Interview mit Cyberkriminologe Thomas-Gabriel Rüdiger
Viele Online Games – vor allem Spiele-Apps – wirken auf den ersten Blick niedlich, bunt, harmlos. Kinder eine Runde auf dem Smartphone oder Tablet daddeln lassen? Kein Problem! Schließlich sind viele der Spiele ab USK 0/6. Dann kann doch nichts passieren, oder? “Doch!”, sagt Thomas-Gabriel Rüdiger und warnt vor Hate-Speech, Cybermobbing oder Cybergrooming. Das wollten wir genauer wissen und haben uns Deutschlands bekanntesten Cyberkriminologen geschnappt und ihm ein paar Fragen gestellt.
Welche Gefahren stecken denn jetzt in Online Games, Thomas?
Thomas: Alles was an Interaktionen zwischen Menschen entsteht, kann auch in Online Games entstehen. Beispielhaft machen Kinder teilweise die ersten Cybermobbing-Erfahrungen in Onlinespielen. Im Unterschied zu anderen sozialen Medien besitzen Onlinespiele häufig keine Upload-Funktion von Bildern und Videos, haben im Gegenzug aber etwas, das alle anderen sozialen Medien nicht haben: die vertrauensbildenden Prozesse aus der spielerischen Aktion heraus. Das macht Online Games für viele Tätergruppierungen interessant, weil sie viel leichter Kontakt und Vertrauen zu den Kindern aufbauen können.
Warum waren uns und offenbar vielen Eltern die Gefahren bis jetzt nicht so bewusst?
Thomas: Es ist für mich immer wieder verblüffend, dass wir uns einen Kopf machen, wenn ein Erwachsener auf dem Spielplatz an unsere Kinder herantritt, aber in jedem Spiel ist das tagtäglich Normalität und wir als Gesellschaft sagen gar nichts dazu. Das liegt für mich erstens daran weil viele mit Spielen immer so etwas wie Super Mario verbinden. Man saß zu zweit vor dem Nintendo und das hatte etwas Vertrauensvolles. Heute kommt aber häufig die Onlinekomponente hinzu.
Zweitens haben es die Gesellschaft und die Politik nicht geschafft, diese Gefahren zu thematisieren. Hier wurde sich auf die Killerspiel-Thematiken oder die Spielsucht fokussiert. Dass die Mitspieler ein Problem sein könnten, dass hier zum Beispiel Erwachsene mit Kindern zusammenkommen, das wurde nie thematisiert und hatte auch keine Auswirkungen auf den Jugendmedienschutz. Weil das nicht thematisiert wurde, finden wir es auch überwiegend nicht in der Presse, sodass die Eltern auch wenig darauf aufmerksam gemacht wurden. Ich glaube, dass bisher noch kein großes Interesse – weder von der Politik noch von der Spieleindustrie – daran bestand, diese Gefahren zu thematisieren. Auch in den sogenannten Game Studies, in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Spielen, hat diese Thematik bisher so gut wie keine Rolle gespielt.
Was können wir tun, ohne gleich alle Spiele vom Smartphone zu löschen?
Thomas: Selber zocken! Ich halte es aber für den ungünstigeren Weg, wenn sich Eltern von ihren Kindern zeigen lassen, wie das Spiel funktioniert. Wenn Kinder die Informationshoheit haben, zeigen sie ihren Eltern nur die positiven Aspekte der Spiele. Es ist doch so: Wenn alle deine Klassenkameraden ein bestimmtes Spiel spielen und du willst das auch spielen, dann wirst du deinen Eltern die kritischen Inhalte nicht zeigen. Du willst ja nicht, dass sie dir das Spiel verbieten.
Ich kenne einen Fall, da hatte sich eine Mutter von ihrem Sohn eine halbe Stunde lang Clash of Clans zeigen lassen und war danach total begeistert, wie ungefährlich das Spiel ist. Die Gefahren hat sie nicht gesehen, weil in dieser kurzen Zeit auch die Möglichkeiten gar nicht gegeben waren. Das heißt, man kommt nicht drum herum: Eltern müssen über mehr oder zumindest genauso viel Wissen wie ihre Kinder verfügen. Das gilt nicht nur für Spiele, das gilt für alle sozialen Medien. Das bedeutet natürlich eine Auseinandersetzung mit den Spielen und Zeitinvestition. Das kann man leider nicht wegnehmen.
Also gibt es für Eltern nur die anstrengende Tour? Einfach mal nur kurz ein Spiel downloaden, das bringt es ja wahrscheinlich auch nicht?
Thomas: Genau! Ich denke aber auch, dass viele Eltern selber Lust aufs Zocken haben, wenn sie es erstmal gelernt haben. Und es gibt auch nicht mehr die Zeitausrede von früher, dass fürs Spiele keine Zeit ist. Nein! In jeder U-Bahn kannst du mit deinem Smartphone zocken – selbst auf jeder Toilette! Egal wo.
Spielekonsolen sind zwar immer noch up-to-date, aber bei jungen Leuten verlagert sich das Spielverhalten immer mehr auf die Smartphones. Das ist ein Vorteil für Eltern! Sie können viel besser verstehen und nachvollziehen, was ihre Kinder spielen. Und das gilt nicht nur fürs Gaming, sondern auch für Instagram, Snapchat, usw.
Du sagst auch, dass Eltern sich nicht wirklich an Altersangaben und Siegel bei den Online Games orientieren können?
Thomas: Die Aufgabe des Jugendmedienschutzes in Deutschland ist es faktisch nicht, Kinder und Jugendliche vor Straftaten im digitalen Raum zu schützen. Der Jugendmedienschutz schaut stattdessen, welchen mutmaßlichen Einfluss Medien auf Kinder haben. So wird darauf geachtet, dass Kinder keine nackte Frauenbrust, Blut oder auch ein gesprühtes Hakenkreuz zu sehen bekommen. Aber was zwischen den Mitspielern passiert, das interessiert den Jungenmedienschutz nicht. Deswegen bekommen viele Spiele, vor allem solche, bei denen durch die grafische Gestaltung eine verharmlosende optische Umgebung geschaffen wird, Altersfreigaben für Kinder ab 0, 6 oder 12 Jahren.
Das heißt dann aber nicht, dass ein Kind in so einem Spiel nicht mit einem Sexualtäter oder einem Extremisten konfrontiert wird. Dann kommt typischerweise auch von der Spieleindustrie die Anmerkung, dass dies ja in allen sozialen Medien passieren kann. Das mag stimmen und zeigt auch, dass unsere gesamte Sicherheitsstruktur im Netz für Kinder nicht funktioniert. Mein Wunsch wäre, dass wenn eine Altersfreigabe für Kinder vergeben wird, der Betreiber im Gegenzug verpflichtet wird effektive Schutzmechanismen nachzuweisen, um das Kind vor Straftaten zu schützen. Wann man bedenkt, dass bei den Spielen ein vertrauensbildender Prozess durch die spielerische Interaktion dazu kommt, dann nehmen Online-Games eine besondere Rolle ein. An dieser Stelle ist auch der Staat gefordert, den Jugendmedienschutz diesen Herausforderungen anzupassen.
Viele Eltern denken daran, dass Ihre Kinder Opfer sind. Aber du weißt ja auch öfter darauf hin, dass Kinder auch zu Tätern werden können. Kannst du dazu noch was erzählen?
Thomas: Normalerweise ist es doch so: wir bringen Kindern Moral, Werte und Normen bei. Beispielsweise im Straßenverkehr sagen wir zu ihnen: “Ich nehme dich an die Hand. Wir gehen nicht über die rote Ampel.” Das dient zum einen dazu, dass das Kind nicht Opfer, also überfahren wird, zum anderen vermittelt wir dem Kind auch, dass es Regeln gibt, an die es sich halten muss. Und genau dasselbe brauchen wir für den digitalen Raum auch.
Wir haben im Netz eine steigende Anzahl an kindlichen und jugendlichen Straftaten – ob es sich jetzt um Grooming, Mobbing oder auch dem Besitz oder die Verbreitung von Kinder- und Jugendpornographie handelt. Wir müssen unseren Kindern nicht nur sagen, dass sie Opfer werden können, wir müssen ihnen auch beibringen, dass sie Täter werden können. Sie müssen wissen, was sie im Netz dürfen und was nicht. Das heißt, wir müssen eine Art digitale Ethik vermitteln. Aber das kann alles nicht nur die Aufgabe der Eltern sein. Dann kommen wir nämlich zu dem Punkt: Was ist mit den Eltern, die das gar nicht interessiert? Darum ist auch der Staat gefragt – ob durch Aufklärung an Schulen oder durch so etwas wie virtuelle Polizeistreifen. Doch da es bisher leider an einer solchen ehrlichen gesellschaftlichen Debatte darüber mangelt, wie wir auch für Kinder einen digitalen Raum – der keine physischen Grenzen kennt – schaffen können, sind gegenwärtig die Eltern gefragt.
Vielen Dank, Thomas, für das aufschlussreiche Interview. Gibt es noch etwas, dass du unseren Lesen mit auf den Weg geben möchtest?
Zockt! Nur wenn man die Spiele selber spielt, kann man die Fähigkeiten erlangen, auch die Gefahren zu erkennen. Und Eltern müssen offen mit ihren Kindern darüber reden. Kinder hören dir zu, wenn sie spüren, dass du Ahnung davon hast und weißt, wovon du sprichst.
Über Thomas-Gabriel Rüdiger
Thomas-Gabriel Rüdiger (Jhg. 1980) ist studierter Kriminologe (M.A.) am Institut für Polizeiwissenschaft der Fachhochschule der Polizei des Landes Brandenburg. Seine Forschungsinteressen liegen insbesondere auf digitalen Straftaten und Interaktionsrisiken sozialer Medien, den Auswirkungen digitaler Polizeiarbeit sowie dem Verständnis von Normenentwicklungen und -kontrolle im digitalen Raum.
Weitere Schwerpunkte sind hierbei die Auswirkungen des deutschen Kinder- und Jugendmedienschutzes auf die Entwicklung digitaler Straftaten sowie die Bedeutung von Medienbildung für den Bereich der digitalen Kriminalprävention. Im Jahr 2013 wurde er für seine Forschungen zur Begehung krimineller Handlungen in Online Games mit dem ersten Europäischen Zukunftspreis der Polizeiarbeit ausgezeichnet.
Soziale Netzwerke & Kinder:
Praktische Tipps von Philippe Wampfler
Lehrer & Autor
© Philippe Wampfler
Lehrer und Medienwissenschaftler Philippe Wampfler beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit den Gefahren und Möglichkeiten von sozialen Netzwerken für Kinder und Jugendliche. In seinem neuen Buch “Generation Social Media – Wie digitale Kommunikation Leben, Beziehungen und Lernen Jugendlicher verändert“, das wir am Ende dieses Artikels auch verlosen, empfiehlt er Eltern, die Mediennutzung ihrer Kinder möglichst vorurteilsfrei zu beobachten, sich ein eigenes Bild zu machen und Schüler auf dem Weg hin zu einem aktiven, kompetenten und bewussten Umgang mit Medien zu begleiten.
Das wollten wir genauer wissen und haben ihn nach seinen besten Tipps für Eltern rund ums Thema Medienerziehung 2.0 befragt:
Gefahren von sozialen Netzwerken für Kinder
scoyo: Viele Eltern beobachten es eher skeptisch, wenn ihre Kinder anfangen, in sozialen Netzwerken aktiv zu werden. Sie haben in den Medien unter anderem von Mobbingattacken und Datenlecks gelesen und fragen sich, welche Bekanntschaften ihre Söhne und Töchter dort machen. Sind diese Sorgen berechtigt?
Philippe Wampfler: Im Netz gibt es eine Reihe von Gefahren, die gerade Kindern nicht bewusst sind. Sich vorzustellen, dass sich hinter einem süßen Profil eine bösartige Person verbirgt, erfordert Kompetenzen, die erst in späteren Entwicklungsphasen erworben werden. Gleichzeitig besteht der Reiz sozialer Netzwerke zu Beginn nicht darin, mit Fremden Kontakt aufzunehmen, sondern mit Freundinnen und Freunden zu chatten oder Bilder auszutauschen. Spricht man mit Kindern über mögliche Gefahren und begleitet man sie auf den ersten Schritten, dann sind soziale Netzwerke nicht per se problematisch, sondern nur, wenn sie falsch benutzt werden.
Ab welchem Alter sind soziale Netzwerke für Kinder angemessen?
scoyo: Laut Allgemeiner Geschäftsbedingungen ist der Nachrichtendienst WhatsApp erst ab 16 Jahren frei, um einen eigenen YouTube Account zu haben, muss man offiziell sogar 18 Jahre alt sein, Facebook verlangt ein Mindestalter von 13 Jahren. Viele Kinder nutzen aber Social Media sogar schon unter zwölf Jahren. Sollten die Eltern das verbieten?
Philippe Wampfler: Die Betreiber dieser Plattformen wollen sich mit diesen Angaben gegen allfällige Klagen absichern. Die Geschäftsbedingungen sind keine Gesetze, deren Verletzung eine Strafe nach sich zieht. Allerdings ist es in vielen Fällen klug, solche Angaben als Empfehlungen zu betrachten. Das Mindestalter von Facebook, 13 Jahre, halte ich generell für eine gute Grenze für Social Media. Vorher halte ich es für möglich, Kindern zu erlauben, mit bekannten Personen eine halbe Stunde zu chatten. Auch das Betreiben eines YouTube-Kanals kann durchaus sinnvoll sein, zum Beispiel, wenn Kinder ein bestimmtes Hobby pflegen, das auf YouTube eine Plattform bekommen soll. Allerdings ist es für Eltern Pflicht, Kinder dabei nicht allein zu lassen und ihre pädagogische Verantwortung zu übernehmen – also die Videos zu sichten, bevor sie veröffentlicht werden.
Wie können Eltern ihre Kinder in sozialen Netzwerken begleiten?
scoyo: Würden Sie Eltern raten, sich eigene Profile anzulegen und ihren Kindern in den sozialen Netzwerken zu folgen?
Philippe Wampfler: Ich vergleiche das Netz oft mit der Straße: Kinder müssen lernen, den Weg zur Schule selbst zu bewältigen. Eltern begleiten sie im Kindergarten, später nicht mehr. Analog halte ich es für sinnvoll, die ersten Erfahrungen in sozialen Netzwerken mit Kindern zusammen zu sammeln: Also das Profil gemeinsam anzulegen, Kontakte anzufragen und erste Nachrichten zu schreiben. Das Ziel müsste aber die Selbständigkeit sein. Von Überwachung halte ich als pädagogisches Prinzip wenig. Wer Kindern nicht vertraut, müsste konsequenter sein und die Nutzung untersagen. Vertrauen lohnt sich aber deshalb, weil es zur Bereitschaft führt, auch über Probleme zu sprechen, die man antrifft. Gerade bei Cyber-Mobbing schämen sich Opfer stark, weil sie befürchten, dass ihre Eltern ihnen Vorwürfe machen. So verschlimmern sie das Problem, das in einer frühen Phase besser lösbar wäre.
scoyo: Immer wieder werden Social Media für eine neue Oberflächlichkeit verantwortlich gemacht. Kinder und Jugendliche seien heute nicht mehr in der Lage, intensive Freundschaften aufzubauen, weil sie Beziehungen vorrangig in sozialen Netzwerken lebten. Was halten Sie von dieser Einschätzung?
Philippe Wampfler: Für Kinder und Jugendliche sind Freundschaften absolut zentral, das zeigt jede Befragung. Social Media ersetzen dabei Briefpost und Telefon, mehr nicht. Die Netzwerke sind deshalb so attraktiv, weil sie Beziehungen ermöglichen – nicht umgekehrt.
scoyo: Für viele Heranwachsende beginnt und endet der Tag vor dem Schlafengehen mit dem Blick auf das Smartphone – oftmals verbunden mit der Angst, etwas zu verpassen. Kann ein Verbot helfen, die Kinder und Jugendlichen von diesem Druck zu befreien, oder gibt es andere Wege?
Philippe Wampfler: Ja. Verbote können Jugendliche entlasten, weil sie selbst oft nicht stark genug sind, sich sozialem Druck zu widersetzen. Klare Regeln sind in Familien sinnvoll. Die einfachsten: Smartphone-freie Zeiten, z. B. während des Essens und im Urlaub, sowie keine Smartphones oder Tablets im Schlafzimmer. Das führt automatisch zu einer gesteigerten Schlafqualität.
scoyo-Tipp: Manchmal ist die Begeisterung über das erste Smartphone so groß, dass mündlich vereinbarte Vorsätze schnell mal über Bord geworfen werden. Um das zu verhindern, überreichen Sie Ihrem Kind mit dem Smartphone am besten gleich einen Eltern-Kind-Vertrag.
Ja richtig, Sie haben sich nicht verhört. Denn: Ein von Kind und Eltern unterschriebenes Dokument fördert das Gespräch über die Risiken und verleiht dem Ganzen mehr Nachdruck.
Digitale Medien & die Auswirkungen auf das Gehirn
scoyo: Sie beschreiben, dass sich unser Gehirn verändert, wenn wir digitale Medien nutzen. Liegt darin eine Gefahr für Heranwachsende?
Philippe Wampfler: Das kann man heute noch zu wenig präzise sagen. Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass sich das Hirn an neue mediale Praktiken anpasst. Ein Beispiel ist Multitasking: Wer oft mehrere Dinge gleichzeitig tut, z. B. am Smartphone, kann störende Reize weniger gut ausblenden. Das Hirn verlernt, sich im herkömmlichen Sinne zu konzentrieren. Diese Einbuße wird aber gewissermaßen kompensiert, indem die Wahrnehmung mehrerer Reize sich verbessert.
Konkrete Tipps für Eltern: Sinnvoll?
scoyo: Der Markt an Ratgebern zur Medienerziehung wächst beständig. Im Netz gibt es unzählige Angebote, die Eltern Orientierung versprechen. Sie halten sich in Ihrem Buch mit Vorgaben für Eltern eher zurück – ist das ein Plädoyer fürs Bauchgefühl?
Philippe Wampfler: Eher für ein situatives Reagieren. Medienpädagogische Rezepte sind nur dann sinnvoll, wenn sie zu den Eltern und Kindern passen. Eltern müssen sich informieren und mit ihren Kindern über Medien sprechen – täglich, am besten. Sie sollen Lösungen für die Probleme suchen, die tatsächlich auftauchen. Das sind immer wieder unterschiedliche.
Medienfreie Zeiten – Wie soll das gehen?
scoyo: Empfehlungen geben Sie den Eltern auch mit auf den Weg: Zuhause wie in der Schule sollte es „digitale Schonräume“ geben, in der etwa Smartphones nichts zu suchen haben. Wie kann man seine Kinder überzeugen, dass es sinnvoll und bereichernd ist, regelmäßig „digitale Pausen“ einzulegen?
Philippe Wampfler: Indem man das als gemeinsames Projekt ausgibt und diese Pausen entsprechend mit Aktivitäten füllt, die als sinnstiftend erlebt werden. Letztlich dienen sie dazu, die Wahrnehmung zu schärfen. Das ist ein ganz allgemeiner Präventionsgedanke: Wer seinen Körper, seine Atmung und seine Gefühle genau spürt, kann positive und negative Einflüsse gut unterscheiden. Medien führen zur Versuchung, uns permanent abzulenken. Das machen Pausen bewusst.
Gewinnspiel: 3 Ratgeber von Philippe Wampfler zu gewinnen
Neues Buch von Philippe Wampfler
© Vandenhoeck & Ruprecht
Jetzt mitmachen: Unter allen Interessierten verlosen wir mit Unterstützung des Verlags Vandenhoeck & Ruprecht insgesamt drei Exemplare des Buches ‘Generation Social Media – Wie digitale Kommunikation Leben, Beziehungen und Lernen Jugendlicher verändert’ von Philippe Wampfler.
Schreiben Sie uns einfach hier in den Kommentaren, was Sie im Hinblick auf das Thema Social Media & Kinder am meisten beschäftigt.
Einsendeschluss ist der 2. November 2014. Der Gewinner wird im Anschluss ausgelost und benachrichtigt.
Es gelten unsere Allgemeinen Teilnahmebedingungen. (Auch wenn wir das Gewinnspiel über Facebook ankündigen, hat die Plattform selbst nichts mit der Aktion zu tun und steht nicht als Ansprechpartner zur Verfügung.)
Über Philippe Wampfler
Philippe Wampfler arbeitet als Lehrer für Deutsch, Philosophie und Medienkunde in der Schweiz. In seinen Veröffentlichungen und in seinem Blog beschäftigt er sich intensiv mit dem Thema Social Media und geht dabei auch auf den Einsatz der Neuen Medien im Unterricht ein.
Sein aktuelles Buch: „Generation Social Media – Wie digitale Kommunikation Leben, Beziehungen und Lernen Jugendlicher verändert“ ist in diesem Jahr bei Vandenhoeck & Ruprecht (Göttingen) erschienen. Einen ersten Einblick in das Buch ermöglicht die Leseprobe. In seinem Buch weist er auch auf potenzielle Gefahren im Umgang mit digitalen Medien hin und gibt Eltern viele praktische Tipps an die Hand. Hier gibt´s z. B. die “Smartphone-Etikette” kostenlos als PDF.
Philippe Wampfler ist einer der Experten, die bei unserem ersten scoyo-Elternabend zum Thema “Medienkompetenz von Eltern und Kindern” diskutiert haben. Hier ging es auch um das Thema soziale Netzwerke (Minute 07:10):
Was ist Snapchat? Ein kleines Video-Tutorial für Eltern:
→ Noch mehr “Für Eltern erklärt”-Videos von Alltagsabenteurer Andreas gibt es hier!
In diesem Artikel:
1. Snapchat-Funktionen – was ist Snapchat und wie geht das?
Snapchat ist ein Messenger (Chat), über den hauptsächlich Bilder und kurze Videos verschickt werden. Diese können mit Emojis, Effekten und Texten verziert werden. User können die Nachricht direkt an Freunde schicken oder ihre Snaps in einer Geschichte veröffentlichen, die sich – je nach Einstellung – nur die Freunde oder die gesamte Öffentlichkeit ansehen kann.
Die direkt gesendeten Snaps sind für die Kontakte nur maximal 3 Mal anschaubar. Danach werden sie vom System entfernt. Die Geschichte (Story) ist nach 24 Stunden nicht mehr abrufbar.
Inzwischen wurde Snapchat durch die neue Funktion Memories erweitert. Diese ermöglicht es jetzt, die eigenen Snaps in einem Foto-Archiv abzuspeichern. Somit können Bilder und Fotos auch noch später verschickt werden.
Foto knipsen, Kommentar/Emoji hinzufügen, an Kontakte verschicken = Snap
Snapchat: Der Startbildschirm
Sobald man bei Snapchat angemeldet ist, erscheint nach dem Öffnen der App der Startbildschirm. Hier geht das Snappen los:
- Indem man auf den großen runden Button tippt, wird eine Aufnahme gestartet. Kurzes Tippen ergibt ein Foto, langes Tippen ein Video. Für viele User ersteinmal ungewohnt ist das Hochformat, in dem die Fotos und Videos aufgenohmen werden. Doch das gehört einfach zur Plattform dazu.
- Tippt man auf den Geist, kann man neue Freunde suchen und sehen, wer einem folgt.
- Rechts unten gelangt man zur eigenen Geschichte und zu den Geschichten der Leute, denen man folgt. Dieses können Freunde oder auch berühmte Persönlichkeiten sein, wie zum Beispiel Arnold Schwarzenegger (ArnoldSchnitzel).
- Links unten findet man seine Chats.
Snapchat: Der Bearbeitungsmodus
Hat man ein Bild oder ein Video gemacht, gelangt man in den Bearbeitungsmodus. Hier kann man seinen Snap mit Text, Emoticons oder Malereien verzieren. Besonders beliebt bei Jugendlichen sind die “Lenses”. Um diese zu nutzen, richtet man die Kamera auf sich selbst, drückt einen Moment auf die Stelle des Bildschirms, wo sich das Gesicht befindet und es erscheinen verschiedene interkative Filter. Mit diesen kann man sich beispielsweise in einen Hund oder ein Reh verwandeln.
Unten links stellt man ein, wie lange ein Bild zu sehen sein soll. Außerdem kann hier die Aufnahme auf dem Handy gespeichert und/oder zur eigenen Geschichte hinzugefügt werden.
2. Warum ist Snapchat eigentlich so cool?
Snapchat macht Spaß, weil es persönlich und spontan ist. Man macht unterwegs ein Video oder schießt ein Foto, setzt ein Emoji rein, packt noch einen Effekt obendrauf, kritzelt etwas dazu und ab geht´s … Das automatische „Löschen“ (siehe Punkt Sicherheit) der Daten macht Snapchat sehr unkompliziert.
Viele Stars nutzen Snapchat, um ihren Fans einen authentischen Einblick in ihr Leben zu geben. Ihre Follower haben das Gefühl, direkt am Leben teilnehmen zu können und im direkten Kontakt mit ihnen zu stehen.
3. Snapchat Sicherheit: Darauf sollten Eltern achten
Regeln festlegen und einhalten – dabei kann ein Eltern-Kind-Vertrag helfen:
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Es gibt keine 100prozentige Sicherheit im Netz! Auch wenn die Daten nach 24 Stunden bzw. mehrmaligem Anschauen nicht mehr abrufbar sind – ein Missbrauch ist nicht komplett ausgeschlossen: So hat Snapchat seine AGBs geändert und sich eine Universallizenz für alle Bilder eingeräumt. „Du gewährst Snapchat eine weltweite, dauerhafte, kostenlose und transferierbare Lizenz, deine Inhalte zu speichern, …, zu verändern, zu publizieren und öffentlich darzustellen.“ (Siehe internationale AGBs Snapchat.) Das verwundert, liegt der Fokus der App doch eigentlich auf der Selbstzerstörung der Inhalte. Darüber hinaus könnte sich prinzipiell jeder User einen Screenshot vom Snap anfertigen – und damit doch ein Bild für die Ewigkeit speichern. Außerdem gibt es diverse Anleitungen im Netz, die einfach erklären, wie man Bilder wieder herstellen kann. Und es gab/gibt auch Apps, die die Snaps schon vor dem Öffnen herunterladen und abspeichern … Auch wenn Snapchat stetig auf Hochtouren an der Verbesserung der Sicherheit arbeitet, entstehen immer wieder Lücken. Mehr dazu bei klicksafe.
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Das Mindestalter für die Nutzung von Snapchat beträgt 13 Jahre. Wenn die User jünger sind, bekommen sie die Snap Kids Variante angezeigt – hier gibt es die Funktion, Bilder und Videos mit Emojis und Effekten zu bearbeiten. Sie können aber nicht versendet werden. Diese Einschränkung macht Snapchat wohl ziemlich unattraktiv für die Kids.
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Was will ich WIRKLICH versenden? Spontanität wird bei Snapchat großgeschrieben – und macht auch den besonderen Reiz der App aus. Trotzdem sollte jeder Nutzer vor dem Versenden eines Bildes kurz innehalten und überlegen, ob er diese Momentaufnahme wirklich mit anderen teilen möchte.
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Aufklärung über Cyber-Mobbing: Am Anfang war Snapchat in aller Munde, weil Nutzer Nacktbilder über die App versendet haben. Dem ist Snapchat mittlerweile Herr geworden – ganz ausgeschlossen werden kann das aber trotzdem nicht. Über dieses Thema sollten Eltern mit ihren Kindern sprechen und über die damit verbundenen Gefahren von Cyber-Mobbing aufklären. Klicksafe sagt dazu: „Da es trotz des automatischen Löschens der versendeten Bilder und Videos möglich ist, diese Dateien auf dem Gerät wieder aufzufinden und zu speichern, sollte die App nicht zum Versenden von offenherzigen Bildern oder Videos verwendet werden. Zu groß ist das Risiko, dass der Adressat auf die Bilder zugreifen kann und diese womöglich weiterleitet oder ins Netz stellt. Dahinter muss nicht unbedingt eine böse Absicht stecken, aber die Möglichkeiten, die Snapchat bietet, können auch negativ genutzt werden, zum Beispiel um eine Person mit ihren eigenen womöglich erotischen Fotos zu erpressen oder sie zu bearbeiten und dann in sozialen Netzwerken zu Mobbingzwecken öffentlich zu machen.“
4. Snapchat Einstellungen: Privatsphäre
Um Snapchat sicher zu nutzen, sollten Sie sicherstellen, dass die Daten Ihres Kindes nicht in die Öffentlichkeit gelangen und Ihr Kind nichts von fremden Personen erhält. Dazu sollten Sie folgende Einstellungen vornehmen:
- Nur Kontakte können Snaps von mir empfangen. Und nur ich kann Snaps von Kontakten empfangen.
- Meine Geschichte können nur meine Kontakte sehen.
Weitere Snapchat Einstellungen:
In den Einstellungen kann man unter “Mehr Möglichkeiten” festlegen, wie oft die Snaps angesehen werden dürfen. Hier kann auch das Textwerkzeug aktiviert oder deaktiviert werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, seine Snaps mit verschiedenen Filtern zu gestalten, diese sind jedoch standortabhängig. Um diese zu aktivieren, muss man Snapchat ebenfalls unter “Mehr Möglichkeiten” die Erlaubnis geben, auf die Standortinformationen zuzugreifen. (Achtung: Genau überlegen, ob Snapchat diese Informationen wirklich haben sollte.)
Jeder braucht mal eine Pause, das geht nicht nur uns Erwachsenen so. Deshalb raten Experten, mindestens die Hälfte der Sommerferien vom Schulbuch zu befreien und Kindern vor allem Erholung und Erlebnisse in der Natur, mit der Familie und anderen Kindern zu ermöglichen. (Außer natürlich sie wollen für die Schule lernen!)
Bei Aufhol- oder Nachholbedarf: Lernvertrag für mehr Motivation
Doch manchmal haben sich während des Schuljahres Wissenslücken aufgetan. Hier kann ein kleiner Teil der Ferien dazu genutzt werden, Themen zu wiederholen.
Josef Kraus, Präsident des Lehrerverbandes dazu: “Erstens wird der Start ins neue Schuljahr leichter und zweitens kann bei geistig total anspruchslosen Ferien der Intelligenzquotient sogar sinken.”
Doch die wenigsten Kids haben Lust in ihrer freien Zeit, etwas zu üben, das ihnen im vergangenen Jahr Schwierigkeiten bereitet hat.
Da kann ein Lernvertrag helfen! Klingt komisch? Ist aber so. Er hilft, Kinder konkret mitbestimmen zu lassen. Das motiviert sie und besiegt im besten Fall ihren inneren Schweinehund.
Lernen in den Ferien – das empfehlen Experten:
- Lernzeiten stark begrenzen (z. B. zwei Stunden in der Woche)
- Möglichst viel Raum für eigenständiges und selbstmotiviertes Lernen lassen
- (Kreative) Hilfsmittel zur Verfügung stellen
- Themen auch spielerisch in den Alltag integrieren
Wenn das gelingt, bleiben die Ferien das, was sie sein sollten: eine unbeschwerte Zeit für Kinder und Eltern, in der sich Entspannung, Erholung und Lernen nicht ausschließen. Hier erfahren Sie, wann es wirklich sinnvoll ist, in den Ferien zu lernen.
So lassen sich Schulthemen spielerisch in den Alltag einbringen:
Achtung: Leidet Ihr Kind unter Leistungsdruck, sollten das Lernen mit Schulbuch in den Ferien keine Rolle spielen. Hier ist es besonders wichtig, Ängste zu nehmen, das Selbstbewusstsein zu stärken und den Spaß am Lernen wieder hervorzukitzeln.
scoyo: Herr Lorber, als Jugendschutzbeauftragter wachen Sie über die Einhaltung des Jugendschutzes bei EA Games. Sehen Sie in Computerspielen wie Counter Strike, das von Ihrem Unternehmen verlegt wird, keine Gefahr für die Entwicklung von Jugendlichen?
Lorber: Nein, von einer direkten Gefahr kann man hier sicherlich nicht reden. Es gibt allerdings Spiele für unterschiedliche Altersgruppen. Der Staat prüft mit großer Sorgfalt, ob Spiele Inhalte haben, die Kinder und Jugendliche möglicherwiese in ihrer Entwicklung beeinträchtigen. Dann werden sie entsprechend gekennzeichnet, dürfen nur an Personen verkauft werden, die das entsprechende Alter haben, und sollen von Jüngeren in keinem Fall gespielt werden. Dass es Angebote für unterschiedliche Altersgruppen gibt, kennen wir aber von allen Mediengattungen, das gibt es auch bei Büchern, Filmen und im Fernsehen. Von Counter Strike gibt es unterschiedliche Versionen. Einige haben eine Alterskennzeichnung „Ab 16“ und einige „Ab 18“. Eltern können auf den Spielekonsolen und auch in den Betriebssystemen der Computer passwortgeschützt einstellen, welche Spiele dort gespielt werden können. Solche sehr gut funktionierenden technischen Mittel gibt es nur bei Computer- und Videospielen. Hinweise dazu finden Sie in unserem Elternratgeber (www.ea.de/elternratgeber).
scoyo: Worin besteht Ihrer Meinung nach der Reiz, der von gewaltzentrierten Computerspielen ausgeht?
Nein, von einer direkten Gefahr kann man hier sicherlich nicht reden. Es gibt allerdings Spiele für unterschiedliche Altersgruppen.
Lorber: Ebenso könnte man fragen: Warum schauen Menschen gerne Action-, Kriegs- oder Horrorfilme? Die Nutzer dieser Medien fühlen sich durch sie offensichtlich unterhalten. Vielleicht ist es der Nervenkitzel, der Adrenalinstoß, die sie reizen, oder sie haben Spaß daran, in einem Team ihre Kräfte zu messen, strategische Entscheidungen zu treffen und zu gewinnen. Es gibt sicherlich vielfältige Motivationen und Gründe. Solange die Medienangebote altersangemessen genutzt werden und natürlich die Normen und Werte unserer Gesellschaft nicht verletzen, sollte jeder Mensch selbst entscheiden können, mit welchen Inhalten er sich unterhalten möchte.
scoyo: Der Zusammenhang zwischen Mediengewalt und realer Gewalt war in den letzten Jahren Gegenstand einer Vielzahl von Studien. Allerdings ist die Ergebnislage nicht eindeutig. In einigen Studien konnte ein Zusammenhang festgestellt werden, in anderen nicht. Wie interpretieren Sie den gegenwärtigen Forschungsstand?
Lorber: Ich teile Ihre Meinung, dass es keine eindeutige Ergebnislage gibt. Einig sind sich aber alle Beteiligten darin, dass es Medieninhalte gibt, die für Kinder und Jugendliche nicht geeignet sind und die sie nicht konsumieren sollen. Dazu gehören neben Filmen, Büchern und Fernsehsendungen natürlich auch Computerspiele. Hier helfen die strengen Regeln des deutschen Jugendschutzes. Das kann aber nur der Rahmen sein. Wichtig ist vor allem auch die Ausbildung von Medienkompetenz – nicht nur bei den Kindern und Jugendlichen, sondern auch bei Eltern, Lehrern und Erziehern. Der erste Schritt ist immer, sich dafür zu interessieren, was die Kinder spielen. Nur wer etwas darüber weiß, kann auch steuernd und erziehend eingreifen. Wir kommen der Forderung der Politik, uns in diesem Bereich zu engagieren, seit Jahren nach, in dem wir das Institut Spielraum zur Förderung von Medienkompetenz der Fachhochschule Köln fördern (www.fh-koeln.de/spielraum).
scoyo: Als nach dem Amoklauf in Winnenden nähere Einzelheiten über den Attentäter Tim K. und seine Vorliebe für Killerspiele bekannt wurden, ist die Computerspiele-Branche von den Medien geradezu reflexartig ins Visier genommen worden. Warum werden Ihrer Meinung nach die Hersteller von Computerspielen stellvertretend für soziale und gesamtgesellschaftliche Probleme so gern in Kollektivhaftung genommen?
Lorber: Mein Eindruck ist eigentlich eher der, dass sich die Gesellschaft nach dem schrecklichen Amoklauf in Winnenden in erster Linie Gedanken über die Zugänglichkeit von realen Waffen gemacht hat. Die in den Jahren zuvor geführte „Killerspiel-Debatte“ war in meinen Augen eine Scheindebatte, die von den wahren Ursachen abgelenkt hat. Inzwischen scheint mir die gesellschaftliche Diskussion hierrüber jedoch um einiges weiter. Vielerorts hat sich die Einsicht durchgesetzt, dass uns derart monokausale Erklärungsansätze bei der Lösung solch gesamtgesellschaftlicher Probleme generell wenig weiterhelfen.
Martin Lorber
Martin Lorber beschäftigt sich als PR Director und Jugendschutz- beauftragter von Electronic Arts Deutschland seit Jahren mit kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Fragen rund um das Thema Computer- und Videospiele.Er betreibt den EA Blog für digitale Spielkultur (www.spielkultur.ea.de)
Die Bescherung ist DAS Highlight der Weihnachtszeit. Ich weiß noch, wie ich selbst damals stundenlang nichts tat, außer auf die Uhr zu starren und voller Ungeduld und Neugier dem großen Moment entgegenfieberte. Wie toll das war, wenn ich endlich die bunten Päckchen öffnen und allerhand schöne Dinge entdecken durfte.
Jetzt, wo wir erwachsen sind, möchten wir natürlich, dass dieser Augenblick für unsere Kleinen genauso besonders ist, wie er für uns damals war. Deshalb haben wir uns auf die Suche nach ausgefallenen Weihnachtsgeschenkideen für Kinder gemacht, die den Weihnachtsabend noch ein bisschen zauberhafter machen.
In diesem Artikel finden Sie folgende Kapitel:
Weihnachtsgeschenkideen für Kinder unter 30 Euro
Weihnachtsgeschenkidee 1: mörderische Krimis zum Sprachenlernen
Wenn es draußen stürmt und schneit, kann man es sich drinnen mit diesen Hörbüchern von PONS gemütlich machen. Die schaurigen Kriminalromane sind nicht nur spannend, sondern vermitteln auch Sprachkenntnisse, denn es gibt sie auf Englisch, Spanisch oder Italienisch. Damit auch Einsteiger etwas mit dem Hörbuch anfangen können, gibt es zur MP3-CD ein Begleitheft zum Mitlesen. Schwierige Vokabeln werden erklärt und online kann der ganze Wortschatz noch einmal trainiert werden. Eine schaurig schöne Weihnachtsgeschenkidee für Kinder ab 12 Jahren.
► Die mörderischen Hörkrimis gibt es für 9,99 Euro bei Amazon.
Weihnachtsgeschenkidee 2: heiße Tassen für kalte Wintertage
Diese niedliche Panda-Tasse ist ein echtes Highlight, besonders in der kalten Jahreszeit, und ein ausgefallenes Geschenk für Kinder zu Weihnachten: Sobald die Tasse mit einem heißen Getränk gefüllt wird, färbt sich der schwarze Panda nämlich weiß. Mit diesem kleinen Zaubertrick schmecken Kakao und Tee gleich noch viel besser.
Wer nicht so richtig warm mit dem Panda-Motiv wird, dem gefallen vielleicht die Dinos, die sich in Skelette verwandeln.
► Dino und Panda gibt es für circa 15 Euro bei Amazon.
Weihnachtsgeschenkidee 3: ein personalisiertes Buch – zauberhafter Geschenktipp von Chaos and Queen
Julia von Chaos and Queen hat ihrer siebenjährigen Nichte Fenja letztes Jahr ein personalisiertes Buch geschenkt – mit vollem Erfolg! Fenja liebt das Buch bis heute, deshalb bekommt ihre Tochter Tilda jetzt auch eins.
Das Außergewöhnliche daran ist, dass Sie die Figuren von Kopf bis Fuß selbst gestalten können. Auch den Ort des Geschehens und die Geschichte suchen Sie aus. Am Ende erhalten Sie ein ganz individuelles und persönliches Buch, in dem das beschenkte Kind sich und seine Liebsten wiederfinden kann. Ein tolles und kreatives Weihnachtsgeschenk für Kinder!
► Die ganze Geschichte von Julia und ihren Mädchen können Sie hier nachlesen: Chaos and Queen
► Ihr persönliches Buch können Sie zum Beispiel für 27,99 Euro bei framily bestellen.
Weihnachtsgeschenkidee 4: Gedankenblitze
Manchmal würden wir gerne wissen, was im Kopf der Kleinen so los ist. Doch fragen wir “Wie war dein Tag?” oder “Wie war es in der Schule?” bekommen wir oft nicht mehr als ein “Gut” zur Antwort. Deshalb entwickelte die niederländische Kinderbuchautorin Fabien van der Ham die Gedankenblitze. Das sind 50 philosophische Fragen, die zum Nachdenken anregen.
Ungewöhnlichen Fragen, wie “Wer bestimmt was normal ist?” animieren Kinder zum Reden und sorgen für spannende Unterhaltungen zu Hause und in der Schule.
► Gedankenblitze – 50 philosophische Fragen für spannende Gespräche mit Kindern ist für 13,25 Euro über gedanken-blitze.de erhältlich.
Weihnachtsgeschenkidee 5: tierische Wolldecke
Was gibt es Schöneres im Winter, als sich nach einem Spaziergang im Schnee in eine Decke einzumummeln und eine heiße Schokolade zu trinken?
Für eine Extraportion gute Laune sorgt diese tierische Wolldecke, die Kinder (und Kindgebliebene) in Haifische, Meerjungfrauen und andere Meerestiere verwandelt. Kalte Füße gehören der Vergangenheit an und kuscheligen Winterabenden steht nichts mehr im Wege.
► Die neue Lieblingsdecke gibt es z. B. bei Amazon. Je nach Form, Material und Farbe variiert der Preis zwischen 15 und 30 Euro.
Weihnachtsgeschenkidee 6: Fotokalender – tolles Geschenk für Kinder von Familie Motte
Warum sollen immer nur Omas und Opas Fotokalender geschenkt bekommen? Diese Frage hat sich auch Familie Motte gestellt.
Vor allem größere Kinder haben manchmal einen ganz schön vollen Zeitplan: Verabredungen, Sportstunden, Klavierunterricht … In einem Kalender können die Kleinen all ihre Termine eintragen und im Blick behalten. Geschmückt mit Fotos von Freunden und Familie, ist das ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk für Kinder. Lesen Sie hier, wie Mama Motte ihren Fotokalender gestaltet hat.
► Einen persönlichen Fotokalender können Sie zum Beispiel bei snapfish ab 14,99 Euro bestellen.
Alternativ können Sie einen Kalender auch selbst basteln, mit einem Blanko-Kalender, vielen ausgedruckten Fotos, dem einen oder anderen schönen Spruch und Aufklebern – ganz nach dem Motto: “Do it yourself”.
► Einen Foto-Bastelkalender gibt es bei Amazon für circa 4 Euro oder im Buchhandel.
Mit eitech können Mädchen und Jungen richtig kreativ werden. Aus verschiedenen Metallbauteilen lassen sich, je nach Baukasten, Autos, Krananlagen, Windräder und noch vieles mehr konstruieren. Kinder ab 8 Jahren können die Anleitungen Schritt für Schritt nachbauen oder eigene Bauwerke entwickeln. Manche Bausätze enthalten sogar Batterie- oder Solarmotoren mit denen sich die Konstruktionen steuern lassen.
► eitech Metallbaukästen gibt es bei Amazon und kosten im Schnitt zwischen 10 und 30 Euro.
Weihnachtsgeschenkidee 8: blue stories
black stories kennen Sie bestimmt! Ein ganz besonderes Kartenspiel bei dem Erwachsene gemeinsam schaurige Rätsel lösen. Das macht super Spaß. Für Kinder sind die Rätselgeschichten aber meistens nichts.
Für die junge Generation gibt es u. a. blue, orange und green stories mit Rätseln extra für Kiddies ab 8 Jahren. Hier wird ordentlich Hirnschmalz und Querdenken gefragt, wenn die Kleinen die spannenden Rätsel rund um Themen wie z. B. Meer, Wildnis, Weltall oder Spuk lösen.
► blue stories und alle anderen Editionen sind auch bei Amazon erhältlich. Preis: ca. 10 Euro
Weihnachtsgeschenkidee 9: ein Häuschen für unsere gefiederten Freunde
Im kalten Winter sind Sperling, Meise & Co. immer über ein paar Körner dankbar. Wer ein Futterhäuschen vor dem Fenster hängen hat, darf sich den ganzen Winter lang über verschiedene bunt gefiederte Besucher freuen.
Das Vogelhäuschen von Moses können Kinder selber zusammenbauen und gestalten. Nebst Haus gibt es auch gleich 8 Farben samit Pinsel obendrauf, damit Ihr Kind mit dem Bemalen gleich loslegen kann. Super für Vogelliebhaber und alle, die es noch werden wollen!
► Mein erstes Vogelhäuschen von Kosmos gibt es bei Amazon für rund 15 Euro.
Weihnachtsgeschenkideen für Kinder unter 60 Euro
Weihnachtsgeschenkidee 10: ein Platz zum Entspannen und Lümmeln
Jeder braucht einen gemütlichen Lieblingsplatz, an den er sich zurückziehen kann. Diese großen Sitzkissen sind als Weihnachtsgeschenkidee für Kinder perfekt. Sie sind super bequem und nehmen kaum Platz weg. Hier können Kinder relaxen, lesen und auch lernen.
► Den ROOMOX-Sitzsack für Kinder gibt es für 49 Euro bei Amazon.
Weihnachtsgeschenkidee 11: ganz besondere Kinderfotos
Super Mario ist DER Held Ihres Sprösslings? Ihre Tochter wäre am liebsten eine Elfe? Bei ArtYourFace ist das gar kein Problem! Auf Poster, Leinwand oder Acrylglas lassen die Künstler ganz persönliche Kunstwerke entstehen. Die Möglichkeiten erstrecken sich von Karikaturen über Pop Art á la Andy Warhol bis zu Foto-Retuschen. Sie schicken ein Bild ein, wählen das gewünschte Design und schon entsteht ein ausgefallenes Weihnachtsgeschenk – nicht nur für Kinder!
► Ein persönliches Kunstwerk gibt es ab circa 69 Euro bei ArtYourFace.
Weihnachtsgeschenkidee 12: ein sicherer Ort für Kindheitserinnerungen
Kinder haben oft so viel um die Ohren – da sind die besonderen Momente im Alltag schnell vergessen. Diese außergewöhnliche Vase bietet Raum für all die kleinen Erinnerungen, die manchmal verloren gehen. Eltern und Kinder können einfach aufschreiben, was ihnen wichtig war, und in die Vase stecken.
Irgendwann, vielleicht zum sechszehnten Geburtstag oder zum Schulabschluss, wird die Vase dann gemeinsam geplündert und in Erinnerungen geschwelgt. Hach!
► Die Vase für Kindheitserinnerungen gibt es für 54,90 Euro bei Geschenkidee.
Weihnachtsgeschenkidee 13: Bettwäsche, die die Fantasie beflügelt
Astronaut oder Astronautin, Balletttänzer oder Ballerina – Welchen Traum hat Ihr Kind? Alles ist möglich mit der Bettwäsche von Snurk. Mit realen Motiven von den meisten Traumberufen der Kids, kann sich der Nachwuchs nachts schon ganz groß fühlen. Welche Weihnachtsgeschenkidee könnte für Kinder schöner sein, als einen Traum in Erfüllung gehen zu lassen?
► Die Bettwäsche von Snurk mit verschiedenen Motiven gibt es für circa 58 Euro bei Amazon.
Weihnachtsgeschenkideen für Kinder ab 100 Euro
Weihnachtsgeschenkidee 14: eine Kiste, unendlich viele Möglichkeiten
Kaum ein Spielzeug ist so vielseitig wie diese kleine unscheinbare Kiste. Die Talentkiste ist gleichzeitig Torwand, Basketballkorb, Golfplatz und Dartscheibe. Wird sie mal nicht zum Spielen gebraucht, kann sie auch als Verstaumöglichkeit oder Sitzmöbel genutzt werden. So ist dieses ausgefallene Weihnachtsgeschenk für Kinder quasi ein ganzer Sportplatz und trotzdem nie im Weg.
Zum Kauf der Kiste gibt es einen Golf- bzw. Hockeyschläger aus Birkenholz, den dazugehörigen Ball, einen Fußball aus Naturkautschuk und drei Dartbälle. Die Kiste kann also direkt mit all ihren Möglichkeiten genutzt werden.
► Die Talentkiste gibt es für 249 Euro bei Amazon.
Weihnachtsgeschenkidee 15: jede Mege Lernspaß mit scoyo
Bei scoyo lernen Schüler der Klassen 1 bis 7 den Schulstoff in einer sicheren und kindgerechten Online-Lernwelt. Hier sind die Themen der wichtigsten Fächer in fantasievolle Lerngeschichten verpackt, die die Lerninhalte greifbar und interessant machen. Die Kinder entscheiden selbst, ob sie nach Lust und Laune die Lernwelt entdecken oder sich gezielt, z. B. auf eine Klassenarbeit, vorbereiten wollen. Die Lernthemen lassen sich an Schulform, Klassenstufe und Bundesland Ihres Kindes anpassen. Spaß am Lernen und nachhaltiger Lernerfolg sind doch ein super Weihnachtsgeschenk für Schüler, oder?
► Möchten Sie scoyo kostenlos und unverbindlich ausprobieren? Dann hier entlang!
► scoyo gibt es ab 14,99 Euro im Monat bei einer Laufzeit von 6 Monaten. Mehr dazu: Preise & Abos
Weihnachtsgeschenkidee 16: hörbert – MP3-Player aus Holz
Ein MP3-Player aus Holz? Geht das? Ja, das geht! hörbert ist ein wunderschöner und kindgerechter MP3-Player mit vollem Klang und kinderleichter Bedienung. Er besitzt eine Speicherkarte auf der Platz für 17 Stunden Hörvergnügen ist. Auf der SD-Karte sind bei der Lieferung bereits 140 Minuten Musik und Hörspiele gespeichert.
Neun bunte Tasten steuern die Wiedergabe von neun Playlists. Am PC können mit der mitgelieferten Software neue MP3-Dateien und Audio-CDs auf die SD-Karte gespielt werden. hörbert wird mit einem hohen Anteil Handarbeit in Deutschland gefertigt. Eine tolle und ausgefallene Weihnachtsgeschenkidee für Kinder.
► hörbert gibt es für 239 Euro hier auf hörbert.com.
Weihnachtsgeschenkidee 17: ein Besuch im Tonstudio
Jochen Schweizer hat ein ganz ausgefallene Überraschung für Kinder im Angebot: Einen Tag im Tonstudio, an dem in einer kleinen Gruppe (max. drei Personen) ein Song aufgenommen werden kann. Die Kinder dürfen sich ihren Lieblingssong aussuchen und einsingen (sofern das Instrumentalplayback vorhanden ist). Dabei bekommen sie Hilfe vom Profi. Am Ende gibt es den selbst eingesungenen Song professionell bearbeitet auf CD mit nach Hause.
► Das stimmige Erlebnis im Tonstudio für 129,90 Euro bei Jochen Schweizer.
Weihnachtsgeschenkidee 18: für Feinschmecker – ein richtiger Herd
Kochen spielen macht schon den ganz Kleinen Spaß. Ganze imaginäre Mahlzeiten kann der Nachwuchs für Püppi, Teddy und Co. auf seinem Spielzeugherd kochen. Wird der Nachwuchs älter, darf es auch ein richtiger Herd sein. Deshalb gehört ein kindgerechter Elektroherd zu unseren ausgefallenen Weihnachtsgeschenkideen für Kinder.
Ein Kinderherd ist sicher und einfach zu bedienen. Trotzdem ist Vorsicht geboten: Zumindest anfangs sollte er nur unter Aufsicht benutzt und der Jungkoch genau über mögliche Gefahren aufgeklärt werden.
► Einen Elektroherd für Kinder gibt es für 220,10 Euro bei Amazon. Dazu passen diese Töpfe und Backformen. Vielleicht noch ein Kinder-Kochbuch dazu – dann kann fleißig gebrutzelt werden!
Weihnachtsgeschenkidee 19: süße Träume für große und kleine Abenteurer
Adrenalinjunkies aufgepasst: mydays hat viele actionreiche Unternehmungen für Sie im Angebot! Wie wäre es mit einer Übernachtung im Iglu passend zur Jahreszeit? Aber auch ganz hoch in die Baumwipfel oder tief runter in eine Höhle kann es gehen.
Diese Weihnachtsgeschenke sind wirklich ausgefallen und schaffen Ihren Kindern Erinnerungen fürs Leben.
► Eine außergewöhnliche Übernachtung von mydays gibt es ab 42 Euro. Mehr Infos finden Sie hier. Soll es das Abenteuer-Iglu sein, finden Sie alle Angebote hier. Kosten: ab 119 Euro
Wir wünschen Ihnen eine schöne Weihnachtszeit und viel Spaß beim Verschenken! Haben Sie noch mehr ausgefallene Weihnachtsgeschenkidee? Verraten Sie sie uns hier in den Kommentaren!
Ihre Ronja vom scoyo-Team
Dass man nach der Schule noch Hausaufgaben machen muss, finden die meisten Kinder nicht so klasse. Auch wenn die Kleinen am Ende nicht drum herum kommen, können Eltern ihnen das Lernen nach der Schule erleichtern. Denn: An einem schönen und vor allem persönlich eingerichteten Schülerarbeitsplatz flutschen die Schularbeiten gleich viel besser. Dabei spielt der optimale Aufbau des Lernplatzes eine große Rolle. Andererseits ist der Wohlfühl-Faktor genauso wichtig.
Wir haben tolle Produkte für einen Schülerarbeitsplatz herausgesucht, die die Lernmotivation Ihres Kindes (wieder) entfachen:
Tolle Produkte für den Schülerarbeitsplatz – unsere scoyo-Lieblinge
1. Das Wichtigste für den Schülerarbeitsplatz: Der Schreibtisch
Hauptakteur am Schülerarbeitsplatz ist natürlich der Schreibtisch. Höhenverstellbare Modelle sind besonders praktisch, schließlich sprießen die Kleinen schell in die Höhe. Der Schreibtisch kann gleich mitwachsen und muss nicht alle naselang neu gekauft werden.
Toll ist auch, wenn sich die Tischplatte neigen lässt. So wird für einen optimalen Augenabstand zu den Schulaufgaben gesorgt und Rückenprobleme vorgebeugt.
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Dieser Moll-Schülerschreibtisch ist optimal als Schülerarbeitsplatz geeignet. Dadurch, dass sich nur ein Teil der Platte neigen lässt, kann neben der Arbeitsfläche noch eine Lampe und ein Glas Wasser stehen.
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Wenn sich Ihr Kind etwas mehr Farbe für den Lernplatz wünscht, werden Sie bestimmt mit diesem farbenfrohen Schreibtisch von Links glücklich.
2. Ohne Sitzkomfort, keine Konzentration: Der Schreibtischstuhl
Bei der Einrichtung eines Schülerarbeitsplatzes ist der Schreibtischstuhl enorm wichtig. Achten Sie darauf, dass sich gegebenenfalls Sitzhöhe und –tiefe sowie die Rückenlehne individuell einstellen lassen. Ihr Sprössling sollte im aufrechten Sitz mit den Füßen noch den Boden berühren können.
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Der Schreibtischstuhl High S’cool von Topstar ist TÜV geprüft und lässt sich optimal an den Rücken Ihres Kindes anpassen.
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Der Swoppster von Aeris ist zwar eher ein Hocker, aber trotzdem sehr bequem. Seine Federung sorgt für viel Beweglichkeit beim Sitzen – ideal für den Rücken.
3. Spot on: Die Schreibtischlampe
Das beste Licht ist Tageslicht. Der Schreibtisch sollte deshalb nah am Fenster stehen, sodass Ihr Nachwuchs von den Sonnenstrahlen profitieren kann. Damit Ihr Sprössling, auch wenn es dunkel wird, den Durchblick behält und seine Augen schont, braucht er eine gute Schreibtischlampe.
LED-Lampen haben ein besonders natürliches Lichtspektrum und werden nicht zu heiß. Das macht sie perfekt für den Schülerarbeitsplatz.
4. Schnell mal was nachschlagen: Das Bücherregal
Egal ob hängend oder stehend – ein gut eingerichteter Schülerarbeitsplatz wird durch ein geräumiges Regal ergänzt. Hier hat Ihr Sprössling all seine Bücher, Hefte und Nachschlagewerke, die es zum Lernen braucht, griffbereit.
So cool kann ein Bücherregal aussehen:
Es muss nicht immer ein passgenaues Schreibtisch-Regal-Konstrukt sein. Wie im Beispiel können Sie einfach ein Regal über dem Schreibtisch anbringen (z. B. mit den Regalkästen Flexicube).
Alternativ nehmen Sie ein Standregal. Das kann gleichzeitig als Raumteiler dienen und grenzt so den Arbeitsbereich vom Rest des Zimmers ab.
Wer Lust auf ein wenig Handarbeit hat, kann auch selbst bzw. mit seinem Kind ein Regal entwerfen: Das macht nicht nur Spaß, sondern auch besonders stolz! Bei Mädchen mit Herz gibt es eine tolle DIY-Anleitung für ein Regal aus Weinkisten, für das Sie nicht einmal Werkzeug benötigen.
5. Alles an seinem Platz: Material zur Schreibtischorganisation
Ihr Kind erspart sich viel Sucherei, wenn es weiß, wo es seine Arbeitsmaterialien findet – so kann es sofort und konzentriert mit dem Lernen starten und wird nicht aus der Ruhe gebracht. Ordnung auf dem Schreibtisch ist deshalb das A und O.
Mit ein paar praktischen und hübschen Verstaumöglichkeiten bekommt alles seinen Platz und ist immer griffbereit, wenn Ihr Kind etwas braucht.
Richtig ordentlich und hübsch kann ein Schülerarbeitsplatz sein – da bekommt man doch gleich Lust, sich ranzusetzen, oder?
Schachteln und Dosen für Klebstoff, Radiergummi, Stifte und Co. müssen gar nicht viel kosten. Alles was Sie für den Schülerarbeitsplatz brauchen, haben Sie sicherlich im Haus.
Hier finden Sie zwei tolle DIY-Anleitungen:
Eine große Pinnwand, wie diese von Faxland, an der ein Kalender, der Stundenplan, Notizen und Fotos sichtbar aufbewahrt werden können, macht sich super über dem Schreibtisch – und sieht auch noch top aus!
Alternativ können Bilder, to-do-Liste und Co. auch unter einer durchsichtigen Schreibtischunterlage, wie diese von Läufer, aufbewahrt werden. Das verleiht dem Schülerarbeitsplatz eine persönliche Note und schützt gleichzeitig die Tischplatte.
6. So schön können Schülerarbeitsplätze sein: Deko-Ideen
Ob gekauft oder selbstgebastelt – jeder Schüler kann einen schönen Arbeitsplatz haben. Pinterest ist ein wahrer Garant für Inspiration. Hier gibt es viele Schreibtisch-Wunderwerke, die auf den ersten Blick wie architektonische Meisterwerke aussehen.
Tatsächlich können Sie den Arbeitsplatz für Ihr Schulkind mit ein paar einfachen Kniffen genauso schön einrichten. Wir haben drei Beispiele ausgesucht und zeigen Ihnen, wie Sie das auch hinbekommen:
Beispiel 1: ein Rückzugsort für kleine Abenteurer
Dieser Schreibtisch (gefunden auf archzine.de) ist perfekt für Hobby-Forscher. Mit etwas Wandfarbe und Wandtattoos schaffen auch Sie am Arbeitsplatz Ihres Kindes eine abenteuerliche Atmosphäre. Der Fantasie Ihres Kindes sind keine Grenzen gesetzt. Einfach Lieblingsfarbe und Lieblingsmotiv aussuchen und schon möchte Ihr Kind seinen Schreibtisch gar nicht mehr verlassen.
Einen Globus können Sie kaufen, wie diesen Globus von Columbus, oder selbst basteln, wie hier im Blog Nordahage.
Beispiel 2: Richtig schön wird es mit niedlichen Accessoires
Nicht nur für wilde Abenteurer, auch für kleine Traumtänzerinnen kann man einen schönen Schülerarbeitsplatz einrichten. Dieser zauberhafte Schreibtisch ist von maisonsdumonde.com. Etwas Wandfarbe, Accessoires wie diese Schmetterlingssticker und selbstgebastelte Schachteln und Dosen (siehe Schreibtischorganisation) machen den Arbeitsplatz zum Lieblingsplatz im ganzen Zuhause.
Beispiel 3: Bunt und gemütlich – ein Schülerarbeitsplatz zum Wohlfühlen
Um eine richtige Wohlfühlatmosphäre, ähnlich wie bei diesem Schreibtisch (gefunden auf newzealanddesignblog.com), zu schaffen, suchen Sie doch gemeinsam mit Ihrem Kind ein paar Bilder und/oder einen gemütlichen Teppich aus, mit denen Sie den Arbeitsplatz Ihres Sprösslings nach seinem Geschmack gestalten.
Unsere scoyo-Lieblinge dafür sind dieser bunte und kuschelige Teppich von VIMODA und diese niedliche Bildreihe von Bloomingville.
Noch mehr Einrichtungstipps gesucht?
In diesem Video von TheBeauty2go verrät uns die YouTuberin Katharina, wie sie ihren Arbeitsplatz so richtig heraus geputzt und neu eingerichtet hat. Nicht für jeden muss es so viel Rosa sein, aber das Video zeigt ganz hervorragend, wie man mit kleinen Dingen eine große Wirkung erzielen kann.
Der erste Schultag ist ein riesengroßer Schritt für Eltern und Kinder. Mütter und Väter geben ihren Schützling in fremde Hände, das ist nicht immer einfach. Sie müssen lernen loszulassen und dem ABC-Schützen Raum zu geben, sich selbst entwickeln zu dürfen – ohne, dass sie darauf großen Einfluss haben. Die meisten Kinder hingegen sind voll freudiger Erwartung, möchten endlich zu den Großen gehören und eine ganze Menge lernen. Doch einige von ihnen sind auch verunsichert.
So oder so, damit der erste Schultag zu etwas ganz Besonderem wird, sollte die ganze Familie ihn gemeinsam verbringen und ihn zelebrieren – am besten mit einem tollen Fest. So erlebt das Kind, wie wichtig es ist, dass alle Anteil nehmen. Damit der erste Schultag möglichst stressfrei abläuft, haben wir eine Checkliste für Sie zusammengestellt.
Das Highlight zur Einschulung ist die Schultüte – dicht gepackt mit Bonbons und Praktischem für den Schulalltag versüßt sie den ersten Tag. Doch nicht nur Erstklässler, auch ältere Schüler können zum Anfang eines neuen Schuljahres etwas Motivation gebrauchen. Nach sechs Wochen Ferien fällt die Rückkehr nämlich manchmal gar nicht so leicht. Kleine Geschenke machen da einfach gute Laune. Deshalb haben wir ein paar tolle Geschenkideen zur Einschulung und zum neuen Schuljahr für Sie zusammengestellt:
Geschenke zum Schulanfang – damit das Lernen von Anfang an Spaß macht
Geschenkidee Nr. 1: Buchstaben und Zahlen aus Fruchtgummi
Bären Company
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Traditionell gibt es zur Einschulung ja massenweise Süßigkeiten geschenkt. Manchen Eltern ist das ein Dorn im Auge – gut, dass man das ungesunde Übel mit etwas Nützlichem verbinden kann. Von Bären-Treff beispielweise gibt es Fruchtgummis in Zahlen- und Buchstabenform.
Wenn das nicht Lust auf ein paar Schulübungen macht – vielleicht darf Ihr Kind das Ergebnis der nächsten gelösten Schulaufgabe (eine Zahl oder die Buchstaben des Lösungswortes) essen?
Geschenkidee Nr. 2: Eine praktische und nachhaltige Lunchbox
Das Wurstbrot in Alufolie einwickeln, einen Apfel dazupacken, fertig? Das geht besser! Als besonderes Geschenk zur Einschulung oder zum Schulanfang bietet sich eine persönliche Brotdose in der Lieblingsfarbe oder mit dem Lieblingsmotiv Ihres Kindes geradezu an. Das spart Ressourcen und gibt Ihnen die Möglichkeit, Abwechslung in den Pausensnack Ihres Kindes zu bringen.
- Die Brotdosen von zuperzozial sind echte Naturfreunde und bestehen aus biologisch abbaubaren Materialien, wie Bambus oder Mais, was keine Auswirkungen auf ihre Funktionalität hat.
- Viel zu trinken, ist natürlich genauso wichtig, wie der gesunde Pausensnack. Tolle Trinkflaschen gibt es z. B. von dopper.
Die Auswahl dieser Brotdosen haben wir uns übrigens bei Lunchboxdiary abgeguckt. Hier bloggen Anna und Rebecca darüber, wie sie die Lunchboxen ihrer Kinder gestalten. Gucken Sie mal rein und lassen Sie sich von ihren liebevollen Kreationen inspirieren!
Geschenkidee Nr. 3: Ein Gutschein-Heft
Für den extra Kick Motivation zum Schulanfang können Sie auch dieses Gutschein-Heft verschenken. Die 20 Gutscheine stehen für 20 Überraschungen. Legen Sie Ihrem Kind ab und zu eins in die Brotdose oder lassen Sie eins aussuchen, wenn es besonders schwere Aufgaben gemeistert hat. Die „Gewinne“ sind Dinge wie ein Picknick oder eine Übernachtungsparty – perfekt als Geschenkidee zur Einschulung. Alternativ können Sie Gutscheine auch ganz einfach selbst basteln: Kleine Papierstücke zurechtschneiden, Gewinne auf die Gutscheine schreiben, lochen und zusammenbinden – fertig!
Geschenkidee Nr. 4: Neue Schreibmaterialien
Geschenkidee Nr. 5: Ein ganz persönliches Federmäppchen
Und weil Grundschüler immer eine Menge Stifte mit sich herumtragen, ist eine schöne Federtasche ein ideales Geschenk zum Schulanfang. Bei Grundschülern greift man am besten zu einem Modell, bei dem jeder Stift seinen eigenen Platz hat – für mehr Ordnung und Überblick. Diese Federmappe haben wir bei wolga-kreativ.de entdeckt. Neben diesem Eulenmotiv gibt noch viele weitere Designs. Sie können das Mäppchen mit dem Namen Ihres Kindes und seinem Lieblingsmotiv versehen lassen – Verwechslung ausgeschlossen!
Geschenkidee Nr. 6: Lernen mal anders
Eine scoyo Lernmitgliedschaft ist eine clevere Geschenkidee zur Einschulung, um von Anfang an in der Schule durchzustarten. In der interaktiven Lernwelt, die den Lernstoff der wichtigsten Fächer von der 1. bis zur 7. Klasse abdeckt, vertiefen Kinder trockene Inhalte auf spannende Weise. Der Schulstoff ist nämlich in kindgerechte Lerngeschichten verpackt und gleichzeitig auf die Lehrpläne der Bundesländer abgestimmt.
Geschenkidee Nr. 7 und 8 von Meine Svenja: Stempel und Namensetiketten
Bloggerin meine Svenja hat die Einschulung ihrer Kinder schon hinter sich. In ihrem Blog verrät sie, welche ihre Lieblingsartikel für Schüler sind:
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Stempel von idee.: “Zum Schulanfang haben wir uns (…) Zahlen- und Buchstabenstempel besorgt und damit oft Schreiben und Rechnen geübt. Es macht einfach mehr Spaß, eine Antwort zu stempeln – besonders, wenn sie richtig ist!”
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Logo-2-Go: “Logo-2-Go macht prima Namensaufkleber und textile Namensschilder zum Einnähen in die Kleidung (wem einmal die nagelneue Winterjacke abhanden gekommen ist, weiß das zu schätzen).” Und nicht nur das, auch Turnbeutel, Brotdosen oder Stifte, können Sie und Ihr Kind mit Namensetiketten versehen und so unverwechselbar machen.
Achtung: Namensschilder sollten niemals zu auffällig an den Sachen Ihres Kindes befestigt sein. Fremde könnten sich das zu Nutze machen und ihr Kind mit falscher Vertrautheit ansprechen.
► Noch mehr Tipps von Svenja finden Sie in ihrem Artikel “Ab in die Schule”.
Geschenkidee Nr. 9: Das perfekte Buch
Bücher sind für Leseanfänger natürlich klasse. Doch nicht in jedem von uns steckt von Natur aus ein leidenschaftlicher Buchliebhaber – gut, wenn einem jemand hilft, den Geschmack des kleinen Schulanfängers zu treffen. Bei lovelybooks.de gibt es eine aktive Eltern-Community, die Kinderbücher rezensiert und empfiehlt. Hier finden Sie Bücherlisten zu Themen wie zum Beispiel “Kinderbücher mit Illustrationen”, “Ähnliche Bücher, wie…” und “Deine liebsten Bücher aus der Kindheit”. Da werden beim Stöbern auch für uns Eltern schöne Erinnerungen wach.
Eine Buchempfehlung von uns: Die Geschichte von Bleistift, Radiergummi und Spitzer. Ein niedliches Buch für Grundschüler, die keine Lust haben zu schreiben.
Mehr Informationen zum Thema Schulstart gibt es hier! Jetzt gleich reinhören:
Geschenkidee Nr. 10: Eine eigene Armbanduhr
Jacques Farel
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Schulanfänger haben erstmals feste Zeiten, die ihren Vormittag bestimmen. Da ist es klasse, eine eigene Armbanduhr zu haben. So weiß der Beschenkte genau, wie viel Zeit ihm noch bis zur nächsten Unterrichtsstunde oder bis zum Schulschluss bleibt. Auch nachmittags beim Spielen mit Freunden kann besser vereinbart werden, wann der Sprössling zu Hause sein soll. Es ist ein großer Schritt in Richtung Selbständigkeit. Eine tolle ökologische Kinderuhr von Jacques Farel finden Sie z. B. hier.
Geschenkidee Nr. 11: Eine Tafel für Zuhause
3TOYSM
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Eine Tafel ist ein tolles Geschenk zum Schulanfang, das auch schon vor der Einschulung Sinn macht. Schule zu spielen, macht nämlich nicht nur Spaß, sondern auch fit für die Grundschule.
An einer Tafel können ABC-Schützen Zahlen und Buchstaben üben. Da man Fehler leicht wegwischen kann, löst man schwierige Aufgaben am besten zuerst an der Tafel und überträgt sie dann ins Heft (das erspart eine Menge Arbeit mit dem Radiergummi). Oder Sie hinterlassen sich gegenseitig Nachrichten auf der Tafel – eine gute Schreib- und Leseübung.
Geschenkidee Nr. 12: Ein Brustbeutel
Lässig
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Grundschüler bekommen meist zum ersten Mal Taschengeld. Jetzt heißt es Verantwortung für die eigenen Taler übernehmen. Damit diese gut und sicher verpackt sind, ist ein Brustbeutel ein tolles Geschenk für Schüler. Um den Hals gehängt, verschwindet das Portmonaie nicht so leicht. Außerdem können Unterlagen wie Getränkemarken oder Busfahrscheine griffbereit im Brustbeutel aufbewahrt werden.
Geschenkidee Nr. 13: Ein Freundebuch
Beltz & Gelberg
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Mit der Grundschule beginnt die Zeit der Freundebücher. Früher schrieb man sich Gedichte ins Poesiealbum, heute beantworten Kinder sich gegenseitig Fragen über Hobbys, Wünsche und Vorbilder. Ein besonders kreatives Freundebuch ist das Kinder Künstler Freundebuch vom Beltz & Gelberg Verlag. Neben verschiedenen witzigen und ernsten Fragen, können sich die Kinder auf den Mitmach- und Nixmachseiten austoben.
Geschenkidee Nr. 14: Ein neuer Fahrradhelm
Nutcase
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Am besten lernen Kinder schon früh, wie sie selbstständig zur Schule kommen. Taxi Mama oder Papa sollte nur auf sehr langen oder gefährlichen Schulwegen nötig sein. Gehen Sie die Strecke schon rechtzeitig vor Schulanfang mehrmals mit Ihrem Kind ab.
Kann Ihr Kind die Strecke mit dem Fahrrad meistern, dann wäre doch ein cooler, neuer Helm eine super Geschenkidee für den kleinen Schulanfänger. Auf Amazon finden Sie eine große Auswahl an Helmen für Kinder, zum Beispiel diesen beliebten Helm von Nutcase.
Achtung: Die kürzeste Strecke ist nicht immer die sicherste. Nehmen Sie ruhig einen Umweg in Kauf, wenn dadurch gefährliche Stellen vermieden werden.
Erst Ausbildung, dann Abitur? Das klingt für viele nach einem Umweg. Es kann aber auch genau der richtige Weg zur eigenen Berufung sein – im eigenen Tempo, zur passenden Zeit. Im dritten Teil unserer Reihe “Alternativen zum Gymnasium” stellen wir Sofia vor. Sofia ging durch unterschiedlichste Bildungsinstitutionen, um ihren Traum zu verwirklichen und Lehrerin zu werden. Welche Stationen sie zurückgelegt hat? Wir haben ganz genau nachgefragt!
Erzähl doch mal, wie war deine Schulzeit für dich?
Ich bin immer sehr gerne zur Schule gegangen, weil es hier kein Druckgefühl gab. Man hatte also nie Angst in die Schule zu gehen, weil man vielleicht einen Test schreibt oder die Hausaufgaben vergessen hatte.
Für mich bedeutete in die Schule gehen auch immer gleichzeitig mit meinen Freunden Zeit zu verbringen (was nicht immer vorteilhaft war, bezüglich dem Lerneffekt). In der Montessorischule haben wir eben viel mit Freiarbeit gearbeitet. Zeit in der man selbstständig in verschiedenen Sozialformen (Einzelarbeit, Gruppenarbeit, Partnerarbeit) mit freiwillig ausgesuchtem Material seine zu bearbeitenden Aufgaben erledigt. Man kann hier ganz in seinem eigenem Tempo lernen.
Für mich war eben diese Freiarbeit nicht immer unbedingt nur Lernzeit, sondern auch Zeit zum Austausch mit meinen Freunden. In die Schule zu gehen bedeutete für mich also nicht immer unbedingt „lernen“ (was Vor- und Nachteile hatte).
War die Montessori-Schule rückblickend die richtige Wahl für dich?
In der Grundschule war es ganz sicher die richtige Wahl für mich. Ich war als Kind immer sehr schüchtern und habe mich kaum getraut auf andere zuzugehen. In der Grundschule an der “Monte” hat man immer sogenannte ältere Paten, die dich einerseits beim Lernen unterstützen, gleichzeitig aber auch sozial unterstützen.
Ab der Mittelschule, also der 5. Klasse, war es meiner Meinung nach nicht mehr die richtige Schulform. Das hat nichts damit zu tun, dass ich zu wenig oder zu viel gefördert und gefordert worden wäre, sondern ist eher was Persönliches. Ich hätte in meiner Pubertät manchmal bisschen mehr Druck und vorgegebene Strukturen gut gebrauchen können. Meine Mutter ist aber noch heute der festen Überzeugung, dass es auch für dieses Alter die richtige Schulform war.
Ich sage nicht, dass ich in einer anderen Schule besser abgeschnitten hätte, aber vielleicht hätte ich intensiver und vor allem bewusster gelernt. Nichtsdestotrotz habe ich meinen Abschluss bestanden.
Hast du Unterstützung beim Lernen bekommen, z. B. durch Nachhilfe?
Ich hatte ganz lange Zeit eine Dyskalkulie und bin dafür jahrelang in ein Recheninstitut gegangen. Ein sehr geduldiger Nachhilfelehrer hat mit mir Schritt für Schritt meine Lücken gefüllt und tatsächlich auch meine „Krankheit“ geheilt.
Welchen Abschluss hast du gemacht?
In der Monte habe ich meinen qualifizierten Hauptschulabschluss gemacht.
Wie ging es nach deinem ersten Abschluss weiter? Woher wusstest du, was du beruflich machen möchtest?
Nach der Schule habe ich erst mal ein freiwilliges soziales Jahr bei einem Schwimmverein gemacht. Ich war damals etwas orientierungslos bezüglich meiner Berufsvorstellung. In diesem Jahr habe ich auch immer wieder Praktika gemacht und habe dann festgestellt, dass der Friseurberuf mir am meisten zuspricht. Während der Ausbildung habe ich allerdings schon gemerkt, dass auch dieser Beruf nichts für die längere Zukunft ist. Hauptgrund war der geringe Verdienst in diesem Job.
Warum hast du dich wieder für Schule entschieden?
Nachdem ich mich tatsächlich dafür entschieden habe die Ausbildung zwar zu Ende zu bringen, aber den Beruf nicht länger auszuführen, musste ich mir einen neuen Plan für die Zukunft machen. Was kommt sonst noch für mich in Frage? Lehrerin sein wäre toll, das wusste ich, da ich vorher durch Praktika und meiner Tätigkeit als Schwimmlehrerin etwas Erfahrung sammeln konnte. Aber mit einem Qualiabschluss undenkbar. Deshalb musste ich wohl in den sauren Apfel beißen und doch noch mal zur Schule gehen, um mein Abi nachzuholen.
War es schwer, wieder in die Schule zu gehen und zu lernen?
Es war unglaublich hart! Nicht, weil ich wieder zur Schule gehen musste, sondern was wir lernten, in welcher Geschwindigkeit, mit welchem Druck, das war enorm. Es gab viele Voraussetzungen, die ich nicht hatte, da ich sie in meiner früheren Schulzeit nicht gelernt hatte. Es wurde eine Klausur nach der anderen geschrieben. Erst zu dieser Zeit habe ich gelernt zu lernen. Nebenbei hatte ich auch noch Jobs, damit ich mein Geld verdienen konnte (ich wollte auf gar keinen Fall meinen Eltern auf der Tasche liegen).
Ganz ehrlich, ich würde es nicht noch mal machen. Das Studium war dagegen ein gemütlicher Spaziergang.
Warst du motivierter, weil du ein klares Ziel vor Augen hattest?
Ich habe es NUR durchgezogen, weil ich ein klares Ziel vor Augen hatte. Hätte ich das nicht gehabt, weiß ich nicht, ob ich es durchgezogen hätte.
Hattest du manchmal Angst, das Abitur nicht zu schaffen?
Ja! Fast jeden Tag hatte ich Angst „zu versagen“. Da ich mein Ziel vor Augen hatte, hätte ich tief fallen können.
Bist du zufrieden mit deinem Weg? Würdest du es wieder so machen?
Im Nachhinein bin ich zufrieden und vor allem sehr stolz auf mich. Doch manchmal denke ich mir schon, dass ich es leichter hätte haben können, wenn ich die übliche Schullaufbahn gewählt hatte. Aber als ich in dem entsprechenden Alter war, war ich dafür noch nicht bereit.
Was würdest du Familien mit auf den Weg geben, die kurz vor der Wahl für eine weiterführenden Schule (Realschule, Gymnasium & Co.) stehen?
Ich finde nicht, dass man etwas verallgemeinern kann. Jeder hat seine individuellen Voraussetzungen für die entsprechende Schulart. Jeder muss für sich selber wissen, was man kann und wo die Grenzen liegen. Wichtig ist, dass man sich in nichts hinein zwängen sollte. Letzen Endes muss der eigene Wille dabei sein.
Das Interview führte Anna Goudinoudis von scoyo.
Lesen Sie von weiteren alternativen Bildungswegen:
Wie gestaltete sich Ihr Weg zum Abitur? Haben Sie auch erst eine Ausbildung absolviert, bevor Sie Ihr Abitur nachgeholt haben? Teilen Sie uns gerne Ihre Erfahrungen in den Kommentaren mit! Wir freuen uns über Ihre Rückmeldungen!