
  • Delegieren: Hätten Sie vielleicht jemand so um die 20, der/die studiert und vielleicht statt Nachhilfe ein wenig Selbstorganisation beim Lernen für eine Klassenarbeit mit Ihrem Sohn trainiert? Junge Studenten können wunderbare Vorbilder sein!
  • Lerngemeinschaften für die Vorbereitung der Klassenarbeit fördern: Vielleicht können Sie sich dafür einsetzen, dass Ihr Sohn eine Lerngemeinschaft mit 2-3 anderen Schulkameraden ins Leben ruft? Möglicherweise können sich die Kids gegenseitig helfen und entlasten ­­– und ja, wenn Aufgaben tatsächlich zu viel sind, ist es auch mal OK voneinander abzuschreiben und mehr vom Leben zu haben, und das sage ich nicht leichtfertig. 
  • Last but not least: Problem gemeinsam angehen! Haben Sie die Thematik, so, wie Sie sie hier beschreiben, mit Ihrem Sohn besprochen? Was sagt er dazu? 

Außerdem finde ich, dass scoyo hier bereits echt gute Tipps für effektives Lernen zusammengestellt hat.

Daniel Bialecki, scoyo Geschäftsführer: „Effektiv lernen relativ betrachten“

© Daniel Bialecki Ja, die Leistungsanforderungen an die Kinder sind heute sehr hoch, besonders in Ihrem Fall: Gymnasium mit G8. Ich verstehe sehr gut, in welcher Situation Sie sich da gerade befinden. Wunderbar ist, dass Sie aktiv nach einem Ausweg suchen und das so nicht (mehr) hinnehmen mögen. Umso mehr, da diese Situation ja nicht eigenverschuldet entstanden ist. Die Ursache ist in erster Linie in einigen Schwächen unseres Schulsystems zu finden. Das können wir nicht ändern ­– aber dennoch können Sie Ihre Probleme lösen oder verbessern:

Tipp 1: Dialog mit Lehrern und anderen Eltern suchen 

Zuerst sollten Sie mit den Lehrern und anderen Eltern sprechen. Generell sind Hausaufgaben sinnvoll, aber nur, wenn sie im richtigen Maß und mit der richtigen Zielrichtung eingesetzt werden. Ist das bei Ihnen der Fall? Was sagen die anderen Eltern aus der Klasse dazu? Wenn es vielen so geht, sollten Sie mit der Schule darüber sprechen und fragen, ob nicht z. B. ein Anteil der Hausaufgaben in den Schultag integriert werden kann.

Dann ist natürlich auch ein individuelles Gespräch mit den Lehrern wichtig. Empfinden sie auch, dass Ihr Sohn zu wenig effektiv lernt? Wo sehen sie Ansatzpunkte, das zu verbessern? Es ist sehr wahrscheinlich, dass sie darauf eine konkrete Sicht haben und sogar Ihre Wahrnehmung ergänzen können.

Tipp 2: Lerncoach testen

Weil die meisten unserer Schulen paradoxerweise nicht lehren, wie man richtig lernt und sich effektiv auf Klassenarbeiten vorbereitet, hat sich für diesen Bedarf ein privater Markt entwickelt: der der Lerncoaches. Klar, es gibt auch viele Bücher, aber in Ihrem Fall macht es vielleicht mehr Sinn, den Kontakt mit einem Lerncoach aufzunehmen. Ein erstes Gespräch sollte frei von Kosten sein. Dann können Sie entscheiden, ob der Lerncoach wirklich helfen kann und sich die zusätzlich investierte Zeit (neben dem Geld) dann auch wirklich auszahlt – weil Ihr Sohn weniger Zeit zum Lernen aufwenden muss. Ein Tipp: die Lerncoaches in Ihrer Umgebung finden Sie online. Schauen Sie auch gleich, ob es Eltern gibt, die mit dem jeweiligen Coach über Erfahrungen berichten.

Soweit der erste Teil der Antwort – der zweite Teil ist meine rein persönliche Meinung:

Tipp 3: Wie (effektiv) lernen? Lassen Sie Ihrem Kind seine Findungsphase

Sie schreiben, dass Ihr Sohn ein Einser- und Zweierschüler ist. Das ist sehr gut. Jedes Kind lernt anders – manche Schüler brauchen ein wenig mehr Zeit als andere. Für mich klingt es so, als würde Ihr Sohn gerade noch ausprobieren, wie er am besten lernen kann. Er befindet sich sozusagen in der Findungsphase.

Gerade in den ersten Jahren auf der weiterführenden Schule ändert sich unglaublich viel für die Kleinen: neue Fächer, neue Inhalte, hohe Anforderungen… Das spielerische Lernen kommt fast gänzlich zum Erliegen. Da muss man sich erst einmal dran gewöhnen und den eigenen Weg finden.

Dass Sie ihn dabei unterstützen, ist wunderbar. Vielleicht kann er darauf aufbauend aber seinen eigenen Rhythmus finden, verschiedene Methoden ausprobieren, seine Zeit allein planen – auch wenn er dadurch erst einmal länger braucht. Irgendwann wird er herausfinden, wie er sich am effektivsten auf Klassenarbeiten vorbereitet ohne zu stark unter Druck zu stehen.

Durch die gewonnene Zeit als echten Gegenwert könnte er langfristig ausgeglichener werden, was wiederum direkt auf Noten und ganz wichtig aufs Selbstbewusstsein einzahlt.

Tipp 4: Selbstbewusstsein stärken

Dafür braucht er wiederum Ihre Unterstützung. Geben Sie Rückendeckung, aber versuchen Sie Schule eher zum Nebenthema in der Familie zu machen. Das haben Sie ja auch geschrieben: die Noten sind erst einmal nebensächlich, die familiäre Balance ist die Basis für alles. Achten Sie weiter darauf – denn wenn sich pubertätsbedingt die Hormone Ihres Sohnes zunehmend ins Chaos stürzen, kann es sein, dass die Lage kippt und er sich deutlich gegen Ordnung und mangelnde Freizeit wehrt.

Vielleicht hilft es, ein bisschen mehr loszulassen, vielleicht auch eine drei zu akzeptieren (ich will nicht sagen, dass Sie das nicht tun würden – aber manchmal haben wir Eltern Angst vor schlechten Noten, weil wir die Zukunft unserer Kinder in Gefahr sehen und schließlich nur das Beste für unsere Lieben wollen).

Unterstützen Sie Ihren Sohn dahingehend, dass er lernt, sich aufgrund von eigenen Erfahrungen, Erfolgen und Misserfolgen in vollem Umfang selbst zu steuern. Das hilft ihm langfristig ungemein.

Alexandra v. Plüskow, Lehrerin: Dialog mit Schule, anderen Eltern und vor allem Ihrem Sohn suchen!

© Alexandra v. Plüskow Das, was Sie schildern, gibt den Alltag an vielen weiterführenden Schulen wieder. Unterricht bis 15:00 Uhr – und dann müssen die Kinder noch so viel zusätzliche Zeit für das Lernen und die Vorbereitung für die nächste Klassenarbeit aufwenden.

Sie beschreiben das, was viele Familien auch durchleben – müssen. Dabei haben Sie die Situation bereits sehr gut im Griff! Sie gönnen Ihrem Sohn die verdiente Pause nach der Schule und achten darauf, dass er sich ausreichend ernährt.

Ein bis zwei Vokabeltests und zahlreiche Arbeiten geben allerdings einen Takt vor, der Ihrem Sohn kaum Zeit zum Durchatmen gibt.

Suchen Sie zunächst Kontakt zu den Elternvertretern bzw. Elternvertreterinnen in der Klasse Ihres Sohnes. Erfahren Sie im Gespräch, ob auch weitere Familien von dieser schulischen Situation belastet sind. Falls ja, wie kann hier im Sinne der Kinder gehandelt werden? Eine Möglichkeit wäre, dass die Elternvertretung mit der Klassenlehrkraft spricht – oder ein Thema wie „Zeitmanagement für Schülerinnen und Schüler“ oder „Lerntipps für Zuhause“ wiederkehrend im Rahmen eines Elternabends Platz findet. Manche Schulen bieten auch Elterncoachings bezüglich Lerntechniken durch externe Experten an. Regen Sie dies ggf. ebenfalls an.

Ich lese aber auch, dass Sie sich Sorgen machen, Ihr Sohn würde zu unstrukturiert und nicht effektiv genug lernen. Er lernt Ihrer Meinung nach nicht selbstorganisiert genug – ist aber dennoch in der Lage, gute Zensuren zu schreiben. Das heißt, bisher wappnet er sich hervorragend mit Wissen für die Klassenarbeiten. Dies sollten Sie auf jeden Fall positiv hervorheben! Vor allem im Gespräch mit ihm.

Suchen Sie also zunächst den Dialog mit Ihrem Sohn selbst. Wie empfindet er die Situation? Sieht er es ebenso, dass sein Lernverhalten uneffektiv ist? Leidet er unter mangelnder Konzentration? Weiß er nicht, wie er sich selbst organisieren und auf eine Arbeit in der Schule vorbereiten soll? Bitten Sie dann die Klassenlehrkraft um ein Gespräch und erbitten Sie deren Einschätzung, wie sich das Lernverhalten Ihres Sohnes in der Schule zeigt. Hier finden Sie eine Checkliste für das Treffen mit dem Lehrer.

Hilft das nicht weiter, bietet es sich an, mit der Beratungslehrkraft der Schule oder mit einem Mitarbeiter bzw. einer Mitarbeiterin des schulpsychologischen Dienstes zu sprechen. Hierbei sollten Sie beachten, dass dies eine gewisse Wartezeit mit sich bringt. Nichtsdestotrotz, Sie haben recht – die Freizeit unserer Kinder ist von immenser Bedeutung. Dies sollten Sie weiterhin ernst nehmen. Welche Fähigkeiten und Neigungen hat Ihr Sohn? Sind diese sportlicher Natur oder eher musischer? Spielt er einfach noch einmal gern mit Freunden oder macht er lieber Ausflüge mit der Familie? Dann nehmen Sie sich bewusst fest vereinbarte Familien-Auszeiten, die einen wichtigen Ausgleich zu dem schulischen Programm bieten. Sie halten dies beispielsweise mit der Mittagspause schon ganz wunderbar ein!

Und noch ein Tipp: Die Vokabeln lernen Sie gemeinsam besonders gut mit der Fünf-Fächer-Lernkartei.

Erste Anregungen erhalten Sie hier: www.herlitz.de

Und auch auf scoyo finden Sie viele abwechslungsreiche Übungen mit den Inhalten der sechsten Jahrgangsstufe, die Ihren Sohn ganz bestimmt zum Üben motivieren:

Der Unterschied zwischen “das” und “dass” – einfach erklärt!

Katharina Looks

Unsplash
Der Unterschied zwischen Das und Dass

Auf den ersten Blick scheint es nur ein simples “s” zu sein, das den Unterschied zwischen “das” und “dass” ausmacht. Trotzdem passieren hier immer wieder Flüchtigkeitsfehler. Wir erklären, wann ein “das” und wann ein “dass” verwendet wird.

In this article

In diesen Fällen verwendet man “das”:

1. → “Das” als Artikel:

“Das” ist ein Artikel, in der Grundschule manchmal auch Begleiter (vom Nomen) genannt, weil er – wie der Name schon sagt – ein Nomen begleitet. Beispiele:

  • Das Kätzchen schnurrt.
  • Das Reh läuft durch den Wald.
  • Das Essen schmeckt prima.
  • Wenn ich das Bild sehe, freue ich mich über das Geschenk.

2. → “Das” als Pronomen:

“Das” kann auch ein Pronomen (Fürwort) sein. Dieses ersetzt ein Nomen, also ein Hauptwort.

Erklärung: Zunächst steht das Nomen im Hauptsatz. Dieses soll mithilfe eines Nebensatzes näher erklärt/beschrieben werden. Im darauf folgenden Nebensatz wird dieses Nomen durch ein “das” ersetzt.

Beispiel: Das Kätzchen (Nomen), das (Pronomen) so laut schnurrt, versteckt sich gerne unter dem Bett.

In diesen Fällen verwendet man “dass”:

“Dass” ist eine Konjunktion, auch Binde- oder Fügewort genannt. Mit einer Konjunktion werden Wörter, Satzteile oder Sätze miteinander zu einem Satz verbunden. “Dass” leitet dabei fast immer einen Nebensatz ein. Folglich besteht zwischen den einzelnen Satzelementen, also zwischen Haupt- und Nebensatz, eine logische Beziehung.

Gut aufpassen: Zwar steht ein “dass” ziemlich häufig als erstes Wort nach dem Komma, jedoch nicht immer. Manchmal kann es auch am Anfang eines Satz stehen. Beispiele:

  • Ich wusste ganz sicher, dass ich für die Arbeit eine “Eins” kriegen würde.
  • Dass meine Hosen am Knie kaputt waren, sah ich erst beim Bügeln. (Hier steht das “Dass” am Satzanfang.)
  • Mir war so schlecht, dass ich lieber von der Schule nach Hause ging.

Unterschied zwischen das und dass – der Überprüfungs-Trick:

Ob es sich um ein “das” oder “dass” handelt, lässt sich relativ leicht überprüfen: Kann statt “das” ein anderes Wort wie “welches”, “jenes”, “dieses” oder das Nomen selbst eingesetzt werden, wird “das” mit einem “s” geschrieben.

Nehmen wir noch einmal das obere Beispiel: Das Kätzchen (Nomen), das (Pronomen) so laut schnurrt, versteckt sich gerne unter dem Bett. Überprüfung: Das Kätzchenwelches so laut schnurrt, versteckt sich gerne unter dem Bett.

Noch ein Beispiel: Ein Reh, das sich erschreckt hat, springt schnell zurück in den Wald. (Ein Reh, welches sich erschreckt hat, springt schnell zurück in den Wald.)

Lässt sich dagegen kein einziges Wort einsetzen, wird das Wörtchen “dass” mit zwei “ss” geschrieben.

Immer das Passende lernen mit scoyo! In über 35.000 interaktiven Übungen nach Lehrplan. Motivierend und kindgerecht.

► Weiter Lerntipps gibt es auch auf www.lerntippsammlung.de.

Unterschied zwischen “das” und “dass” – eine kleine Übung:

Setze “das” oder “dass” ein:

Da__ Buch ist schwer.

Ich freue mich, da__ du mir Schokolade mitgebracht hast.

Weil ich gerne lese, kaufe ich mir da__ Buch.

Am liebsten ziehe ich mir ein Kleid an, da__ ich mir selbst gekauft habe.

Da__ es heute regnet, gefällt mir gar nicht.

Das Mädchen, da__ vom Klettergerüst gefallen ist, hat geweint.

Da__ ich das Messer nicht an der Klinge anfassen soll, habe ich gemerkt.

Ich war so mutig, da__ ich mich im Dunkeln in den Keller gewagt habe.

Da__ da__ alles nichts werden würde, hat mir mein Vater schon vorher erklärt.

Zusammenfassung – Unterschied zwischen “dass” und “das”:

  • Ist “das” ein Artikel, steht das zugehörige Nomen normalerweise in der Nähe.
  • Ist “das” ein Pronomen, bezieht es sich auf ein Nomen und leitet einen Nebensatz ein.
  • In jedem Fall bezieht sich ein “das” auf ein Nomen und lässt sich durch “dieses”, “jenes” oder “welches” ersetzen.
  • Da sich das “dass” auf kein Nomen bezieht, sondern als Konjunktion einen Nebensatz einleitet, lässt es sich durch kein anderes Wort ersetzen.

Hinweis: Seit der Reform der Rechtschreibung ist das “daß” nicht mehr korrekt. Die neue Rechtschreibung erlaubt nur noch das Wort “dass” – und zwar ohne jede Ausnahme.

Dieser Beitrag ist mit Unterstützung von www.lerntippsammlung.de entstanden.