In diesem Artikel finden Sie Informationen zu folgenden Themen: anzeigen
Wer kennt das nicht (ob von sich selbst oder von seinem Kind): 30 Minuten vermeintlich konzentriert gelernt, nur um sich im Anschluss zu wundern, warum nur so wenig hängen geblieben ist…? Wir wissen also alle aus eigener Erfahrung, dass sich ein gewisser Zeitaufwand leider nicht immer in Lernerfolg niederschlägt. Das ist bei Kindern nicht anders und kann sehr unterschiedliche Ursachen haben (wandernde Gedanken, laute Umgebung, keine Motivation, …). Ein Stück weit liegt es aber immer auch an der verwendeten Lernstrategie. Welche Strategie wiederum erfolgreich ist, hängt von individuellen „Vorlieben“ ab, dem jeweiligen “Lerntyp”. Wir erklären deshalb, wie Sie mit Ihrem Kind die seinem Lerntypen entsprechende Lernvorlieben herausfinden können, damit alle nur so viel Zeit wie unbedingt notwendig fürs Schulstoff Pauken aufwenden müssen.
Schon im Jahr 1638 regte der Philosoph, Theologe und einer der ersten Pädagogen Johann Amos Comenius die Menschen dazu an, beim Lernen so viele Sinne wie möglich zu nutzen, um erfolgreicher zu lernen. Doch die Ausprägung der Sinnesorgane variiert von Mensch zu Mensch: So nimmt jeder den Lernstoff auf unterschiedliche Art und Weise am besten auf. Im Volksmund spricht man deshalb von verschiedenen Lerntypen, die mit unterschiedlichen Hilfsmitteln erfolgreich(er) lernen.
Dazu allerdings eines vorweg: Wissenschaftlich gesehen gibt es keine Beweise für die Existenz von bestimmten Lerntypen. Der Begriff “Lerntyp” wurde 1975 von Frederic Vester in seinem Buch “Denken, Lernen, Vergessen” erstmals verwendet und etablierte sich mit den Jahren. Allerdings unterliegt seine damalige Theorie berechtigter Kritik (dazu später mehr).
Jetzt fragen Sie sich vieleicht: Was jetzt, Lerntypen, alles Humbug? Kein Masterplan möglich? So ist es auch wieder nicht! Es mag die Lerntypen nach Vester nicht geben – Vesters Modell suggeriert eine starre Orientierung an einem Sinnesorgan –, doch kennen wir das Phänomen ja von uns selbst: Manche von uns können sich Gesagtes sehr gut merken, andere machen sich dafür lieber Notizen, andere müssen es einmal “angefasst” haben. Jeder hat also bestimmte Präferenzen, um Informationen besser aufnehmen und behalten zu können.
Entsprechend macht es auch Sinn, den persönlichen “Lerntyp” so früh wie möglich herauszufinden, um individuelle Präferenzen für sich einzusetzen zu wissen. Denn es gibt unzählige, kreative Lerntipps – wirklich effektiv sind sie jedoch nur, wenn sie auch zu dem eigenen Lernstil passen. Wichtig: Wie bereits erwähnt, den einen, isolierten Lerntypen gibt es nicht. Sie kommen grundsätzlich gemischt vor (allerdings dominiert meist eine Präferenz): z.B. lernen manche Kinder gut, indem sie sich eine Zusammenfassung schreiben (visueller Lerntyp), während es anderen beim Wiederholen des Stoffes hilft, durch das Zimmer zu laufen (motorischer Lerntyp). Machen Sie also gleich mit ihrem Kind gemeinsam den “scoyo-Lerntypentest” und probieren Sie unterschiedliche Hilfsmittel einfach einmal aus.
Welche Lerntypen gibt es überhaupt?
Die dominanteste Präferenz dieses Lerntyps ist die visuelle Wahrnehmung. Visuelle Lerner können Informationen beim Lesen von Texten und Betrachten von Schaubildern besonders gut speichern. Zählt Ihr Kind zu diesem Lerntyp, so kann es helfen, den Lernstoff durch die Erstellung von Grafiken, Mind Maps und Lernpostern zu veranschaulichen, um ihn so besser zu verinnerlichen.
► Lernhilfen für diesen Lerntyp: Bücher, Skizzen, Bilder, Lernposter, Videos, Lernkarteien, Zusammenfassungen schreiben (z. B. als Spickzettel, den man natürlich in der Klassenarbeit nicht benutzt), bunte Textmarker
► Noch mehr Lerntipps zu diesem Lerntypen finden Sie in unserem Artikel “Der visuelle Lerntyp: Lernmethoden und Tipps”
Bewegt Ihr Kind beim Lesen die Lippen mit oder verfügt es über eine schnelle Auffassungsgabe? Dies sind zwei mögliche Signale, die darauf hinweisen, dass Ihr Kind vielleicht zu den auditiven Lerntypen gehört. Auditive Lerner lernen am besten durch Zuhören. So kommen sie auch mit dem klassischen Frontalunterricht sehr gut zurecht. Auditive Lerntypen sollten Texte laut lesen und für eine ruhige Lernumgebung sorgen. Schlagen Sie Ihrem Kind doch einmal vor, Texte auf ein Tonband zu sprechen.
► Lernhilfen für den auditiven Lerntyp: Lernkassetten, Gespräche, Vorträge, Musik
► Noch mehr Lerntipps zu diesem “Lerntypen” finden Sie in unserem Artikel “Der auditive Lerntyp: Lernmethoden und Tipps”
Das Prinzip “learning by doing” trifft auf diesen Lerntyp voll zu. Motorische Lerntypen speichern etwas am besten, wenn sie es selbst einmal ausprobiert haben. Und sie brauchen Bewegung beim Lernen. Hier gilt: je mehr, desto besser.
Wenn Ihr Kind also beim Lernen durch das Zimmer läuft oder auf dem Stuhl wippt, muss dies nicht immer ein Zeichen von Unkonzentriertheit sein – ganz im Gegenteil. Sie können Ihr Kind unterstützen, indem Sie ihm die Möglichkeit geben mit anschaulichen Materialien wie Modellen und Experimentierkästen zu lernen. Auch Rollenspiele kommen diesem Lerntypen entgegen.
► Lernhilfen für diesen Lerntyp: (rhythmische) Bewegungen, Nachmachen, Gruppenaktivitäten, Rollenspiele
► Noch mehr Lerntipps zum motorischen Lerntypen finden Sie in unserem Artikel “Der motorische Lerntyp: Lernmethoden und Tipps”
Der kommunikative Lerntyp:
Für den kommunikativen Lerntyp ist das Sprechen, vor allem aber der Austausch mit anderen, ungemein wichtig. Er lernt am besten, indem er über den Stoff spricht: Er erklärt und diskutiert gerne und lernt aus diesem Grund am besten in der Gruppe.
Vielleicht können Sie Freunde oder Geschwister zum gemeinsamen Lernen gewinnen? Rollenspiele wie ein Interview oder ein Quiz kommen bei kommunikativen Lernern besonders gut an.
► Lernhilfen für diesen Lerntypen: Dialoge, Diskussionen, Lerngruppen, Frage-Antwort-Spiele
► Noch mehr Lerntipps zum kommunikativen Lerntyp finden Sie in unserem Artikel “Der kommunikative Lerntyp: Lernmethoden und Tipps”
Lerntypentest: Zu welchem Lerntyp gehört mein Kind?
Wir haben einen Lerntypentest entwickelt, der Ihnen dabei helfen soll, die präferierten Lernmethoden und -mittel Ihres Kindes besser einschätzen zu können. Das Testergebnis hilft Ihnen für das jeweilige Schulfach passende Lernstrategien mit Ihrem Kind zu entwickeln. Wichtig ist dabei, dass Sie diese Strategien immer wieder variieren, um verschiedene Sinnesorgane anzusprechen. Finden Sie also gleich heraus, zu welchem Lerntyp Ihr Kind gehört:
Kritik an dem Modell der Lerntypen
Noch einmal zu dem Konzept der Lerntypen: Das ursprüngliche Lerntypenmodell von Vester unterteilte vier Typen – den auditiven, den visuellen, den haptischen und den kognitiven Typ. Wissenschaftler wie zum Beispiel Prof. Maike Looß kritisieren die Logik hinter der Einteilung: So würde sich der Lerntyp 1-3 laut seiner Theorie allein durch Sinnesorgane Wissen aneignen. Das Wahrnehmen von Dingen wurde also gleichgesetzt mit dem Lernen von Dingen. Der dafür essentielle, kognitive Prozess ist dabei ein eigener Lerntyp. Heute weiß (nicht nur) die Forschung, dass Lernen ohne kognitive (verarbeitende) Leistungen (im Gehirn) nicht möglich ist. Jedoch hat sich inzwischen das Lerntypenmodell über Vesters Theorie hinaus “verselbstständigt”: Neue Lerntypen sind hinzugekommen, alte wurden entfernt. Sehr verbreitet sind inzwischen die vier Lerntypen “logisch-abstrakt”, “sicherheitsliebend”, “emotional” und “kreativ-chaotisch”. Diese Lerntypen werden beispielsweise in Vorträgen zum Thema “Lernen lernen” gerne vorgestellt. Denn wer hat nicht gerne eine Orientierung, wie das Lernen erfolgreich wird? Obendrein eine, die man selbst bestimmen kann?
In der Kognitivwissenschaft spricht man heute allerdings lieber von “Lernstilen”: Das sind kognitive und affektive Lern-Verhaltensweisen, die stabil bleiben. Kurzum: Präferierte Lernmethoden und Lernmittel. Sie beschreiben, ob Ihr Nachwuchs lieber mit Büchern, Videos oder in Lerngruppen lernt. Sein Kind zu “testen” macht deshalb also trotz allem Sinn. Das Ergebnis hilft Ihnen dabei, besser einzuschätzen, welche Art von Lernmethoden und Lernmitteln Ihr Kind (derzeit!) bevorzugt. Wichtig ist hier: Der Mix machts! Wie schon Comenius wusste: Menschen lernen am besten, wenn so viele Sinnesorgane wie möglich beansprucht werden. Desto komplexer sind die (kognitiven) Verarbeitungsprozesse im Gehirn und desto vielfältiger setzt sich das Wissen fest.
Eine Mischung aus visuellen und auditiven Aufgaben bietet beispielsweise die Lernwelt von scoyo, in der Kinder auf spielerische Art lernen. Die multimedial aufbereiteten Alltagsgeschichten fordern das Kind in verschiedenen Fächern und Schwierigkeitsgraden.
Beobachten Sie Ihr Kind also: Welche Art des Lernens macht Ihrem Kind am meisten Spaß, was bringt Erfolg? Probieren sie auch einmal gezielt andere Lernmethoden und -mittel aus, um zu schauen, ob die nicht auch die gewünschten Ergebnisse erzielen (oder gar bessere).
In diesem Artikel
Viele vom Gehirn aufgenommene Informationen gehen nach wenigen Sekunden schon wieder verloren. Das Kurzzeitgedächtnis erreichen nur solche, die das Gehirn mit gespeichertem Vorwissen verknüpfen kann. Doch auch viele von ihnen sind nach spätestens 20 Minuten wieder gelöscht.
Alles, was wir nach einer Stunde immer noch behalten haben, ist bereits ins Langzeitgedächtnis gewandert. Doch was passiert da eigentlich beim Lernen im Gehirn, und wie behalten wir Informationen und Lerninhalte wirklich langfristig im Gedächtnis, auch länger als eine Stunde?
Das passiert beim Lernen im Gehirn
Äußerliche Reize lösen über die Sinneszellen die Aktivierung der Synapsen aus. Über diese wird nun die Information von Nervenzelle zu Nervenzelle weitergegeben. Je mehr Synapsen und Nervenzellen aktiviert sind, desto tiefer wird die Information im Gehirn verankert. So speichert das Gehirn zwischen 80 und 90 Prozent der Wahrnehmungen, die gleichzeitig durch Hören, Sehen und Erleben aufgenommen werden, von Beginn an. Wer etwas hört, vergisst es – wer etwas sieht und hört, erinnert sich – wer etwas tut, begreift es!
Interaktiv, mit Spaß und digitalen Medien? So geht Lernen in der scoyo Lernapp! Hier geht’s zum Testzugang:
Nachhaltiges Lernen durch Vorstellungskraft
Durch das Wiederholen beim Lernen passiert Folgendes im Gehirn: Die Synapsen werden regelmäßig neu aktiviert. Dadurch werden die Kontakte zwischen den Nervenzellen verstärkt. Etwas nicht nur einmal auswendig zu lernen, sondern ab und an zu wiederholen, fördert also das langfristige Speichern im Gedächtnis.
Noch einfacher geht´s, wenn wir das Lernen mit Geschichten, Bildern oder Anekdoten verknüpfen und wirkliches Interesse am Thema zeigen. Das liegt daran, dass sich unser Gehirn besser die Inhalte merken kann, auf die wir uns beim Lernen intensiv konzentriert haben und die wir uns vorstellen können. Deshalb eignen sich alltagsrelevante Beispiele und kreative Hilfsmittel optimal als wirklich nachhaltige Methoden zum Lernen für Schüler. Wenn sich Kinder selbstständig durch Ausprobieren die Lösung erarbeiten, sorgt dies für ein Aha-Erlebnis, das das Gehirn so schnell nicht wieder vergisst.
Doch auch die Emotionen, die wir durch andere Lernmethoden als stumpfes Auswendiglernen zutage fördern, begünstigen das langfristige Speichern der Informationen im Gedächtnis.
Emotionen und Assoziationen erleichtern das Lernen
Erinnern Sie sich an das spannendste Buch, das Sie je gelesen haben? Ein Buch, das Sie regelrecht gefesselt hat? Bestimmt, denn wenn Sie emotional in eine Handlung und Geschichte eintauchen, werden Sie diese so schnell nicht vergessen können.
Gabi Reinmann, Diplom-Psychologin und Hochschullehrerin, erklärt, dass Informationen oft mit verschiedenen Wahrnehmungen, Gefühlen und Erinnerungen verbunden werden. Das ermöglicht es, neu erlerntes Wissen im Langzeitgedächtnis abzuspeichern. Zudem wirkt emotionale Verbundenheit mit einer Geschichte oder deren fiktiven Personen im Unterbewusstsein nach und unterstützt zusätzlich die sichere Abspeicherung des Wissens, z. B. beim Schlafen und Träumen.
Apropos Lernen im Schlaf: Israelische und amerikanische Forscher haben in einem Experiment zum räumlichen Lernen beobachtet, was im Gehirn beim Schlafen passiert, und herausgefunden, dass unser Gehirn während eines Traums neue Lerninhalte verarbeitet. Dies bestätigt Schlafforscher Jan Born, der sich mit dem Zusammenhang von Schlaf und Gedächtnis beschäftigt. Während des Schlafens, der Zeit, in der die äußeren Reize für das Gehirn ausgeschaltet sind, verarbeitet und filtert das Gehirn neue Informationen. Der Lernprozess funktioniert „wie im Schlaf“.
Wer beim Lernen Spaß hat erinnert sich schneller an Lehrstoff – Jetzt in die scoyo Lernapp eintauchen.
Inhalt dieses Artikels: anzeigen
So wie es in vielen Sportarten Lang- und Kurzstreckenspezialisten gibt, die unterschiedliche Trainingsreize benötigen, kann es fürs Lernen extrem hilfreich sein herauszufinden, zu welchem Lerntypen man gehört. Denn mit diesem Wissen lassen sich besonders passende Strategien und Methoden für erfolgreiches Lernen entwickeln – das gilt für Jung und Alt!
► scoyo-Redaktionstipp: Machen Sie mit Ihrem Kind den scoyo Lerntypentest!
► In dem Artikel “Welche Lerntypen gibt es? Tipps zur Lerntypbestimmung” erfahren Sie mehr über Lerntypen im Allgemeinen
Kinder, die gerne visuell lernen, profitieren von anschaulichem Bildmaterial, Videos und eigenen Notizen. Für Ihr Kind ist es also sehr wichtig, im Unterricht eigene Mitschriften zu machen, die es dann Zuhause in aller Ruhe lesen kann. Gibt es für ein Fach ein gutes Schulbuch mit ausführlichen Texten und einer Menge Bildmaterial (auch Grafiken und Tabellen) – wunderbar! Ein zusätzlicher Lernboost für den visuellen Lerntyp ist ein aufgeräumter Lernplatz mit wenigen optischen Reizen. Das fördert die Konzentration, denn Unordnung ist für visuelle Lerntypen ein Graus und lenkt sie leicht ab!
5 Lerntipps für den visuellen Lerntypen
Das Grundprinzip ist jetzt wahrscheinlich klar. Aber was sind konkrete Umsetzungsmöglichkeiten für Ihren Nachwuchs? Wir haben 5 effektive Methoden für den visuellen Lerntypen gesammelt.
1. Bilder sagen mehr als tausend Worte
Bilder sind für den visuellen Lerntyp eines der wichtigsten Lernmittel. Wir meinen damit Bilder in all ihren Facetten, also beispielsweise Grafiken, Poster, Tabellen, Tafelbilder, Darstellungen auf Overheadprojektoren … Ob diese nun vom Lehrer, aus Schulbüchern, aus dem Internet, oder aus der eigenen Feder kommen, ist zweitrangig. Wichtig ist, dass die Inhalte für Ihr Kind übersichtlich visualisiert werden. Gerade wenn Ihr Kind selbst “Hand anlegen” muss, fördert das den Lernprozess enorm: Beim Erstellen einer Grafik oder eines Lernposters setzt es sich automatisch intensiv mit dem Lernstoff auseinander. Hier wird gefiltert, interpretiert , verarbeitet und das Wichtigste visuell dargestellt. Auch Mind Maps sind als abgespeckte Schaubild-Version ebenfalls bestens geeignet.
2. Karteikärtchen und Notizen (nicht nur) zum Vokabellernen
Auch wenn es simpel klingt: Karteikärtchen sind für den visuellen Lerntyp bestens geeignet, um sich Schulstoff einzuprägen. Klassisch kennt man sie aus dem Vokabeltraining. Hier können Sie noch einen Schritt weitergehen und die Vokabeln direkt auf den Gegenstand kleben (also “lamp” auf die Lampe im Kinderzimmer). So verbindet Ihr Kind die Vokabel gleich mit dem Objekt und hat ein Bild vor Augen. Damit aber nicht genug: Auch für Mathe-, Physik-, oder Chemie-Formeln und Wort-Definitionen in Heimat- und Sachkunde, Geschichte und Co. sind Karteikärtchen eine sehr geeignete Gedächtnisstütze.
3. Das Kopfkino zum Lernen nutzen
Geschichten regen bei vielen Menschen die eigene Fantasie an: Das Gehörte, bzw. Gelesene, wird im Kopf visualisiert und mit bunten Bildern ausgeschmückt. Das ist besonders beim visuellen Lerntypen der Fall – und zum Merken von Inhalten sehr praktisch! Also Lernstoff selbst lesen oder hören und Kopfkino an. Ihr Kind stellt sich damit seine eigenen Eselsbrücken und Zugänge zu dem Stoff her. Die sitzen am besten.
4. Lernvideos und Dokumentationen schauen
“Holt das Popcorn raus, jetzt wird ein Film geschaut!” – damit locken Sie den Nachwuchs doch bestimmt aus dem Zimmer. Auch wenn dann nicht die neueste Marvel-Verfilmung auf dem heimischen Bildschirm flimmert, sondern eine Dokumentation (über die Geschichte von Babylon, über Hexen, über Orcas, …) – Ihr Kind wird sich freuen, einen Film zu schauen, anstatt dröge vor dem Schulbuch zu sitzen. Eine win-win-Situation für alle: Die Kids sind happy, der Schulstoff sitzt wahrscheinlich besser und nachhaltiger und die Diskussion um das Lernen sparen Sie sich auch.
Extra-Tipp: Ob nun in der Mediathek der Öffentlich-Rechtlichen, über Streaming-Dienste wie Netflix oder auf YouTube: Das Internet bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, sich über das audio-visuelle Medium Film zu bilden. So können Sie sich gleich als ganze Familie mit spannenden Themen auseinandersetzen und auftauchende Fragen zusammen klären.
5. Das Auge (und die Ohren) lernen mit
Unsere Tipps zeigen: Die Grenzen zwischen Lerntypen sind fließend und sollten genutzt werden. Je mehr Sinne desto besser. Der visuelle Lerntyp erfasst Dinge zum Beispiel gut mit den eigenen Notizen – liest er diese noch laut vor, nutzt er gleich dazu sein Gehör (auditiv). Visuelle Lerntypen können das Lernen mit Karteikärtchen gut mit den Lernmethoden des kommunikativen Typs verbinden: Ihr Kind kann sich einen Lernpartner schnappen und die Kärtchen für ein Quiz nutzen. Je mehr Sinne angesprochen werden, umso besser.
Eine Mischung aus visuellen, motorischen und auditiven Aufgaben bietet beispielsweise die Lernwelt von scoyo, in der Kinder auf spielerische Art motiviert lernen. Die multimedial aufbereiteten Alltagsgeschichten fordern Kinder in verschiedenen Fächern und Schwierigkeitsgraden.
► Informationen zu den anderen Lerntypen
Lerntypen – (leider) kein perfektes Lernrezept
Noch einmal kurz zum Konzept der Lerntypen: Frederic Vester etablierte mit seinem klassischen Modell (auditiver, visueller, haptischer und kognitiver Lerntyp) 1975 den Begriff “Lerntyp”. Allerdings unterliegt dieses Modell berechtigter Kritik. Zum einen, weil sich die ersten 3 Lerntypen laut seiner Behauptung nur durch die Nutzung der jeweiligen Sinnesorgane Wissen aneignen. Der für das Lernen aber essentielle Prozess des kognitiven Begreifens definiert Vester als eigenen Lerntypen. Lernen ohne kognitive Leistung ist aber schlichtweg nicht möglich. Zum anderen entbehrte seine Theorie einer wissenschaftlichen Grundlage: Es gibt keine Studien, die die Existenz von Lerntypen bestätigen.
Nichtsdestotrotz hat sich das Lerntypen-Modell nicht nur in der Psychologie gehalten und wurde mehrfach angepasst, es ist auch überaus beliebt bei Lehrern, Eltern und Co. Wer hat schon etwas gegen einen Wegweiser zum heiligen Gral des erfolgreichen Lernens?
Der Lerntypenest soll deshalb nicht dazu dienen, Ihr Kind auf einen “Lerntypen” festzunageln, sondern soll eine Orientierung geben. Der scoyo Lerntypentest hilft dabei, die Präferenzen, die Ihr Kind beim Lernen hat, herauszufinden und dazu passende Lernstrategien zu entwickeln. Denn wenn Ihr Kind weiß, welche Lernmethoden und Lernmittel erfolgreich sind, gibt das Sicherheit und Selbstvertrauen.
Zu guter Letzt: Finden Sie gemeinsam mit Ihrem Kind heraus, welche Lernstrategien gut passen und scheuen Sie sich nicht davor, diese auch wieder zu ändern!
Freunde treffen, Eis essen, Mathe pauken – auch in den Sommerferien gehört das Lernen für zwei Drittel der Schüler zum Alltag. Das zeigt sowohl eine forsa-Umfrage* unter 1.015 Eltern schulpflichtiger Kinder als auch eine FACT-Befragung** unter 960 sechs- bis 14-Jährigen im Auftrag von scoyo.
Der Vergleich zum Vorjahr zeigt zudem: Die Zahl der lernenden Schüler bleibt konstant hoch – 2014 verbringen sie aber noch mehr Zeit mit dem Lernstoff. 44 Prozent der befragten Eltern gehen von mehr als zwei Stunden pro Woche aus – 2013 gaben das “nur” 35 Prozent an.
Thema Lernen in den Ferien sorgt für Streit
Je mehr Ferienzeit die Schüler in das Lernen investieren, desto stärker sorgt das Thema für Streit in den Familien. Etwa die Hälfte der Erwachsenen, deren Kinder regelmäßig in die Bücher schauen, berichtet von Konflikten. Bei Familien, deren Kinder sich gar nicht mit Lernstoff beschäftigen, streitet nur ein Drittel ums Lernen.
Eltern sollten kreativer werden, was Lernen angeht
“Konflikte entstehen vor allem dann, wenn Kinder nicht einsehen, warum sie für die Schule lernen sollen. Eltern sollten kreativ sein und nicht Dinge vorschlagen, die nach Schule ‘riechen'”, rät Bildungsexpertin Prof. Dr. Elke Hildebrandt von der Pädagogischen Hochschule Nordwestschweiz. Mit Würfelspielen trainierten Kinder zum Beispiel Addieren und Multiplizieren, manche altersgerechte Computerspiele förderten – zeitlich angemessen begrenzt – die Konzentration. Und statt langweiliger Leseübungen zuhause könnten sich Kinder die Infotafeln im Zoo gemeinsam mit Familie und Freunden erschließen. Das deckt sich auch mit den Aussagen der befragten Kinder: 27 Prozent lernen in den Ferien am liebsten draußen, jedes fünfte Kind mit digitalen Medien.
Mädchen sind fleißiger als Jungen
“Wichtig ist, dass Kinder aus eigenem Antrieb lernen. Wenn sich die Inhalte in Spielen oder spannenden Abenteuern ‘verstecken’, lernen sie fast nebenbei. Das macht Spaß und bleibt im Kopf”, sagt Daniel Bialecki, Geschäftsführer von scoyo. Laut FACT-Umfrage begeistern sich vor allem Mädchen auch in den Ferien für schulische Themen. Nur etwa jede Fünfte sagt, ihr mache das Lernen in der schulfreien Zeit gar keinen Spaß. Von den Jungen vertritt jeder dritte diese Meinung. Mädchen sind zudem fleißiger als ihre männlichen Altersgenossen: Drei von vier Schülerinnen geben an, regelmäßig in den Ferien zu üben, bei den Jungen sind dies zwei von drei.
Mit Spaß in den Ferien lernen – gemeinsam mit der Familie und kleinen Belohnungen
Je älter die Kinder, desto unmotivierter sind sie, Schulinhalte im Sommer zu vertiefen oder zu wiederholen. Üben noch drei von zehn Sechsjährigen gerne in der schulfreien Zeit, kann von den Zwölfjährigen nur noch einer von zehn diesen Eifer aufbringen. Dass sich die Motivation schon mit einfachen Mitteln steigern lässt, beweist der Ansatz der fünfköpfigen Familie Radermacher aus Efringen-Kirchen: So kontrollieren die elf- und 13-jährigen Söhne beim wöchentlichen Familiendiktat auch die Fehler der Erwachsenen oder sie spielen sich durch die Lernwelten von scoyo – manchmal angespornt durch Kuchen oder eine Fernsehstunde. Ursula Radermacher: “Auch in den Ferien müssen unsere Jungs lernen. Aber es soll Spaß machen und zeitlich in einem angemessenen Rahmen bleiben.”
Wie viel Lernzeit ist richtig?
Die Frage, wie dieser zeitliche Rahmen aussehen sollte, lässt sich pauschal nicht beantworten. Das individuelle Pensum beeinflussen vor allem der aktuelle Lernstand, die Herausforderungen im neuen Schuljahr und natürlich die Begeisterungsfähigkeit der Kinder und Jugendlichen für ein Thema. Im Zweifelsfall kann auch die Lehrkraft einen individuellen Rat geben. Erziehungsberater und Autor Dr. Jan-Uwe Rogge etwa rät: “Ferienzeit ist Freizeit – sie sollte nicht mit schulischem Lernen in Zusammenhang gebracht werden.”
Prof. Dr. Elke Hildebrandt empfiehlt: “Wenn sich Kinder unter Leistungsdruck gesetzt fühlen und Ängste entwickeln, sollten sie in den Ferien nicht lernen. Wenn aber zum Beispiel wegen eines Schulwechsels Unterrichtsinhalte nachgeholt werden müssen, sollten zumindest drei Wochen ohne schulisches Lernen bleiben.” Schließlich lerne der Mensch ja sowieso unentwegt: Beim Spielen lerne man etwa kooperativ zu handeln sowie Frustration zu bewältigen, wenn der Mitspieler gewinne. “In den Ferien sollten Kinder vor allem ihren Interessen folgen”, sagt auch Daniel Bialecki. “Egal, ob sie dann ihren Schwarm auf ein Eis einladen, mit den besten Freunden eine Band gründen oder Englischvokabeln trainieren.”
Alle Artikel zum Thema Lernen in den Ferien mit vielen Tipps gibt´s hier: Übersicht Lerntipps für die Ferien
Umfrage 2013 zum Thema Lernen in den Ferien inklusive Expertentipps: Kraft tanken stärkt das Lernen.
* Die Ergebnisse beruhen auf folgenden Umfragen (April 2014):
- Repräsentative, bundesweite forsa-Umfrage im Auftrag von scoyo. Befragt wurden 1.015 Personen im Alter von 25 bis 59 Jahren mit schulpflichtigen Kindern im Haushalt.
- Bundesweite FACT-Online-Befragung im Auftrag von scoyo. Befragt wurden 963 Kinder zwischen 6 und 14 Jahren.
Inhalt des Artikels: anzeigen
Üben, üben, üben – anders scheint das Lernen einer Fremdsprache nicht zu funktionieren. Doch sich täglich auf den Hosenboden zu setzen und stur Vokabeln zu pauken, hat noch nie Spaß gemacht – wahrscheinlich weder Ihnen, noch Ihren Eltern, noch Ihrem Nachwuchs.
In den höheren Klassenstufen, wenn mit jeder neuen “unit”, “unité” oder “unidad” ein Haufen neuer Vokabeln auf unseren Nachwuchs zukommt, ist Lernstress vorprogrammiert. Dieser erreicht seinen Höhepunkt am Tag vor einem Test, wenn die kleinen Sprachschüler noch dreißig Vokabeln in ihre rauchenden Köpfe hämmern müssen. Doch: Vokabeln lernen geht auch leichter!
Eine Sprache zu lernen, könnte so einfach sein …
Erinnern Sie sich daran, wie Sie sich damals Ihre Muttersprache angeeignet haben. Nein? Kein Wunder! Die Erstsprache lernen wir fast wie von selbst. Dabei ist es eine ganz besondere Herausforderung, die erste Sprache zu erlernen. Denn man muss sich nicht nur Wörter einprägen, sondern auch deren Bedeutung verstehen.
Trotzdem lernen wir unsere Muttersprache und die ersten Vokabeln viel leichter als alle weiteren Sprachen. Das liegt vor allem daran, dass Kleinkinder unbedingt sprechen lernen wollen. Sie möchten sich mitteilen und sind besonders motiviert, die Worte ihrer Eltern zu verstehen. Außerdem sind sie meist überall von ihrer Muttersprache umgeben. Geübt wird quasi von allein.
Mit einer Fremdsprache ist das anders. Die Kleinen gebrauchen sie im Normalfall nur in der Schule und während der Schularbeiten. Nach getaner Arbeit sind die Wörter schnell wieder aus dem Kopf und dem Sinn. Ein besonderer Lernanreiz, der die Schüler zum Vokabelnlernen motiviert, fehlt oft. Diese einfachen Lerntricks können helfen:
Vokabeln lernen leicht gemacht – unsere Tipps:
Tipp 1: Emotionen, Emotionen, Emotionen
Generell gilt: An Positives erinnert man sich immer gerne. Auch Schulinhalte, die mit positiven Emotionen verknüpft sind, behält das Gehirn schneller und vor allem länger im Gedächtnis.
Einen Film in Originalsprache zu schauen oder ein Buch in einer Fremdsprache zu lesen (bzw. einen Comic oder eine Kurzgeschichte), sind deshalb tolle Möglichkeiten, eine Sprache weiter zu vertiefen. Denn durch den Spaß beim (unterbewussten) Vokabelnlernen fällt es Ihrem Kind später leichter, sich zu erinnern.
Gleichzeitig motivieren die spannenden Geschichten zum Zuhören bzw. Lesen. Ein weiterer Pluspunkt: Kinder lernen dadurch “alltagstaugliche” Vokabeln ganz leicht nebenbei, die vielleicht so im Unterricht noch gar nicht vorgekommen wären.
Tipp 2: Vokabeln lernen kann lustig sein! Wiederholen mal anders
So trocken es auch klingen mag, mehrfaches Wiederholen hilft, sich Vokabeln besser einzuprägen. Zum Glück gibt es Möglichkeiten, wie man das spannend gestalten kann:
Tipp 3: Vokabeln lernen sich leichter im Zusammenhang
Es hilft Ihrem Kind ungemein, wenn es verschiedene Vokabeln, die zu einem Sachbereich gehören, zusammen erlernt. Zum Beispiel alles zum Thema Straßenverkehr, wie “car”, “motorbike”, “bicycle”, “crossroad”, “walker”, “traffic light”, “to ride”, “to drive”, “fast”, “slow” oder Vokabeln zum Thema Körper wie in der Abbildung.
Dabei stellt Ihr Kind automatisch Beziehungen zu und zwischen den Wörtern her. Durch diese Verbindung der Worte wird Ihrem Sprössling, wenn er sich an eine der Vokabeln erinnert, der Rest viel leichter einfallen.
In einem Lernplan, können Sie zum Beispiel mit Ihrem Kind festlegen, welche Vokabel-Blöcke wann gelernt werden sollen und wie Ihr Kind sich dafür belohnen darf – Motivation pur!
Extra-Tipp: Stures Auswendiglernen war gestern. Heute weiß man, dass es den größeren Lernerfolg bringt, wenn man sich das Wort im Satzzusammenhang merkt. Versuchen Sie doch einmal anzuregen, dass Ihr Kind im Anschluss einen kurzen Satz mit dem gelernten Wort bildet. Ein Satz mit der Vokabel “to sit” (sitzen) könnte z.B. so lauten: “I am sitting in my chair” (Ich sitze in meinem Stuhl). “Chair” und “to sit” werden gleichzeitig in einen Kontext gebracht. So schlägt Ihr Kind mehrere Fliegen mit einer Klappe.
Tipp 4: Weg vom Schreibtisch – lernen im ganzen Haus
Um das Vokabelnlernen abwechslungsreicher zu gestalten, haben wir diesen Tipp für Sie: Beschriften Sie doch mal alle möglichen Möbel und Gegenstände im Haus mit Vokabeln. Bunte Post-Its eignen sich dafür besonders gut und lassen sich rückstandslos wieder entfernen. Nachdem Ihr Kind die Vokabeln ein paar Tage lang vor Augen gehabt hat, können Sie die Zettel abnehmen. Sie werden erstaunt sein, wie nachhaltig diese Methode wirkt.
Eine Schnitzeljagd setzt dem Vokabelnlernen das i-Tüpfelchen auf. Schreiben Sie dazu auf die Rückseite der Post-Its eine weitere Vokabel, die zu einem anderen Objekt in Ihrer Wohnung oder auch draußen im Freien gehört. Ihr Kind hat nun die Aufgabe, die Vokabeln zu übersetzen und von Gegenstand zu Gegenstand zu laufen, bis es zum letzten Objekt gelangt. Dort wartet ein kleiner Schatz auf Ihren Sprössling.
Tipp 5: Vokabeln lernen leicht gemacht – mit dem Vokabel-Memory
Die bekannteste aller Vokabel-Lernmethoden ist wahrscheinlich der traditionelle Karteikasten. Auf die Vorderseite einer Karteikarte wird die fremdsprachige Vokabel geschrieben und auf die Rückseite die deutsche Übersetzung. Das ist effektiv, aber für manche Schüler vielleicht etwas zu trocken, um sich zum Lernen zu motivieren.
Um etwas mehr Spaß und Spannung in diese Methode zu bringen, eignet sich das berühmte Memory hervorragend.
Schreiben Sie mit Ihrem Kind die Vokabel auf ein Kärtchen und die deutsche Übersetzung auf ein anderes. Die Rückseiten der Karten bleiben leer. Machen Sie das mit allen Vokabeln, die der Schüler lernen muss – dann kann es losgehen! Aufgabe: Die Kärtchen gut mischen, mit der Rückseite nach oben hinlegen und dann die zusammengehörigen Pärchen finden. Wichtig ist es, am Ende nochmal alle Pärchen zu kontrollieren – nicht das Ihr Sprössling die falschen Pärchen lernt …
Wie beim traditionellen Karteikasten können auch bei diesem Memory die Vokabeln, die Ihr Kind bereits gelernt hat, zur Seite gelegt und immer neue Vokabeln hinzugefügt werden.
Tipp 6: Goodbye! Au revoir! Adiós! Ich gehe auf Sprachreise
Nirgendwo lernt man Vokabeln leichter als in den Ländern, in denen sie gesprochen werden. Viele Veranstalter, wie TravelWorks oder Sprachdirekt, bieten Sprachreisen für Schüler in den Ferien an. Damit die Kinder trotzdem ihren wohlverdienten Urlaub bekommen, stellen die Veranstalter ein buntes Rahmenprogramm auf die Beine, bei dem der Unterrichtsgedanke in den Hintergrund rückt. Die Reisenden lernen die einheimische Sprache bei Ausflügen, Freizeitaktivitäten und Co. Außerdem entdecken sie fremde Kulturen und sammeln wertvolle Erfahrungen fürs Leben.
Nicht jedes Kind traut sich eine weite Reise in ein fremdes Land zu, und das ohne Eltern. Aber auch schon ein Familienurlaub ins Ausland kann zum Vokabelnlernen motivieren. Sie können vorher wunderbar gemeinsam Sätze üben, die Sie vor Ort gebrauchen könnten, wie “Was kostet das?” oder “Wo ist der nächste Bahnhof?”.
Tipp 7: Vokabeln besser merken durch verrückte Merksätze
Originalität zählt, wenn Ihr Kind Vokabeln lernen soll. Lustige Dinge lassen sich einfach länger und nachhaltiger verinnerlichen. Nehmen Sie beispielsweise das englische Wort “hut” für Hütte. Es schreibt sich wie das deutsche Wort für den Hut, die Kopfbedeckung. Merkbeispiel: “Früher lebten die Menschen nicht in Hütten, sondern im Hut.” Diesen Zusammenhang werden Kinder nicht so schnell vergessen. Lernerfolg gesichert.
In diesem Video des YouTube-Kanals “Merken Lernen” erklärt Gedächtnis-Profi Christiane Stenger, wie sie Merksätze bildet und damit Vokabeln leichter lernt:
Welche Tipps zum Vokabelnlernen machen für mein Kind Sinn?
So unterschiedlich Menschen sind, so unterschiedlich sind auch die Wege, wie Kinder am effektivsten und leichtesten Vokabeln lernen. Wurde vor vielen Jahren das Vokabelrepertoire strikt auswendig gelernt, würde heute niemand mehr diesen Rat erteilen – und das mit Recht!
Welche Methode für Ihren Sprössling die richtige ist, finden Sie heraus, indem Sie den Lerntyp Ihres Kindes bestimmen. Kann Ihr Kind sich Informationen besser merken, wenn es sie sieht? Bewegt es seine Lippen, wenn es leise liest? Oder spricht es gerne über bereits Gelerntes?
Auch Auswendiglernen mag heute in manchen Fällen noch funktionieren. Lernpsychologisch wird allerdings in Frage gestellt, ob das reine Pauken einen nachhaltigen Effekt hat und die Schüler nach dem Auswendiglernen in der Lage sind, die Sprache lebendig und flexibel zu beherrschen.
Welche Methode letztlich bei Ihrem Kind zum Erfolg führt, kann im Grunde nur die praktische Erfahrung zeigen – learning by doing. Probieren Sie ruhig ein wenig aus, mit welchem Weg Ihrem Kind das Vokabelnlernen leichter fällt und scheuen Sie nicht davor zurück, auch ungewöhnliche Wege zu gehen.
12.04.2016, Gastbeitrag von Julie Bonnstädter
Noch nie war es so wichtig wie heute, verschiedene Fremdsprachen zu beherrschen. Vor allem Englisch ist für die Zukunft und auch für die spätere Karriere fast unerlässlich. Leider freut sich kaum ein Kind darauf, hunderte neuer Vokabeln zu pauken. Doch eine neue Sprache zu lernen, muss gar nicht langweilig sein! Mit diesen Tipps und Tricks macht Englisch lernen garantiert Spaß – sowohl Kindern als auch Eltern.
Englisch lernen – 10 Tipps für Eltern:
Es bringt nichts, wenn Sie Ihr Kind dazu „zwingen“, eine neue Sprache zu lernen. Stattdessen ist es wichtig, dass Ihr Kind aus eigenem Antrieb heraus Interesse an der neuen Sprache gewinnt. Dies steigert die Motivation, das Lernen macht Spaß.
So kann es funktionieren: Erzählen Sie Ihrem Kind doch einmal von der spannenden Geschichte Englands, zeigen Sie Bilder oder Videos von den schönen Gärten und Schlössern, den berühmten Sehenswürdigkeiten und tollen Landschaften, die das Land zu bieten hat. Oder integrieren Sie ein traditionelles englisches Gericht auf Ihrem wöchentlichen Speiseplan – wie etwa Fish & Chips oder Shepards Pie. Viele Kinder haben kleine und große Idole – und einige Schauspieler, Sänger und Bands kommen aus englischsprachigen Ländern. Wie toll wäre es, die Songtexte zu verstehen oder so fließend zu reden, wie sie es können?
Ist das Interesse des Kindes erst einmal geweckt, gilt es, ein Ziel zu setzen, für das es sich lohnt, zu lernen. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Reise nach England, wenn das Kind die Sprache relativ gut beherrscht? Und wie toll wäre es, sich vor Ort verständigen zu können?
Ein klares Ziel vor Augen kann oftmals zu einer Extraportion Motivation führen. Ebenfalls wichtig: Mehrere, kleinere Ziele, die schnell Erfolge zeigen. Diese sollten natürlich nicht zu hoch angesetzt sein, jedoch auch nicht zu leicht erreichbar sein. Die Motivation gewinnt an Fahrt, wenn Ihr Kind sich diese Ziele selbst setzt.
3. Sprachreisen für Kinder
Es gibt kaum einen besseren (und schnelleren) Weg, eine neue Sprache zu lernen, als tagtäglich von dieser umgeben zu sein. Mittlerweile gibt es viele Veranstalter, die maßgeschneiderte Sprachreisen für Kinder und Jugendliche anbieten.
Ein solcher Anbieter ist EF Education First, welcher schon seit über 50 Jahren Sprachreisen ins Ausland anbietet. Bei EF können Kinder ab 10 Jahren in betreuten Gruppen in verschiedene Destinationen reisen – darunter auch England, Irland, Malta und die USA. Morgens lernen die Kinder hier in kleinen Klassen mit muttersprachlichen Lehrern und durch interaktive Lernmethoden (wie iPad Klassen, Rollenspiele und Präsentationen) die neue Sprache. Am Nachmittag wird das Gelernte dann gleich in der Praxis angewendet, wenn die Kinder verschiedene Freizeitaktivitäten ausüben oder als Gruppe das Gastland erkunden und in die Kultur eintauchen.
4. Ein Besuch im Sommercamp
Alternativ zu Sprachreisen können jüngere Kinder in den Ferien auch spezielle Sommercamps besuchen (diese werden übrigens ebenfalls bei EF angeboten). Hier lernen die Kinder mit anderen internationalen Teilnehmern die neue Sprache durch fachkundige Experten. Das Besondere an solchen Camps: Sie orientieren sich an speziellen Interessen der Kinder, wie z. B. Fußball, Reiten, Mode, Tanzen oder Sport. Somit lernt Ihr Kind nicht nur Englisch, sondern kann nebenbei auch gezielt das Lieblingshobby ausüben.
5. Sprache in den Alltag einbauen
Wie wäre es mit etwas Abwechslung im Alltagstrott? Das geht ganz leicht: Begrüßen Sie Ihr Kind morgens doch einfach mal auf Englisch oder fragen Sie es auf dem Nachhauseweg in der neuen Fremdsprache, was es tagsüber alles gelernt hat. Am Anfang mag dies zwar sowohl für Sie als auch für Ihr Kind ungewohnt sein, doch mit etwas Disziplin (für beide) kann dies eine lustige und hilfreiche Abwechslung zum oftmals eintönigen Vokabeln lernen sein.
Kein Kind sitzt gerne stundenlang vor einem Buch oder wiederholt hundertfach Vokabeln. Für die richtige Motivation ist Kreativität gefragt! Wenn Sie Zeit haben, denken Sie sich doch einmal gemeinsam mit Ihrem Kind eine Geschichte auf Englisch aus, die Ihr Kind währenddessen mitschreibt. Natürlich muss es nicht zwingend eine Geschichte sein – wie wäre es mit Gedichten oder auch einem Lied? Spielerisch verpackt macht das richtig Spaß.
7. Gemeinsam lernen und Fortschritte messen
Alleine lernen kann schnell langweilig werden. Wie wäre es, wenn auch Sie Ihre Englischkenntnisse etwas auffrischen und gemeinsam mit Ihrem Kind die neue Sprache lernen? Lesen Sie gemeinsam ein Buch oder studieren Sie neue Vokabeln und prüfen Sie sich gegenseitig. Wenn Sie Interesse und Motivation zeigen, wird dies sicherlich auch auf Ihr Kind abfärben.
Übrigens, wenn Sie Ihre Lernfortschritte sowie die Ihres Kindes im Auge behalten wollen, können Sie den kostenlosen EFSET Englisch Test machen. Dieser Englisch-Einstufungstest eignet sich für Anfänger und Fortgeschrittene und gibt Ihnen eine akkurate Einschätzung über Ihr jetziges Sprachniveau. Zudem können Sie und Ihr Kind den Test wiederholen (so oft Sie wollen) und somit Ihren Fortschritt genau messen.
8. Spiele und Apps nutzen
Eine neue Sprache spielerisch zu lernen, weckt sicherlich das Interesse von vielen Kindern. Machen Sie doch einen gemeinsamen Spieleabend, bei dem Sie z. B. Memory auf Englisch spielen. Etwas anspruchsvoller sind spezielle Brettspiele auf Englisch, wie Englisch Electric (auf Amazon ansehen).
Auch mit dem Tablet oder Smartphone können Kinder auf anspruchsvolle Weise schnell eine neue Sprache lernen, zum Beispiel durch qualitativ hochwertige Programme, die Spielen und Lernen verbinden, wie zum Beispiel die Online-Lernplattform scoyo.
Beim Kauf von Apps achten Sie darauf, dass diese kindgerecht sind (z. B. keine Werbeinhalte oder Zusatzoptionen, die gekauft werden müssen). So kann der Nachwuchs sorglos unbeaufsichtigt spielerisch Englisch lernen.
9. Sprechen, sprechen, sprechen
Wer eine Sprache richtig lernen will, muss diese sprechen. Nur durch aktives und konstantes Training kann die Fremdsprache erlernt werden. Motivieren Sie Ihr Kind also dazu, so oft es geht Englisch zu sprechen, um das Sprachgefühl zu verbessern – sowohl zu Hause, als auch unterwegs oder sogar in der Freizeit mit Freunden. Übrigens: Vor allem am Anfang wird Ihr Kind Hemmungen und Angst davor haben, Fehler zu machen. Zeigen Sie ihm/ihr, dass dies vollkommen normal ist und dass man durch Fehler nur mehr lernen kann.
10. Filme und Serien im Original anschauen
Die meisten Kinder lernen visuell einfach besser – und auch schneller. Wie wäre es denn zum Beispiel, wenn Sie Ihr Kind die Lieblingsserien- oder Filme einfach mal in der Originalsprache anschauen lassen? Zu Beginn kann es oft schon helfen, den deutschen Untertitel mitlaufen zu lassen. Mit der Zeit kann dieser dann aber weggelassen werden. Ebenfalls hilfreich: Wenn man die Handlung nach der Sendung noch einmal wiederholt.
Über die Autorin
Julie Bonnstädter lebt seit mehreren Jahren in London und arbeitet alsBloggerin für den Sprachreisen-Anbieter EF Education First. Zu ihren Aufgaben zählen das Verfassen von Artikeln zum Thema Bildung und Kulturaustausch sowie ausgiebige Ratgeber rund ums Reisen. Ihr Interesse liegt vor allem im Bereich kulturelle Weiterbildung und Spracherwerb. Julie spricht mehrere Sprachen, darunter Englisch, Spanisch und Französisch, die sie durch ihre zahlreichen Auslandsaufenthalte erworben hat. Durch diese hat sie auch erfahren, wie wertvoll Mehrsprachigkeit und der Erwerb von interkulturellen Kompetenzen von klein auf ist.
Kontakt: julie.bonnstaedter@ef.com
Zu Beginn ihrer Schulzeit saugen Kinder noch alles neu zu Lernende wissbegierig auf. Sie stellen viele Fragen, wollen Zusammenhänge erforschen und erzählen begeistert von den neuen Erkenntnissen. Dieses Lernen aus dem inneren Antrieb heraus wird auch intrinsische Motivation genannt und schafft laut Lernforschern die besten Voraussetzungen zum Lernen.
Zu viel Druck von außen: Die Lernmotivation sinkt
Doch Motivationsforscher weisen zunehmend auf die Diskrepanz zwischen Schulpraxis und den eigentlichen Bedürfnissen der Schüler hin. Je älter die Kinder werden, desto mehr nimmt der Leistungsdruck zu. Die extrinsische Motivation, also die Motivation von außen durch Belohnungen wie gute Noten, rückt in den Fokus. Dabei verlieren viele Schüler den Spaß am Lernen, der natürliche Wissensdurst nimmt ab und Lernfrust entsteht. In dieser Phase fällt es auch Lehrern schwerer, ihre Schüler zu motivieren.
Warum das so ist, versuchen Wissenschaftler aus Psychologie, Pädagogik und Neurowissenschaften seit vielen Jahren herauszufinden. Auch scoyo beschäftigte sich mit dieser Thematik und veröffentlichte ein Whitepaper zum Thema „Lernmotivation steigern“. Dabei stand die Frage im Zentrum, unter welchen Bedingungen, mit welchen Hilfsmitteln und Methoden Schüler besser lernen und sich nachhaltig und mit Freude Wissen aneignen.
Das wünschen sich Schüler: Projekte, Alltagsrelevanz, digitale Medien und mehr Eigenständigkeit
Aus der Motivationsforschung sind verschiedene Ansätze bekannt, wie Lehrer und Eltern Schüler motivieren können. Eine Studie zum Thema Lernen mit Spaß von scoyo zeigt, dass die Vorstellungen von Kindern, Eltern und Experten dabei nah beieinander liegen: Mehr Projektarbeit, alltagsrelevante Lerninhalte, ein breiter Medienmix und mehr eigenständiges Lernen sind wichtige Stichworte und Wünsche, um die Lernmotivation langfristig zu steigern. Außerdem stellte eine Schülerumfrage von scoyo heraus, dass Kinder sich am liebsten mit Lerninhalten beschäftigen, wenn sie in spannende Geschichten verpackt sind.
Auch Lehrer können mit ihren Schulklassen die Online-Lernplattform scoyo nutzen und den Schulstoff in fantasievollen Lerngeschichten nachbereiten, vertiefen und üben. Mehr Infos zu den Einsatzmöglichkeiten an Schulen und Lehreinrichtungen gibt es hier.
Neben dem „wie?“ stellt sich auch die Frage, „was“ die Schüler lernen. Im 21. Jahrhundert wird es immer wichtiger, Methoden kennenzulernen und anzuwenden, also das Lernen zu lernen. Denn Fakten lassen sich heute jederzeit im Netz recherchieren.
Doch wie können Lehrer diese Aspekte konkret in ihren Unterricht einbauen? Wir verraten Ihnen die besten Tipps, wie Sie ohne großen Aufwand die Lernmotivation Ihrer Schüler steigern können inklusive kreativer Lernmethoden für Schüler.
7 praktische Tipps für Lehrer, um Ihre Schüler langfristig zu motivieren:
- Erklären Sie Ihren Schülern den Kontext des Lernstoffes, warum er im Alltag relevant ist und was die einzelnen Lernschritte sind. Wenn Schüler in den Lernprozess eingebunden werden, sind sie engagierter dabei.
- Lassen Sie Ihre Schüler mit Kopf, Herz und Hand lernen. Unterschiedlich beanspruchte Sinne sprechen unterschiedliche Hirnregionen an. Schüler verarbeiten das Gelernte so intensiver und behalten es nachhaltig.
- Verpacken Sie den Inhalt in spannende Geschichten, die vermitteln, in welchen Situationen das neue Wissen hilfreich sein könnte – entweder in Form von Projekten oder spielerisch mit digitalen Lehrmitteln. So lässt sich die Lernmotivation fast wie von selbst steigern.
- Achten Sie auf einen guten Methodenmix im Unterricht von praktischen, lehrergesteuerten und computergestützten Lerneinheiten, um die Aufmerksamkeit zu erhalten und die Schüler zu motivieren.
- Binden Sie auch Praktiker aus der Elternschaft in den Unterricht ein, um die Praxisrelevanz eines bestimmten Lernstoffs zu vermitteln.
- Lassen auch Sie sich von Ihren Schülern Feedback geben und versuchen Sie aktiv, Dinge zu ändern. So schaffen Sie ein vertrauensvolles Verhältnis.
- Behandeln Sie die Schüler als Individuen, indem Sie auf die Bedürfnisse Ihrer Schüler eingehen und die verschiedenen Lern- und Motivationstypen berücksichtigen.
Die Motivationstypen auf einen Blick:
- Peer-abhängiger Motivationstyp: Die meisten Schüler sind diesem Motivationstyp zuzuordnen. Sie sind stark von Klassenkameraden und Freunden beeinflusst.
- Lehrer-abhängiger Motivationstyp: Bei diesem Motivationstyp haben die Lehrenden einen starken Einfluss auf die Lernbegeisterung der Schüler.
- Peer- und lehrer-abhängiger Motivationstyp: Für die Schüler dieses Typs sind die Qualität der schulischen Beziehungen zu Lehrern und Klassenkameraden entscheidend.
- Peer- und lehrer-unabhängiger Motivationstyp: Bei Schülern dieser Gruppe spielen weder der Klassenverband noch die Lehrenden eine Rolle für die Motivation. Sie passen am wenigsten in das traditionelle Schulsystem.
In diesem Artikel
Warum die Motivation zum Lernen abnimmt
Die meisten Schüler starten hochmotiviert in die erste Klasse. Sie sind wissbegierig und lernbereit. Doch immer wieder ebbt diese Motivation zum Lernen schon nach wenigen Jahren ab. Das ist fatal, denn der Lernerfolg steigt vor allem dann, wenn Schüler motiviert sind zu lernen. Woran liegt das?
Während der Nachwuchs im Kleinkindalter noch alles Neue aufsaugt, voller Stolz von seinen neuen Erkenntnissen erzählt und den ersten Schultag kaum abwarten kann, lässt dieser Eifer laut psychologischen Studien spätestens ab der Pubertät, aber meist schon beim Wechsel auf die weiterführende Schule nach. Während noch die Hälfte der Erstklässler durchgängig Spaß am Lernen hat, sind es bei den 13-Jährigen nur noch sechs Prozent. Das ist die Bilanz einer Studie von scoyo und ZEIT LEO.
Sie trifft den Kern des Problems: Das Schulsystem, das zum Lernen motivieren soll, bewirkt meist das Gegenteil. Gute Noten als Maß aller Dinge und das Muss eines hohen Bildungsabschlusses erzeugen Erfolgsdruck bei Kindern, Eltern und Lehrern. G8 und PISA tragen ihren Teil dazu bei.
Das Resultat: Oft bleibt von dem natürlichen und angeborenen Wissensdurst der Kinder nur Lernschmerz zurück, ein Frust, den die Schüler vermehrt körperlich erleben. Es werden Lernvermeidungsstrategien ausgeklügelt, das Lernen bekommt einen negativen Beigeschmack, erzeugt Druck oder sogar Angst.
Eltern fühlen sich in der Pflicht, ihre Kinder zum Lernen zu motivieren, sind jedoch oft ratlos oder haben schlichtweg keine Zeit.
Motiviert lernen durch kindgerechte, interaktive Übungen nach Lehrplan, die sich dem Lernstand Ihres Kindes anpassen – mit der scoyo Lern-App.
Können Schüler Motivation lernen? Ratgeber Lernmotivation
Daniel Bialecki, Geschäftsführer von scoyo, beschäftigt sich seit über zwölf Jahren mit kreativen Methoden der Wissensvermittlung und weiß, dass die Gründe für die sinkende Lernmotivation von Schülern zwar vielschichtig, aber lösbar sind:
„Kinder und Jugendliche haben besonders viel Spaß am Lernen und eine hohe Motivation, wenn sie Lerninhalte aus einem inneren Antrieb heraus verstehen wollen. Nur was sie wirklich interessiert, machen sie auch wirklich gern und gut“, so der Familienvater.
Für Lernforscher schafft diese so genannte intrinsische Motivation die idealen Voraussetzungen zum Lernen. Das ist auch der Grund, warum Schüler Motiviation nur bedingt lernen können – echtes Interesse und Begeisterung sind viel wichtiger.
Im Schulalltag können diese Erkenntnisse jedoch kaum umgesetzt werden. Den Lehrern fehlt aufgrund des straffen Zeitplans die Zeit, sich jedem Schüler einzeln zu widmen. So rückt die extrinsische Motivation durch Belohnungen und Noten in den Vordergrund. Langfristig schwächt das den inneren Antrieb vieler Schüler.
Generell funktioniert das Lernen über extrinsische und intrinsische Motivationsaspekte. Das Verhältnis der Komponenten zueinander ist entscheidend. Die intrinsische Motivation sollte für das Lernen die größere Rolle spielen.
Wie können Eltern helfen, ihre Kinder zum Lernen zu motivieren, auch über die ersten Grundschuljahre hinaus?
Eltern können nur motivieren, wenn sie selbst motiviert sind. Sie sind in erster Linie die wichtigsten Bezugspersonen für ihre Kinder. Übernehmen sie die Aufgaben von Nachhilfelehrern, kann es schnell zu Konflikten kommen. Trotzdem können sie viel zur Lernmotivation beitragen. scoyo-Geschäftsführer Daniel Bialecki verrät die besten Tipps.
10 Tipps für Eltern: Wie kann ich mein Kind langfristig zum Lernen motivieren?
Tipp 1: Ein gutes Lernklima schaffen
Wenn sich Menschen wohlfühlen, sind sie eher motiviert, Neues zu lernen und Dinge anzugehen. Das geht nicht nur Kindern so. Starten Sie gut in den Tag, indem Sie gemeinsame Zeit für ein leckeres und gesundes Frühstück einplanen. Das macht fit. Gesundes Essen in der Schule, ausreichend Schlaf und Bewegung, ein aufgeräumter Arbeitsplatz und eine ruhige Lernumgebung helfen, konzentriert zu bleiben.
Tipp 2: Die richtigen Anreize finden
Formulieren Sie Ziele, die Ihr Kind so toll findet, dass es sich selbst zum Lernen motivieren kann, z. B. „Wer gut in Biologie ist, hat die Chance, Tierarzt zu werden.“ Und ein zukünftiger Sprachurlaub überzeugt Ihr Kind vielleicht, das Vokabeln lernen doch nicht so langweilig ist.
Tipp 3: Versuchen Sie die Schule, nicht zum Hauptthema in der Familie zu machen
Das Zuhause sollte vor allem ein sicherer Hafen sein, in dem sich die Kids entspannen und vom Schultag erholen können. Fühlt sich Ihr Kind gestresst, braucht es vor allem Ablenkung und schöne Erlebnisse. Sie machen sich Sorgen bzw. wollen mehr über den Schulalltag Ihres Kindes erfahren? Interesse zu zeigen, ist immer gut. Fragen Sie am besten in einem guten Moment nach. Sollte direktes Fragen Ihrem Nachwuchs nicht viel entlocken, können Sie auch versuchen, das Gespräch auf die schönen Dinge des Schulalltages zu lenken, wie Sport, Pausenbeschäftigungen, ein besonders geliebtes Fach oder Freunde. Wenn Kinder über positive Erlebnisse sprechen, sprudelt manchmal auch das nicht so Tolle heraus.
Tipp 4: Einmal, zweimal durchatmen. Mindestens!
Genug Pausen zwischen den Lerneinheiten sind sehr wichtig, am besten bevor der Kopf zu brummen beginnt. Dabei hilft schon ein bisschen Bewegung und ein Schluck Wasser. So kann sich der Lernstoff besser setzen. Wenn dann noch genügend Zeit für Freunde und Hobbies bleibt, ist die School-Life-Balance richtig im Gleichgewicht – und die Lernmotivation steigt an.
Tipp 5: Selbstbestimmtheit fördern
Ihr Kind hat einen Lieblingsort zum Lernen oder ist abends konzentrierter als nach der Schule? Prima! Überlassen Sie Ihrem Kind ruhig die Entscheidung, auf welchem Weg es die eigenen Lernziele erreicht. Das motiviert zusätzlich und stärkt das Selbstbewusstsein.
Daniel Bialecki über selbstbestimmtes Lernen – und warum das die Motivation zu Lernen steigert:
So können Kinder u. a. das Internet nutzen, um selbstständig und motiviert zu lernen:
-
Es gibt verschiedenste Kinderinternetseiten, die Schüler u. a. für Recherchen verwenden können.
-
Außerdem helfen gute Apps, Lerninhalte spielerisch zu verstehen und anzuwenden.
-
Die Online-Lernplattform scoyo geht noch einen Schritt weiter und verpackt den gesamten Schulstoff der wichtigsten Fächer von Klasse 1-7 in spannende Lerngeschichten, interaktive Übungen und Tests. So macht das Lernen wieder Spaß!
Tipp 6: Anregungen zum Lernen geben
Eltern sollten nicht zum Ersatzlehrer werden, da das die Beziehung belasten kann. Trotzdem können Sie viele Anregungen geben. Dabei sollten Sie das Wort „Lernen“ nicht überstrapazieren. Sprechen Sie lieber von herausfinden, entdecken oder experimentieren. Tipp: Machen Sie doch einen Rollentausch und lassen Sie sich von Ihrem Kind erzählen, was es gerade gelernt hat. Das steigert das Selbstbewusstsein. Außerdem helfen andere, kreative Lernmethoden, die Motivation zum Lernen zu steigern.
Tipp 7: Schulinhalte beiläufig in den Alltag einbringen
Rechnen beim Backen, geschichtliche Ereignisse mit Hilfe aktueller Nachrichten erklären, Englischvokabeln in Form einer schönen Geschichte üben … Lernen kann man immer und überall. Ausflüge in die Natur oder Museen machen trockenen Schulstoff lebendig. Planen Sie nach Möglichkeit Ausflüge mit der ganzen Familie und nehmen Sie die passenden Schulunterlagen gleich mit.
Tipp 8: “Du schaffst das!” Rücken stärken
Verdeutlichen Sie Ihrem Kind seine Stärken und verschaffen Sie ihm die Erfolgserlebnisse, die ggf. in der Schule fehlen. Das stärkt das Selbstbewusstsein. Gleichzeitig bringen Sie ihm Wertschätzung und Anerkennung unabhängig von Schulleistungen entgegen. Auch wenn es schwer fällt: Vermeiden Sie möglichst, regelmäßig mit Süßigkeiten, Fernsehen oder Computerspielen zu belohnen. Diese Motivation wirkt nur kurzfristig. Kinder lernen dadurch nicht mehr aus eigenem Antrieb.
Tipp 9: Richtig loben
Immer nur für eine erfolgreiche Klassenarbeit zu loben, ist leider kontraproduktiv. Einen besonderen Motivationsschub gibt es jedoch, wenn Sie Ihr Kind für Dinge loben, die es direkt beeinflussen kann, z. B. für großes Engagement (unabhängig vom Ergebnis). Die Kids merken so, dass sie den Erfolg selbst in der Hand haben. Sie lernen, nicht so leicht aufzugeben und dass Fehler und Herausforderungen dazugehören.
Tipp 10: Lernen mit Plan
Ein Lernplan oder eine Lern-to-do-Liste helfen, einen Lernanreiz zu schaffen. In einem Lernplan wird für jeden Tag festgelegt, was gelernt werden soll und wie man sich dafür belohnt. Auf einer Lern-to-do-Liste werden Lernziele notiert – und nach Erreichen abgehakt. Das motiviert!
Mit Spaß zum Lernen motivieren: Lernprodukte für Zuhause
Produkte wie Entdeckerboxen, Lernspiele oder computergestützte Lernformen fördern spielerisches, alltagsbezogenes und vor allem eigenständiges Lernen. Die Kinder erfahren so früh, was Psychologen als Selbstwirksamkeit bezeichnen: die eigene Kompetenz und Autonomie (Unabhängigkeit). Und das wiederum vermittelt ihnen ein starkes Selbstwertgefühl und den Wunsch, mehr zu lernen.
- Von Kosmos gibt es verschiedenste Experimentierkästen, die besonders gut geeignet sind, Naturwissenschaften besser zu verstehen. Hier z. B. für das Fach Physik (Magnetwirkung).
- Gesellschaftsspiele fördern spielerisch das Verständnis von Lerninhalten. Z. B. eignet sich UNO gut, um Mathematikkenntnisse aufzufrischen, Tabu Junior fördert die Ausdrucksfähigkeit und Stadt-Land-Fluss ist toll, um Geografie-Kentnnisse anzuwenden. Mehr dazu in diesem Artikel “Lernen mit Gesellschaftsspielen”.
- Auch Online-Lernangebote helfen, Kinder zum Lernen zu motivieren: Digitale Medien können Lerninhalte spielerisch, lebendig und realitätsnah vermitteln. Oft sprechen sie dabei verschiedene Sinne gleichzeitig an. Das fördert die Begeisterung fürs Lernen und somit auch die Motivation. „Damit Lerninhalte für Kinder möglichst viel zur Entwicklung beitragen, ist es wichtig, dass sie an vorhandenes Vorwissen anschließen und als Informationen verarbeitet werden können“, so Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Norbert Neuss von der Universität Gießen. Deshalb sind digitale Lernangebote wie die scoyo-Lernapp an die Lehrpläne der Bundesländer angepasst. In über 35.000 interaktiven, kindgerechten Übungen lernen SchülerInnen ab der Vorschule ganz im eigenen Tempo.
In der Schule und zur Vorbereitung von Klassenarbeiten gehört zu den Aufgaben der Kinder, sich ihr Wissen mithilfe von Schulbüchern selbst anzueignen. Häufig wird eine bestimmte Anzahl von Seiten vorgegeben, die bis zu einem bestimmten Termin gelernt werden muss. Was oft als selbstverständlich vorausgesetzt wird, ist eigentlich gar nicht so leicht: Viele Kindern wissen nicht, wie sie produktiv Texte lesen und aus ihnen lernen können. Der Fehler, Texte 2-3 mal vollständig durchzulesen und dann zu hoffen, es sei viel Inhalt hängen geblieben, findet sich in fast allen Altersstufen wieder.
Voraussetzungen fürs Lernen
Um Texte richtig zu lesen und aus ihnen so viel wie möglich mitzunehmen, können sich die Kids an verschiedenen Schritten orientieren. Voraussetzung sollte jedoch besonders beim ersten Befassen mit dem Text eine geeignete Lernumgebung sein. Es ist natürlich verlockend, sich mit dem Schulbuch im Bett einzumummeln. Das Gehirn befindet sich dann allerdings nicht im Arbeitsmodus, ist also nicht bereit, konzentriert zu arbeiten. Eine aufrechte Sitzhaltung, am besten am beleuchteten Tisch, kann die Konzentration deutlich steigern.
Wenn die richtigen Lernbedingungen geschaffen sind, kann es losgehen. Kinder sollten damit beginnen, den Text zu scannen. Das bedeutet, die Seiten nicht ausführlich durchzulesen oder Textstellen zu markieren, sondern erstmal bewusst durchzublättern. Konkret sind damit die Überschriften, Grafiken und besonders die Bilder und Bildunterschriften gemeint. Das Augenmerk sollte auch auf den hervorgehobenen Wörtern und Fragen liegen. Diese können auch schon kurz durchdacht werden. Dadurch kann sich der Kopf darauf einstellen, worum es thematisch in den Seiten geht und welche Inhalte folgend vertieft werden. Auch entsteht dadurch eine Ahnung, welche Punkte im Text besonders wichtig und wissenswert sind. Das hilft im weiteren Verlauf, sich auf die richtigen Dinge zu konzentrieren bzw. die wichtigen Informationen herauszufiltern.
2. Schritt: Bewusst lesen
Ist der Text erstmal gescannt, kann er nun mit Bedacht und sorgfältig gelesen werden. Doch wie geht das eigentlich? Viele Kinder neigen dazu, Texte einfach schnell mal nebenbei durchzulesen. So bleibt jedoch relativ wenig im Gedächtnis hängen. Auch wird so häufig eher unwichtigen Informationen mehr Bedeutung zugeschrieben, als sie vielleicht für den Lernerfolg tatsächlich haben. Stattdessen ist es wichtig, ganz bewusst in den Text zu gehen. Dazu gehört, schwierige Passagen mehrmals zu lesen oder den Text zu wiederholen, wenn die Gedanken dann doch woanders waren. Hier ist es außerdem hilfreich, sich direkt ein paar Wörter zu notieren oder zu markieren. Vor allem handschriftliche Notizen prägen sich besonders gut im Gehirn ein. Bei Markierungen sollte man sich allerdings an „weniger ist mehr“ orientieren. Wenn der ganze Text am Ende bunt ist, haben die Markierungen keinen Wert mehr und verlieren ihren Sinn.
3. Schritt: Aktives Aufrufen
Wenn der Text gelesen ist, folgt der wichtigste Schritt des Lernprozesses: das bewusste bzw. aktive Aufrufen. Hier können sich Leser die Informationen, die sie aus den Texten mitgenommen haben, bewusst machen – man ruft sie sich aktiv wieder in Erinnerung. Die Funktionsweise ist ganz einfach: Einfach das Buch beiseite legen und überlegen, was die Hauptaussagen und Kernpunkte des Gelesenen waren. Danach kann wieder zum Schulbuch gegriffen und verglichen werden, ob die Ergebnisse mit den Informationen im Buch übereinstimmen. Auch das laute Aussprechen bzw. Erklären von gelernten Informationen festigt diese im Gehirn. Dabei ist es egal, ob dies allein im Zimmer oder vor der ganzen Familie passiert. Der Vorteil vom aktiven Aufrufen und Erinnern ist, dass diese Vorgehensweise nicht örtlich gebunden ist. Kinder können die Technik im Bus, im Bett vorm Einschlafen oder auf einer langen Autofahrt anwenden. Die verschiedenen Orte unterstützen die Verknüpfungen im Gehirn noch einmal zusätzlich.
Generell gilt aber für alle Schritte und Techniken: In der Ruhe liegt die Kraft. Es geht selten gut aus, sich erst einen Tag vor der Klassenarbeit mit den Texten zu befassen. Je länger und öfter das bewusste Aufrufen durchgeführt wird, desto besser ist nachher das Verständnis für die Lerninhalte und desto fester sitzen die Informationen im Kopf. Zudem ist es motivierender, sich Lerninhalte in kleinere Einheiten zerteilen zu können, als sich von jetzt auf gleich eine riesige Menge an Informationen merken zu müssen. Der Stress, sich innerhalb eines Tages auf eine Prüfung vorbereiten zu müssen, behindert übrigens den Lernerfolg erheblich. Ein paar Tage Vorlaufzeit helfen den Kids also, ohne Stress gut auf eine Klassenarbeit vorbereit zu sein.
Spielen und Lernen hängen unmittelbar zusammen
Sofie ist beschäftigt. Stundenlang sammelt sie glitzernde Steine auf dem Hof, wäscht sie in einem kleinen Eimer, legt sie zum Trocknen in die Sonne. Dann baut sie sich aus Brettern einen kleinen Laden, wie sie ihn nennt, und stellt die Steine in Reih und Glied auf. Da kommt auch gleich der erste Kunde, um eines der Wunderstücke zu erwerben. Sofie führt ein Verkaufsgespräch, tippt die Summen in ihren Taschenrechner ein, kassiert ab und packt die Steine ordentlich eine Tüte, die sie in ihrem Laden bereit hält.
Zeitverschwendung? Kinderquatsch? Ganz und gar nicht, würden Hirn- und Lernforscher sagen, denn Sofie hat experimentiert, neue Erfahrungen gemacht, gespielt und dabei gelernt. Sie hat ihren Geist entwickelt.
Kinder spielen schätzungsweise sieben Stunden pro Tag. Kleinkinder nehmen dabei alles in die Hand, wollen drücken, ausprobieren, lernen, wie etwas funktioniert. Deshalb schlagen sie auch gern mal ihre Tasse so lang auf den Tisch, bis sie zerspringt – und sie merken, dass es kaputt gehen kann und was es bedeutet, wenn Mama “NEIN” ruft.
Werden sie älter, nimmt das Spielen größere Ausmaße an: Egal ob sie durch Wiesen und Gestrüpp toben, Fantasiewelten bereisen oder aus Pappkartons Traumschlösser bauen – Kinder können stundenlang einfach nur spielen. Und das ist auch gut so. Unser Nachwuchs lernt dadurch unentwegt, beginnt, die Welt zu verstehen, erweitert seinen Horizont, ist kreativ …
Und nicht nur unseren Kindern geht das so: Sich mit Spielen die Zeit zu vertreiben, ist auch im Tierreich weit verbreitet. So surfen Delphine auf Wellen, Paviane necken Kühe und Steinböcke tollen über Steinklippen. Die Evolution hat spielerisches Verhalten über tausende Jahre gefördert und bis heute erhalten.
Was einfach nur nach viel Spaß aussieht, hat tatsächlich eine ganze Menge Sinn: Beim Spielen entwickeln Kinder ihre geistigen Fähigkeiten. Und dafür braucht es nicht mal Spielzeug: “Das Spielzeug an sich ist Nebensache, die fantasievolle Beschäftigung damit ist alles.” Peter Rosegger (1843-1918), Österreichischer Schriftsteller
Die geistige Entwicklung Ihres Kindes und das Spielverhalten
Besonders in den ersten Lebensjahren verändert sich das spielerische Verhalten der Kleinen beinahe jährlich. Sie durchlaufen verschiedene Formen des Spiels, die mit dem Alter immer komplexer und anspruchsvoller werden und unterschiedliche geistige Fähigkeiten voraussetzen. Eine kleine Übersicht soll Ihnen helfen, das Spielverhalten Ihres Kindes besser zu verstehen und zu fördern:
Ab 0 Jahren: Objektspiele – Wer bin ich und was ist das um mich herum?
Alles beginnt im Säuglingsalter. In sogenannten Objektspielen greift der Nachwuchs nach Gegenständen, nimmt sie in den Mund, schlägt sie auf den Boden … Das sieht nicht nur niedlich aus, sondern fördert auch die geistige Entwicklung des Kindes. Die Kleinen erfahren ihren Körper, schulen die Hand-Augen-Koordination und lernen, dass Dinge nicht verschwinden, auch wenn sie sie nicht mehr sehen können (Objektpermanenz).
Ab 2 Jahren: Symbolspiele – Was mein Verstand alles kann!
Werden die Kinder älter, kommt Fantasie ins Spiel. In Symbolspielen werden umgekippte Baumstämme zu Pferden, Tische zu Höhlen, Sand zu Kuchenteig. Die Vorstellungskraft der Kinder wächst. Der erste Schritt zur Fähigkeit, später im Geiste Pläne entwickeln zu können.
Ab 3 Jahren: Rollenspiele – Wenn ich einmal groß bin …
Ab einem Alter von drei Jahren schlüpfen die Kleinen spielerisch in Rollen. Das ist ein großer Schritt in der geistigen Entwicklung der Kleinen, denn sie probieren Verhaltensweisen aus und formen so nach und nach ihre eigene Persönlichkeit. Ahmen sie das Verhalten von Erwachsenen nach, dann üben sie tatsächlich für ihr späteres Leben, und das ohne den Druck, den eine reale Situation mit sich bringen würde. Spielen mehrere Kinder zusammen, müssen sie lernen, aufeinander einzugehen. Soziale Kompetenzen werden gefördert.
Ab 6 Jahren: Regelspiele – Warum geht es nicht immer alles nach meiner Nase?
Mit der Schulreife bringen Spiele zunehmend gewisse Regeln mit sich, wie Stehenbleiben, wenn man getickt wurde, oder nicht heimlich Gucken, wenn der andere sich versteckt. Solche Regeln und Grenzen gibt es zwar vorher schon, der Nachwuchs nimmt sie aber erst jetzt bewusst wahr und versteht sie. Eine wichtige geistige Entwicklung, denn die Kinder lernen, dass Regeln für ein funktionierendes Zusammenleben wichtig sind und dass sie sich an Absprachen halten müssen.
Warum Spielen die Lernmotiviation fördert
Heute bleibt vielen Kindern spätestens ab der weiterführenden Schule kaum Zeit, einfach nur zu spielen und sich mit dem zu beschäftigen, was sie wirklich interessiert.
Dabei fanden Forscher der Universität Colorado in Boulder heraus, dass Kinder, die ihre Freizeit selbst gestalten und mehr Zeit für selbstbestimmte Aktivitäten haben, besser darin sind, sich zu organisieren und eigenständig Ziele zu verfolgen.
Außerdem ist ein echtes Interesse die beste Voraussetzung dafür, dass Gelerntes nachhaltig in Erinnerung bleibt. Der Spaß beim Spielen sorgt für positive Emotionen und diese verankern die damit verbundenen Erfahrungen fest im Gedächtnis.
Leider kommt die Schule diesem Spiel-Willen der Kinder nicht nach. Manchmal traniert sie die angeborene Neugierde sogar von Jahr für Jahr weiter ab. Schüler verlieren so das Interesse am Spielen und auch ihre Motivation zu lernen. Vielleicht ist es an der Zeit, den Kleinen wieder mehr Freiraum für ihre geistige Entwicklung zu geben, ihnen zu vertrauen und sie in ihrer Freizeit experimentieren, ausprobieren und lernen zu lassen, wonach ihnen der Sinn steht.
Das bedeutet auch, ihnen zu erlauben, scheinbar nutzlosen Beschäftigungen nachzugehen. Spielen und Lernen wieder verbinden – in Zeiten mit einer steigenden Anzahl von depressiven Schülern, mit Notendruck und Schulstress, ist das womöglich ein Weg, unserem Nachwuchs den Druck von den kleinen Schultern zu nehmen und ihn mit Selbstbestimmtheit und Selbständigkeit zu stärken. “Kinder lernen am besten, wenn sie aktiv an der Entstehung einer Sache, die ihnen persönlich am Herzen liegt, beteiligt sind – sei es ein Gedicht, ein Roboter, eine Sandburg oder ein Computerprogramm.” Prof. Seyour Papert, US-Amerikanischer Lernforscher
Daniel Bialecki über selbstbestimmtes Lernen – und warum das die Motivation von Kindern fördert
8 Tipps: So fördern Sie die geistige Entwicklung Ihres Kindes
Tipp 1: Den Terminkalender leeren
Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind höchstens zwei feste Termine in der Woche hat, sodass genügend Platz nach Schule und Hausaufgaben bleibt, um „einfach nur zu spielen“.
Tipp 2: Der richtige Ort zum Spielen
Damit der Nachwuchs nach Herzenslust spielen kann, sollten Sie Ihre Wohnung kindersicher machen und ihm erklären, wie und wo er spielen darf, zum Beispiel mit Wasser nur im Badezimmer. Außerdem sollten Sie gegenüber Chaos etwas toleranter sein. Unordnung lädt zum Entdecken ein.
Tipp 3: Weniger Spielzeug ist mehr
Freunde und Verwandte meinen es meist gut und überhäufen die Kleinen mit Spielzeug. Leider überfordert zu viel Auswahl den Nachwuchs und stört die Konzentration. Sortieren Sie regelmäßig Spielzeug aus und holen Sie es zum einem späteren Zeitpunkt wieder hervor. So erhöhen Sie das Interesse an den Spielsachen und reduzieren die Reizüberflutung.
Tipp 4: Keine Angst vor Langeweile
Hat Ihr Kind einmal nichts zu tun, fordert das nur seine geistigen Kräfte heraus, neue Ideen zu entwickeln.
Gelingt Ihrem Kind etwas im Spiel, weil es zum Beispiel etwas gebastelt hat, ist es stolz darauf. Nehmen Sie Anteil. Loben Sie es für kreative Ideen und Durchhaltevermögen.
Tipp 6: Spielen an der frischen Luft
Lassen Sie Ihren Nachwuchs über Spielplätze oder durch Parkanlangen mit Waldflächen und Böschungen toben, bekommt er ein Gefühl für seinen Körper und trainiert seine Motorik. Das Sonnenlicht versorgt den Frischluft-Abenteurer zusätzlich mit Vitamin D – das stärkt die Knochen.
Tipp 7: Raus aus der Stadt
Tipp 8: Spielen und Lernen verbinden
Wenn Sie den Lernstoff kreativ verpacken oder gemeinsam ein Gesellschaftsspiel spielen, lernt Ihr Kind unbewusst und ohne Zwang. Auch Geschichten sind eine tolle Möglichkeit, Lernen mit Spaß zu verbinden.
Computerspiele eignen sich zum Lernen, z. B. Malspiele oder Lernspiele. Wichtig ist, darauf zu achten, ob es kindgerecht aufgebaut ist (Gibt es Werbung? Wird geschossen? Mehr Tipps, worauf Sie bei Online-Lernangeboten achten sollten gibt es hier.).
Bei scoyo lernen Schüler der 1. bis 7. Klasse in einer Online-Lernwelt mithilfe interaktiver Lerngeschichten. Die Inhalte sind dabei auf die Lehrpläne der Bundesländer abgestimmt und folgen einem didaktischen Konzept.
Egal welche Methode Sie nutzen – solange Sie eine entspannte Atmosphäre schaffen, in der sich Ihr Sprössling nach Lust und Laune entfalten kann, sind der geistigen Entwicklung des Kindes keine Grenzen gesetzt.Hier haben wir kreative Ideen für Sie, mit denen Spielen und Lernen wunderbar verbunden werden können – von der altbekannten Schnitzeljagd bis zum selbstgebauten Planterium: 7 kreative Ideen zum Spielen und Lernen
Unsere Buch-Empfehlungen für Sie:
1. Spielen macht schlau von Andréa Frank Zimpel
2. Spiel: Sprache des Herzens von Susanne Stöcklin-Meier