Programmieren lernen für Kinder: Mit Spaß fit für die Zukunft

Katharina Looks

Schon Kinder können Programmieren lernen und spannende Projekte in die Tat umsetzen
© Syda Productions

Die Zukunft wird digital, Technik nimmt immer mehr Raum in unserer Gesellschaft ein. An den Ideen von morgen können auch Kinder bereits mitgestalten. Wie? Zum Beispiel, indem sie programmieren lernen.

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4 Tipps: So können Kinder Programmieren lernen

1. Programmieren lernen von zu Hause aus

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten zu Hause, programmieren zu lernen und spielerisch zu üben. Darunter Apps, Online-Plattformen oder Lernspielzeug:

  • Start-coding: altersgerechte Übungen und Tutorials für Kinder und Jugendliche. Außerdem gibtes eine tolle Übersicht über Projekte und Initiativen rund um Informatik, ums Programmieren, Elektronik und Roboter. Unter anderem finden Kinder hier Möglichkeiten, sich zu treffen, um gemeinsam zu tüfteln, aber auch Webseiten zum Thema. Start-coding wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt.
  • code.org: Spiele, mit denen Kinder programmieren lernen können. Auf code.org finden sich viele kleine Kurse für Schüler verschiedenen Alters. Dabei gibt es Übungen, die ohne Computer durchgeführt werden, Erklär-Videos und kleine Übungsspiele, in denen das Gelernte dann angewendet wird.
  • Lightbot: App für Kinder (Englisch, kostet ca. 3 US-Dollar), mit der sie spielerisch die Grundlagen des Programmierens lernen. Die Kids schicken einen kleinen Roboter auf einen vorgegebenen Weg, indem sie aus einfachen visuellen Bausteinen die richtigen Befehlsketten konstruieren. Die Befehlsketten werden dabei von Level zu Level komplexer.
  • Dash: ein echter Roboter zum Programmierenlernen. Sie brauchen nur ein kompatibles Tablet oder Smartphone und schon kann Ihr Kind das ABC des Programmierens lernen, indem es den Lernroboter tanzen, singen und durch das Haus düsen lässt. Ganz nebenbei werden Grundsätze aus Wissenschaft, Technologie, Ingenieurswesen und Mathematik vermittelt. → Dash gibt es für 179,99 Euro z. B. bei Amazon

2. Programmiersprachen für Kinder

Programmiersprachen sind künstliche Sprachen zur Verständigung zwischen Mensch und Computer. Sie sind das wichtigste Werkzeug, um dem Rechner verständlich zu machen, was er tun soll. In diesen Sprachen werden Betriebssysteme, Anwendungen, Spiele, Apps, Webseiten und vieles mehr geschrieben.

Es gibt hunderte Programmiersprachen, doch wenige davon sind weit verbreitet und haben eine wirtschaftliche Bedeutung. Visuelle Programmiersprachen sind verhältnismäßig einfach zu lernen, andere dagegen bestehen aus reinem Text und sind eher komplex.

Auf diesen Plattformen können Kinder sich Schritt für Schritt an verschiedene Programmiersprachen heranwagen:

  • scratch.mit.edu/: “Scratch” ist eine beliebte visuelle Programmiersprache. Auf dieser Webseite können Kinder lernen, eigene interaktive Geschichten, Animationen, Spiele, Musik-, und Kunstwerke mit “Scratch” zu programmieren. Es gibt außerdem eine Offline-Version.
  • Codecademy: Wer sich an eine Programmiersprache heranwagen möchte, in welcher der komplette Code selbst geschrieben werden muss, für den eignen sich Plattformen wie Codecademy. Nachdem man sich auf der Plattform registriert hat, kann man dort kostenlos verschiedene wichtige Programmiersprachen wie Python, PHP, jQuery, JavaScript, AngularJS, Ruby,  HTML und CSS lernen. Da viele Kurse nur auf Englisch verfügbar sind, ist die Codecadamy eher für ältere Kinder und Jugendliche zu empfehlen.
  • Open Roberta: führt in das Programmieren von Robotern ein. Auf der Cloud-Plattform “Open Roberta Lab” lernen Kinder die einfache visuelle Programmiersprache “NEPO” und können ihre Programmierfähigkeiten durch einen virtuellen Roboter testen lassen, der simuliert, wie ein echter Roboter auf das selbstgeschriebene Programm reagieren würde. Wer einen eigenen EV3-Roboter hat, findet eine Anleitung, wie er diesen programmieren kann. Allerdings sind Aufbau und Bedienung des echten Roboters sehr komplex, also eher für Jugendliche und Erwachsene geeignet. Ein Projekt vom Fraunhofer Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme (IAIS).

3. Programmier-Workshops und Hackathons

Mit anderen zusammen zu lernen, kann sehr inspirierend sein. Beim gemeinsamem Umsetzten von Projekten werden auch Team- und Kritikfähigkeit geschult. Außerdem bietet sich so natürlich immer die Möglichkeit, Rückfragen zu stellen.

  • CoderDojo: weltweites Netzwerk, das kostenfreie Programmierworkshops für Kinder und Jugendliche zwischen 7 und 17 Jahren anbietet. Auf coderdojo.com können die angehenden Programmierer über eine Karte suchen, ob und wann in ihrer Umgebung Workshops stattfinden.
  • Django Girls und Rails GirlsNetzwerke, die sich speziell an Mädchen und Frauen richten. Sie organisieren weltweite Programmier- und Technikworkshops.
  • Jugend hacktAuf der Website findet man nicht nur viele nützliche Links und Tipps zu verschiedenen Initiativen, Veranstaltungen und Online-Programmen, sondern auch die Termine für die so genannten “Hackathons”, die deutschlandweit veranstaltet werden. Hier treffen sich Jugendliche von 12 bis 18 Jahren und tüfteln gemeinsam unter der Anleitung von Mentorinnen und Mentoren an eigenen Ideen und Projekten. Das Motto von Jugend hackt: “Mit Code die Welt verbessern”!
  • Teckids: veranstalten regelmäßig Camps, unter anderem die “FrogLabs”, die meist im Rahmen der FrOSCon (Free and Open Source Software Conference) in der Nähe von Bonn stattfinden. Dort lernen die Kinder in Workshops verschiedene Dinge, zum Beispiel einen Roboter oder ein Spiel zu programmieren.
  • Chaos Communication Congress: für interessierte Kinder und Jugendliche, wird immer Ende des Jahres vom Chaos Computer Club (CCC) veranstaltet (meist in Hamburg oder Berlin). Am zweiten Kongresstag findet der Junghackertag statt, an dem es spezielle Angebote für die Kleinen gibt. Wer zum ersten Mal zum Kongress fährt, kann sich vorher mit dem CCC in Verbindung setzten und eine “Chaospatin” anfordern. Diese helfen, einen Zugang zur Materie zu finden, sich auf dem Kongress zurechtzufinden und beantworten Fragen.
Hackathon von “Jugend hackt” 2015 in Berlin
CC-BY 4.0 Jugend hackt

4. Programmieren lernen mit Kindern – Tipps für Eltern und Lehrer

Sie möchten selbst gerne mit Ihren Kindern oder Schülern eigene Programmier- oder Technik-Projekte und Ideen austüfteln und umsetzen? Auf der Seite des Vereins “Bildung, Innovation, Migration, Soziale Exzellenz” gibt es dazu ein inspirierendes und verständliches Handbuch: Making-Aktivitäten mit Kindern und Jugendlichen. Handbuch zum kreativen digitalen Gestalten (herausgegeben von Sandra Schön, Martin Ebner und Kristin Narr).

Warum ist Programmieren lernen überhaupt wichtig für Kinder?

Eine Arbeitswelt ganz ohne Computer, Internet und Maschinen können wir uns kaum mehr vorstellen. In einer Studie haben zwei Wissenschaftler der Universität Oxford berechnet, dass in den nächsten zwei Jahrzehnten 47 Prozent der bestehenden Berufe automatisiert werden. 

Zwei Jahrzehnte: Genau dann sind die Kinder von heute erwachsen. Steht ihnen eine Zukunft bevor, in denen der Großteil von ihnen früher oder später durch Maschinen ersetzt wird? Nein, denn die digitale Revolution bietet unheimliches Potenzial und schafft viele vollkommen neue Arbeitsplätze.

Die Kinder können darauf vorbereitet werden. Das bedeutet nicht, dass sie bereits heute auf Leistung getrimmt werden sollten. Vielmehr, dass Eltern und vor allem auch das Bildungswesen langfristig diejenigen Kompetenzen stärker fördern, die in Zukunft wichtig sind. Unter anderem:

  • Soziale IntelligenzTeamfähigkeit und interkulturelles Verständnis sind wichtig auf Arbeitsmärkten (und ebenso in Gesellschaften), die immer globaler werden.
  • Kreativität und Erfindungsreichtum sind von Bedeutung, um neue Lösungen und Denkansätze zu finden.
  • Medienkompetenz und IT-Kenntnisse sind nicht nur für den zukünftigen Arbeitsmarkt mit einer immer stärkeren Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine eine wichtige Qualifikation. Sie sind auch essentiell, damit unsere Kinder sich in einer digitalen Gesellschaft zurechtfinden und zu aktiven, mündigen Bürgern heranwachsen.

Digitale Bildung: In Deutschland noch eine Groß-Baustelle

Im Bereich der digitalen Bildung besteht in Deutschland Handlungsbedarf: Bei der “International Computer and Information Literacy Study” (ICILS) schafften es deutsche Schüler bei den Computer-Kompetenzen nur ins Mittelfeld, im Pisa-Report zur digitalen Kompetenz landet Deutschland bei der Anzahl der Computer pro Schüler auf Platz 28 unter den 34 OECD-Ländern. In den meisten Bundesländern ist der Informatik-Unterricht lediglich ein Wahlpflichtfach, ein länderübergreifendes Konzept zur digitalen Bildung steckt gerade erst in den Kinderschuhen.

Digitale Bildung fängt in der Schulzeit anwas liegt da also näher, als digital zu lernen? In der Online-Lernwelt von scoyo wiederholen Kinder ihren Schulstoff beispielweise in spannenden, multimedial aufbereiteten Geschichten.

Kinder müssen lernen, die digitale Welt zu verstehen

Was eigentlich auch Aufgabe des Bildungswesens ist, übernehmen in Deutschland gerade vor allem die Eltern. Viele Vereine und Initiativen haben den Bedarf erkannt und versuchen, Kindern und Jugendlichen die digitale Welt näher zu bringen, indem sie unter Anderem verschiedenste Angebote im Bereich “Programmieren für Kinder” offerieren. Das Tolle: Oft sind diese kostenlos oder unterstützen im Bedarfsfall (z. B. bei den Reisekosten), sind also auch für technikbegeisterte Knirpse und Familien mit kleinem Geldbeutel geeignet. 

“Natürlich muss nicht jedes Kind ein Programmier-Ass werden. Wichtig ist vor allem, dass unser Nachwuchs in Zukunft beurteilen kann, was digitale Systeme tun”, so Daniel Bialecki, Geschäftsführer von scoyo. “Und wenn Interesse am Programmieren oder generell an Technik da ist, können Eltern dieses sehr gut fördern.”

scoyo im Gespräch mit Prof. Dr. Grunder: Copy-Paste – Diebstahl oder Kavaliersdelikt?

Katharina Looks

Viele Lehrkräfte erlauben – gerade weil sie die Kenntnis von Zusammenhängen überprüfen wollen – die Verwendung eines Spickzettels anlässlich einer Prüfung
© iStock.com/DrGrounds

In den Medien scheint in den letzten Monaten eine Plagiatsaffaire die andere abzulösen. Welche Wirkung hat das eigentlich auf Schule und Uni? Wir fragten Prof. Grunder, ein Experte in Sachen Schummeln, Mogeln, Spicken.

scoyo: Herr Prof. Grunder, sie beschäftigen sich seit geraumer Zeit mit dem Thema Mogeln, Spicken und Schummeln in der Schule aus einer wissenschaftlichen Perspektive. Hat das Abschreiben in der Schule mit Wikipedia und co eine neue Qualität gewonnen?

Prof. Grunder: Ja, das hat es. Denn die Bewegung ‘copy-paste‘ ist einfacher, als der Aufwand, einen lernpsychologisch wichtigen Spickzettel zu verfassen, bei dessen Herstellung man sich mit dem Gegenstand ja zumindest leidlich vertraut machen muss. Beim Verfassen eines Spickzettels lernt man bereits die Inhalte. Beim Repetieren/ Üben mit dem Spickzettel vor der Prüfung, festigt man sie. Und: Vortragstexte, die die Schule gelegentlich verlangt, sind aus dem Netz schnell zusammengestellt. Dass man sich dabei selber nicht nützt, ist klar: Lernen ist immer noch Arbeit – die kann auch vergnüglich sein, Kopieren/ Einfügen dagegen verleitet zum ‘Nicht-Lernen’. Was dann als selbst erarbeitetes Wissen ausgegeben wird, ist nicht mal mehr ‘angeklebt’, geschweige denn ‘verdaut’.

scoyo: In der heutigen Wissensgesellschaft, spielt das Erinnerung und Abspulen von Daten und Fakten eine immer geringere Rolle. Viel wichtiger ist das Vernetzen bestehender Wissensressourcen und das kreative Adaptieren von Problemlösungsansätzen. Bedarf das Abschreiben von diesem Hintergrund einer Neubewertung? Sollte das Verknüpfen von Inhalten verschiedener Quellen zu einem neuen Ganzen nicht vielmehr als eine Fähigkeit betrachtet werden?

Prof. Grunder: Ja, so macht man es in der Schule ja auch. Es existieren gute Instrumente, um diese Fähigkeit zu einer Kompetenz auszubauen: MindMaps, Projektarbeiten. Prüft die Schule nur Fakten, dann ist Abschreiben eine einfache Fluchtbewegung, abgesehen vom eben genannten Spickzettel, den man als Schüler/in als zum Lernprozess gehörend, beurteilen kann. Viele Lehrkräfte erlauben – gerade weil sie die Kenntnis von Zusammenhängen überprüfen wollen – die Verwendung eines Spickzettels anlässlich einer Prüfung. Abschreiben aber ist nach wie vor unredlich und Schummelei.

scoyo: Mit Blick auf die Geschehnisse in Deutschland: Haben die Plagiatsaffairen von Karl-Theodor zu Guttenberg und Silvana Koch-Mehrin Ihrer Meinung nach einen negativen Vorbildeffekt, der die Bereitschaft, für schulischen Erfolg zu betrügen, noch weiter beflügeln wird?

Prof. Grunder: Nein, das glaube ich nicht. Alle wissen, worum es geht – auch die Schülerinnen und Schüler. Wer sich mit fremden Ideen schmückt, ohne diese zu kennzeichnen, ist ein Dieb. Darum müssen auch Schülerinnen und Schüler lernen, auf die Quellen zu verweisen, denen sie ihre Angaben entnommen haben (Autorennamen bei Texten, Autorenhinweise bei Bildern). Dass man von anderen Gedanken aufnimmt ist jedoch nicht verboten (vorausgesetzt, man nennt den Urheber). Was man dann damit eigenes macht, ist am Schluss wichtig. Den Unterschied zwischen ‘copy-Übernehmen’ und gezielt und ‘unter Namensangabe des Autors Verwenden’ müssen die Kinder beherzigen lernen.

Und außerdem: Es gibt gelegentlich auch eine Idee, die noch niemand gehabt hat…

scoyo: Plagiieren ist ein Vergehen, das im Hochschul- und Schulkontext hart bestraft wird. Was raten Sie Eltern von Kindern, die beim Spicken oder Abschreiben erwischt wurden. Wie können Eltern eine Sensibilität für die Wahrung geistigen Eigentums schaffen?
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Prof. Grunder: Wer beim Spicken erwischt wird, sollte sich mit dem ‘Recht auf geistiges Eigentum’ und mit dem ‘Diebstahl an geistigen Eigentum’ befassen müssen. Das kann auch die Schule tun – etwa im Deutschunterricht, beim Erlernen, wie man Zusammenfassungen von literarischen Texten schreibt, die ja immer einen Autor haben.

Nochmals: Es geht nicht darum, keine fremden Gedanken zu übernehmen, sondern darum, sie – wenn man etwas von jemandem übernimmt – als Gedanken von jemandem kenntlich zu machen, also zu zeigen, wie man das fremde Gedankengut für seine eigenen Überlegungen nutzt. Eltern lassen sich angesichts der Plagiatsaffären sicher für dieses Thema sensibilisieren – und sei es durch die Schule selber, die womöglich eine Plagiatssoftware erwirbt und sie den Eltern vorstellt.

Prof. Dr. Hans-Ulrich Grunder

Experte © Prof. Dr. Hans-Ulrich Grunder Prof. Dr. Hans-Ulrich Grunder ist Leiter des Zentrums Schule als öffentlicher Erziehungsraum (ZSE) an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Aarau (Schweiz). Die am ZSE realisierten Projekte betreffen Bildungsprozesse in der Schule als Lebensraum und Bildungsort sowie Entwicklungs- und Sozialisationsprozesse von Heranwachsenden in schulischen und ausserschulischen Kontexten.

Sicherheit im Internet: Wo lauern Gefahren für Kinder?

Katharina Looks

Das Internet – ein Fluch oder Segen?
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Fluch oder Segen? Beim Thema Internet scheiden sich die Geister. Einerseits ermöglicht das Netz Zugang zu immensen Wissensressourcen, andererseits birgt es Gefahren, die von Kindern nicht richtig eingeschätzt werden können.

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Eltern lernen von Kindern: Generation digital

Ist auch Ihr Kind zwei- bis dreimal in der Woche oder sogar täglich online? Dann entspricht diese Medienzeit durchaus dem Bundesdurchschnitt. In wenigen Jahren hat sich das Internet vom Nischenmedium zu einem der populärsten Massenmedien in der Bundesrepublik entwickelt. 

Während vor allem ältere Menschen mit PC und Internet noch auf Kriegsfuß stehen, gehen die meisten Kinder sehr viel selbstverständlicher mit dem Medium um. Laut KIM-Studie 2014, einer Langzeitstudie über die Mediennutzung von Kindern, gaben 63 Prozent der befragten Kinder im Alter zwischen sechs und 13 Jahren an, zumindest selten im Internet zu surfen. 

Wenn man bedenkt, wie früh heute Kinder mit moderner Kommunikationstechnologie in Berührung kommen, ist es nicht verwunderlich, dass manche Eltern im Umgang mit dem Computer bei ihren Kindern in die Lehre gehen können. Es spricht vieles dafür, dass sich der Trend immer früher beginnender Medienerziehung weiter fortführen wird. 

Zu leichtfüßiger Umgang mit dem Internet birgt Gefahren

Bei allem Zutrauen in die Fertigkeiten unserer Kinder sollte allerdings nicht vergessen werden, dass der virtuelle Raum Gefahren birgt, die von Kindern nicht richtig eingeschätzt werden, aber ganz reale Konsequenzen nach sich ziehen können. Es wäre ein Trugschluss, technische Bedienkompetenz mit Medienkompetenz gleichzusetzen.

Die häufigsten Gefahrenquellen im Internet

In einer länderübergreifenden Studienreihe der Europäischen Union über Risiken und Sicherheit im Internet werden die folgenden Problemschwerpunkte im Web skizziert und bewertet. Die wichtigsten Gefahrenquellen im Umgang mit dem Internet bestehen in der exzessive Nutzung, in der Konfrontation mit pornografischem Material, in der Verbreitung erotischen Bildmaterials des eigenen Körpers (Sexting), im Cyber-Mobbing und im realen Treffen von Online-Kontakten.

Es berichteten 41 % der befragten deutschen Kinder im Alter von neun bis 16 Jahren, mindestens einem Risikofaktor aus den genannten Kategorien im Internet bereits ausgesetzt gewesen zu sein (vgl. Cross-national comparison of risks and safety on the internet; EU kids online 2011).

Medien stellen oft nur die düstere Seite des Internets dar

Sicherheit geht vor: Wo im Internet Gefahren lauern © journalist Die Beispiele, welche Auswirkungen bereits wenige Klicks im Internet haben können, gingen durch die Medien. Facebook-Partys im Vorgarten, finanzieller Ruin durch illegale Musikdownloads, Pädophile im Kinderchat – die Medien zeichnen ein einseitiges Bild vom Internet als eine Löwengrube, in der unsere Kinder drohen zu entarten, verführt oder missbraucht zu werden. Berichtet wird gern über skurrile Einzelfälle, die mit dem Erfahrungshorizont der meisten Internetnutzer wenig gemein haben. Die statistische Wahrscheinlichkeit, dass eine Facebook-Party im eigenen Vorgarten stattfindet, ist geringer als nach dem Verschlucken eines Kugelschreiberteilchens zu ersticken.

Jedes Jahr sterben nachweislich 300 Menschen an einem Kugelschreiberteilchen und trotzdem würde niemand auf den Gedanken kommen, den Verkauf von Kugelschreibern ernsthaft auf die Medienagenda zu setzen.

Zu kurz kommt in der Berichterstattung meist die andere Seite, nämlich die Information über Websites, auf denen Kinder sicher surfen können, auf denen geprüfte Medieninhalte zur Verfügung stehen, und die Aufklärung darüber, wie Surfen generell sicherer gemacht werden kann.

Eines steht fest: Ja, im Internet werden jeden Tag Verstöße gegen den Jugendschutz begangen und geltendes Recht gebrochen. Nein, es ist nicht unvermeidbar, Opfer von Gefahren aus dem Internet zu werden. Man kann sich und seine Kinder gegen diese schützen. Und gerade im Bereich der Prävention gibt es noch viele offene Baustellen.

Der beste Schutz vor Gefahren im Internet: Bewusstsein schaffen

Sich im Internet zu bewegen, birgt wie jedes menschliche Verhalten und Handeln Gefahren, die nicht vollständig ausgeschlossen werden können. Es wäre allerdings eine übertriebene und überdies aussichtslose Maßnahme, die Internetnutzung unserer Kinder drastisch einzuschränken oder gar gänzlich zu untersagen. Die weitaus wirkungsvollere Handlungsalternative von Eltern ist es, ein Problembewusstsein bei den Kindern zu schaffen, den Kindern Regeln und Handlungsanweisungen mit auf den Weg zu geben, den Rahmen, in dem Internet-Surfen stattfindet, so sicher wie möglich zu gestalten und eine Kultur der Offenheit zu pflegen.

Hier gibt es viele Möglichkeiten, die einfach und pragmatisch angewendet werden können, um das Risiko negativer oder gar traumatisierender Erfahrungen im Internet zu minimieren.

Mündlich vereinbarte Vorsätze werden manchmal schnell über Bord geworfen. Um das zu verhindern, überreichen Sie Ihrem Kind mit dem Beginn der selbständigen Internetnutzung am besten einen Eltern-Kind-Vertrag. Das mag drastisch klingen, doch ein von Kind und Eltern unterschriebenes Dokument, wie unser Smartphone-Vertrag, fördert das Gespräch über die Risiken, hilft gemeinsam Regeln aufzustellen und unterstreicht den Ernst dieser Vereinbarungen.

scoyo im Gespräch mit Dr. Ingrid Möller: Ballerspiele auf dem Prüfstand

Katharina Looks

Screenshot vom Gewaltspiel Counter Strike Anthology
© USK, EA Games

Ego-Shooter wie Counter-Strike stehen wegen der Darstellung von Gewalt in massiver Kritik. Dr. Ingrid Möller schildert Befunde aus Wissenschaft & Forschung

scoyo: Was zeichnen gewalthaltige Computerspiele aus?

Möller: Gewalt in Computerspielen wird als die Darstellung einer beabsichtigten schweren körperlichen Schädigung menschenähnlicher Spielfiguren verstanden (das können also auch Monster, Roboter, Vampire, Außerirdische oder andere Kreaturen sein, die menschliche Züge tragen). Dabei sind  Szenen gemeint, in denen Gegner die Spielenden angreifen als auch die Situationen, in denen man als Spieler/in selbst Gegner vernichten muss, um voranzukommen. Dies kann mittels Körpereinsatz (z.B. durch Schläge, Tritte) oder durch Waffen geschehen.

scoyo: Warum üben Gewaltspiele einen so starken Reiz auf Kinder und Jugendliche aus?

Möller: Zunächst einmal ist festzuhalten, dass Computerspiele an sich einen großen Reiz ausüben, da sie Wettbewerbssituationen schaffen, in denen die Spielenden zeigen können, wie gut sie sind, sich mit anderen (computergesteuerten oder realen Mitspielern) messen können und auch einfach ihre eigene Leistung durch wiederholtes Spielen verbessern können. Die Spiele weisen so eine ganz spezielle Art von Belohnung auf: Erfolgserlebnisse, Erhöhung des Selbstwertgefühls, Erleben von Kontrolle. Zudem ermöglichen sie, in fremde Rollen zu schlüpfen (Rennfahrer, Wirtschaftsboss, Kriegsheld, …), die im echten Leben nicht denkbar wären sowie fremde Welten zu erkunden. Spiele bieten hier nicht nur eine Art Tor zu sonst verschlossenen Lebensbereichen, sondern gestatten auch das Experimentieren mit (virtuellen) Identitäten. Aus diesen Gründen sind Computerspiele gerade im frühen Jugendalter so beliebt und aufgrund der starken Wettbewerbssituationen insbesondere für Jungen so anziehend.

Gewalthaltige Spiele bieten gerade im frühen Jugendalter eine Möglichkeit, spezielle Bedürfnisse zu befriedigen: Spannung und Action, die mit Gewaltinhalten einhergehen, kommen der Suche nach Aufregung, Neuem, Spannung und (ungefährlichem) Risiko entgegen. Die überwiegend männlichen Helden in Gewaltspielen entsprechen einem starken männlichen Vorbild, das dem Orientierungsbedürfnis der Jungen entspricht. Gewaltspiele weisen oftmals detaillierte Darstellungen von Waffen und Kriegsfahrzeugen o.ä. auf, was die Technikfaszination gerade der Jungen anspricht. Auch kommen häufig Special Effects vor wie Explosionen o.ä., die eine gewisse Lust an Zerstörungsszenen befriedigen können. Weiterhin spielen auch soziale Motive eine Rolle: man will untereinander zeigen, dass man stark, cool, angstfrei ist und auch sehr gewalthaltige Spiele aushält. Schlussendlich fasziniert ein Stück weit das Verbotene und es spiegelt sich in der Nutzung von nicht altersgerechten Spielen auch eine gewisse Rebellionstendenz wider.

scoyo: Welche Risiken entstehen aus dem regelmäßigen Spielen von gewalthaltigen Computerspielen?

Möller: In gewalthaltigen Computerspielen werden die Spielenden dafür belohnt, dass sie Gewalt anwenden – es gibt bekräftigende Soundeffekte, der Gegner ist vernichtet und die eigene Spielfigur kommt voran, das nächste Level ist erreicht usw. Dadurch wird ein einfaches Prinzip gelernt: der Einsatz von Aggression führt zum Erfolg.

Natürlich haben wir in der realen Welt kein Laserschwert zur Verfügung, mit dem wir uns gegen andere behaupten können, aber selbst aus comicartigen, scheinbar harmlosen und lustigen Gewalt enthaltenden Spielen lernen Kinder und Jugendliche, dass sich Aggression auszahlt und Vorteile verschafft und dieses Denkmuster kann in die reale Welt transportiert werden. Langfristig ändern sich Einstellungen (Aggression ist „okay“ und „normal“) und gleichzeitig stumpfen wir durch das wiederholte Ansehen und Anwenden virtueller Gewalt ab, so dass unsere Mitleidfähigkeit sinkt. Zusammengenommen führen diese Veränderungen im Denken und Fühlen langfristig dazu, dass unsere Hemmschwelle sinkt, selbst auch aggressives Verhalten zu zeigen. Dies ist ein schleichender Prozess und die Effekte auf unser Verhalten sind nicht als sehr stark einzustufen, da es immer eine Vielzahl von Gründen zu beachten gilt, weshalb eine Person aggressiv wird, aber die Forschung hat weltweit in vielen Studien gezeigt, dass der Konsum von Gewalt in den Medien (d.h. Spiel- als auch Film- und Fernsehinhalte) tatsächlich ein Risikofaktor für aggressives Verhalten ist.

scoyo: Was raten Sie Eltern, deren Kinder gewalthaltige Spiele nutzen?

Möller: Schauen Sie sich ein Spiel zusammen mit Ihrem Kind an, lassen Sie sich zunächst erklären, weshalb es dieses Spiel so faszinierend findet und reden Sie darüber, welche Art von Gewalt im Spiel vorkommt und welche Folgen solche Spiele haben können. Stellen Sie klare Regeln auf: die Alterssiegel der USK, die auf allen Verpackungen abgedruckt sind, geben Ihnen und Ihrem Kind eine gute erste Orientierung. Allerdings ist es nicht so, dass Spiele, die z.B. für Zwölfjährige freigegeben sind, gar keine Gewalt enthalten, deshalb ist es ratsam, sich im Internet, in Spielezeitschriften oder auf der Verpackung über den Spielinhalt und die Spielaufgaben zu informieren, um abschätzen zu können, welche Art von Gewaltdarstellungen womöglich zu sehen sein werden. Generell gilt, dass Spiele, die ausschließlich gewalthaltige Lösungen vorschreiben oder die so aufgebaut sind, dass gewaltfreie Spiellösungen weniger spannend oder weniger lustig sind und auch Spiele, in denen Gewalt stark verharmlost wird (z.B. durch Komik), nicht geeignet sind für Kinder und Jugendliche. Machen Sie Gewalt in den Medien (auch im Fernsehen) zum Thema in Ihrer Familie. Seien Sie selbst kritisch gegenüber solchen Szenen in Filmen und Spielen und seien Sie sich Ihrer Vorbildrolle bewusst. Ein Stillschweigen der Erwachsenen beim gemeinsamen Konsum von Gewaltfilmen oder Gewaltspielen wird von Kindern als eine Zustimmung zu den Inhalten gewertet. So werden ungewollt aggressionsförderliche Normen von den Eltern an die Kinder vermittelt.

Dr. Ingrid Möller

Expertin © Dr. Ingrid Möller Dr. Ingrid Möller ist ehemalige wissenschaftliche Mitarbeiterin am Department Psychologie an der Universität Potsdam. Ihr wissenschaftlicher Forschungsschwerpunkt lag im Bereich Aggressionen im Kindes- und Jugendalter und Mediengewalt.

scoyo empfiehlt Eltern-LAN: Die LAN-Party für Eltern und Pädagogen

Katharina Looks

Teilnehmer der Eltern-LAN
© bpb

Den Anschluss in Sachen Computerspiele verpasst? Bei der Eltern-LAN der Stiftung für politische Bildung werden Cyber-Illiteraten auf den neuesten Stand gebracht.

Computer und Konsolen sind heute aus den meisten Kinderzimmern nicht mehr wegzudenken. Nach der JIM-Studie 2015 beschäftigen sich rund 48% der Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren mehrmals pro Woche mit Computer-, Konsolen- oder Onlinespielen. Vor allem Jungs zocken gerne. Während nur jedes zweite Mädchen angibt, sich regelmäßig mit Computer und Konsole zu beschäftigen, sind es bei den Jungs knapp 80% (weiter zum Forschungsbericht).

In Anbetracht der enormen Angebotsvielfalt auf dem Computerspiele-Markt, der großen Menge unterschiedlicher Genres und Anbieter fällt es Eltern und selbst vielen Lehrkräften zunehmend schwer, den pädagogischen Wert und etwaige Gefahren von Computerspielen richtig einzuschätzen.

An diesem Punkt setzt die Bundeszentrale für politische Bildung mit der Initiative Eltern-LAN an. Teilnehmer der Veranstaltungsreihe erhalten eine medienpädagogische Einführung in die Welt der Computerspiele. So können Einstiegshürden unter fachmännischer Anleitung überwunden und Berührungsängste abgebaut werden. Nachdem Trackmania, ein Auto-Rennspiel, Minecraft, das beliebte Abenteuerspiel oder berühmt-berüchtigte Shooter wie Call of Duty oder Counter Strike, vorgestellt und ausprobiert worden sind, können neu gewonnene Eindrücke im Gespräch mit Computerspielern vertieft und in einer pädagogischen Nachbesprechung ausgiebig diskutiert werden.

Weitere Informationen zum Thema Eltern-LAN sowie alle Veranstaltungstermine finden Sie auf der Website www.eltern-lan.info.

Eltern-LAN

Die Eltern-LAN ist ein gemeinsames Projekt von Turtle Entertainment, dem Veranstalter der Electronic Sports League, spielbar.de, dem interaktivenAngebot der Bundeszentrale für politische Bildung zum Thema Computerspiele, dem Spieleratgeber-NRW des Vereins ComputerProjekt Köln e.V. und von Spielraum, dem Institut zur Förderung von Medienkompetenz an der Fachhochschule Köln.

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Smartphone für Kinder – Darauf sollten Eltern achten

Katharina Looks

Beim ersten Smartphone brauchen Kinder die Begleitung ihrer Eltern
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Irgendwann wollen die meisten Kinder ein Smartphone haben – doch Eltern sind skeptisch. Zu Recht! Es gibt einige Dinge, die Mütter und Väter beachten sollten, wenn das erste eigene Mobilgerät auf dem Geschenketisch liegt.

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Strikte Verbote bringen Eltern oft nicht weiter. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem Mütter und Väter einfach nicht mehr “Nein” sagen können. Das Betteln, der ewige Vergleich à la “Aber Benno hat schon seit Weihnachten eins.” nervt. Dann liegt es auf dem Geburtstagstisch: Das erste Smartphone für das eigene Kind. Obwohl man das nie wollte.

Doch Smartphones für Kinder haben nicht nur Nachteile. Laut einer Umfrage von Deals.com in Zusammenarbeit mit Ipsos erlauben Eltern ihren Kindern vor allem ein Smartphones, weil sie sich dann jederzeit erreichen können. Ein nachvollziehbarer Grund.

31 % der Sechs- bis Neunjährigen haben ein eigenes Handy oder Smartphone. Bei Kindern im Alter von zehn bis 13 Jahren sind es sogar 80 %. (KidsVerbraucherAnalyse 2015)

Wichtig ist, dass Eltern ihre Kinder behutsam begleiten, auf Gefahren aufmerksam machen, klare Regeln für die Smartphone-Nutzung aufstellen, aber auch interessiert sind – an allem, was diese Faszination Medien für Kinder ausmacht. So bleiben sie ein guter Ansprechpartner für ihre Kinder. Doch wie bringen Eltern ihren Kindern diese wichtigen Dinge bei? Wir geben Tipps fürs erste Smartphone bei Kindern.

Das erste Smartphone für Ihr Kind – darauf sollten Sie jetzt achten:

Bevor wir Ihnen Tipps für die Smartphone-Nutzung geben, sollten Sie überlegen, ob ein Handy zum Einstieg nicht besser geeignet wäre, wenn es nur darum geht, dass Sie einander besser erreichen. Gerade wenn Ihr Kind noch jung ist, können Sie es so behutsam an das neue Gerät heranführen. Wenn Sie dann merken, dass es sehr verantwortungsbewusst mit dem Handy umgeht, können Sie ja immer noch über ein Smartphone nachdenken. 

Kristin Langer, Mediencoach bei SCHAU HIN!, empfiehlt ein erstes eigenes Smparthone frühstens ab elf Jahren – und das auch nur dann, wenn das Kind schon weiß, wie man mit PC, Internet und Co. umgeht (Quelle: Magazin Schule August/September2016). 

1. Nutzungszeiten (Smartphone-Regeln)

Das Smartphone sollte kein Spielzeug darstellen. Das heiß geliebte Teil (das wird es nämlich sein!) länger als 60 Minuten zu benutzen, ist deshalb ein absolutes No-Go.

Am besten legen Eltern und Kinder gemeinsam fest, zu welchen Tageszeiten und in welchem Umfang das Handy genutzt werden darf. In der Schule, beim Lernen oder zu Hausaufgabenzeiten sollte das Smartphone auf jeden Fall ausgeschaltet werden. 

Gut wäre es, wenn der Nachwuchs sein Smartphone erst in die Hand nimmt, sobald er das Haus verlässt und es spätestens beim Zubettgehen ausschaltet. In gemeinsamen Momenten sollte das Smartphone für die ganze Familie tabu sein.

Manchmal ist die Begeisterung über das erste Smartphone so groß, dass mündlich vereinbarte Vorsätze schnell mal über Bord geworfen werden. Um das zu verhindern, überreichen Sie Ihrem Kind mit dem Smartphone am besten gleich einen Eltern-Kind-Vertrag. 

Ja richtig, Sie haben sich nicht verhört. 

Ein von Kind und Eltern unterschriebenes Dokument fördert das Gespräch über die Risiken und verleiht dem Ganzen mehr Nachdruck. 

2. Kosten im Blick

Beim ersten Smartphone ist es wichtig, dass Sie über Kosten für Anrufe, SMS, MMS und Internet mit Ihrem Kind sprechen. Am besten geht das mit Prepaidkarten, die das Datenvolumen begrenzen und die Kosten direkt nachvollziehbar machen. Doch auch bei diesen Tarifen und besonders bei Laufzeitverträgen können ungewollte Kosten entstehen. Zum Beispiel durch das Downloaden von kostenpflichtigen Apps, Klingeltonkäufe oder das Anrufen von teuren Rufnummern.

T-Mobile und Mobilcom Debitel beispielsweise bieten für ihre Kunden extra Kindertarife an. Diese sind besonders kostengünstig, Sonderrufnummern können unter anderem gesperrt und Eltern teilweise kostenlos erreicht werden. Sie sollten Ihrem Kind möglichst kein Handy mit Vertrag ohne Kostenbegrenzung geben.

Denken Sie darüber nach, Ihr Kind an den Handykosten zu beteiligen. Indem es selbst monatlich einen kleinen Teil seines Taschengeldes für das Smartphone opfert, lernt es seinen Wert zu schätzen und sinnvoll damit umzugehen.

Außerdem empfiehlt es sich, erst einmal ein weniger teures (gebrauchtes), handliches und unempfindliches Smartphone zur Verfügung zu stellen.

3. Kindersicherung beim Smartphone

Das Internet und digitale Geräte wie Smartphones bergen Chancen und Gefahren für Kinder. Es ist wichtig, dass Sie Ihre Kinder zunächst begleiten, gemeinsam schauen, welche Anwendungen benutzt werden dürfen und welche nicht (und warum!).

Haben Kinder noch wenig Erfahrung mit dem Internet, eignet sich zum Beispiel die App Meine-Startseite sehr gut für die ersten sicheren Schritte im World Wide Web. Damit installieren Sie nämlich einen Internetbrowser, der nur kindgerechte Internetseiten öffnet.

Sichern Sie den Zugang zum App-Store durch ein Passwort und deaktivieren Sie WLAN, GPS und Bluetooth – zumindest am Anfang.

4. Rücksicht

Laute Musik, Spielgeräusche oder Telefonate in der Öffentlichkeit nerven ungemein. Auch hier sollten Eltern ihre Kinder “anleiten”. Dadurch lernen sie,  Rücksicht auf ihre Umwelt zu nehmen und andere Menschen nicht unnötig mit ihrem Smartphone zu stören. Musik und Spielgeräusche kann der Nachwuchs gut mit Kopfhörern hören. Telefongespräche im Bus oder in der Bahn sollten nur in dringenden Fällen geführt werden. Neben dem Störfaktor kommt hier dazu, dass die Sitznachbarn alles mithören können. Möchte man das wirklich?

5. Rückhalt – wir sind für dich da!

Auch wenn Sie Ihrem Nachwuchs alle Regeln im Umgang mit dem Smartphone lang und breit erklärt haben, kann es immer passieren, dass etwas Doofes passiert. Das ist ganz normal und Ihr Sprössling wird aus seinen Fehlern lernen. Wenn Ihr Kind aus Versehen eine kostenpflichtige App herunterlädt oder über das Smartphone beleidigt wird (mehr Infos zu Cybermobbing), ist es wichtig, dass es weiß, dass es immer zu Ihnen kommen kann.

Sinnvoller Umgang mit Medien in der Familie

Welche Regeln zur Mediennutzung sind wirklich sinnvoll, und wie setzt man sie durch? Diese und weitere Fragen zum Umgang mit Medien in der Familie stellten wir Kindern, Eltern und Medienpädagogen auf unserem 5. Digitalen scoyo-Elternabend.

Welche Gefahren stecken in Online Games?

Katharina Looks

Online Games bringen zweifelsfrei eine Menge Spaß, aber eben auch Gefahren mit sich
© Drobot Deanfotolia.com

Denken wir an Gefahren im Internet, geraten Online Games nicht sofort in unseren Fokus. Doch leider sind die Spiele auf dem Smartphone oder Tablet gar kein so geschützter Raum für Kinder, wie wir es gerne hätten.

Interview mit Cyberkriminologe Thomas-Gabriel Rüdiger

Viele Online Games – vor allem Spiele-Apps – wirken auf den ersten Blick niedlich, bunt, harmlos. Kinder eine Runde auf dem Smartphone oder Tablet daddeln lassen? Kein Problem! Schließlich sind viele der Spiele ab USK 0/6. Dann kann doch nichts passieren, oder? “Doch!”, sagt Thomas-Gabriel Rüdiger und warnt vor Hate-Speech, Cybermobbing oder Cybergrooming. Das wollten wir genauer wissen und haben uns Deutschlands bekanntesten Cyberkriminologen geschnappt und ihm ein paar Fragen gestellt.  

Welche Gefahren stecken denn jetzt in Online Games, Thomas?

Thomas: Alles was an Interaktionen zwischen Menschen entsteht, kann auch in Online Games entstehen. Beispielhaft machen Kinder teilweise die ersten Cybermobbing-Erfahrungen in Onlinespielen. Im Unterschied zu anderen sozialen Medien besitzen Onlinespiele häufig keine Upload-Funktion von Bildern und Videos, haben im Gegenzug aber etwas, das alle anderen sozialen Medien nicht haben: die vertrauensbildenden Prozesse aus der spielerischen Aktion heraus. Das macht Online Games für viele Tätergruppierungen interessant, weil sie viel leichter Kontakt und Vertrauen zu den Kindern aufbauen können.

Warum waren uns und offenbar vielen Eltern die Gefahren bis jetzt nicht so bewusst?

Thomas: Es ist für mich immer wieder verblüffend, dass wir uns einen Kopf machen, wenn ein Erwachsener auf dem Spielplatz an unsere Kinder herantritt, aber in jedem Spiel ist das tagtäglich Normalität und wir als Gesellschaft sagen gar nichts dazu. Das liegt für mich erstens daran weil viele mit Spielen immer so etwas wie Super Mario verbinden. Man saß zu zweit vor dem Nintendo und das hatte etwas Vertrauensvolles. Heute kommt aber häufig die Onlinekomponente hinzu.

Zweitens haben es die Gesellschaft und die Politik nicht geschafft, diese Gefahren zu thematisieren. Hier wurde sich auf die Killerspiel-Thematiken oder die Spielsucht fokussiert. Dass die Mitspieler ein Problem sein könnten, dass hier zum Beispiel Erwachsene mit Kindern zusammenkommen, das wurde nie thematisiert und hatte auch keine Auswirkungen auf den Jugendmedienschutz. Weil das nicht thematisiert wurde, finden wir es auch überwiegend nicht in der Presse, sodass die Eltern auch wenig darauf aufmerksam gemacht wurden. Ich glaube, dass bisher noch kein großes Interesse – weder von der Politik noch von der Spieleindustrie – daran bestand, diese Gefahren zu thematisieren. Auch in den sogenannten Game Studies, in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Spielen, hat diese Thematik bisher so gut wie keine Rolle gespielt.

Was können wir tun, ohne gleich alle Spiele vom Smartphone zu löschen?

Thomas: Selber zocken! Ich halte es aber für den ungünstigeren Weg, wenn sich Eltern von ihren Kindern zeigen lassen, wie das Spiel funktioniert. Wenn Kinder die Informationshoheit haben, zeigen sie ihren Eltern nur die positiven Aspekte der Spiele. Es ist doch so: Wenn alle deine Klassenkameraden ein bestimmtes Spiel spielen und du willst das auch spielen, dann wirst du deinen Eltern die kritischen Inhalte nicht zeigen. Du willst ja nicht, dass sie dir das Spiel verbieten.

Ich kenne einen Fall, da hatte sich eine Mutter von ihrem Sohn eine halbe Stunde lang Clash of Clans zeigen lassen und war danach total begeistert, wie ungefährlich das Spiel ist. Die Gefahren hat sie nicht gesehen, weil in dieser kurzen Zeit auch die Möglichkeiten gar nicht gegeben waren. Das heißt, man kommt nicht drum herum: Eltern müssen über mehr oder zumindest genauso viel Wissen wie ihre Kinder verfügen. Das gilt nicht nur für Spiele, das gilt für alle sozialen Medien. Das bedeutet natürlich eine Auseinandersetzung mit den Spielen und Zeitinvestition. Das kann man leider nicht wegnehmen.

Also gibt es für Eltern nur die anstrengende Tour? Einfach mal nur kurz ein Spiel downloaden, das bringt es ja wahrscheinlich auch nicht?

Thomas: Genau! Ich denke aber auch, dass viele Eltern selber Lust aufs Zocken haben, wenn sie es erstmal gelernt haben. Und es gibt auch nicht mehr die Zeitausrede von früher, dass fürs Spiele keine Zeit ist. Nein! In jeder U-Bahn kannst du mit deinem Smartphone zocken – selbst auf jeder Toilette! Egal wo.

Spielekonsolen sind zwar immer noch up-to-date, aber bei jungen Leuten verlagert sich das Spielverhalten immer mehr auf die Smartphones. Das ist ein Vorteil für Eltern! Sie können viel besser verstehen und nachvollziehen, was ihre Kinder spielen. Und das gilt nicht nur fürs Gaming, sondern auch für Instagram, Snapchat, usw.

Du sagst auch, dass Eltern sich nicht wirklich an Altersangaben und Siegel bei den Online Games orientieren können?

Thomas: Die Aufgabe des Jugendmedienschutzes in Deutschland ist es faktisch nicht, Kinder und Jugendliche vor Straftaten im digitalen Raum zu schützen. Der Jugendmedienschutz schaut stattdessen, welchen mutmaßlichen Einfluss Medien auf Kinder haben. So wird darauf geachtet, dass Kinder keine nackte Frauenbrust, Blut oder auch ein gesprühtes Hakenkreuz zu sehen bekommen. Aber was zwischen den Mitspielern passiert, das interessiert den Jungenmedienschutz nicht. Deswegen bekommen viele Spiele, vor allem solche, bei denen durch die grafische Gestaltung eine verharmlosende optische Umgebung geschaffen wird, Altersfreigaben für Kinder ab 0, 6 oder 12 Jahren.

Das heißt dann aber nicht, dass ein Kind in so einem Spiel nicht mit einem Sexualtäter oder einem Extremisten konfrontiert wird. Dann kommt typischerweise auch von der Spieleindustrie die Anmerkung, dass dies ja in allen sozialen Medien passieren kann. Das mag stimmen und zeigt auch, dass unsere gesamte Sicherheitsstruktur im Netz für Kinder nicht funktioniert. Mein Wunsch wäre, dass wenn eine Altersfreigabe für Kinder vergeben wird, der Betreiber im Gegenzug verpflichtet wird effektive Schutzmechanismen nachzuweisen, um das Kind vor Straftaten zu schützen. Wann man bedenkt, dass bei den Spielen ein vertrauensbildender Prozess durch die spielerische Interaktion dazu kommt, dann nehmen Online-Games eine besondere Rolle ein. An dieser Stelle ist auch der Staat gefordert, den Jugendmedienschutz diesen Herausforderungen anzupassen.

Viele Eltern denken daran, dass Ihre Kinder Opfer sind. Aber du weißt ja auch öfter darauf hin, dass Kinder auch zu Tätern werden können. Kannst du dazu noch was erzählen?

Kinder können im Netz schnell zu Opfern werden – doch mindestens genauso leicht auch zu Tätern
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Thomas: Normalerweise ist es doch so: wir bringen Kindern Moral, Werte und Normen bei. Beispielsweise im Straßenverkehr sagen wir zu ihnen: “Ich nehme dich an die Hand. Wir gehen nicht über die rote Ampel.” Das dient zum einen dazu, dass das Kind nicht Opfer, also überfahren wird, zum anderen vermittelt wir dem Kind auch, dass es Regeln gibt, an die es sich halten muss. Und genau dasselbe brauchen wir für den digitalen Raum auch.

Wir haben im Netz eine steigende Anzahl an kindlichen und jugendlichen Straftaten – ob es sich jetzt um Grooming, Mobbing oder auch dem Besitz oder die Verbreitung von Kinder- und Jugendpornographie handelt. Wir müssen unseren Kindern nicht nur sagen, dass sie Opfer werden können, wir müssen ihnen auch beibringen, dass sie Täter werden können. Sie müssen wissen, was sie im Netz dürfen und was nicht. Das heißt, wir müssen eine Art digitale Ethik vermitteln. Aber das kann alles nicht nur die Aufgabe der Eltern sein. Dann kommen wir nämlich zu dem Punkt: Was ist mit den Eltern, die das gar nicht interessiert? Darum ist auch der Staat gefragt – ob durch Aufklärung an Schulen oder durch so etwas wie virtuelle Polizeistreifen. Doch da es bisher leider an einer solchen ehrlichen gesellschaftlichen Debatte darüber mangelt, wie wir auch für Kinder einen digitalen Raum – der keine physischen Grenzen kennt – schaffen können, sind gegenwärtig die Eltern gefragt.

Vielen Dank, Thomas, für das aufschlussreiche Interview. Gibt es noch etwas, dass du unseren Lesen mit auf den Weg geben möchtest?

Zockt! Nur wenn man die Spiele selber spielt, kann man die Fähigkeiten erlangen, auch die Gefahren zu erkennen. Und Eltern müssen offen mit ihren Kindern darüber reden. Kinder hören dir zu, wenn sie spüren, dass du Ahnung davon hast und weißt, wovon du sprichst.

Über Thomas-Gabriel Rüdiger

Der Kriminologe Thomas-Gabriel Rüdiger wurde für seine Forschungen zur Begehung krimineller Handlungen in Online Games 2013 ausgezeichnet
© Thomas-Gabriel Rüdiger

Thomas-Gabriel Rüdiger (Jhg. 1980) ist studierter Kriminologe (M.A.) am Institut für Polizeiwissenschaft der Fachhochschule der Polizei des Landes Brandenburg. Seine Forschungsinteressen liegen insbesondere auf digitalen Straftaten und Interaktionsrisiken sozialer Medien, den Auswirkungen digitaler Polizeiarbeit sowie dem Verständnis von Normenentwicklungen und -kontrolle im digitalen Raum.

Weitere Schwerpunkte sind hierbei die Auswirkungen des deutschen Kinder- und Jugendmedienschutzes auf die Entwicklung digitaler Straftaten sowie die Bedeutung von Medienbildung für den Bereich der digitalen Kriminalprävention. Im Jahr 2013 wurde er für seine Forschungen zur Begehung krimineller Handlungen in Online Games mit dem ersten Europäischen Zukunftspreis der Polizeiarbeit ausgezeichnet.

Soziale Netzwerke: Kinder im Web 2.0

Katharina Looks

Durch Smartphones gehören soziale Netzwerke mittlerweile zum Alltag dazu
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Wir sprachen mit Medienwissenschaftler, Autor und Lehrer Philippe Wampfler über die Generation der “Digital Natives” und darüber, was er Eltern rät, wenn sich Kinder in sozialen Netzwerken aufhalten (wollen).

Soziale Netzwerke & Kinder:

Praktische Tipps von Philippe Wampfler

Lehrer & Autor © Philippe Wampfler Lehrer und Medienwissenschaftler Philippe Wampfler beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit den Gefahren und Möglichkeiten von sozialen Netzwerken für Kinder und Jugendliche. In seinem neuen Buch “Generation Social Media – Wie digitale Kommunikation Leben, Beziehungen und Lernen Jugendlicher verändert“, das wir am Ende dieses Artikels auch verlosen, empfiehlt er Eltern, die Mediennutzung ihrer Kinder möglichst vorurteilsfrei zu beobachten, sich ein eigenes Bild zu machen und Schüler auf dem Weg hin zu einem aktiven, kompetenten und bewussten Umgang mit Medien zu begleiten

Das wollten wir genauer wissen und haben ihn nach seinen besten Tipps für Eltern rund ums Thema Medienerziehung 2.0 befragt:

Gefahren von sozialen Netzwerken für Kinder

scoyo: Viele Eltern beobachten es eher skeptisch, wenn ihre Kinder anfangen, in sozialen Netzwerken aktiv zu werden. Sie haben in den Medien unter anderem von Mobbingattacken und Datenlecks gelesen und fragen sich, welche Bekanntschaften ihre Söhne und Töchter dort machen. Sind diese Sorgen berechtigt?

Philippe Wampfler: Im Netz gibt es eine Reihe von Gefahren, die gerade Kindern nicht bewusst sind. Sich vorzustellen, dass sich hinter einem süßen Profil eine bösartige Person verbirgt, erfordert Kompetenzen, die erst in späteren Entwicklungsphasen erworben werden. Gleichzeitig besteht der Reiz sozialer Netzwerke zu Beginn nicht darin, mit Fremden Kontakt aufzunehmen, sondern mit Freundinnen und Freunden zu chatten oder Bilder auszutauschen. Spricht man mit Kindern über mögliche Gefahren und begleitet man sie auf den ersten Schritten, dann sind soziale Netzwerke nicht per se problematisch, sondern nur, wenn sie falsch benutzt werden.

Ab welchem Alter sind soziale Netzwerke für Kinder angemessen?

scoyo: Laut Allgemeiner Geschäftsbedingungen ist der Nachrichtendienst WhatsApp erst ab 16 Jahren frei, um einen eigenen YouTube Account zu haben, muss man offiziell sogar 18 Jahre alt sein, Facebook verlangt ein Mindestalter von 13 Jahren. Viele Kinder nutzen aber Social Media sogar schon unter zwölf Jahren. Sollten die Eltern das verbieten?

Philippe Wampfler: Die Betreiber dieser Plattformen wollen sich mit diesen Angaben gegen allfällige Klagen absichern. Die Geschäftsbedingungen sind keine Gesetze, deren Verletzung eine Strafe nach sich zieht. Allerdings ist es in vielen Fällen klug, solche Angaben als Empfehlungen zu betrachten. Das Mindestalter von Facebook, 13 Jahre, halte ich generell für eine gute Grenze für Social Media. Vorher halte ich es für möglich, Kindern zu erlauben, mit bekannten Personen eine halbe Stunde zu chatten. Auch das Betreiben eines YouTube-Kanals kann durchaus sinnvoll sein, zum Beispiel, wenn Kinder ein bestimmtes Hobby pflegen, das auf YouTube eine Plattform bekommen soll. Allerdings ist es für Eltern Pflicht, Kinder dabei nicht allein zu lassen und ihre pädagogische Verantwortung zu übernehmen – also die Videos zu sichten, bevor sie veröffentlicht werden.

Wie können Eltern ihre Kinder in sozialen Netzwerken begleiten?

scoyo: Würden Sie Eltern raten, sich eigene Profile anzulegen und ihren Kindern in den sozialen Netzwerken zu folgen?

Philippe Wampfler: Ich vergleiche das Netz oft mit der Straße: Kinder müssen lernen, den Weg zur Schule selbst zu bewältigen. Eltern begleiten sie im Kindergarten, später nicht mehr. Analog halte ich es für sinnvoll, die ersten Erfahrungen in sozialen Netzwerken mit Kindern zusammen zu sammeln: Also das Profil gemeinsam anzulegen, Kontakte anzufragen und erste Nachrichten zu schreiben. Das Ziel müsste aber die Selbständigkeit sein. Von Überwachung halte ich als pädagogisches Prinzip wenig. Wer Kindern nicht vertraut, müsste konsequenter sein und die Nutzung untersagen. Vertrauen lohnt sich aber deshalb, weil es zur Bereitschaft führt, auch über Probleme zu sprechen, die man antrifft. Gerade bei Cyber-Mobbing schämen sich Opfer stark, weil sie befürchten, dass ihre Eltern ihnen Vorwürfe machen. So verschlimmern sie das Problem, das in einer frühen Phase besser lösbar wäre.

Social-Media-Nutzung auf Kosten von realen Kontakten?

scoyo: Immer wieder werden Social Media für eine neue Oberflächlichkeit verantwortlich gemacht. Kinder und Jugendliche seien heute nicht mehr in der Lage, intensive Freundschaften aufzubauen, weil sie Beziehungen vorrangig in sozialen Netzwerken lebten. Was halten Sie von dieser Einschätzung?

Philippe Wampfler: Für Kinder und Jugendliche sind Freundschaften absolut zentral, das zeigt jede Befragung. Social Media ersetzen dabei Briefpost und Telefon, mehr nicht. Die Netzwerke sind deshalb so attraktiv, weil sie Beziehungen ermöglichen – nicht umgekehrt.

Informationsflut und Handysucht: Wie können Eltern ihre Kinder schützen?

scoyo: Für viele Heranwachsende beginnt und endet der Tag vor dem Schlafengehen mit dem Blick auf das Smartphone – oftmals verbunden mit der Angst, etwas zu verpassen. Kann ein Verbot helfen, die Kinder und Jugendlichen von diesem Druck zu befreien, oder gibt es andere Wege?

Philippe Wampfler: Ja. Verbote können Jugendliche entlasten, weil sie selbst oft nicht stark genug sind, sich sozialem Druck zu widersetzen. Klare Regeln sind in Familien sinnvoll. Die einfachsten: Smartphone-freie Zeiten, z. B. während des Essens und im Urlaub, sowie keine Smartphones oder Tablets im Schlafzimmer. Das führt automatisch zu einer gesteigerten Schlafqualität.

scoyo-Tipp: Manchmal ist die Begeisterung über das erste Smartphone so groß, dass mündlich vereinbarte Vorsätze schnell mal über Bord geworfen werden. Um das zu verhindern, überreichen Sie Ihrem Kind mit dem Smartphone am besten gleich einen Eltern-Kind-Vertrag.

Ja richtig, Sie haben sich nicht verhört. Denn: Ein von Kind und Eltern unterschriebenes Dokument fördert das Gespräch über die Risiken und verleiht dem Ganzen mehr Nachdruck. 

Digitale Medien & die Auswirkungen auf das Gehirn

scoyo: Sie beschreiben, dass sich unser Gehirn verändert, wenn wir digitale Medien nutzen. Liegt darin eine Gefahr für Heranwachsende?

Philippe Wampfler: Das kann man heute noch zu wenig präzise sagen. Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass sich das Hirn an neue mediale Praktiken anpasst. Ein Beispiel ist Multitasking: Wer oft mehrere Dinge gleichzeitig tut, z. B. am Smartphone, kann störende Reize weniger gut ausblenden. Das Hirn verlernt, sich im herkömmlichen Sinne zu konzentrieren. Diese Einbuße wird aber gewissermaßen kompensiert, indem die Wahrnehmung mehrerer Reize sich verbessert.

Konkrete Tipps für Eltern: Sinnvoll?

scoyo: Der Markt an Ratgebern zur Medienerziehung wächst beständig. Im Netz gibt es unzählige Angebote, die Eltern Orientierung versprechen. Sie halten sich in Ihrem Buch mit Vorgaben für Eltern eher zurück – ist das ein Plädoyer fürs Bauchgefühl?

Philippe Wampfler: Eher für ein situatives Reagieren. Medienpädagogische Rezepte sind nur dann sinnvoll, wenn sie zu den Eltern und Kindern passen. Eltern müssen sich informieren und mit ihren Kindern über Medien sprechen – täglich, am besten. Sie sollen Lösungen für die Probleme suchen, die tatsächlich auftauchen. Das sind immer wieder unterschiedliche.

Medienfreie Zeiten – Wie soll das gehen?

scoyo: Empfehlungen geben Sie den Eltern auch mit auf den Weg: Zuhause wie in der Schule sollte es „digitale Schonräume“ geben, in der etwa Smartphones nichts zu suchen haben. Wie kann man seine Kinder überzeugen, dass es sinnvoll und bereichernd ist, regelmäßig „digitale Pausen“ einzulegen?

Philippe Wampfler: Indem man das als gemeinsames Projekt ausgibt und diese Pausen entsprechend mit Aktivitäten füllt, die als sinnstiftend erlebt werden. Letztlich dienen sie dazu, die Wahrnehmung zu schärfen. Das ist ein ganz allgemeiner Präventionsgedanke: Wer seinen Körper, seine Atmung und seine Gefühle genau spürt, kann positive und negative Einflüsse gut unterscheiden. Medien führen zur Versuchung, uns permanent abzulenken. Das machen Pausen bewusst.

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Gewinnspiel: 3 Ratgeber von Philippe Wampfler zu gewinnen

Neues Buch von Philippe Wampfler © Vandenhoeck & Ruprecht Jetzt mitmachen: Unter allen Interessierten verlosen wir mit Unterstützung des Verlags Vandenhoeck & Ruprecht insgesamt drei Exemplare des Buches ‘Generation Social Media – Wie digitale Kommunikation Leben, Beziehungen und Lernen Jugendlicher verändert’ von Philippe Wampfler.

Schreiben Sie uns einfach hier in den Kommentaren, was Sie im Hinblick auf das Thema Social Media & Kinder am meisten beschäftigt.

Einsendeschluss ist der 2. November 2014. Der Gewinner wird im Anschluss ausgelost und benachrichtigt. 

Es gelten unsere Allgemeinen Teilnahmebedingungen. (Auch wenn wir das Gewinnspiel über Facebook ankündigen, hat die Plattform selbst nichts mit der Aktion zu tun und steht nicht als Ansprechpartner zur Verfügung.)

Über Philippe Wampfler

Philippe Wampfler arbeitet als Lehrer für Deutsch, Philosophie und Medienkunde in der Schweiz. In seinen Veröffentlichungen und in seinem Blog beschäftigt er sich intensiv mit dem Thema Social Media und geht dabei auch auf den Einsatz der Neuen Medien im Unterricht ein.

Sein aktuelles Buch: „Generation Social Media – Wie digitale Kommunikation Leben, Beziehungen und Lernen Jugendlicher verändert“ ist in diesem Jahr bei Vandenhoeck & Ruprecht (Göttingen) erschienen. Einen ersten Einblick in das Buch ermöglicht die Leseprobe. In seinem Buch weist er auch auf potenzielle Gefahren im Umgang mit digitalen Medien hin und gibt Eltern viele praktische Tipps an die Hand. Hier gibt´s z. B. die “Smartphone-Etikette” kostenlos als PDF.

scoyo-Elternabend: Auch Social Media war Thema

Philippe Wampfler ist einer der Experten, die bei unserem ersten scoyo-Elternabend zum Thema “Medienkompetenz von Eltern und Kindern” diskutiert haben. Hier ging es auch um das Thema soziale Netzwerke (Minute 07:10):

 

Snapchat für Eltern erklärt: Funktionen, Sicherheit und Einstellungen

Katharina Looks

Über 100 Millionen Menschen nutzen Snapchat jeden Monat, darunter viele Kinder und Jugendliche. Doch was macht diese Social Media App eigentlich so cool und was gibt es in punkto Sicherheit zu beachten? Antworten für Eltern.

Update: 02.01.2017

Was ist Snapchat? Ein kleines Video-Tutorial für Eltern:

→ Noch mehr “Für Eltern erklärt”-Videos von Alltagsabenteurer Andreas gibt es hier!

In diesem Artikel:

1. Snapchat-Funktionen – was ist Snapchat und wie geht das?

Snapchat ist ein Messenger (Chat), über den hauptsächlich Bilder und kurze Videos verschickt werden. Diese können mit Emojis, Effekten und Texten verziert werden. User können die Nachricht direkt an Freunde schicken oder ihre Snaps in einer Geschichte veröffentlichen, die sich – je nach Einstellung – nur die Freunde oder die gesamte Öffentlichkeit ansehen kann.

Die direkt gesendeten Snaps sind für die Kontakte nur maximal 3 Mal anschaubar. Danach werden sie vom System entfernt. Die Geschichte (Story) ist nach 24 Stunden nicht mehr abrufbar.

Inzwischen wurde Snapchat durch die neue Funktion Memories erweitert. Diese ermöglicht es jetzt, die eigenen Snaps in einem Foto-Archiv abzuspeichern. Somit können Bilder und Fotos auch noch später verschickt werden. 

Foto knipsen, Kommentar/Emoji hinzufügen, an Kontakte verschicken = Snap

Snapchat: Der Startbildschirm 

Sobald man bei Snapchat angemeldet ist, erscheint nach dem Öffnen der App der Startbildschirm. Hier geht das Snappen los:

  • Indem man auf den großen runden Button tippt, wird eine Aufnahme gestartet. Kurzes Tippen ergibt ein Foto, langes Tippen ein Video. Für viele User ersteinmal ungewohnt ist das Hochformat, in dem die Fotos und Videos aufgenohmen werden. Doch das gehört einfach zur Plattform dazu.
  • Tippt man auf den Geist, kann man neue Freunde suchen und sehen, wer einem folgt.
  • Rechts unten gelangt man zur eigenen Geschichte und zu den Geschichten der Leute, denen man folgt. Dieses können Freunde oder auch berühmte Persönlichkeiten sein, wie zum Beispiel Arnold Schwarzenegger (ArnoldSchnitzel).
  • Links unten findet man seine Chats.

Snapchat: Der Bearbeitungsmodus

Hat man ein Bild oder ein Video gemacht, gelangt man in den Bearbeitungsmodus. Hier kann man seinen Snap mit Text, Emoticons oder Malereien verzieren. Besonders beliebt bei Jugendlichen sind die “Lenses”. Um diese zu nutzen, richtet man die Kamera auf sich selbst, drückt einen Moment auf die Stelle des Bildschirms, wo sich das Gesicht befindet und es erscheinen verschiedene interkative Filter. Mit diesen kann man sich beispielsweise in einen Hund oder ein Reh verwandeln. 

Unten links stellt man ein, wie lange ein Bild zu sehen sein soll. Außerdem kann hier die Aufnahme auf dem Handy gespeichert und/oder zur eigenen Geschichte hinzugefügt werden.

2. Warum ist Snapchat eigentlich so cool?

Snapchat macht Spaß, weil es persönlich und spontan ist. Man macht unterwegs ein Video oder schießt ein Foto, setzt ein Emoji rein, packt noch einen Effekt obendrauf, kritzelt etwas dazu und ab geht´s … Das automatische „Löschen“ (siehe Punkt Sicherheit) der Daten macht Snapchat sehr unkompliziert.

Viele Stars nutzen Snapchat, um ihren Fans einen authentischen Einblick in ihr Leben zu geben. Ihre Follower haben das Gefühl, direkt am Leben teilnehmen zu können und im direkten Kontakt mit ihnen zu stehen.

3. Snapchat Sicherheit: Darauf sollten Eltern achten

Regeln festlegen und einhalten – dabei kann ein Eltern-Kind-Vertrag helfen:

  • Es gibt keine 100prozentige Sicherheit im Netz! Auch wenn die Daten nach 24 Stunden bzw. mehrmaligem Anschauen nicht mehr abrufbar sind – ein Missbrauch ist nicht komplett ausgeschlossen: So hat Snapchat seine AGBs geändert und sich eine Universallizenz für alle Bilder eingeräumt. Du gewährst Snapchat eine weltweite, dauerhafte, kostenlose und transferierbare Lizenz, deine Inhalte zu speichern, …, zu verändern, zu publizieren und öffentlich darzustellen.“ (Siehe internationale AGBs Snapchat.) Das verwundert, liegt der Fokus der App doch eigentlich auf der Selbstzerstörung der Inhalte. Darüber hinaus könnte sich prinzipiell jeder User einen Screenshot vom Snap anfertigen – und damit doch ein Bild für die Ewigkeit speichern. Außerdem gibt es diverse Anleitungen im Netz, die einfach erklären, wie man Bilder wieder herstellen kann. Und es gab/gibt auch Apps, die die Snaps schon vor dem Öffnen herunterladen und abspeichern … Auch wenn Snapchat stetig auf Hochtouren an der Verbesserung der Sicherheit arbeitet, entstehen immer wieder Lücken. Mehr dazu bei klicksafe.

  • Das Mindestalter für die Nutzung von Snapchat beträgt 13 Jahre. Wenn die User jünger sind, bekommen sie die Snap Kids Variante angezeigt – hier gibt es die Funktion, Bilder und Videos mit Emojis und Effekten zu bearbeiten. Sie können aber nicht versendet werden. Diese Einschränkung macht Snapchat wohl ziemlich unattraktiv für die Kids.

  • Was will ich WIRKLICH versenden? Spontanität wird bei Snapchat großgeschrieben – und macht auch den besonderen Reiz der App aus. Trotzdem sollte jeder Nutzer vor dem Versenden eines Bildes kurz innehalten und überlegen, ob er diese Momentaufnahme wirklich mit anderen teilen möchte.

  • Aufklärung über Cyber-Mobbing: Am Anfang war Snapchat in aller Munde, weil Nutzer Nacktbilder über die App versendet haben. Dem ist Snapchat mittlerweile Herr geworden – ganz ausgeschlossen werden kann das aber trotzdem nicht. Über dieses Thema sollten Eltern mit ihren Kindern sprechen und über die damit verbundenen Gefahren von Cyber-Mobbing aufklären. Klicksafe sagt dazu: „Da es trotz des automatischen Löschens der versendeten Bilder und Videos möglich ist, diese Dateien auf dem Gerät wieder aufzufinden und zu speichern, sollte die App nicht zum Versenden von offenherzigen Bildern oder Videos verwendet werden. Zu groß ist das Risiko, dass der Adressat auf die Bilder zugreifen kann und diese womöglich weiterleitet oder ins Netz stellt. Dahinter muss nicht unbedingt eine böse Absicht stecken, aber die Möglichkeiten, die Snapchat bietet, können auch negativ genutzt werden, zum Beispiel um eine Person mit ihren eigenen womöglich erotischen Fotos zu erpressen oder sie zu bearbeiten und dann in sozialen Netzwerken zu Mobbingzwecken öffentlich zu machen.“ 

4. Snapchat Einstellungen: Privatsphäre

Um Snapchat sicher zu nutzen, sollten Sie sicherstellen, dass die Daten Ihres Kindes nicht in die Öffentlichkeit gelangen und Ihr Kind nichts von fremden Personen erhält. Dazu sollten Sie folgende Einstellungen vornehmen:

  1. Nur Kontakte können Snaps von mir empfangen. Und nur ich kann Snaps von Kontakten empfangen.
  2. Meine Geschichte können nur meine Kontakte sehen.

 

Weitere Snapchat Einstellungen:

In den Einstellungen kann man unter “Mehr Möglichkeiten” festlegen, wie oft die Snaps angesehen werden dürfen. Hier kann auch das Textwerkzeug aktiviert oder deaktiviert werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, seine Snaps mit verschiedenen Filtern zu gestalten, diese sind jedoch standortabhängig. Um diese zu aktivieren, muss man Snapchat ebenfalls unter “Mehr Möglichkeiten” die Erlaubnis geben, auf die Standortinformationen zuzugreifen. (Achtung: Genau überlegen, ob Snapchat diese Informationen wirklich haben sollte.) 

Weitere Informationen für Eltern zum Thema Sicherheit auf Snapchat:

Lernvertrag für die Ferien – Tschüss, innerer Schweinehund!

Katharina Looks

Ein Lernvertrag soll dabei helfen, dass das Lernen in den Ferien auch Spaß macht
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Kinder brauchen Ferien, um Kraft fürs neue Schuljahr zu tanken. Doch was tun bei Nach- oder Aufholbedarf? Ein Lernvertrag sorgt für Motivation durch selbstgesteuertes Lernen. Hier kostenlose Vorlage downloaden und ausdrucken.

Jeder braucht mal eine Pause, das geht nicht nur uns Erwachsenen so. Deshalb raten Experten, mindestens die Hälfte der Sommerferien vom Schulbuch zu befreien und Kindern vor allem Erholung und Erlebnisse in der Natur, mit der Familie und anderen Kindern zu ermöglichen. (Außer natürlich sie wollen für die Schule lernen!)

Bei Aufhol- oder Nachholbedarf: Lernvertrag für mehr Motivation

Doch manchmal haben sich während des Schuljahres Wissenslücken aufgetan. Hier kann ein kleiner Teil der Ferien dazu genutzt werden, Themen zu wiederholen.

Josef Kraus, Präsident des Lehrerverbandes dazu: “Erstens wird der Start ins neue Schuljahr leichter und zweitens kann bei geistig total anspruchslosen Ferien der Intelligenzquotient sogar sinken.”

Doch die wenigsten Kids haben Lust in ihrer freien Zeit, etwas zu üben, das ihnen im vergangenen Jahr Schwierigkeiten bereitet hat. 

Da kann ein Lernvertrag helfen! Klingt komisch? Ist aber so. Er hilft, Kinder konkret mitbestimmen zu lassen. Das motiviert sie und besiegt im besten Fall ihren inneren Schweinehund. 

Lernen in den Ferien – das empfehlen Experten:

  • Lernzeiten stark begrenzen (z. B. zwei Stunden in der Woche)
  • Möglichst viel Raum für eigenständiges und selbstmotiviertes Lernen lassen
  • (Kreative) Hilfsmittel zur Verfügung stellen
  • Themen auch spielerisch in den Alltag integrieren

Wenn das gelingt, bleiben die Ferien das, was sie sein sollten: eine unbeschwerte Zeit für Kinder und Eltern, in der sich Entspannung, Erholung und Lernen nicht ausschließen. Hier erfahren Sie, wann es wirklich sinnvoll ist, in den Ferien zu lernen.

So lassen sich Schulthemen spielerisch in den Alltag einbringen:

Achtung: Leidet Ihr Kind unter Leistungsdruck, sollten das Lernen mit Schulbuch in den Ferien keine Rolle spielen. Hier ist es besonders wichtig, Ängste zu nehmen, das Selbstbewusstsein zu stärken und den Spaß am Lernen wieder hervorzukitzeln.